Kriegsbild - Mein Urgroßvater - Erkennt jemand jemanden? (ca. 1940)

  • Liebe Mitglieder,
    ich suche nach dem Namen meines leiblichen Urgroßvaters. Mein Großvater ist 1941in Dortmund als uneheliches Kind geboren worden. Seine Mutter hat drei uneheliche Kinder, ein eheliches Kind, war (soweit mir bekannt) zweimal verheiratet (1. Ehe ohne Kind, geschieden; 2. Ehe ein Kind). Sie ist vor 10 Jahren verstorben. Den Namen meines Urgroßvaters hat sie nie gesagt. Auf Nachfrage ihres Enkelkindes, meiner Mutter, sagte sie immer, dass er tot sei. Mein Urgroßvater soll bei der Fahnenflucht erschossen worden sein, das hat sie meinem Großvater erzählt. Der hat sich aber auch nie richtig dafür interessiert, wollte nichts davon wissen. Er sagt, dass sich dieser Vater ja schließlich auch nie um ihn gekümmert hat. Aber wenn er tatsächlich erschossen wurde, konnte er das ja auch nicht... Die Schwester meines Großvaters, die ebenfalls eine der drei unehelichen Kinder ist, sagt, dass die Mutter ihr früher die Namen aller drei Väter gesagt hat, bei ihrem eigenen Vater auch noch den Wohnort. Aber auch sie wollte das nicht wissen und ärgert sich heute, dass sie die Namen nicht aufgeschrieben hat. Sie hat mir aber ein Foto gegeben, auf dem meine Urgroßmutter einen jungen Mann durch Umstanzen markiert hat. Sie meint, es wäre der Vater meines Großvaters. Wenn ich den Namen herausfinde, kann sie sich vielleicht wieder an mehr erinnern oder zumindest sagen, ob der Name richtig ist.
    Ich habe auch schon eine Anfrage an die WAST gestellt. Noch keine Antwort. Ich habe auch die Geburtsurkunde meines Großvaters angefordert, die leider keine Informationen über den Vater enthielt.
    Das Foto müsste ca. aus dem Zeitraum 1935-1941 sein, sicher aber von vor 1941. Die gesuchte Person muss sich zu diesem Zeitpunkt in einer Hitlerjugend-Gruppe o. ä. im Raum Dortmund oder Witten aufgehalten haben. Es scheint, als ob er als eine Art von "Betreuer" eingesetzt wurde. Das mir vorliegende Orginalfoto hat die Größe b: 130 mm, h: 82 mm. Es ist als Postkarte erstellt und einen gewellten Rand.
    Ich hoffe, dass ihr mir irgendwelche Infos geben könnt, die mir bei der Suche weiterhelfen oder vielleicht kann sich ja sogar jemand wiedererkennen.
    Ich freue mich über Hilfen aller Art.


    Liebe Grüße aus Dortmund
    Julien L. Thiesmann


    [Blockierte Grafik: http://img515.imageshack.us/img515/3102/mitvatervonheinzhelmutm.png]

  • Gelöscht, weil ich zu meinen angegebenen Namen und Daten andere Informationen erhalten habe


    Viele Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

    2 Mal editiert, zuletzt von Summer ()

  • Hallo zusammen,
    ich habe mittlerweile eine beglaubigte Ablichtung, vollständig, vom Standesamt erhalten. Leider gibt es keinen Hinweis auf den Namen des Vaters, der vermutlich der junge Mann auf dem obigen Bild ist. Meine Urgroßmutter war zu dem Zeitpunkt ledig und arbeitete als Straßenbahnschaffnerin. Die Zeilen darunter lauten "Ehefrau des [leer] wohnhaft in [leer]" - natürlich durchgestrichen. Ich weiß jetzt auch, dass mein Großvater im Krankenhaus geboren ist, nicht, wie ich vermutet hatte, zu Hause.


    Das Krankenhaus hat nicht eventuell Aufzeichnungen über die Väter der unehelichen Kinder, die in dem Krankenhaus entbunden wurden von 1941?


    Ich versuche jetzt, über das Unterhaltsamt weitere Informationen zu bekommen.


    Für jeden Hinweis zum Foto dankbar, mit besten Grüßen
    Julien L. Thiesmann

  • Hallo Julien,
    ich glaube nicht das daß Krankenhaus da Aufzeichnung drüber hat.
    Aber wenn das Kind getauft wurde könnte der Pfarrer den Vater vielleicht notiert haben.
    Ansonsten wäre noch eine Rentenanstalt die etwas wissen könnte denn wenn der Vater Deines Großvaters Tod war
    dann hätte er ja Halbweisenrente bekommen (obwohl ich nicht weiß wie lange solche Unterlagen aufbewahrt werden).


    Viel Erfolg bei Deiner Suche und gib nicht auf wenn erst mal alles ohne Ergebnis ist.
    Manchmal hilft Kollege Zufall!
    Frage alle Tanten und Onkel und Cousinen und Cousin`s nach alten Briefen und noch mehr Fotos mit Namen dazu!


    LG Doreen

    "Wissen ist Macht" (Heinrich Barth März 1850)
    Nüscht wissn, macht aba ooch nüscht! (der Berliner)
    Je mehr man weiß, desto weniger weiß man nichts! (Ich)

  • Hallo Doreen!


    Erst einmal schon vielen Dank für deine Hilfe und, dass du mir Mut machst.
    Ich denke, ich werde nicht aufgeben, bevor ich den Namen herausgefunden habe!
    An den Eintrag im entsprechenden Kirchenbuch habe ich auch schon gedacht. Ich werde bei Gelegenheit mal dort nachsehen.
    Am Montag werde ich dann auch mal im Krankenhaus anrufen und nachfragen, ob es dort noch Unterlagen über den Vater bzw. die Geburt gibt.
    Zum Unterhaltsamt habe ich noch keinen Kontakt aufgenommen, ich hatte dafür noch keine Zeit, leider.
    Mit der Rentenanstalt sprichst du noch einen Punkt an. Meine Urgroßmutter hat meinem Großvater auf Nachfrage und auch dessen Schwester immer geantwortet, dass der Vater tot und im Krieg als Fahnenflüchtiger erschossen sei. Der Archivar in Dortmund, dem ich auch schon von meiner Suche erzählt habe, hat mir gesagt, dass es über Fahnenflüchtige noch Aufzeichnungen gibt, teilweise sogar Bücher mit Fotos geben soll.
    Wo gibt es denn solche Bücher über die Fahnenflüchtigen, die erschossen wurde?
    Soweit mein Opa weiß hat er kein Geld, Halbwaisenrente, oder so etwas bekommen, aber, Doreen, denkst du wirklich, dass so etwas auch bei unehelichen Kindern geschehen ist? Aber er sagt immer, dass sein - ebenfalls unehelich geborener Bruder - Geld erhalten habe, auch hinterher, als dieser Bruder selbst Rentner wurde. Der Bruder lebt auch noch und darauf wollte ich ihn sowieso noch mal ansprechen. Mein Großvater und ich wollten ihn letztens besuchen, aber Opa wollte ihn überraschen, obwohl wir gesagt haben, wir sollten doch erst anrufen, und dann war er natürlich nicht da... :huh: :wacko: Mit dem Bruder, so erinnert mein Opa sich, ist er früher auch immer zum Hauptfriedhof gegangen, weil sein Bruder dort ein Grab besucht hat: Das Grab der Eheleute Blumenthal. Diese sollen eventuell jüdisch gewesen sein. Von meiner Urgroßmutter soll auch erzählt worden sein, dass sie - wegen ihrer Nase - jüdisch gewesen sei... ?(
    Die Briefe und Fotos habe ich, soweit ich weiß, schon alle gesammelt. Mehr gibt es wohl im Verwandtenkreis nicht mehr. ;(


    Die Suche gestaltet sich trotzdem noch interessant und ich werde auf keinen Fall aufgeben!
    Hoffnungsvoll mit freundlichem Gruße


    Julien L. Thiesmann

  • Hallo Julien,


    hier findest Du ein paar Antworten und auch Quellen die Dir weiterhelfen könnten:
    http://fami.oszbueroverw.de/deserteure/index.htm


    Zu der Aussage das es diese angeblich Typische Nase gab kann ich Dir nur sagen, streiche das aus Deinem Gedächnis!!!
    Das ist ein Irrglaube das man an der Nase irgendwelche Abstammung erkennen kann!


    Aber um es genau herauszufinden wende Dich doch an die jüdische Gemeinde und frage dort einfach mal nach.


    Das der Bruder Deines Uropas bis zur Rente Geld als Halbwaise erhalten haben soll glaube ich nicht denn diese Rente
    bekommen nur Kinder und Jugendliche bis sie selbst ihr Geld verdienen konnten.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg bei einem erneuten Besuch des Bruders`!


    LG Doreen

    "Wissen ist Macht" (Heinrich Barth März 1850)
    Nüscht wissn, macht aba ooch nüscht! (der Berliner)
    Je mehr man weiß, desto weniger weiß man nichts! (Ich)

  • Hallo nochmal Doreen,


    Zu der Aussage das es diese angeblich Typische Nase gab kann ich Dir nur sagen, streiche das aus Deinem Gedächnis!!!
    Das ist ein Irrglaube das man an der Nase irgendwelche Abstammung erkennen kann!


    Sicher! Ich glaube diesen Aussagen ja auch gar nicht! Doch es könnte ja etwas dran sein, dass sie als "jüdisch" "abgestempelt" wurde, weil sie eben diesen Herrn Blumenthal kannte, der eventuell auch etwas mit ihrem ersten Sohn zu tun hatte. Ich werde mich, wie du sagst an die jüdische Gemeinde wenden und den Bruder meines Großvaters noch mal danach fragen, was es damit alles genau auf sich hat.


    Das der Bruder Deines Uropas bis zur Rente Geld als Halbwaise erhalten haben soll glaube ich nicht denn diese Rente
    bekommen nur Kinder und Jugendliche bis sie selbst ihr Geld verdienen konnten.


    Also (ich glaube du hast dich vertippt), der Bruder meines Großvaters, nicht der meines Urgroßvaters - den Urgroßvater muss ich ja erst noch suchen :) - soll die Rente bekommen haben. Ich werde aber auch da noch mal nachhaken.


    -Vielen Dank noch für den Link, werde mich auch da mal umsehen!-


    Viele Grüße von
    Julien L. Thiesmann

  • Hallo in die Runde,


    auch uneheliche Kinder haben Halbwaisenrente bezogen,bei meiner Mutter war das so bis Sie erwachsen war.Eine Anfrage an die Rentenstelle könnte sich lohnen.


    Hast Du die alten Meldekarten(Stadtarchiv) Deiner Urgroßmutter oder des Großvaters angefordert?Jeder war gemeldet und oft stehen dort Verweise auf Mitbewohner/Umzüge usw.


    Vielleicht kommst Du über Meldekarten von Geschwistern o.ä. an andere Nachfahren heran,die noch etwas wissen.So geschehen bei mir.


    Vielleicht gibt es alte Adressbücher mit Hauslisten und Du kannst ersehen,wer mit im Hause oder nebenan lebte,vielleicht sagen die Namen den alten Angehörigen etwas.


    Viel Glück weiterhin!


    Opa August

  • Hallo Julien,


    ich glaube nicht, dass es bei den Krankenhäusern Aufzeichnungen gibt. Die werden dort nicht ewig aufbewahrt, sondern nch einer bestimmten Frist vernichtet. Falls das nicht geschehen sein sollte: Die Akten sind wahrscheinlich nicht digitalisiert worden, und Du wirst dort niemanden finden, der freiwillig die Akten durchsieht - es ist ja kein Name vorhanden...
    Erfolgversprechender ist es, in den Kirchenbüchern nachzuforschen. Auch das ist eine langwierige Aufgabe, aber es ist gar nicht so selten, dass man da fündig wird. Voraussetzung ist, dass die Kirchenbücher überhaupt zugänglich sind.
    Von der Form einer Nase kann man unmöglich auf eine Religionszugehörigkeit schließen. Wenn ich mich heute dazu entschließen würde, den jüdischen Glauben anzunehmen - würde dadurch meine Nase beeinflusst werden?

  • Krankenhausakten werden zwischen 1 - 15 Jahre, je nach schwere des damaligen Falles, aufbewahrt.
    Danach werden sie aus Platztechnischen Gründen vernichtet ( soweit ich noch weiß).


    Liebe Grüße,
    David

  • Hallo liebe Helfer! :)


    Ich habe mich inzwischen noch bei der Deutschen Rentenversicherung hier in Dortmund nach Hinweisen auf meinen Urgroßvater in Rentenunterlagen meines Großvaters erkundigt und die Antwort erhalten, dass die Rentenakten leider keinen Aufschluss darüber geben. :S
    Demnächst bemühe ich mich darum, Einsicht in die Kirchenbücher zu bekommen und vielleicht etwas durch den Taufeintrag meines Großvaters über den Vater zu erfahren.


    Viele Grüße
    Julien L. Thiesmann