Verständnis Frage; Beisaß in Heidelberg

    Hi,


    ich bekam gestern eine Kopie des Traueintrages der Eheleute Johann Friedrich Dürre (Geburt unbekannt) und Anna Barbara Freundt *02.05.1776 in Heidelberg.


    Im Traueintrag der Kirche steht "...Beisaß und Maurer dahier (=Heidelberg)....". Lt. Wikipedia ist die Bedeutung für "Beisaß" gleich mit "zugezogener" und/oder "Schutzbedürftiger". Ist das so richtig oder gibt es noch eine andere Bedeutung für das Wort "Beisaß" ?


    Wen der Johann Friedrich Dürre ein zugezogener war, welche Möglichkeiten habe ich heraus zu finden, von woher er kam ? Wenn er ein Schutzbedürftiger war, gab/gibt es ein Verzeichnis der Stadt Heidelberg, wo diese Leute Dokumentiert wurde ? Es muss doch einen Grund gegeben haben, warum dieser Mensch Schützenswürdig war.


    Der Fund auf familysearch ist der älteste Eintrag von ihm. In der Zeit vor der Hochzeit, finde ich lediglich einen Eintrag zu gleichem Namen aus Berlin. Ich sehe allerdings z.Zt keinen Zusammenhang zu dem Berliner.


    Wer kann mir helfen bzw. Tips geben ?

    Hallo Oliver,
    'Beisaß' ist nicht zwangsläufig ein Zugezogener.
    Ein Beisasse ist schlicht und einfach ein Einwohner ohne Bürgerrecht. Bürgerrecht kostete Geld...


    Wenn es irgendwo Unterlagen über Beisassen gibt, dann vermutlich im Heidelberger Stadtarchiv:
    http://www.archive-bw.de/sixcm…=seite_archivbestaende&sv[id]=10211&_seite=Best%E4nde


    Startpunkt könnten hier vielleicht die Contractenbücher sein.
    Leider ist das Heidelberger Stadtarchiv alles andere als vollständig, im Laufe der Zeit ist da doch viel verloren gegangen, meistens durch Schlamperei.


    Viele Grüße,
    Rossi

    Hallo Oliver,
    im Sterbeeintrag des Johann Friedrich Dürre vom 27.06.1836, Bürger und Steinhauer, steht, dass er der Sohn des hießigen Bürgers Johann Dürre und N.N. war.


    Grüsse aus der Pfalz Murphy

    @Rossi; Ein Einwohner ohne Bürgerrechte würde doch bedeuten, dass er aus armen Verhältnissen kam oder ? Lt. Traueintrag war er von Beruf Maurer. Ich dachte immer, Tagelöhner wärem dem zuzuordnen ?


    MURPHY; Wo hast Du den den Sterbeeintrag her wen ich fragen darf ?

    Hallo,


    ich kann nur für meine Gegend sprechen. Bei uns war ein Beisaß eine Art Mieter/Untermieter, der im Haus des Eigentümers "beigesessen" hat, also kein eigenes Haus besaß.


    VG


    Rocco

    Helfe gerne bei Eurer Suche im Fuldaer Land!

    Hallo Oliver,
    seit einiger Zeit sind die nordbadischen Kirchengemeinden im Internet auch online einsehbar.
    Folge dem link:
    https://www2.landesarchiv-bw.d…truktur.php?bestand=12390
    Stichwortliste, dann Orte und dann je nach dem einen Ort aussuchen.
    Dann kannst du dich gemütlich durch die Standesbücher durchforsten.
    Viel Spass dabei.
    Bei familysearch findet man noch 4 Heiratseinträge seiner Kinder, die auch in den Standesbüchern wiederzufinden sind.


    Grüsse aus der Pfalz Murphy

    Grüsse aus der Pfalz Murphy

    Einmal editiert, zuletzt von MURPHY ()

    Hallo Oliver,


    Zitat von Oliver D

    @Rossi; Ein Einwohner ohne Bürgerrechte würde doch bedeuten, dass er aus armen Verhältnissen kam oder ? Lt. Traueintrag war er von Beruf Maurer. Ich dachte immer, Tagelöhner wärem dem zuzuordnen ?


    So er nicht neu zugezogen ist, ist es naheliegend, dass er aus armen Verhältnissen kam und nicht in der Lage war, das Bürgergeld zu bezahlen.
    Dass er Maurer war, widerspricht dem nicht unbedingt.
    Ich habe in meiner Ahnenliste auch ein paar Maurer, die nicht gerade reich mit irdischen Besitztümern gesegnet waren.


    Viele Grüße,
    Rossi



    Wow, Danke Dir ! Da hätte ich mir das Geld für die Anfrage beim ev. Kirchen Archiv in Karlsruhe ja sparen können


    :danke: