Was hat sich der Pfarrer dabei gedacht?

  • Hallo liebe Forschergemeinde;


    lese gerade die KB's von Schadewitz (Brandenburg) und "stolpere" über einen im TB 1835


    gemachten "Zusatzeintrag" des Pfarrers:


    "Wegen Armuth kein Hebammengeld"


    So wissen wir Ahnenforscher/innen nun, dass die Eltern arm waren und die Hebamme


    kein Geld bekommen hat.


    Manche Pfarrer hatten wohl ihre eigene Auffassung über die Weiterleitung von "Informationen".


    LG Renate aus dem trüben Berlin

  • Hallo Renate,


    ja, die Zusätze der Pfarrer haben es in sich. Vorzugsweise werden in den Heiratseinträgen die vorehelichen Aktivitäten, sprich eine daraus entstandene Schwangerschaft eingetragen. - So erfahren wir, daß unsere Vorfahren genau so gelebt haben wie wir.


    Gruß Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Manche Pfarrer hatten wohl ihre eigene Auffassung über die Weiterleitung von "Informationen".

    Hallo Renate,


    glaubst Du wirklich, der Pfarrer hätte das Kirchenbuch in der Gemeinde in Umlauf gegeben oder es sonstwie weitergeleitet? Außerdem war die Hebamme mildtätig, was u.U. eine Erwähnung wert war.


    Gruß
    Detlef

  • Hallo Renate,


    vielleicht hat auch der Pfarrer kein Geld für die Taufe bekommen - und führt quasi als "Entschuldigung" an, dass auf Grund der Armut auch die Hebamme schon nicht bezahlt werden konnte.


    Viele Grüße
    Simone

  • Hallo Renate,


    zu den Ahnen, die mir bisher begegneten, gehört auch eine Hebamme,
    die noch im Jahr 1911 mit 70 Jahren ihrem eigenen Urenkel auf die
    Welt geholfen hatte. Aus familiärer Überlieferung ist bekannt, daß
    sie stets und ständig zu Stelle war, wenn sie gebraucht wurde.
    Die Bezahlung war erst hinterher ein Thema.
    Wer ihren festen Satz nicht in Geld bezahlen konnte, der bemühte sich,
    dies in Naturalien zu tun. Es handelt sich um ein kleines Landstädtchen,
    wo jeder eine kleine Wirtschaft hatte.
    An Eßbarem herrschte daher keine Not in der Familie der Hebamme.


    Achso, die Bemerkungen der Pfarrer zu vorehelich "erzeugten" Kindern
    und deren Eltern, bei Taufe und Trauung, das ist ein Kapitel für sich.


    Viele Grüße
    Ingrid