Wappen, Adel, Namensentstehung von Pitthan

  • Pithan / Piethain / Pitthan woher kommen Wappen Adel und Namen
    Guten Abend zusammen,
    mir liegen folgende Informationen vor :
    Um 1571 : Johan Pithan nahm mit kaiserlicher Erlaubnis den Namen seiner Mutter an bzw. führte diesen weiter. Er übernahm das Wappen seines Vormundes und Onkels Arnold Pithan : einen schwarzen Hahn auf goldenem Feld. 1582 Standeserhöhung und Bestätigung des von seinen Voreltern geführten Adels und Wappens. Wappenbesserung , Augsburg 15.8.1582.


    1) Wie kann ich diese Angaben überprüfen ? Gibt es gesicherte Literatur ?
    2) Wenn Johann das Wappen seines Vormundes und Onkels (mütterliche Seite) übernimmt, heißt das zwangsläufig, daß der Onkel kinderlos oder zumindest ohne männliche Nachkommen war ?
    3) Der Name Pithan soll patronymisch sein (von Pieter Hein o.ä.). Dem widerspricht m.E. das Wappen mit dem Hahn. War Wappengebung im 16 Jhd. Phantasiesache oder kann man aus dem Wappen (schwarzer Hahn) auf eine Erinnerung an die Namensentstehung schließen ?


    Im Voraus schon mal vielen Dank für Eure Mühe.
    LG Filipine

  • Woher haben Sie das Wappen ?


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    Quellen:


    A) Frank, Standeserhebungen:


    1. 1571:
    nichts


    2. 1577
    Dieffenbach, Andreas, u. seine Brüder, Wappen m. Lehenart., Wien 18. IX. 1577, [R].


    2. 1582:
    Pitthan, Johann, Bürger zu Frankfurt, Best. des Zunamens u. Auslassung des von seinem Vater Heinrich Diefenbach geführten Zunamens, Best. des von seinem Vater und dessen Voreltern geführten Adels u. Wappens. WappBess., Augsburg 15. VIII. 1582, [R].


    B) Wien:
    http://www.archivinformationss…at/detail.aspx?ID=1123009



    C) Hannover:
    v.Pithan, s.ca.1625 adelig auftr., a.den Niederlanden; 1634 i.brschwg.-lbg. Mildiensten, oo: Schenck v. Flechtingen, verw.v.Bothmer, Bes: Langelsheim (Gandersheim)


    D) GHdA:


    öst. RrStand 1859 f. Franz Pitha aus Rakom Böhmen


    W: Pitha, W.(1859,1875): Gev., 1 in G. auf gr. Boden ein nat. Pflug, 2 in R. aus dem Schildesrand hervorgehend eine nat. Hand in weißem Ärmel, 3 in R. ein oben mit einem g. Reichsapfel best. g. Stab geschrägt mit einem nat. Äskulapstab mit gr. Schlange, 4 in #. ein mit 3 #. Kugeln bel. g. Schrägrechtsbalken; 2 H. Hz: auf dem rechten mit #.-g. Decken 3 (#.,g.,#.) Straußenfedern, auf dem linken mit r.-s. Decken ein s. Flügel mit r. Schwungfedern. Devise: Treu u. loyal.


    E) Rietstap
    1. Pithan, Flandre. De gu. 1 saut. d'arg. acc. en chef 1 tête-et-col d'aigle du même, mouv. du saut.; C.: 1 aigle iss. d'arg. [AvG].
    (r. 1 s. Schragen, begl.v. ob. 1 s. Adlerkopf(K&H) wachs.a.Schragen.)


    2. de Pithan, Pays Bas (1700)
    Pithan, De sa., à la croix engrêlée d'or.
    (#. 1 g. Dornenkreuz)


    F) das von Ihnen gen. Wappen kommt hier nicht vor.


    G) Woordenboek v.d. Familienamen (ndl. Namenbuch)
    Piton < pite= mitleidend, gutherzig
    Ort. Pithoville (Lux).


    H) das alles sieht sehr nach den Niederlanden - im weitesten Sinne - aus.
    Die Ableitung -hahn > Wappenbild "Hahn" ist typisch für ein Mißverstädnis in der Zeit, denn das "h" gehört zu "th".

  • Guten Abend und Hallo,
    Moin filipne,
    hattest Du im Hause Pithan nachgefragt? Oder hinter dem Link.
    http://www.frankfurter-patriziat.de/node/66333
    Geschichten und Namenserklärungen oder Deutungen gibt es genug in verschiedenen Versionen. Entstanden aus einem Tiernamen?!
    Wappen ist auch im Netz vorhanden, doch ob diese Seite eine gute ist. Stelle diesen Link nicht ein. Muß ich noch prüfen.
    Gruß Paul

  • Einen Gruß nach Berlin,


    Danke erstmal für die vielen Info's. Die Heraldik ist für mich Neuland.

    woher haben Sie das Wappen ?

    Das Wappen wurde beschrieben in Lersners Frankfurter Chronik. Es befindet sich auf 2 von Johann und seinem Sohn Julius gestifteten Glasfenstern in der Dominikanerkirche. Sowie auf 2 Altarbildern von Uffenbach . (s.Archiv f.Frankfurter Geschichte und Kunst von 1901)

    Dieffenbach, Andreas, u. seine Brüder, Wappen m. Lehenart., Wien 18. IX. 1577, [R].

    Das bezieht sich m.E. auf die freiherrl.Familie v.Tieffenbach aus der Steiermark, Stammhaus b.Murnau.


    Die Johann Pithan (Diefenbach) entstammt der angesehenen Siegerländer Hüttenmeisterfamilie Pithan. Der Name erscheint in Siegen ab 1404 in Verbindung mit der Eisenindustrie. Im 15.Jh. wird Hermann Pithan (vermutlich der Schwiegervater) mehrfach als Siegener Bürgermstr.erwähnt. Heinrich Diefenbach (der Vater) ist Schöffe in Siegen.


    Köln : 1315 Johannes Pythan Hausbesitzer, 1345 Tilman Pithayn ebenso, 1356 Hanns Pijthane in St.Agatha erwähnt, 1381 Werner Pijthanen Hs.B.,1385 Nic.Pythane Hs.B. Ein Haus das vorzeiten Joh.Pithaen gehörte wird 1413-24 als im Bestitz der Schmiede genannt.
    Eine Verbindung zu dem Siegener Zweig liegt nahe, ist aber nicht zu beweisen.


    Koblenz : 1439 reversiert sich wg. eines Burglehens gegen Erzbischof Jacob v.Trier Johann von Vallendar genannt Pythane.


    Ein Bezug zu Flandern oder Niederlanden liegt nahe. Aus der Gegend um Lüttich kamen schon seit langer Zeit Fachleute für das Hüttenwesen.


    LG Filipine

  • Hallo Paul,


    mehr als das was ich im ersten Beitrag schrieb ist bei den Frauensteinern nicht zu finden. Insbesondere differieren die Angaben zu den Eltern mit anderen Forschungen aus Siegen.
    Das Haus Pithan hatte ich schon gefunden, aber diese Pithan fangen erst mit den Kirchenbüchern Mitte 17 Jhd. an.
    Es gibt 2 Bilder von Pithan und seinem Sohn gemalt von Uffenbach, dort ist das Wappen zu sehen.


    Auf den Vormund und Onkel Arnold Pithan bin ich sonst noch nicht gestoßen.


    LG Filipine

  • Hallo Paul,


    Theoderich (Thierry)(Dietrich) kommt mehrfach in Verbindung mit dem Erzbischof v Köln vor. Einige dieser Urkunden sind in frz. (was ich nicht gut kann) m.E. ist er Einwohner in Köln. Da ein Tilmann P. in derselben Zeit ein Mann des Erzbischofs ist und gleichzeitig Hs.B. in Köln , denke ich an eine familäre Verbindung.
    Bis jetzt gab es aber noch keine Verbindung zu Siegen.
    Aber starke Verbindungen zum heutigen Belgien bzw. den Niederlanden.
    Außer dem Wappen :Schild mit den 3 Kreisen, wird an anderer Stelle folgendes beschrieben : Schild mit 3 Kreisen zwischen diesen einem schreitenden Vogel , über diesem Schild ist ein "Judenkopf" . Das steht so im Text, was auch immer es heißen soll.
    Evtl. kann man daraus eine Weiterentwicklung des Wappens, hin zu nur noch einem Vogel (Hahn ?) ableiten.

    ich fand ein Wappen Schild mit Hahn und auf dem Schild noch ein Hahn.

    Konntest Du das schon prüfen ? Oder beschreib es nochmal genauer.

    Der dort erwähnte Philipp Wilhelm D. ist Sohn des Apothekers Wilhelm D. die Familie stammt aus Nastätten.( Das ist mein eigentliches Gebiet )


    LG Filipine