Luzerner Auswanderer

  • http://www.staatsarchiv.lu.ch/…erer_1640-1740_teil_a.pdf


    Frühere Auswanderer


    Die Schweiz war nicht immer ein reiches Land. Vor dem zweiten Weltkrieg gab es mehr Schweizerinnen und Schweizer, die ihre Heimat verliessen, als Ausländerinnen und Ausländer, die einwanderten. Die meisten Emigranten flohen vor der Armut. Zwischen 1400 und 1848 verdienten viele Schweizer ihren Lebensunterhalt als Söldner in fremden Armeen. Im 19. Jahrhundert wanderten viele Käser nach Russland aus. So hat der Tilsiterkäse seinen Namen von der ostpreussischen Stadt Tilsit erhalten, in der er von einem Schweizer Käser kreiert wurde.


    Zu Beginn des 16. Jahrhunderts flüchteten auch einige Schweizerinnen und Schweizer aus religiösen Gründen. So sind zum Beispiel die Amischen in den USA Nachfahren von aus der Schweiz ausgewanderten Angehörigen dieser religiösen Bewegung.


    Zwischen 1850 und 1914 verliessen rund 400'000 Schweizer Bürgerinnen und Bürger ihre Heimat. An einigen Orten in Nord- und Südamerika wurden sogar Schweizer Kolonien gegründet, die oft die Namen der Heimatorte von Ausgewanderten erhielten. In den USA gibt es 16 Städte und Dörfer, die den Namen 'Lucerne' tragen.

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  • Ich will ja nicht spitzfindig werden, aber auch wenn der Text von den Seiten des Schweizer Auswärtigen Amts stammt, enthält er einige Behauptungen, die nicht ganz richtig sind:

    Zu Beginn des 16. Jahrhunderts flüchteten auch einige Schweizerinnen und Schweizer aus religiösen Gründen. So sind zum Beispiel die Amischen in den USA Nachfahren von aus der Schweiz ausgewanderten Angehörigen dieser religiösen Bewegung.


    Das war gut 100 Jahre später, zudem ist die Aussage, dass die Amish Nachfahren der Schweizer Amish seien, sehr pauschal.
    Mal ganz abgesehen davon, dass die religiös bedingte Auswanderung aus der Schweiz proportional gesehen eher unbedeutend war. Es gab mehrere Besiedlungswellen aus der früher überbesiedelten Schweiz nach Deutschland, unter anderem nach dem 30-jährigen Krieg, in dem weite Landstriche in Deutschland entvölkert wurden.


    Die Geschichte mit dem Tilsiter ließt sich zwar nett, stimmt aber auch nicht. Das waren holländische Mennoniten. Tatsächlich ist es umgekehrt gewesen, zwei Schweizer haben das Rezept für den Tilsiter aus Ostpreussen in die Schweiz 'importiert', seitdem wird in der Schweiz Tilsiter produziert. Wobei böse Zungen behaupten, die Schweizer Version vom Tilsiter sei um Klassen besser als der in Ostdeutschland hergestellte.


    Viele Grüße,
    Rossi

  • Ä Pälzer Medel do bin ich platt!;-)
    Dachte das wäre gut recherchiert,sorry!
    Ich hab auch scho gelesen das Schweizer den Harzer Käse in den Harz (Selketral)gebracht hätten, nach dem 30- jährigen Krieg!
    Aber mal eine Frage, ich hab geschaut ob es um 1500-1550 irgendeinen Grund gegeben haben könnte das ein Deutschschweizer in den Harz einwandert.
    Glaubensverfolgung , oder (Söldner)Reisläufer habe ich bisher als noch plausibelste Erklärung gefunden.
    Geht da um eine Wappengleichheit! Harz / Luzern
    Gruß optikus

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  • Hallo Optikus,
    Ist ja nicht dein Fehler.
    Wenn du den Text in google eingibst, wirst du das auf etlichen Seiten finden. Das ist eben mal wieder der Klassiker. Irgendwer hat das mal geschrieben, viele haben das einfach ungeprüft übernommen.


    Aber mal eine Frage, ich hab geschaut ob es um 1500-1550 irgendeinen Grund gegeben haben könnte das ein Deutschschweizer in den Harz einwandert.
    Glaubensverfolgung , oder (Söldner)Reisläufer habe ich bisher als noch plausibelste Erklärung gefunden.


    Rein intuitiv würde ich vermuten, dass es einer der häufigsten Auswanderungsgründe sein könnte: wirtschaftliche Not.
    Die Aussage, dass die Schweiz nicht immer ein reiches Land war, ist immerhin zutreffend. Die Schweiz war auch traditionell ein Auswanderungsland, alleine bedingt dadurch, dass das Land eben nur eine begrenzte Anzahl an Menschen ernähren konnte. Dazu war der Südwesten des heutigen Deutschlands im Vergleich zur Schweiz bzw. zu den siedlungsfähigen Gebieten in der Schweiz immer relativ dünn besiedelt. Weiter kommt dazu, dass gerade im Südwesten eine ähnliche Sprache (Alemannisch) gesprochen wird, Sprachbarrieren gibt's da also auch nicht.
    Von daher ist es wenig verwunderlich, dass Deutschland mehrfach intensiv von der Schweiz aus besiedelt wurde, und wer erst mal auf Wanderschaft ist, geht auch gerne etwas weiter.


    Auch heute noch findest du in Süddeutschland viele Familien mit Schweizer Wurzeln (meine übrigens auch). Einer meiner Vorfahren (aus dem Grenzgebiet stammend) ist bis nach Elberfeld (heute ein Ortsteil von Wuppertal) gezogen.
    Grund seiner Auswanderung: Armut, Perspektivlosigkeit, vielleicht sogar Hunger. Eigentlich banal.


    N.b. bin ich von Hause aus Kurpfälzer (Heidelberg) und allenfalls Wahlpfälzer.


    Viele Grüße,
    Rossi

  • Hallo Rossi!
    Ich bin auch Kurpfälzer und in Schwetzingen geboren, bin Stammgast auf der Wachtenburg in Wachenheim!;-)
    Die gehörte ja auch einst zur Kurpfalz!
    Ich hoffe das sich meine Vermutung bestätigt und derjenige wirklich aus der Schweiz käme.
    Heute regen sich viele Schweizer ja gerne über deutsche Zuwanderer auf, da wäre dann Heimatkunde angesagt!;-)


    LG Optikus

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