Liebe Mitforscher,
Seit Jahren suche ich nach meinen Luther`s in den
pommerschen Kreisen.
Ich habe mich durch alle KS und KB des Kreises Wollin
gelesen, durch x im Kreis Cammin/Greifenberg und Kolberg, bevor diese online
gestellt wurden.
Und bevor das Projekt Datenbank Kirchenbuch Pommern 2011
online ging.
Ein tolles Projekt übrigens.
Den Traueintrag meiner Alteltern Friedrich Luther und Marie
Eitzel
fand ich in Triebs, Kreis Greifenberg.
Auch zu finden Datenbank KB Pommern:
http://kb.pommern.org/anzeige.html?i=482785939816
Leider nur eine Zeile:
Friedrich Luther und Marie Eitzel, Dienstknecht in Tribus,
26.April 1839
Das war’s! Keine weiteren Hinweise auf Eltern und Herkunft!
Den Sterbeeintrag meines Friedrich Luther fand ich im Kreis
Wollin,
Friedrich Luther verstorben 02.01.1858 Cörtenthin
Mit 44J. 10M. 29T. err. also geboren: 04.02.1818 Ort
unbekannt!
Den Sterbeeintrag von Marie Luther geb. Eitzel fand ich dort
nicht.
Vielleicht hat sie wieder geheiratet..
Wo wurde Friedrich Luther 1813 geboren/getauft? Namen der
Eltern?
Im Ortsfamilienbuch Tonnin, Kreis Usedom-Wollin ist
Friedrich Luther festgehalten.
http://www.online-ofb.de/famre…ame=LUTHER&modus=&lang=de
(Danke an die freiwilligen, die diese erstellen)
und der Hinweis, Mutter: Dorothea Rislow, leider konnte ich
noch nicht eindeutig feststellen, ob diese zu meiner Luther-Linie
gehört.
Den es gibt noch eine weitere Familie Luther im Kreis
Usedom-Wollin.
Martin Daniel Friedrich Luther * ca. 1794 vermutlich
Pribbernow/Cammin,
+ 1867 Kolzow/Wollin.
Zwischen beiden konnte ich bisher keinen Zusammenhang
erkennen.
Zum Büdner Martin Daniel Friedrich Luther, gibt es einen
Artikel,
welcher vielleicht auch für andere interessant ist.
Dieser lautet wie folgt:
Quellenangabe:
Monatsblätter, No.5.Mai 1912
Herausgegeben von der Gesellschacht für Pommersche Geschichte und
Altertumskunde
Zum Stammbaum der Familie Luther. (Seite 70 - 73)
Während der letzte direkte Nachkomme des Reformators
Dr. Martin Luther aus dem Mannesstamm und zugleich Träger
seines Namens am 3. November 1759 dahinging, blühen andere
Zweige jener Familie noch bis in unsere Zeiten fort; sie sind,
soweit sie den Namen Luther führen, zumeist Nachkommen
seines jüngeren Bruders Jacob. Das Gesamtbild dieser großen
Familie ist ein gar buntes; die verschiedensten Erwerb- und
Arbeitszweige sind bei den Männern vertreten, Gelehrte und
einfache Bauern, Handwerker und Offiziere finden sich dort
zusammen. In Pommern ist dieser Jacobstamm zur Zeit durch
den Oberbibliothekar unserer Landes-Universitätsbibliothek, Herr
Dr. Johannes Luther, vertreten; er war es im Anfange des ver-
gangenen Jahrhunderts durch eine nicht lange darnach aus-
gestorbene Bauernfamilie im Dorfe Kolzow auf Wollin.
Hierüber
sind vielleicht einige Notizen nicht ohne Interesse.
Der Büdner Martin Daniel Friedrich Luther zu
Kolzow hat im Jahre 1820, unter Hinweis auf seine Ver-
wandschaft mit Dr. Martin Luther, die Behörden um ein
Geschenk, wie es auch den übrigen Nachkommen des Reformators
zu Teil geworden sei; er hatte 1813 im Regiment Colberg
mitgekämpft, war bei Dennewitz durch einen Kartätschenschuß
schwer verwundet worden und lebte in recht dürftigen Ver-
hältnissen. Sein Großvater Martin sollte des Bittstellers An-
gabe nach in Treuenbrietzen geboren und als Leutnant in
Magdeburg gestorben sein. Der Landrat zu Swinemünde
berichtete befürwortend an den Oberpräsidenten Sack, der
nach
einigen Monaten erwiderte, dass es weder ihm noch dem Schulrat
Bernhardt trotz aller angewandten Mühe gelungen sei, die
Glaubwürdigkeit des zum Beweis eingereichten Stammbaumes
zu erhärten; er habe deshalb die Sache an den Geheimrat
Krüger in Merseburg weitergegeben, dem die Quellen mehr zu
Gebote ständen. Aber hierbei ließ es Sack nicht bewenden; er
bemühte sich, wie aus einem einige Wochen später an den
Landrat gerichteten Schreiben hervorgeht, noch weiterhin in
dieser Angelegenheit und forderte auch den Landrat dringend
zu gleichen auf. Es handelte sich hierbei besonders um Nach-
forschungen über den angeblichen Schullehrer Johann Christian
Luther in Kolberg (s.u.), um dessentwillen Sack sich auch an
den Superintendenten Heller in Mansfeld wandte. Inzwischen
supplizierte Luther persönlich bei den Oberpräsidenten, der nun-
mehr den Stettiner Pfarrer und bekannten Genealogen Johann
Joachim Steinbrück zur Abfassung eines Gutachtens über diese
Frage veranlasste, das am 20.Mai 1823 erstattet wurde und
auf Grund dessen Sack dem Bittsteller die gewünschte Unter-
stützung zukommen ließ. Steinbrücks Gutachten gipfelt in dem
Satz, dass es wohl keinen Zweifel mehr unterworfen zu sein
scheine, dass der Bittsteller von Jakob, dem Bruder Dr. Martin
Luthers, abstamme. Die Geschwister seines Vaters seien nach-
weislich Kinder des Feldwebels Martin L. zu Treuenbrietzen
gewesen. Aus den Kirchenbüchern zu Mansfeld gehe weiterhin
hervor, dass dieser Martin am 2.August 1716 als Sohn
Johann Christian Luthers geboren sei, der seinerseits als Sohn
des Ratsverwandten und Weißbäckers Kaspar L. zu Mansfeld
am 10. Februar 1685 das Licht der Welt erblickt habe. Diesen
Kaspar aber erklärten sämtliche Stammtafeln für einen Ururenkel
Jakob Luthers. Johann Christian werde in den Mansfelder
Kirchenbüchern als GRENADIER bezeichnet; an sein angebliches
Schullehrertum in Kolberg aber glaube Steinbrück nicht; wie
sollte jener Mann aus sächsischen Militärdiensten in den pom-
merschen Schuldienst gelangt sein; sein Sohn Martin könne
indessen sehr wohl durch Werbung leicht nach Treuenbrietzen
verpflanzt worden sein, da er doch kein anderes Los zu erwarten
hatte, als was seinem Vater beschieden war. Steinbrück meint
nachgewiesen zu haben, dass in den damals vorhandenen
Luther-
Stammtafeln Fehler über Fehler seien, was auch der von Pro-
fessor Dr. Häubner gebrachte Auszug aus den Wittenberger
Kirchenbüchern bestätigte. So habe auch eine Stammtafel der
anderen getreulich nachgeschrieben, daß Johann Christian L.
Schullehrer in Kolberg gewesen sei; dort sei aber über einen
solchen nichts bekannt, auch von eifrigen Kennern nichts zu er-
mitteln gewesen. Die einzige schwache Stelle in dem zur
Beurteilung stehenden Stammbaum sei der erforderliche Nachweis,
dass des Bittstellers Vater Johann Karl Friedrich Benjamin,
Schneider in Pribbernow, Kr. Kammin, ebenfalls ein Sohn
des Feldwebels Martin, gleich seinen eingangs des Gutachtens
genannten Geschwistern Martin und Sophie Elisabeth Wil-
helmine Kordula gewesen sei; dies sei noch nicht urkundlich
festgestellt und es wäre deshalb gut, wenn auch des Bittstellers
übrigen Vatersbrüder Martin Benjamin, Johann Martin Gott-
lieb und Johann Daniel Friedrich Hermann in den Taufschein
seines Vaters mit aufgenommen würden.- Diesen letzten,
augenscheinlich mehr der Sicherung seines Gutachtergewissens
wegen von Steinbrück betonten zweifelhaften Punkt aber scheint
der Oberpräsident Sack, wohl mit Recht, für unerheblich gehalten
zu haben, denn Luther erhielt, wie schon bemerkt, die erbetene
Unterstützung in Höhe von 100 Talern aus dem Fonds
Patriotischer Beiträge. Damit war die Angelegenheit jedoch
noch nicht erledigt, sie gelangte bis vor den König, der auf
Grund eines ihm darüber gehaltenen Vortrags Weihnachten 1826
dem Büdner Luther, sicherlich nur in Anerkennung seiner Her-
kunft und Vorfahren, außer der schon bewilligten Geldsumme
noch freies Holz zum Hausbau schenkte.-
Auf Grund des Steinbrück`schen Gutachtens und der sonstigen
Literatur (ich benutze hierbei die 2. Auflage der Schrift Pro-
fessor Nobbes „Stammbaum der Familie des D. Martin Luther“
Leipzig 1856) ergibt sich für Martin Daniel Friedrich Luther
folgende grade Stammfolge unter Fortlassung der übrigen Kinder:
Jakob, Bergmann, der Bruder Dr. Martin Luthers.
:
Veit.
:
Andreas, Bäcker in Mansfeld.
:
Johannes, Ratsherr in Mansfeld.
:
Kaspar, Ratsherr und Weißbäcker in Mansfeld.
:
Johann Christian ( der angebliche Schullehrer zu Kolberg).
:
Martin, Feldwebel in Treuenbrietzen.
:
Johann Karl Friedrich Benjamin, Schneider in Pribbernow.
:
Martin Daniel Friedrich, Büdner in Kolzow.
O.Grd. Verfasser
Ich bitte euch also, solltet ihr in den pommerschen Kreisen
über einen
Friedrich Luther * 1813 stolpern, an mich zu denken und mir
dies mitteilen.
Herzlichen Dank,
mit freundlichen Grüßen, Elli