Bin ganz neu dabei und brauche Tipps

  • Hallo, mein Name ist Sabine und ich wurde etwas unfreiwillig von diesem Ahnenforschungsfieber angesteckt :) Meine Oma hat mir eine alte Kiste vererbt, mit Dokumenten, Fotos, Arbeitszeugnissen ect. die noch von meinem Opa stammten, er hatte vor dem 2. Weltkrieg unsere Familie erforscht. Vom Standesamt Grünstadt, hat er sich anno 1937 die Ahnen zusammenstellen lassen und mich fasziniert das wirklich sehr, ich möchte weitermachen. Der Haken, ich lebe in der Schweiz und meine Vorfahren lebten in der Pfalz. Ich kann also nicht einfach so in alten Kirchenbüchern rumstöbern...


    Könnt ihr mir sagen, wie ich am besten vorgehen soll? Das Standesamt Grünstadt anschreiben, ob sie noch mehr Infos zu besagtem Jacob Schantz haben? (Wenn sie das hätten, warum haben sie dies nich anno 37 meinem Opa schon geschrieben?) Sie haben ihm alles so genau dokumentiert, also gehe ich mal davon aus, dass sie ihn nicht weiter zurück verfolgen konnten. Was macht man in so einem Fall?


    Und eine wichtige Frage für mich, die aus so weiter Ferne recherchiert... Wir gut funktionieren solche Computersuchdienste? Also ich hab die Namen mal alle eingegeben und wurde natürlich nicht fündig :) Vielleicht hatte ich auch einfach Pech mit der Seite..


    Ich bin froh um jeden Tipp und Ratschlag, wie ich das ganze angehen soll, ich wünsch mir nämlich sehr, dass jetzt wo mich das Fieber gepackt hat, ich auch das alles vervollständigen kann..


    Vielen Dank für eure Mithilfe


    :danke:

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  • Hallo Saro22,


    zunächst solltest du alle Materialien, die du bekommen hast, genau sichten und zuordnen. Dafür ist ein Ahnenforschungsprogramm hilfreich. Auch wenn du in der Schweiz lebst, hast du die Möglichkeit, in betreffende Kirchenbücher einzusehen, wenn in deiner Nähe eine Mormonenforschungsstelle ist. Du kannst dir deine betreffenden Filme bestellen und dann je nachdem, weiter ansetzen oder die gemachten Angaben überprüfen. Auch kannst du die betreffenden Pfarreien kontaktieren. Meistens bleibt es forschungstechnisch nicht nur bei einer Kirchengemeinde, man muss auch in einigen Fällen die angrenzenden Gemeinden mit einbeziehen. Für die ersten Schritte ist der Leitfaden hilfreich, den du über diesen Link erreichst. Es gibt verschiedene Datenbanken zum Thema Ahnenforschung. Viele Forscher nutzen daher auch das Forum, um über tote Punkte hinweg zu kommen oder mit noch lebenden weit entfernten Verwandten in Kontakt zu kommen.


    Im Idealfall brauchst du von jedem Vorfahren:
    - Geburtsurkunde / bzw. entsprechender Taufeintrag im KB (=Kirchenbuch)
    - Heiratsurkunde / bzw. entsprechender Traueeintrag im KB
    - Sterbeurkunde / bzw. entsprechender Bestattungseintrag im KB


    Solltest du weitere Fragen haben, kannst du dich gern an die Forengemeinde wenden, sicherlich wird dir weitergeholfen.
    Viele Grüße!

    Viele Grüße,
    Kolonistenforscher


    "Von Natur aus sind die Menschen fast gleich; erst die Gewohnheiten entfernen sie voneinander."
    (Konfuzius, verm. 551-479 v. Chr.)

  • Hallo Saro22,


    willkommen im Club der Infizierten! Kolonistenforscher hat bereits alles Wesentliche gesagt und Dir wertvolle Hinweise gegeben. Ich kann nur unterstreichen, dass zunächst einmal die Sichtung und Archivierung aller Informationen am wichtigsten ist. Hierzu verwendest Du zweckmäßigerweise Genealogiesoftware, die es auch als kostenlose und uneingeschränkt benutzbare Freeware gibt (z.B. eignet sich für Anfänger m.E. das übersichtliche und sehr intuitiv zu bedienende Freeware-Programm Ahnenblatt sehr gut).


    Zu Deinen vielleicht noch offenen Fragen, die Du hast anklingen lassen, möchte ich folgendes anmerken:

    • Sofern es sich bei den Unterlagen Deines Opas um einen "Ariernachweis" oder "Ahnenpass" handeln sollte: Diese Dokumente umfassen von vorneherein in den meisten Fällen nur 3 Generationen, manchmal auch mehr. Sie dienten dazu, die so genannte "arische Abstammung" nachzuweisen. Sehr viele Menschen haben oder mussten sich solche Dokumente damals anfertigen lassen. Als Start in die Ahnenforschung sind sie jedenfalls gut geeignet, da es sich in beiden Fällen um eine Zusammenstellung beglaubigter Abschriften der Originaleintragungen handelt. Wichtig dabei: In jedem Fall sind die Endpunkte der im "Ariernachweis" oder "Ahnenpass" dokumentierten Ahnenlinien definitiv nicht mit den Endpunkten der Forschungsmöglichkeiten gleichzusetzen.
    • Standesämter oder andere Behörden in Deine Ahnenforschungen einzuspannen, wird Dir auf Dauer nicht weiter helfen. Naturgemäß sind die Kapazitäten dieser Stellen sehr begrenzt. Letztendlich führt deshalb kein Weg an eigenen Recherchen vorbei (natürlich gibt es auch noch die Möglichkeit einen professionellen Genealogen damit zu beauftragen).
    • Mit den diversen Online-Suchmöglichkeiten (z.B. bei familysearch.org) findest Du naturgemäß nur das, was in den Original-Unterlagen (bzw. Abfilmungen davon) schon einmal von irgend jemandem gesichtet und entsprechend (fehlerfrei) dokumentiert wurde. Es dürfte daher einleuchten, das bei Online-Suchen eine Portion Glück dazu gehört, um fündig zu werden.
    • Die Möglichkeiten Digitalisate von alten Kirchenbüchern und anderen Unterlagen online am PC zu durchforsten, verbessern sich zusehends. Beispielsweise sind aus Rheinland-Pfalz bereits Digitalisate von Kirchenbuch-Auszügen und Familieregistern einiger Ortschaften hier bei familysearch.org zugänglich. Auch ein paar kleinere Orte in der nahen Umgebung von Grünstadt sind dabei. Diese Seiten werden laufend aktualisiert und vervollständigt. Es lohnt daher, regelmäßig "vorbei zu schauen".

    Beste Grüße
    Uwe

    Forschungsschwerpunkte:
    Schönhengstgau: Raum Zwittau/Leitomischl +++ Ostpreußen: Raum Gerdauen, Raum Gumbinnen
    Baden-Württemberg: Raum Abtsgmünd, Raum Rottenburg/Neckar

  • Hallo Sabine,


    auch von mir "Willkommen im Club der Infizierten"


    Ich möchte dir einen Rat geben, den ich selber nicht mehr ausführen kann und der dich nicht weiter(zurück) bringt.
    Aber er ergibt das "Fleisch auf den Knochen"


    Rede mit deiner Oma und halte alles fest.


    Viele ihrer Geschichten werden dir bei der Zusammenstellung deiner Familie helfen und das Lebensbild deiner Ahnen dir näher bringen.
    Keine Standesamtsurkunde und kein Kirchenbucheintrag kann diese Geschichten ersetzen. Sie sind das Gerüst. Nutze die Zeit.


    Viele Grüße aus Ostfriesland
    Günter

  • Angaben in einem Ahnenpass aus der Zeit von 1933-45 solltest Du auf jeden Fall überprüfen. Es besteht immer die Gefahr, das bei zwei oder drei Familien mit gleichem Namen im selben Dorf einfach der erste Eintrag genommen wurde, obwohl ein Jahr früher die gleiche Namenskombination vorkommt.
    Freundliche Grüße, Wilfried

  • Hallo,


    willkommen hier im Forum.


    Zunächst einmal solltest du sichten und sortieren,was du bereits hast.


    Dann kontaktiere noch lebende Verwandte.Hier erhält man Geschichten,Fotos,Erinnerungen von unschätzbarem Wert.


    Die Forschungsstelle der Mormonen ist eine sehr empfehlenswerte Adresse,sie haben viele Kirchenbücher abfotografiert.Man braucht da auch keine Angst zu haben,dass man `bekehrt`wird.Die Filme der Kirchenbücher kann man online für wenig Geld bestellen und diese dann in der Forschungsstelle durchforsten.Um die richtigen Filme zu bestellen,musst du den Geburtsort und die Konfession deiner Vorfahren wissen.


    Das Lesen der alten Schrift ist hierbei von Vorteil.


    Die Register des Standesamtes wurden in der Pfalz bereits um 1798 begonnen.Manche Standesämter geben gerne und sehr schnell Antwort.


    In Grünstadt habe ich jedoch schon vor Monaten eine Anfrage hingeschickt,bisher blieb sie leider unbeantwortet.


    Liebe Grüße


    Simone