"mein Haus, meine Pferde, meine Familie"

  • Habe den Link entfernt und durch den Bildtitel ersetzt. Wenn man nach "Barghus" sucht, findet man noch mehr in der Richtung. Da kommst Du vielleicht noch durch einen örtlichen Heimatverein weiter.


    Noch eine Überlegung zu dem Foto: Es könnte um die Mittagszeit entstanden sein bei sehr hellem Himmel. Vielleicht entsteht der merkwürdige Eindruck nur durch eine Überbelichtung des Himmel und des oberen Teils des Daches. Wenn es diese merkwürdige Dachform tatsächlich gibt, dann sehe ich keine Doppelbelichtung mehr...

  • Hallo Brokstedt, Rüdiger, Jutta, Micha, Harald und Doschek,


    nur ganz schnell vielen, vielen Dank! Da habe ich ja allerhand durchzulesen. Nur komme ich jetzt nicht richtig dazu (Omatag). Heute abend ausführlich.


    Liebe Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo zusammen,


    hallo Brokstedt, Deine Erklärungen zu den Häusern in der Wilstermarsch und besonders das Schneiden der Bäume war sehr informativ. Ich lerne immer noch dazu. Ich habe mir mal bei Google-Earth die Gegend angesehen. Viele Höfe haben einen Baumbestand. Ob es Linden sind, kann ich nicht sagen. "Mein" gesuchtes Haus ist sicher nicht mehr dabei. Entweder abgerissen, umgebaut oder vergrößert. Ich weiss ja noch nicht mal mit Bestimmtheit aus welcher Gegend es stammt. Gewiss ist nur die Verwandtschaft mit meiner Urgroßmutter. Sie kam aus Beidenfleth.


    Ich habe die Bücher "Grüsse aus der Wilstermarsch" sowie "Zwischen Krückau und Kanal". Außerdem kenne ich auch die Seite von Peter v. Holdt "Mein Wilster". Aber gerne nehme ich Dein Angebot an.


    Du bekommst noch eine PN.


    Viele Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Rüdiger, Micha, Harald und Doschek,


    das Bild sieht wirklich aus, als ob an der lInken Seite am Hintergrund zum Himmel das Foto aufhört. Aber vielleicht liegt es ja an der damaligen Technik. Was hätten die Besitzer davon gehabt, ein gefaktes Foto zu bestellen und es dann auch noch im Verwandtenkreis herumzuzeigen. Sie ware doch schon stolze Hofbesitzer. Übrigens kannte ich den Ausdruck "Kossatenhof" noch gar nicht. Wieder was dazu gelernt.


    Viele Grüße, Ursula.

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Jutta,


    auch Dir ein Danke für den Beitrag. Die Seite "Mein Wilster" kenne ich gut. Sie ist deshalb so interessant für mich, weil meine Mutter und die Großeltern da gewohnt haben. Ich habe auch viele Ferien in meiner Kindheit und Jugend dort verbracht, kenne mich also einigermaßen in der Gegend aus. Auf einigen Bildern der Kindergilde sind auch Verwandte von mir.


    Viele Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Ein freundliches Hallo


    Wenn ich mir das Haus ansehe bin ich der Meinung ,


    1. Das Haus steht entweder Schief oder der Photograph hat es in Schieflage aufgenommen.


    auf dem Foto begradigt



    2. Auf dem Giebel im Hintergrund ( oben ) sieht man einen Blitzableiter


    3. Auf dem quer stehen Haus kein Blitzableiter ( was eigentlich Unsinn sein würde, denn Blitzableiter wurden auf dem ganzen Dach Montiert )


    4. Die Dacheindeckung vom oberen teil ,wirft nach meiner Meinung einen Schatten auf das quer stehende Gebäude... ! Was auch nicht sein kann ..wo sollte der Lichteinfall herkommen .



    5. Hier der war schon der verdacht von brokstedt aufgekommen es sollte sich um ein typisches Wilstermarsch-Haus vom Typ Barghus (eindeutig durch das als Krüzhus vorgelagerte "kreuzartig" angelegte Quergebäude identifizerbar.)
    Das würde ich so nicht bestätigen den was als Barghus bezeichnet wurde , wäre ein Kreuzgiebel Dach und diese Art der Bedachung sieht nun völlig anderes aus.
    Wenn ein Haus ein seitliches giebeliges Dach hat, bedeutet es, dass die Giebel auf beiden Seiten vom Haus sind, also, wenn das Haus vorder-auf angesehen wird, sehen Leute die Steigung des Dachs, das bis zur Spitze des roofline steigt. Wenn man, um ein seitliches giebeliges Haus zu gehen war, würde es möglich sein, den Giebel zu sehen. Ein vorder-giebeliges Dach ist mit dem Giebel in der Frontseite des Hauses entworfen.
    8. Als nächstes schreibt mwrs56 das dieses ein Kossaten Gut sein könnte.Dieses würde ich begrenzt auch so annehmen bis auf das Wort Gut.Denn Kossäten waren Dorfbewohner, die einen Kotten bzw. eine Kate besaßen .
    9. Und natürlich warum sollten sie nicht 2 Pferde gehabt haben, wobei ich mir die Pferde genauer angesehen habe, links scheint es eine Stute zu sein.
    rechts das Pferd sieht aus wie ein 2-3 Jähriges Pferd...auch gibt es genug Beispiele das Kossäten ebenfalls einen gewissen Wohlstand hatten.


    Ich glaube das diese Aufnahme eine reihe von unglücklichen Umständen bzw. einfach nur ein Fehler des Photographen war ( Doppelbelichtung .. wahrscheinlich hat er es kostenfrei weitergegeben..So ist es dann auch im Besitz der Fam. geblieben.


    Gruß


    Detlef

    Jede Generation lächelt über die Väter,
    lacht über die Großväter
    und bewundert die Urgroßväter
    (William Somerset Maugham)


  • Für mich ist das Bild keine Doppelbelichtung, Fake, Retusche oder was auch immer.
    Wenn ich unter dem angegebenen Link Bild 21 Frau Heitmann in Kuhlen das Haus ansehe, könnte es doch fast das hier gesuchte Haus sein.
    Wenn ich mir vorstelle, der Fotograf hätte seine Position etwas verändert, käme das mit dem Blickwinkel schon hin.
    Bei entsprechendem Licht, Sonnenschein und ungünstigen Blickwinkel muss auch kein Haus hinter dem Giebel in der Mitte zu sehen sein.
    Wir dürfen ja nicht vergessen, dass unsere "heutigen" Augen von den vielen Megapixeln sehr verwöhnt sind.



    Zum Anlass des Fotos kann ich nichts sagen.
    Nur mal so ne Vermutung, halbe Erinnerung aus meiner Kindheit: es war auch immer ein riesiges Tamtam, wenn z.B. jemand züchten wollte und der Deckhengst kam oder man entsprechend hingefahren ist.
    Könnte das ein Anlass für dieses Foto sein?
    Das erste Treffen zwischen der hoffnungsvollen Stute mit dem vielversprechende Deckhengst?


    Trotzdem: ich habe bei diesem Thread sehr viel gelernt!
    Danke allein dafür!

  • In meiner Kindheit wurden eher die Stuten zur Deckstation gebracht. Ich bin mal mit hin geritten und die zu deckende Stute lief frei mit, weil sie noch nicht eingeritten war. Ansonsten war das kein so großes Ereignis für den Hof.
    Ich glaube eher, dass einfach ein Fotograf oder jemand mit einer Kamera auf den Hof kam und daher ein Foto gemacht wurde. Das war dann schon ein Ereignis für sich, das kam so selten vor, dass man sich natürlich extra fein machte und die Pferde extra rausgeholt wurden, damit sie auch aufs Bild kamen. Fotografiert werden war keine alltägliche Angelegenheit und es dauerte natürlich auch, weil ein Stativ gebraucht wurde und der Fotograf hinter seinem schwarzen Tuch die Platten wechseln musste.

  • Ein freundliches Hallo zurück, Detlef,


    eigentlich ist mit Deinem Kommentar alles gesagt, dennoch einige Anmerkungen:


    Zu 1. Die Schieflage ist vielleicht durch den unebenen Stand des (ungeübten) Fotografen zu Stande gekommen.


    Zu 2. Blitzableiter, da musste ich erst googlen, seit wann es die gab. Wieder schlauer geworden!


    Zu 3. War es Pflicht, Blitzableiter auf vor allem Reetdachhäuser zu setzen?


    ZU 4. Keine Ahnung, Fotoexperten für alte Aufnahmen her.


    Zu 5. Brokstedt wollte wohl nur deutlich machen, dass es früher üblich war die Bäume (Linden ) so zu schneiden. Sehr gut erklärt! Ein ganz typisches Barghaus, habe ich inzwischen gelernt, hat einen Kreuzgiebel, der zusammenhängend mit dem ganzen Haus gebaut ist.


    Zu 8. und 9. Kossatenhof kann gut sein, vielleicht sind die Pferde ein Zeichen für die Spanndienste, die viele Hofbesitzer leisten mussten. Wurde eine Stute dafür nicht gebraucht?


    Ich freue mich sehr über Dein Interesse,


    viele Grüße Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Rathna und Rotraud,


    auch Euch vielen Dank für die Beiträge.


    Rathna, das Haus in Kuhlen sieht sehr ähnlich aus, ist es aber bei genauerem Hinsehen nicht. Kein Wunder, wenn es sehr viele Häuser dieses Typs gab.


    Von Pferdezucht war in der Familie nie die Rede, das hätte meine Mutter bestimmt mal mitbekommen, denn sie hat die Urgroßmutter noch bis 1946 erlebt.


    Hallo Rotraud, fotografieren war in der Tat ein seltenes und aufregendes Ereignis. Ich bin ganz Deiner Meinung, das sich alle dafür schick gemacht haben.


    Ich habe auch durch diese Beiträge viel gelernt und sage allen ein dickes Dankeschön.


    Gestern habe ich einen Brief an das Archiv in Itzehoe geschickt. Mal sehen, was dabei herauskommt. Ich berichte natürlich davon.


    Viele liebe Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Simone,


    sehr schön Dein Bild. Da sieht man auch, wie stolz der Besitz gezeigt wird.


    Ich kann der Diskussion über Häuser in der Wilstermarsch noch ein Bild beifügen. Es stammt aus dem Buch "Häuser und Hausgeschichten" vom Freilichtmuseeum Molfsee bei Kiel. Durch die Anregungen hier im Thread habe ich mich mal wieder in das Buch vertieft. Das Haus in der Bildmitte rechts kommt doch "meinem" Haus am nächsten.


    Es gibt nämlich nicht nur eine Wahrheit über die Hausformen, Zitat: ...Fachhallenhaus,... Dverhaus,... Langhaus,... Barghaus, ... aus diesen Grundformen haben sich durch Kombinationen und Variationen die verschiedensten eigentümlichen lokalen Bauarten ergeben, man kann achtzehn oder mehr zählen...


    Viel Freude weiter hier im Forum, und einen schönen Sonntag wünscht Ursula

  • Hallo Ursula


    Stimmt das von dir gezeigte Foto könnte mit deinem Haus passen...
    Dazu habe ich noch dieses gefunden



    http://www.mein-wilster.de/Pos…+Bauernh%F6fe+und+Katen/2


    Interessant sind Bild Nr. 94 und 96


    das einzige was mich jetzt noch stören würde ...wo ist bei deinem Haus der Schornstein ?
    Und die Bäume sind irgendwie nicht zum Haus passend..das Bäume da sein sollen ist sicher ..aber die Proportionen
    passen nicht..


    Gruß


    Detlef

    Jede Generation lächelt über die Väter,
    lacht über die Großväter
    und bewundert die Urgroßväter
    (William Somerset Maugham)


    Einmal editiert, zuletzt von petrdetok ()

  • das einzige was mich jetzt noch stören würde ...wo ist bei deinem Haus der Schornstein ?

    Ich hatte mal im Land Hadeln (das ist die niedersächsische West-Seite der Elbmarsch) eine Kate, da hatten sich die Vorbesitzer erst 1968! nicht mehr davor bewahren können, einen Schornstein einbauen zu müssen. Bis dahin erfolgte der Rauchabzug des Hauses über 150 Jahre über die "Eulenlöcher", die Öffnungen an den Giebeldreiecken.


    Grüße


    Lothar

  • Hallo zusammen


    Ich habe in den vergangenen Tagen einen Kurs Mode und soziale Strukturen im ausgehenden 19. Jahrhundert besucht. Die netten Lehrer(innen) waren Jutta, Ahnensucher, Simone und Rotraud.


    Danach folgte das Seminar Alte Fotografie mit Schwerpunkt Fotomontage, Doppelbelichtung und Retusche. Obwohl die Kursleiter Harald, Rüdiger, Doschek, Micha und Rathna nicht immer einer Meinung waren, war es eine Bereicherung.


    Einen Schnupperkurs Pferdezucht erhielt ich von der lieben Expertin Rotraud.


    Beim Semester Historische Architektur und Bäume und Schnitttechnik war der wissenschaftliche Leiter Brokstedt. Ihm zur Seite Professoren Rüdiger, Doschek und Micha. Hierdurch wurde es durch das Projekt Haustypen in der Wilstermarsch erweitert.


    Für die Qualitätskontrolle zuständig war Doktorvater Detlef. Einige Dinge konnten geklärt werden. Beim fehlenden Schornstein gab Direktor Lothar einen entscheidenden Hinweis. (Hallo Lothar, danke für Deinen Beitrag)


    Jetzt habe ich keine Lust mehr, obwohl Detlef es angeregt hat, auf Weiterbildung in Forstbotanik. Womöglich lande ich dann wieder im Kurs Alte Fotografie mit den entsprechenden Unterabteilungen.


    Es war ein Riesenvergnügen, mit Euch allen zusammenzuarbeiten.


    Viele liebe Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo zusammen,


    nach monatelanger Suche habe ich ein Ergebnis.
    Das Haus stand in Brokdorf, Ortsteil Osterende und gehörte einer Familie Mehlert. Es steht heute nicht mehr, weil auf dem Gelände das Kernkraftwerk Brokdorf errichtet worden ist.


    Das Foto ist etwa von 1913. Der Hausherr links ist Hans Martin Mehlert. Die Mädchen sind keine Zwillinge, sondern Margaretha 1903 und Christine 1904 geboren. Das andere Mädchen Erna, geboren 1906 und der kleine Junge Hinrich 1910. Die Frau ganz rechts ist die Mutter der Kinder.


    Der jüngere Mann und die Frau sind nicht bekannt.
    Der Bezug zu meinen Vorfahren ergab sich aus dem Meldeprotokoll der Gemeinde Brokdorf. Dorthin ist ein Bruder meines Großvaters als Dienstknecht von März 1913 bis Februar 1914 gegangen und war bei Mehlert gemeldet. (Er ist leider 1917 gefallen)
    Er hat dann wohl dieses Foto seines Dienstherrn erhalten und meine Urgroßmutter hatte es verwahrt.


    Im Zuge meiner Recherchen habe ich einen Großcousin dazu bekommen. (Wie nennt man den Urenkel des Bruders meiner Urgroßmutter?) Von ihm habe ich auch noch einige Familienfotos erhalten, so dass ich ein anderes Rätsel auch lösen konnte.


    Viele Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula