Suche Spuren - meines Großvaters im WK 2

  • Hallo zusammen,


    ich habe da ein ziemlich kniffliges Rätsel, zu dem ich schon seit Jahren versuche Anhaltspunkte zur Lösung zu finden. Jetzt, wo meine Mutter bei mir wohnt, haben wir nochmal versucht alle bekannten Punkte zusammenzutragen und das sind sehr wenige. Trotz allem möchte ich versuchen über das Forum vielleicht Hilfe zu finden. Mein letzter Strohhalm.


    Mein Großvater Anton Richter, geb. am 28.07.1914 in Brüx (Most) heute Tschechien.
    Er war im WK 2 bei der Luftwaffe.
    Ein Bild von ihm
    [Blockierte Grafik: http://www.ancestry24.de/images/stories/schweiker/familienfotos/06%20richter%20anton%20wehrmacht%20klein.jpg]


    was wir wissen:
    - eingezogen 1939, wann genau ist unbekannt
    - er war Fahrer, sprach immer von seinem Chef, hatte anscheinend immer oder lange den selben
    - er ist viel rumgekommen, war aber wohl nicht in direktem Kampfeinsatz
    - an folgende Stationen kann sich meine Mutter noch erinnern: angeblich 1941 Nellingen (Deutschland), Polen (Warschau), Frankreich (Paris, Charleville), Belgien, Holland (Enschede)
    - in Frankreich hatte er einen Unfall (zwischen Kisten eingeklemmt auf einem LKW - doppelseitige Gehirnerschütterung) und war im Lazarett, wann ist unbekannt
    - er war nie in Russland
    - von Frankreich hat er mehrfach Kisten mit Plünderungsgut geschickt
    - war aber nach Angebe meiner Mutter kurz in russischer Gefangenschaft, aber spätestens im Herbst 1945 war er wieder auf freiem Fuß


    Mein Großvater hat vor seinem Tod alle Unterlagen vernichtet. Als ich Kind war, hatte er sie wohl noch, weil ich mich an den Wehrpass erinnern kann. Leider aber nicht daran, was darin stand.
    Es gibt keinerlei Hinweise innerhalb der Familie und meine Mutter erinnert sich nur an Bruchstücke, mehr ist auch früher nie erwähnt worden. Keine Feldpostnummer, keine Namen, nichts.
    Das Bild oben ist das einzige, das mit Uniform existiert.


    Mein Mann hat etwas recherchiert und wir haben eine kleine Vermutung, aber die möchte ich noch zurückhalten um unvoreingenommene Tipps zu bekommen.


    Beim Roten Kreuz habe ich mal vor Jahren angefragt - kein Ergebnis, bei der WASt meinte ich, hätte ich auch ergebnislos angefragt, finde aber keine Antwort, deshalb sollte ich das eventuell vielerholen.
    Einen Antrag beim Bundesarchiv in Freiburg habe ich erwogen, weiß aber nicht, ob das Sinn macht.


    Vielleicht hat jemand Tipps, Hinweise, Ideen


    Hoffnungsvoll
    Clair

  • Hallo Clair


    Was ich sicher sagen kann:
    Es ist eine Uniform der Luftwaffe (das sieht man an der Form des Adlers auf der Brust und den Schwingen auf den Kragenspiegeln)
    Er war zu dem Zeitpunkt Obergefreiter (das sieht man an den drei Schwingen auf dem Kragenspiegel,
    den doppelten Winkel am Ärmel sieht man leider auf diesem Foto nicht)


    Was ich nicht sicher weiss ist die Farbe des Hintergrunds der Kragenspiegel.
    (Das ist immer schwierig zu bestimmen bei Schwarz-Weiss-Fotos).
    Gelb wäre Fliegende Truppe, blau Sanitäter, rot Flak-Artillerie,
    braun Luftnachrichtentruppe, grün Luftwaffen-Felddivision.


    Einige Beispiele kannst du hier sehen:
    http://www.lexikon-der-wehrmac…t/Luftwaffe/Luftwaffe.htm


    Gruss
    Svenja

  • Hallo,


    ich weiß zwar das man dort wohl nicht mehr "aktiv" ist, aber mehr als keine Antwort kann ja nicht kommen. Einst hatte ich mal das sogn. Krankenbuchlager kontaktiert. Es ergab sich einiges über die Miltärgeschichte meines Großvaters. So auch wo er wann war...


    Oder über die Verlustlisten, stehen ja auch Verwundete und nicht nur Tote drin...


    Vielleicht steht ein winziges Puzzleteil dabei was hilft...


    Grüße, "Anortha"

  • Hallo Anortha,


    Du scheinst hier Äpfel mit Birnen zu verwechseln, die Frage betrifft einen Angehörigen der Wehrmacht (Luftwaffe) und da sind im Krankenbuchlager mit Sicherheit keine Unterlagen zu finden. Meines Wissens nach befinden sich im Krankenbuchlager nur Unterlagen über Angehörige des I. WK. Clair wird wohl nicht umhin kommen die WASt in Anspruch zu nehmen .


    Ich habe das Bild mal in Graustufen formatiert und bin der Meinung das es die Kragenspiegel eines Angehörigen der "Flak-Artillerie" (rot) sind.


    Viele Grüsse Harald

    ------------------------------


    VG vom Deisterrand :thumbup:
    Harald

  • Hi,


    ich danke Euch für die ersten Antworten. Aber es ist gut etwas zu spekulieren, bei der knappen Informationslage hilft mir jede Überlegung weiter und ich bin gespannt, ob anhand der bekannten Fakten irgend jemand die selbe Idee etwickelt wie mein Mann und ich. Das wäre für mich eventuell eine kleine Bestätigung.


    Die Anfrage bei der WASt ist übrigens bereits gestartet, vielleicht hatte ich ja doch keine gemacht und es mir bisher nur eingebildet.


    Gruß Clair

  • Hallo Harald,


    meine Info des Krankenbuchlagers bezieht sich auf den 2.WK. Wo Du Recht haben könntest, dass weiß ich nicht, er war nicht bei der Luftwaffe mein Großvater.


    Grüße, "Anortha"

  • Hallo Clair,


    wenn er in russischer Gefangenschaft war, so müßte es doch eigentlich eine Akte geben darüber geben. Das Deutsche Rote Kreuz erhält wohl sukzessive die Akten aus Rußland, eine neue Anfrage lohnt sich vielleicht. Den "Suchdienst Moskau" kann ich nicht empfehlen, ich warte dort schon seit über 3 Jahren auf irgend ein brauchbares Ergebnis.


    Viele Grüße,


    Bettina

    Ostpreußen: Schönfeld(t), Siebert, Kalb im Ermland (Kreis Braunsberg, Heilsberg); Leisuhnen, Waltersdorf (Kreis Heiligenbeil): Müller, Damerau


    Westpreußen: Lange in Podgorz


    Brandenburg: Rungenhagen, Wollmer, Pfannenstiel; Mecklenburg: Sponholz, Pfannenstiel


    Polen: Neusulzfeld/Nowosolna: Hauser, Abel


    NRW (Ruhrgebiet, Westfalen): Kalb (Bergleute, aus dem Ermland eingewandert)

  • Hallo Clair,


    vielleicht interessiert Dich ja folgender kleiner Literaturhinweis: Der Militärflugplatz Nellingen 1937-1945. In: Jochen Bender, Geschichte des Scharnhauser Parks 1783-2004 (Ostfildern 2004) 116-139.


    Herzliche Grüße
    Borgasse