Familie Cuno in Haldensleben

  • Von einem Forenmitglied (leider nicht mehr aktiv) bin ich auf folgendes Werk aufmerksam gemacht worden, das ich Euch unbedingt einmal näherbringen muss:
    Johannes Cuno, Nachricht von dem Geschlecht und Herkommen der Cunoen (1505-1684), Gebr. Wilke, Hamm 2008. Es ist leider wahnsinnig schwer zu bekommen. Es handelt sich dabei um die Edition einer Familienchronik, die ein Johann Cuno aus Haldensleben 1672 verfasst hat. Die Handschrift wurde von den Erben alle paar Jahrzehnte fortgeführt, naturgemäß nur in den Linien, die diese Chronik besaßen. Somit reicht das über 700-Seitige Original von 1505 bis in das 20. Jahrhundert. Eine Edition dieser späteren Zusätze ist frisch erschienen, und bei weitem nicht so schwer zu ergattern.


    Da findet sich also eine authentische Familiengeschichte aus der Nachkriegszeit des 30jährigen Krieges, welche nicht allein genealogische Daten notiert, die nur für die jeweiligen Nachkommen interessant wären. Sondern auch der Alltag wird beschrieben: Wir werden von einem damaligen Augenzeugen in erster Person über den Ablauf einer Ratssitzung benachrichtigt, erfahren die Kosten eines Schulbesuches sowie den genauen Lehrstoff, der Autor erzählt sogar was er gerade geträumt hat. Und nicht zuletzt werden die Familienmitglieder beschrieben. Er kennt seine Vorväter noch mündlich bis zu seinem Urgroßvater Hans Kühne (Kühne=Cuno), der 1505 geboren wurde und mit Catharina Ohrdorff und Ottilia von Putten verheiratet war. Von dessen drei Kindern verfolgt er nur eine Linie, die des Johann Cuno (1553-1610, verh.: Elis. Gevensleben). Deren 7 Kinder werden vorgestellt, und von dreien dieser sieben zählt er die nächste Generation auf. Das sind noch einmal elf Personen, und deren Kinder, 18 Personen.
    Zu der Generation mit 11 Personen zählt der Verfasser, sowie mein bisheriger Spitzenahn. Selten habe ich in meiner fast 25jährigen genealogischen Tätigkeit so viel biografisches "Drumrum" zu den nackten Zahlen gefunden.


    Als letzte Mitteilung möchte ich noch einige Familiennamen aufzählen, die unmittelbar Gegenstand der Chronik sind. Natürlich kommen viele weitere Personen vor, die als Nachbarn, Zeitgenossen etc Eingang fanden:


    Müsing, am Ende, Bauer, Köther, Asselmeier, Heusinger, Rosemeier, Rappost, Blum, Schoof, Seiden, Bergmann, Goldbeck, Weigl, Stecher, Hampe, Lesche, Luderwald, Wiese, Gödeus.
    Wer im Bördeland des 17. Jahrhunderts über diese Namen forscht, kann mich gern befragen. Ich reagiere zwar nie pünktlich, aber wann immer es geht werde ich dann nachschauen, ob hier ein Anschluss zu legen ist.

    QVEM QVAERIS? ("Wen suchst Du?"- Johannes 20,15)