Wer vergab die Familiennamen?

  • Hallo zusammen
    Ich frage mich schon lange wer eigentlich eins in grauer Vorzeit die FN vergab.Natürlich weiß ich,dass es Ortsnamen oder Flurnamen gab die dann zum FN wurden.Es gab auch Berufsnamen die zum FN wurden. Ich habe sehr viele Namen die durch Ortsnamen entstanden sins z.B.Hackenberg ,Blombach,Schmettenberg,Goldenberg ,Halbach oder Klüting.Die Frage ist wer bestimmte letztendlich ,dass gerade diese eine Familie so hieß denn es gab ja etliche Familie am Hackenberg oder in der Blombach?
    Weiß die zufällig jemand hier im Forum?
    Danke
    Liebe Grüße
    Franz Josef

  • Hallo Franz-Josef,


    im frühen Mittelalter, als das Land noch dünn besiedelt war, gab es nur Vornamen. Bei zunehmender Bevölkerungsdichte reichten die wenigen Vorname wie z.B. Johannes und Heinrich sowie Maria und Elisabeth nicht mehr zur Unterscheidung der Menschen aus. In der germanischen Zeit kamen die Patronyme auf (= Vaternamen, z.B. Heinrichs Sohn). Regierende Familien hatten oft Sippennamen, bei denen der Vorname eines Ahnherrn verwandt wurde. Dann kamen die Beinamen auf, indem die Herkunft, Abstammung oder die Wohnstätte einbezogen wurde, ebenso Berufsstände, Verwandtschaftsbezeichnungen und Übernamen (= Spitznamen) und Eigenschaften. Dabei handelt es sich um einmalige Zusatznamen zur Bestimmung einer Person oder um ständige individuelle Beinamen oder sich vererbende Familiennamen.
    Die Namen entstanden also parallel zum Bevölkerungswachstum bei zunehmendem Unterscheidungsbedarf in der alltäglichen Kommunikation, nicht etwa durch einen hoheitlichen Akt. Heute wird z.B. eine IP-Adresse nur ein einziges Mal vergeben, damals konnten durchaus mehrere Personen denselben Beinamen haben (z.B. der Johannes vom Schmettenberg und der Heinrich vom Schmettenberg, ohne dass Johannes und Heinrich verwandt gewesen sein müssen).


    Gruß
    Detlef

  • Hallo Detlef,


    das sehe ich genauso, wobei bei den kleinen Einzelhöfen, Hofschaften und Ortschaften der Region die Chance einer Verwandtschaft doch relativ groß war. Wenn allerdings jemand mit anderem Namen den Hof übernahm (so jedenfalls im benachbarten Westfalen, ob auch in Lüttringhausen, weiß ich nicht), änderte er seinen Namen auf den Namen des Hofes, dann wirds mit der Verwandtschaft schon schwieriger. Wenn ich mich nicht irre, funktioniert das in Österreich ähnlich: ist nicht der Bauer auf dem Angerer-Hof immer "der Angerer", egal wie er nun wirklich heißt?


    Später behalf man sich in Westfalen dann mit Doppelnamen wie Johann vom X auf dem Y (X = Herkunftshof, Y = erheirateter, geerbter oder gekaufter Hof). Bei anwachsenden Hofschaften gab es auch Versuche, das alte System zu erweitern, neben dem FN "auf dem Egen" gab es dann den FN "Schmidt auf dem Egen", die hatten tatsächlich eine Schmiede, also wurde der Wohnstättenname um einen Berufsnamen ergänzt. Später hießen sie dann einfach Schmidt.


    Viele Grüße
    Xylander

  • Es war einmal ein Bauer im frühen Mittelalter, der hatte drei Söhne. Sie lebten alle zufrieden, denn sie hatten ihr Auskommen. Als aber der alte Bauer starb, konnten sich die Söhne nicht einigen, wer welches Erbe erhalten sollte. So gingen sie zum Ältermann, um dem Streit ein Ende zu machen.


    Der Dorfälteste sagte: "Du, der Du stammerst (stotterst), sollst den Hof haben". So wurde aus ihm der Stammerjohann. Zum zweiten Sohn sagte er: "Du, mit dem witten Haar, sollst das Vieh bekommen". Da hieß der zweite Sohn Witt. Der dritte Sohn war sehr gebildet, deshalb nannte er ihn den Klugen, und empfahl ihm zu studieren.


    Im Nachbarort lebten drei hübsche Jungfrauen, auf die unsere Söhne ein Auge geworfen hatten.


    Da fragten sie sogleich nach der Erlaubnis zur Eheschließung. Der Dorfvorsteher wusste aber nicht, welches Mädchen nun gemeint war. Da zeigte der älteste Sohn zum Hügel, wo die Familie seiner Auserwählten wohnte. "Ach da, die Tochter vom Boll" , war seine Reaktion. Die zweite junge Frau war mit ihrer Familie aus einer fernen, entlegenen Region eingewandert. Die Frage des Dorfältesten nach der Herkunft wurde vom Vater beantwortet. So hieß er, der "Alte aus Villach". Der dritte Sohn nahm sich eine Frau, deren Vorfahren gut mit Holz arbeiten konnten. Deshalb wurde sie die Tochter vom "Holzmann" genannt.


    Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.


    Liebe Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Ursula,Detlef und Xylander
    @Xylander:so funktioniert das nicht bei uns.Ener meiner Ahnen heiratete 1635 auf die Kenzianhube ein.Sein Name war Tengg und dieser Name blieb.Wenn man ihm einen Brief hätte schreiben wollen hieß die Anschrift z.B. Theodor Tengg, vulgo Kenzianhube ,Gratschach 10,Herrschaft Dietrichsteiner.
    @Detlef:so wie ich das verstehe was Du geschrieben hast also wenn da 5 oder 10 Bauernhöfe auf dem Schmettenberg waren müssten die alle dann den FN Schmettenberg tragen.Ich glaube so funktioniert das aber nicht richtig,deshalb meinte ich,dass ev. die Obrigkeit die Händchen mit im Spiel hatte.
    Ursula eine wunderschöne Geschichte wenn die in natura so funktionieren würde ,würde es manchmal eine Katastrophe sein.


    Väterlicherseits stamme ich ja aus Böhmen und ich habe einwandfrei einen Berufsnamen der unter A..... Zeiten komplett eingedeutscht wurde indem man das Hacek einfach vergaß.
    Liebe Grüße aus Villach
    Franz Josef

  • Hallo Franz-Josef,
    wusste ichs doch, dass ich mich da lieber nicht am fremden Namengut vergreife. "Bei uns" hätte der Einheirater selber auch noch Theodor Tengg, vulgo Kenzianhube geheißen, bzw. die westfälische Version davon, aber in der nächsten oder übernächsten Generation hätte sich die wieder Kenzianhube durchgesetzt, jedenfalls bis ins 18 JH. Aber eine Hausnummer hätten sie auch dann noch nicht gehabt.
    Viele Grüße
    Xylander
    Ja, Ursula, enttarnt

  • Hallo Xylander
    Andere Länder andere Sitten.Nur was komisch ist ,dass FN bei euch später auftauchen als bei uns.Bei uns sind die KB ab 1600 und da stehen schon die FN drin.In Lüttringhausen hab ich um 1700 noch namen wie Peter vom Baum oder Adolf von der Clausen.
    So jetzt meld ich mich für 10 Tage nach Russland ab.
    Liebe Grüße
    Franz Josef

  • Hallo Franz Josef,


    ich habe auch viele Herkunftsnamen bei meinen Vorfahren. Den Namen ihres Heimatortes, bekamen die Leute erst, wenn sie in einen anderen Ort zogen. Bei den alten Göttinger Bürgeraufnahmen kann man das auch gut erkennen. Da wurde zum Bsp. ein Hans, der aus dem Ort Grone kam, als Hans von Grone in das Bürgerbuch eingetragen. Später nannten sich seine Nachkommen dann nur noch mit dem Nachnamen Grone.


    Gerade an den Herkunftsnamen kann man gut erkennen, von wo die Vorfahren ursprünglich herstammen. Ich bin eine geborene Kreutzburg. noch 1809 unterschrieben meine Vorfahren ihre Briefe mit Creutzburg. Sie sollen mal aus der Stadt Creutzburg an der Werra gekommen sein. Nachgewiesen ist das aber nicht.


    Viele Grüße
    Roswitha

    Auf Dauersuche nach dem Namen Creutzburg, Creuzburg, Kreuzburg oder Kreutzburg.

  • Hallo Franz Josef,


    das ist einmal das allgemeine Süd-Nord-Gefälle bei der Verfestigung der Familiennamen, zum andern bei uns ein Prozess über zwei, drei Jahrhunderte. Da kann es sein, dass von der Clausen ( http://de.wikipedia.org/wiki/Clausen_%28Wuppertal%29 ) in der Form zwar noch ganz dem alten Beinamen entspricht, in der Funktion aber schon ein fester Familienname ist, das kann ich so nicht beurteilen, aber Du kannst es möglicherweise erkennen. Noch heute gibt es ja feste, nicht adelige FN mit von der, von (ganz vertrackt bei von Eynern, ursprünglich nichtadeliger Wohnstättenname, ein Namensträger wurde dann aber im 19 JH geadelt) zum (auch zusammengesetzt Zumbusch) oder weiter nördlich mit ter, tor.


    Andererseits gibt es Namenwechsel nach Einheirat auch noch bis ins 19 JH, in Westfalen noch eher als im Bergischen Land.


    Viele Grüße und gute Reise!
    Xylander

  • Hallo Roswitha,


    bei den Namen, die Franz-Josef nennt, handelt es sich mE zum allergrößten Teil nicht um Herkunftsnamen, sondern um Wohnstättennamen. Die wurden nicht am neuen Wohnort an die Zugezogenen vergeben, die also vorher einen anderen Namen hatten, sondern sie wurden von den Einheimischen am angestammten Wohnort getragen.


    Wenn man die Entstehungsgeschichte des Namens nicht kennt, kann allerdings die Unterscheidung der beiden Namenstypen in manchen Fällen schwierig sein, insbesondere bei kleinen namengebenden Ortschaften und geringer Wanderungsdistanz. Gerade von der Clausen könnte so ein Fall sein: am Ursprungsort in Barmen lautete der Name möglicherweise (!) an der Clausen, im nahegelegenen Lüttringhausen dann von der Clausen, erhielt also die Form eines Herkunftsnamens, ist aber im Ursprung ein Wohnstättenname.


    Die Creutzburg-Deutung klingt plausibel, und das wäre dann ein klarer Herkunftsname.


    Zum Thema siehe auch hier
    http://www.onomastik.com/klassen.php


    Viele Grüße
    Xylander

  • Ein Ast meiner Vorfahren besaß den Stratenhof, sie hießen folgerichtig "zur Straten", zog ein Sohn vom Hof weg, dann hieß er "von der Straten", wenn er dann den Hof des Schwiegervaters übernahm oder einen fremden Hof pachtete, so nannte er sich nach diesem Hof.


    In Gegenden mit vorwiegend Einzelhöfen gab es auch jeweils nur einen Hof mit einem durch die Landschaft bestimmten
    speziellen Namen im Bereich des Kirchspiels, im nächsten Kirchspiel konnte er allerdings schon wieder vorkommen.


    Wurden Höfe geteilt, dann gab es einen Zusatz, der Haupthof hieß dann Groß- xxxx und der Abspließ Klein- xxxx.


    Im Raum Solingen gibt es eine Besonderheit dort heißt es dann Oben-xxx, Unten-xxx und evtl. auch noch Mitten/Mittel-xxx


    Freundliche Grüße, Wilfried

  • Hallo Xylander,


    Franz Josef schreibt:


    Ich habe sehr viele Namen die durch Ortsnamen entstanden sins z.B.Hackenberg ,Blombach,Schmettenberg,Goldenberg ,Halbach oder Klüting


    und Ortsnamen sind Herkunftsnamen. Deshalb mein Erklärungsversuch.


    Viele Grüße
    Roswitha

    Auf Dauersuche nach dem Namen Creutzburg, Creuzburg, Kreuzburg oder Kreutzburg.

  • @Detlef:so wie ich das verstehe was Du geschrieben hast also wenn da 5 oder 10 Bauernhöfe auf dem Schmettenberg waren müssten die alle dann den FN Schmettenberg tragen.Ich glaube so funktioniert das aber nicht richtig,deshalb meinte ich,dass ev. die Obrigkeit die Händchen mit im Spiel hatte.

    Hallo Franz Josef,


    das hast Du mißverstanden. Die Obrigkeit kümmerte sich nicht um die Namengebung in den meist weit verstreuten Dörfern oder Höfen.
    Ich hatte ja ausgeführt, auf wie vielfältige Weisen Familiennamen entstanden und dass durchaus mehrere Personen denselben Herkunftsnamen tragen konnten, was ja nicht bedeutet, dass sie es mußten. Von beispielsweise 3 Personen mit dem Vornamen Johannes, die alle am Schmettenberg wohnten, hieß einer Johannes vom Schmettenberg (Herkunftsname), der zweite Johannes Schuhmacher (Berufename) und der dritte Johannes Weißhaupt (Eigenschaftsname). So wurden drei mit dem identischen Vornamen durch die Beinamen unterschieden.
    Nimm einmal an, der Johannes vom Schmettenberg war kinderlos und nach seinem Tod verfiel seine Hütte. 100 Jahre später siedelte sich ein Johannes (oder Heinrich oder sonstwie genannter) aus einer anderen Sippe in einer Nachbargemeinde beim Schmettenberg an. Die Dorfbewohner gaben ihm den Beinamen "vom Schmettenberg" zur Unterscheidung von den anderen Männern mit dem Vornamen Johannes. Untereinander nannten sie sich beim Vornamen, aber wenn sie über den Johannes sprachen, mußten sie ja den gemeinten Johannes von den anderen unterscheiden.
    Übrigens konnte der Beiname einer Person auch wechseln, wenn ein anderes Unterscheidungkriterium augenfälliger wurde. Aus den Beinamen wurde erst durch die Namensvererbung ein Familienname, der dann über Jahrhunderte unverändert blieb (die Schreibweise des Namens konnte sich trotzdem ändern). Erst seit Zulässigkeit von Doppelnamen oder erlaubter Übernahme des Ehegattinnennamens gilt das nicht mehr uneingeschränkt.


    Gruß
    Detlef

  • Hallo Detlef,
    ja, so konnte es im Prinzip gehen, allerdings gab es auch Fälle, die dann doch wieder zu 2 Johannes vom Schmettenberg führen konnten, etwa bei Vater und Sohn Johannes, wo dann der Sohn zB durch eine Verkleinerung identifiziert wurde a la Henßgen vom Schmettenberge.


    Hallo Wilfried,
    so kenne ich es auch aus dem direkt angrenzenden Westfalen, ich habe zum Beispiel Vorfahren (auf dem) Obersten Schee, Mittelsten Schee und Niedersten Schee, also von allen drei aus einer Teilung hervorgegangenen Höfen. Vor der Teilung 1522 hießen sie thom Schee/tem Scheide. Die Trennung zwischen "zum/zur" und "vom/von der", vor bzw. nach Wegzug, kenne ich ebenfalls, allerdings gab es ja auch Wohnstättennamen, die von Anfang an, also schon für den Ursprungshof, mit vom/von der gebildet wurden. Die Leute hießen dann vor und nach Wegzug gleich.


    Jedenfalls überwog in der Region die große Vorliebe für den Typus der Wohnstättennamen. Wenn also ein Johannes auf einem Hof oben am Schmettenberg wohnte und einer weiter unten, dann hießen sie mit größerer Wahrscheinlichkeit vom Oberschmettenberg und vom Unterschmettenberg als Schuhmacher und Weißhaupt. Du hast es für den Raum Solingen schon angeführt.


    Hallo Roswitha und Detlef,
    Nochmal zu den Begriffen: ein Johannes vom/am/zum Schmettenberg, der am Schmettenberg wohnt, trägt keinen Herkunftsnamen, sondern einen Wohnstättennamen. Herkunftsnamen entstehen erst bei Wegzug am neuen Wohnort. Wenn ein Johannes vom Schmettenberg mit seinem Wohnstättennamen nach Köln zieht und dort stattdessen Johannes von Ronsdorf genannt wird, denn den Schmettenberg kennt in Köln kaum jemand, erst dann hat er einen Herkunftsnamen.


    Ein Ortsname, Roswitha, ist zunächst einmal Ortsname und kein Herkunftsname. Er bezeichnet einen Ort, keine Person oder Familie. Wenn aber dann ein Ortsname oder ein Örtlichkeitsname zur Bildung eines Beinamens und später eines Familiennamens herangezogen werden, dann kann das entweder als Typus des Wohnstättennamens am Ursprungsort oder als Typus des Herkunftsnamens am Auswanderungsort geschehen.


    Wie Franz-Josef schreibt: "durch Ortsnamen entstanden". Die von ihm aufgezählten Familiennamen auf Basis von Ortsnamen, vielleicht eher als Örtlichkeitsnamen zu bezeichnen, sind wahrscheinlich vom Typus her sämtlich Wohnstättennamen, und eben nicht Herkunftsnamen. Nur bei Goldenberg, das ich nicht kenne, bin ich nicht sicher.


    Die onomastische Unterscheidung zwischen Wohnstättennamen und Herkunftsnamen hat auch genealogischen Sinn. Wenn mir in Nürnberg ein Johann Frankfurter begegnet, weiß ich, dass er oder seine Vorfahren aus Frankfurt kamen, aber nicht, wie die Familie dort hieß, brauche also zusätzliche Hinweise, um in der Linie weiterzukommen. Bei einem Johann vom Schmettenberg in Solingen oder Remscheid kann ich mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass ich seine Vorfahren als vom/am/zum/auf dem Schmettenberge o.ä. in Ronsdorf finde, sofern die Quellen dort das hergeben.


    Die Verwechselung der beiden Namenklassen oder das in einen Topf-Werfen ist verbreitet und auch verständlich, aber eben nicht richtig und nicht hilfreich. Wenn wir also schon mal dabei sind, können wir es ja auch mal auseinander klamüsern. In weiser Voraussicht, Franz-Josef, hast Du es in die Plauderstube gestellt.


    Viele Grüße
    Xylander

  • Hallo,
    auch die Obrigkeit, mischte da mit.
    In Ostfriesland wurden 1812 die Familienamen per Dekret festgelegt, siehe B. Uphof in "Quellen und Forschung..." Heft 2/1952.
    Ach in der Altmark finden sich Nameszusätze , wie am Stege, am Ende oder im Winkel, in einen Fall wurde daraus Schuzenende als FN.
    Gruß Rüdiger





    • Zitat

      " In Rom Athen und bei den Lappen / Da kennt man jeden Winkel aus / Dieweilen wir im Dunkel tappen / Daheim im eignen Vaterhaus "

  • Hallo Rüdiger,


    im deutschsprachigen Raum entstanden die Familiennamen hauptsächlich im 14. bis 16. Jahrhundert, in einzelnen Regionen erst deutlich später. Mit Friesland hast die Region angesprochen, die am weitesten hinterherhinkte. Hier erfolgte die Einfürung von Familiennamen erst durch amtlichen Zwang. Für Franz Josef ist das unerheblich.


    Übrigens wurden auch Namenwechsel erst durch die Obrigkeit unterbunden, in Bayern 1677, in Österreich 1767 und in Preußen 1794. Aber auch das ist nur eine Randbemerkung.


    Gruß
    Detlef

  • Dabei schafften es die Preußen nicht auf Anhieb, ihren Untertanen Namensdisziplin beizubringen. Ich kenne einen Fall, preußische Provinz Westfalen, wo 1833 ein Sohn auf den puren Hofnamen ohne Zusatz getauft wurde. Sein Großvater war Einheirater und sein Vater trug dessen Namen mit dem Hofnamen als genannt-Zusatz. Also vollzog die Familie Namenswechsel ganz nach alter Väter Sitte, nur, erlaubt war es in der Zeit nicht mehr.


    Das scheint kein Einzelfall gewesen und noch lange danach vorgekommen zu sein. 1890 gab es einen preußischen Erlass, dass "alle diejenigen Personen, die vor dem 1. Januar 1889 selbst oder bei Eintragung ihrer Kinder in den Standesamtregistern (bzw. bis 1874 in den Kirchenbüchern) mit dem Hofesnamen aufgeführt sind, für sich und ihre Familien in dessen fernerer Führung polizeilich nicht zu behindern seien".


    Viele Grüße
    Xylander

  • Hallo zusammen
    Ich muss mich entschuldigen ,dass ich noch keine Antworten geschrieben habe aber ich kam erst gestern am Abend vom Urlaub zurück.Anscheinend habe ich hier mit dem Thema in ein kleines Wespennest gestochen da die Antworten sehr vielfältig sind.Bei uns hier in Kärnten wo ich wohne kenne ich die KB ab 1600 und da gab es keinerlei Einträge wie z.B. von der Clausen oder vom Schmettenberg usw.Bei uns sind die FN schon immer so wie sie heute sind(zumindest ab 1600)Was vorher wae kann ich nicht sagen denn da sind keinerlei Aufzeichnungen vorhanden außer er war Bauer denn da sind noch die Ehrungsprotokolle der Herrschaft vorhanden die es ab 1500 gab.
    Bein FN Tengg weiß ich das weil er in die Kenzianhube eingeheiratet hat. Kenzianhube ist der Vulgoname und wurde nie zum FN denn der war Tengg.
    Liebe Grüße
    Franz Josef