Herzlichen Gruß zuvor!
Mit 49 Jahren (fast) bin ich zwar nicht mehr ganz am Anfang der Familienforschung, aber auf die Genealogengemeinschaft im Internet bin ich erst vor kurzem gestoßen. Während des Studiums (u. a. Mittlere und Neuere Geschichte) habe ich an einem prosopographischen Forschungsprojekt zu Hansekaufleuten des 14. und 15. Jahrhunderts gearbeitet. <http://de.wikipedia.org/wiki/Prosopographie> Diese Arbeit war der Familienforschung in Quellensuche und -auswertung nicht unähnlich. Insofern hatte ich keine Probleme, mich in die Vorgehensweise des Familienforschers hineinzufinden, als es um meine eigenen Leute ging - und noch immer geht.
Mein familiärer Hintergrund ist uneinheitlich. Vater stammt aus Schleswig-Holstein (Kiel, Schleswig, Angeln, Flensburg), Mutter aus der Pfalz (Fußgönheim/Maxdorf, Annweiler/Sarnstall, Rodenbach/Weilerbach usw.). Meine Frau ist Bretonin (Finistère: Landerneau, Dirinon, Commana usw.), und da ich die Wurzel meines "Stammbaums" bei meinen Kindern ansetze, gehe ich auch auf die Suche nach der angeheirateten Seite. Dabei kann ich mich auf die Vorarbeiten eines Großonkels meiner Frau stützen, eines der zahlreichen Priester, Mönche und Missionare in der Familie. Das ist übrigens auch etwas typisches für die Bretagne: die vielen Geistlichen in den Familien. Wer den Hof nicht erben konnte, wer nicht zur See fuhr, wer nicht als Soldat, Polizist, Eisenbahner oder Lehrer im Staatsdienst unterkam oder gut zu verheiraten war, der oder die wurde oft ins Kloster gesteckt. Da gab es eine Wohnung, zu essen, eine gute Ausbildung und eine Aufgabe. Leider wurden die armen Mönchlein und Nonnen nicht immer glücklich mit ihrem Los. Naja. Meine eigene Familie ist ohnehin ursprünglich reformiert (die Pfälzer) bzw. lutherisch (die Nordlichter).
Hier im Forum habe ich schon gute Hilfe erfahren und versuche mich auch selbst nützlich zu machen. Ich tippe an den Verlustlisten des Ersten Weltkrieges mit und will bald ein wenig was zum Grabsteinprojekt beisteuern. Es gibt hier in der Gegend nämlich etliche jüdische Friedhöfe. Ich kann zwar leider nicht Hebräisch lesen, aber wenigstens die Steine aufnehmen, und viele sind ja auf Deutsch.
Herzliche Grüße!
Ingo Dierck
