Taufpaten, Trauzeugen und Volljährigkeit

  • Hallo zusammen,


    ich interessiere mich für eine bestimmte Systematik der Auswahl von Taufpaten und Trauzeugen um 1800.


    Kann man vielleicht sagen, dass die Paten meist Familienmitglieder waren? Eines der Mutter und eines des Vaters?
    Waren dies meist Geschwister? Eltern doch eher weniger (würde ja wenig Sinn machen).


    Bei den Trauzeugen scheinen es meist Freunde gewesen zu sein. Oder habt ihr da andere Beobachtungen gemacht?


    Zu guter Letzt hätte mich noch interessiert, wann man um 1860 volljährig war.


    Beste Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,
    ab 1876 wurde man mit 21 Jahren volljährig , davor wurde es unterschiedlich gehandhabt , aber meistens erst mit 25.
    Liebe Grüße
    Jutta

    Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen,
    nicht das Besitzen, sondern das Erwerben,
    nicht das Dasein, sondern das Hinkommen,
    was den größten Genuss gewährt.

    Carl Friedrich Gauß


    Suche FN Wittmann und Angeheiratete-FN Hoffmann/ Oberschlesien-FN Naujock /Ostpreußen

    Dauersuche Geburt Marianna ( Maria) Barbara Olschewski ca 1798 im Raum Dirschau

  • Hallo Gerd,
    die Auswahl der Taufpaten war landschaftlich verschieden.
    Wenn Du uns etwas mehr verrätst, kann Dir vielleicht auch jemand konkret antworten.
    Freundliche Grüße, Wilfried

  • Hallo Gerd,


    Taufpaten kamen sicher bei den ersten Kindern aus der Verwandtschaft. Wie Wilfried schon anmerkte, regional unterschiedlich, manchmal wurde sehr strikt eine Reihenfolge bei der Wahl der Paten eingehalten. Großeltern findet man auch dabei. Je größer die Kinderschar wurde, umso schwieriger war es geeignete Paten (alters- und geschlechtsmäßig) in der Familiensippe zu finden.


    Ich kann jetzt nur für meine Ahnenforschung sprechen; Paten aus dem 18. und 19. Jahrhundert kamen auch aus den umliegenden Orten, waren aber nicht verwandt mit dem Täufling. In einem Fall waren es Mitbewohner eines Armenhauses. Es gab aber auch Gutsherren, die aus sozialer Verantwortung für ihre Untertanen die Patenschaft übernommen hatten.


    Viele Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • @ Juho,
    das erklärt warum ein 21 jähriger 1861 im Kirchenbuch noch als minderjährig geführt wurde. Danke.


    @ alle,
    wir untersuchen die aus Essen-Borbeck stammende Familie Grafschmidt (resp. Groffschmied).
    Dabei sind wir jetzt auf ein kleines Problem gestoßen. Aus dem Heirats- und dem Todeseintrag im Kirchenbuch von St. Dionysius Borbeck welche ich vor 2 Wochen im Bistumsarchiv anschauen konnte, geht hervor dass Hermann Grafschmidt 1804 geboren sei. Ich hatte schon vor längerer Zeit alle Taufeinträge von 1803-1805 in Brühl durchgesehen und jetzt im Bistumsarchiv sogar ein alphabetisches Taufregister vieler Jahre zuvor und danach durchgesehen -> Nichts.
    Es gibt Sippenmitglieder die um 1730 bereits dort ansässig waren. Wurde der Taufeintrag vergessen? Auf welchem Grunde könnte er anderswo getauft worden sein?
    Aus den Taufpaten ließe sich der Anschluss konstruieren, aber das ist mir noch ein wenig wackelig.


    Tipps, Ideen?


    Danke
    Gerd

  • Eine Rolle spielt dabei auch stammte die Familie aus dem Ort, oder war sie zugezogen ?
    In meiner Forschung ist das gemischt. Hier waren Familienmitglieder, aber auch "Fremde" zugegen.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo Gerd,
    es kann auch sein, dass die eigentlich zuständige Kirchengemeinde zu weit weg war und die benachbarte Kirchengemeinde näher dran oder bei gewissen Witterungsbedingungen besser zu erreichen, dann wurde eben dort getauft....
    Liebe Grüße
    Jutta

    Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen,
    nicht das Besitzen, sondern das Erwerben,
    nicht das Dasein, sondern das Hinkommen,
    was den größten Genuss gewährt.

    Carl Friedrich Gauß


    Suche FN Wittmann und Angeheiratete-FN Hoffmann/ Oberschlesien-FN Naujock /Ostpreußen

    Dauersuche Geburt Marianna ( Maria) Barbara Olschewski ca 1798 im Raum Dirschau

  • P.S.
    der Name deutet auch darauf hin , dass die Familie ursprünglich Schmied bei einem Adligen war und die hatten ja z. T. mehrere Standorte.
    Liebe Grüße
    Jutta

    Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen,
    nicht das Besitzen, sondern das Erwerben,
    nicht das Dasein, sondern das Hinkommen,
    was den größten Genuss gewährt.

    Carl Friedrich Gauß


    Suche FN Wittmann und Angeheiratete-FN Hoffmann/ Oberschlesien-FN Naujock /Ostpreußen

    Dauersuche Geburt Marianna ( Maria) Barbara Olschewski ca 1798 im Raum Dirschau

  • Nein alle Kinder in der Zeit dieser Sippe wurden dort getauft. Das älteste Sippenmitglied was ich bislang habe ist von 1733. Habe bislang keine Hinweise eines Zuzuges.
    Mit der Bedeutung des Namens Grafschmidt bin ich auch weiter. Er kommt von der Berufsbezeichnung Grobschmied bzw. Auf plattdeutsch Groffschmied was Anfang des 19. Jrh. Zu Grafschmidt wurde.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo zusammen,


    es kam vor, dass eine Pastorenstelle einige Zeit nicht besetzt war.


    Viele Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo,


    den Taufeintrag habe ich leider immer noch nicht gefunden. Eine andere Kirchengemeinde kommt auch nicht in Frage.


    Aber ich habe noch eine interessante Entdeckung bezüglich des Namens Groffschmied gemacht. Ein Sohn heiratete nach Düsseldorf-Angermund. Dort wurde er schon mehr als Grobschmidt genannt. Nach dem Tod seiner Frau heiratete er dort ein zweites Mal und die doch recht zahlreichen Nachkommen wurde dort durchgängig Grobschmidt genannt, während in Essen sich der Name Grafschmidt durchsetzte.


    VG
    Gerd