• Liebe Ahnenforscher,


    ich hatte die letzten Jahre eine Ahnenforscherpause eingelegt und fange nun mit neuem Schwung wieder an.


    Bei Internetrecherchen habe ich nun mit Verwunderung festgestellt, wo meine Daten inzwischen überall auftauchen.


    Bei Geneanet und Ancestry sind Daten meiner Eltern, Groß- und Urgroßeltern zu finden, die von anderen Nutzern hochgeladen wurden. Sogar ich selbst tauche auf.


    Niemals habe ich diesen anderen Benutzern erlaubt, meine Daten hochzuladen. Und es handelt sich eindeutig um meine eigenen Daten und und nicht um Daten, die von den anderen Benutzern selbst recherchiert wurden.


    Ich kenne diese anderen Benutzer auch überhaupt nicht, da sie größtenteils aus den USA stammen und nie mit mir Kontakt aufgenommen haben. Ich bezweifle stark, dass es sich um Verwandte von mir handelt.


    Bei FamilySearch (unter Genealogien) taucht ebenfalls ein Datensatz von mir auf. Putzerweise werde ich selbst als angebliche Einreicherin dort genannt, habe dies aber nie getan.


    Vor Jahren hatte ich bei Geneanet und anderen Seiten meine Gedcom-Datei hochgeladen. Als ich eine Pause eingelegt hatte, habe ich sie gelöscht.


    Möglicherweise haben diese anderen Nutzer die Daten damals kopiert. Oder sie haben die Daten von meiner Homepage geklaut.


    Habt ihr soetwas auch schon erlebt und wie geht ihr damit um? Bin gerade etwas ratlos und auch ein bisschen verärgert.


    Ich habe aktuell meine Daten vor ein paar Tagen neu bei Geneanet und Co. hochgeladen. Wie schütze ich mich vor erneutem Datenklau?


    Ich danke für das Teilen eurer Erfahrungen.


    Beste Grüße
    Evelyn Rumstedt

  • Hallo Evelyn Rumstedt,
    dieses Thema wurde hier im Forum schon des öfteren behandelt. Leider ist es sehr schwer dieses zu verhindern. Fast jeder der Genealogie betreibt und seine Daten irgendwo im Netz eingestellt hat, dürfte da schon betroffen sein.
    Was die Leute, dazu bewegt einfach Daten und Angaben ungeprüft zu übernehmen und weiter zu verbreiten, das wissen nur sie.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • hallo Evelyn,
    nicht nur Datenklau geht um, sondern es werden auch einfach Personen "adoptiert", um den eigen Stammbaum " gut" aussehen zu lassen, andere kopieren dann die "falschen" Daten und diese kursieren munter im Netz. Wird der Urheber dann darauf aufmerksam gemacht, ist er noch nicht mal einsichtig, darum ist höchste Vorsicht geboten, wenn man Daten aus diesen Foren übernimmt, man sollte sich immer rückversichern. Wie man sich davor schützen kann ;( ....vielleicht nur Namen in alphabetischer Reihenfolge einstellen ohne Daten, wenn sich jemand dafür interessiert, weil er meint, es sei ein Verwandter, kann er sich ja dann melden....die genauen Daten auf der Homepage nur für garantierte Verwandte sichtbar machen...
    Liebe Grüße
    Jutta

    Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen,
    nicht das Besitzen, sondern das Erwerben,
    nicht das Dasein, sondern das Hinkommen,
    was den größten Genuss gewährt.

    Carl Friedrich Gauß


    Suche FN Wittmann und Angeheiratete-FN Hoffmann/ Oberschlesien-FN Naujock /Ostpreußen

    Dauersuche Geburt Marianna ( Maria) Barbara Olschewski ca 1798 im Raum Dirschau

  • Hier wird eigentlich zwei Themen angesprochen:


    zum einen, Datenklau:


    Wie schon gesagt, es scheint für manche "Forscher" ganz "normal" zu sein, alles mögliches ungeprüft zu übernehmen, damit die eigene "Forschung" besser aussieht ....


    "Guck mal ! - da hat jemand einen Heinz Schmidt aus Berlin in seinem Stammbaum - Ich habe auch einen Heinz Schmidt aus Berlin (*) - also dieser hier gehört sicherlich zu meinem Stammbaum, den übernehme ich einfach."


    und zum Zweiten: gerade weil das Internet so öffentlich ist, sollte man nie private Daten ins Netz stellen.



    Seit Facebook, Twitter und Co. ist es anscheinend mehr und mehr zum Norm geworden, dass alles was im Internet steht, auch unbedacht anderswo veröffentlicht werden kann. Ich habe neulich bei einen Internet Bildersuche ein Bild aus meiner eigenen Website (eine Heiratsurkunde) auf eine anderen Website (Thema: Verlobung !!!) gefunden.


    Da gibts es einen schönen Spruch: Schreibe nie etwas im Internet, was du nicht auch gerne auf die Seite eines Busses sehen möchtest.
    Und dazu kam neulich: Veröffentlich nie Bilder oder Videos im Internet, was du ungerne in YouTube sehen möchtest.


    Bob




    (*) na ja, eigentlich aus Teltow, aber immerhin, FAST in Berlin, und das Datum stimmt auch nicht ganz, aber in der Ahnenforschung stimmen die sowieso nie ganz !

  • Hallo Evelyn! Nicht nur Dir passiert das! Aus diesem Grund ergänze ich meine Daten im Netz nicht mehr. Bin aber mit Namen, Jahr und Ort zu finden. Wenn ich einen Zusammenhang mit meinen Ahnen finde, frage ich immer bei dem Einsteller an und wir tauschen uns aus. So erhalte ich genaue Auskunft, denn oft werden "Fehler" von den Verwandten zum Schutz "eingebaut". ?( Außerdem möchte ich nämlich auch gefragt werden.
    Die beste "Anfrage" war vor kurzem. "Habe von Herrn XY ihre Mailadresse erhalten (das geht gar nicht! ohne Rückfrage) und Sie haben noch mindestens 6 Generationen nach oben von der Fam. XY." Meine Antwort: da sind Fehler drin, die ich gerade mit Verwandten kläre." Rückantwort:" Gebe Ihnen 2 Wochen Zeit, dann senden Sie mir den korrigierten Stammbaum sofort zu!". Klasse!!! Also dieser Mensch ist jetzt Spam bei mir. Damit muss man leben. :P

  • "Habe von Herrn XY ihre Mailadresse erhalten (das geht gar nicht! ohne Rückfrage) und Sie haben noch mindestens 6 Generationen nach oben von der Fam. XY." Meine Antwort: da sind Fehler drin, die ich gerade mit Verwandten kläre." Rückantwort:" Gebe Ihnen 2 Wochen Zeit, dann senden Sie mir den korrigierten Stammbaum sofort zu!". Klasse!!! Also dieser Mensch ist jetzt Spam bei mir. Damit muss man leben.


    :thumbup:
    Ähnliches kenne ich auch.

  • Hallo,
    so eine unverschämte Anfrage ist mir auch schon passiert.


    Hier ein Erlebnis von einem Ahnenforscher in einem Archiv in H, Gespräch zweier Damen: "Guck, mal wen ich gefunden habe!" ..... "Mach´ mir doch nicht meine Linie zu Martin Luther kaputt".


    Ich bin auf Grund des Datenklau von meiner Homepage, auf dieser nur noch mit Orten, Namen und Jahreszahlen vertreten.
    Die Personen, die Interesse an meinen Ahnen haben, müssen mich "nett" anschreiben und auch einen fundierten Grund angeben, denen helfe ich dann gern weiter.


    Viele Grüße
    Helga

  • Ich kann mich allen anderen eigentlich nur anschließen. Bei mir hat diese Entwicklung dazu geführt, dass ich meinen Stammbaum in den Portalen in denen ich ihn eingestellt hatte wieder gelöscht habe. Einzige Ausnahme ist eine private website, wo ich aber weiß, dass der Zugang nur an der Betreiberin vorbeiführt, und die ist sehr genau in diesen Dingen.


    Die Veröffentlichung der Daten aus meinem Stammbaum kann ich auch nicht immer verhindern, da ja Mitforscher bei denen es Übereinstimmungen bei bestimmten Personen gibt, mündig sind, und selber entscheiden, welche Daten sie ins Netz stellen, ob es mir nun passt oder nicht.


    Ein Mitforscher hat mich vor längerer Zeit darauf angesprochen, ob er meinen kompletten Stammbaum in seinen Stammbaum integrieren darf und den dann auch ins Netz stellt, da habe ich eindeutig "Nein" gesagt.


    Vielleicht ergänzend an dieser Stelle - Ich hasse "Datenklau" auch. Dafür habe ich schon viel zu viel Zeit und Geld in meine Forschung investiert, aber ich habe auch immer wieder das Glück passende Daten im Netz zu finden.


    Dann halte ich es so, dass ich versuche die Kontaktdaten von dem Einstellenden heraus zu bekommen, mich bei ihr oder ihm vorzustellen und mitteile, dass ich eine Übereinstimmung festgestellt habe.


    Leider klappt es ohne Registrierung auf den Portalen nicht immer mit dem herausfinden der Kontaktdaten. Das ist dann eben nicht zu ändern. Hier übernehme ich die für mich relevanten Daten und gleiche sie im Archiv ab.


    Übrigens, mein letztes posting, betreffs Schulz in Besandten, ist so ein Fall. Ich habe die Daten des Bruders von meinem Urgroßvater übernommen und hoffe, dass der Einsteller irgendwie auf mich aufmerksam wird. In dem Fall kann ich ihm nämlich noch bei ein paar weißen Flecken in seinem Stammbaum weiterhelfen.


    Viele Grüße


    Marie

    Ständige Suche
    Kraack und Bürkle - Stuttgart


    Müller - Gottesgabe


    HOFFMANN - SCHALLEHN (Wehningen Provinz Hannover)
    SCHULZ (Besandten/Brandenburg)

  • Liebe Ahnenforscher,


    vielen Dank für eure zahlreichen Antworten. Es ist ja grausig, was ihr so erlebt habt!


    Ich werde daraus Konsequenzen ziehen und die Daten, die ich auf meiner HP veröffentliche, stark verkürzen. Wer ernsthaft etwas dazu wissen möchte, muss mit mir Kontakt aufnehmen.


    Genauso werde ich die hochgeladene Gedcom-Datei durchforsten und radikal vieles rauslöschen. Vielleicht baue ich sogar absichtlich ein paar Fehler ein? Schlimm, schlimm, dass man auf solche Gedanken kommt ...


    Oder ich lade überhaupt keine Gedcom-Datei mehr hoch. Darüber muss ich nochmal eine Nacht schlafen.


    Beste Grüße
    Evelyn

  • Hallo Evelyn,


    ich würde dir auch zu einer dieser Möglichkeiten raten. Ich persönlich handhabe es so, lediglich eine Namens- und Ortsliste zu veröffentlichen. Bei weiteren Daten führt kein Weg an einen E-Mail-Kontakt vorbei. Dann weiß man wenigstens (sofern man einen Datenaustausch gemacht hat), wer denn nun die Daten geklaut und auf diversen Plattformen online gestellt hat. Anders geht es leider nicht. Umso schlimmer, dass manche Forscher auch die Meinung haben, dass man auf den jeweiligen Daten sitzt. Nur leider wird man in Zeiten des Internets vorsichtig (bzw. ist es ratsam, vorsichtig zu sein).
    Ich hoffe, du ärgerst dich nicht weiterhin darüber und hast weiterhin Spaß an diesem Hobby!
    Viele Grüße!

    Viele Grüße,
    Kolonistenforscher


    "Von Natur aus sind die Menschen fast gleich; erst die Gewohnheiten entfernen sie voneinander."
    (Konfuzius, verm. 551-479 v. Chr.)

  • Woher weiß man eigentlich, dass es die eigenen Angaben sind? Hat man die Quelle käuflich erworben und sie damit anderen unzugänglich gemacht? Erscheint es absolut unwahrscheinlich, dass der eigene Weg nicht auch von anderen gefunden werden kann?


    Elisabeth

  • Woher weiß man eigentlich, dass es die eigenen Angaben sind? Hat man die Quelle käuflich erworben und sie damit anderen unzugänglich gemacht? Erscheint es absolut unwahrscheinlich, dass der eigene Weg nicht auch von anderen gefunden werden kann?


    Elisabeth


    Hallo Elisabeth,


    im Fall meiner Daten ist es eindeutig, dass es meine eigenen sind. Ich habe die Geburts- und Sterbeort damals auf eine ganz eigene Weise angegeben, ohne jetzt in Detail gehen zu wollen. Die Datenklauer aus den USA wissen sicher nicht einmal , was die Angaben genau bedeuten.


    Und an die Daten von mir selbst und meinen Eltern, Groß- und Urgroßeltern wird niemand, der nicht direkt verwandt ist, gelangen. Dafür sind die Daten zu jung. Außer ich gebe sie jemanden und stimme der Veröffentlichung zu, was ich aber nicht getan habe.


    Aber natürlich gibt es auch die Fälle, wo mehrere Personen - die voneinander nichts wissen - denselben Weg genommen haben und dieselben Einträge notiert oder angefordert hat. In diesen Fällen ist es auch völlig in Ordnung, wenn dieselben Daten in mehreren Familienstammbäumen auftauchen. Sie sind ja völlig legal erworben.


    Beste Grüße
    Evelyn

  • Hallo!


    Wenn jemand Daten oder Informationen in das Netz stellt, die wegen der Sache an für sich keine Copyright beinhalten, dann sollte klar sein, dass die Daten sich irgendwann im Netz vervielfältigen werden. So betrifft es z. B. Daten über die Geburt und den Tod von Personen in einem Stammbaum.


    Ich selbst kann beide Parteien gut verstehen. Ich selbst habe Daten aus erster Hand, die ich selbst überprüft habe, nehme aber auch Daten aus zweiter Hand, die auf der Warteliste gesetzt werden, um sie dann später zu überprüfen. Stichprobenartig hat sich bei mir auch gezeigt, dass die Daten korrekt sind.


    Wenn jemand seine Stammbaum im Internet veröffentlicht, aber dann jammert, dass diese Daten auf anderen Webseiten zu finden sind, so ist er selber schuld. Warum stellt er auch diese in das Internet? Um sich zur Schau zu stellen?


    In Sinne der genealogischen Forschung sollte er seine Daten zur freien Weitergabe verfügbar gemacht werden. Der Gegenüber muss aber auch kooperativ sein und seine Daten ausschließlich nicht-kommerziell und zur genealogischen Forschung verwenden, wobei er als Quelle die verwendete Webseite angibt, die er verwendet habe. Das nenne ich fair using beider Parteien.


    Es bringt aus nichts, eine verfälschte GEDCOM-Datei zu freien Verfügung zu machen. Denn das wissentliche Überbringen von verfälschten Infos ist eine Form von Betrug. Und zudem im Sinne der genealogischen Forschung ein Rückschritt statt ein Fortschritt.


    MfG, MJ!

  • Ich frage mal ganz naiv: was wurde erwartet, wenn man selbst die letzten Details online stellt? Ich kann es einfach net glauben, dass da jemand wirklich deknt, dass diese Daten nicht anderweitig verwendet werden. Die Verlinkung in einen "fremden Stammbaum" ist da ja eher noch harmlos.


    Es werfe der den ersten Stein, der ohne Sünde ist. ... Wieviel Informationen haben wir aus dem Netz gesogen und tun es immer noch ohne uns bei dem Ersteller zu bedanken? Das betrifft nicht nur die Ahnenforschung.


    Wer nicht will, dass seine Daten genutzt werden, der darf sie nicht veröffentlichen- weder online noch in Printform.


    Btw.- die Sperrfristen bei Standesämtern sind nicht identisch mit denen der Kirchen. Und ist eine Person länger als 30 Jahre verstorben bekommst du bei berechtigten Interesse- hier Ahnenforschung- auch die entsprechenden Kopien wenn du nicht in gerader Linie verwandt bist. Wäre dem nicht so, dann könnten wir einpacken als Familienforscher.


    Elisabeth Gertrud

  • Wer Daten ohne Quellenangabe übernimmt, ist selbst schuld.


    Per se habe ich kein Problem damit, wenn jemand ungefragt meine Daten, die ich im Internet veröffentlicht habe, übernimmt. Ich freue mich aber, wenn derjenige sich dafür bedankt.
    In meiner näheren Umgebung interessiert sich keiner für die Ahnenforschung, oder wenn, nur am Rande. Von daher soll das Zeugs, das ich zusammengetragen habe, wenigstens irgendjemandem nützen wenn ich mal nicht mehr kann oder nicht mehr mag.


    Was mir allerdings völlig gegen den Strich geht, ist, wenn jemand versucht, mit meinen Daten (die ich selbst ja auf irgendeine Weise bezahlt habe, sei es über meine Arbeitszeit, Kosten für Urkunden etc.) Geld zu verdienen.


    So hat ancestry beispielsweise ungefragt meine Daten aus rootsweb übernommen (nachdem rootsweb nun seinerseits ancestry gehört), der Zugriff darauf ist zumindest in Teilen nur über einen Bezahlaccount möglich. Gleiches gilt für myheritage.


    Ich stelle meine Daten und Sammlungen kostenlos zur freien Verfügung. Da kann es nicht angehen, dass jemand dafür kassiert.


    Grenzwertig finde ich in dem Fall auch die Vorgehensweise der Mormonen. Auch die betreiben ihre Webseite nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern aus reinem Eigennutz.


    Ganz der Ofen aus ist bei mir allerdings, wenn es um Daten geht, die unter den Datenschutz fallen, d.h. Daten lebender Menschen. Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, wenn da irgendwo etwas von mir ohne meine Zustimmung auftaucht (wobei ich bei sowas prinzipiell nicht zustimme) .


    Ich stehe auch nicht im Telefonbuch, da ich bis zu meinem Umzug Werbeanrufe bis zum Abwinken bekommen habe (teilweise waren diese Anrufe sogar kriminell) und seitdem Ruhe ist.


    Viele Grüße,
    Rossi

  • Ich sehe es genau wie Rossi. Wirklich geärgert habe ich mich bislang nur zweimal. Als Anfängerin hatte ich jemand allzu naiv einen Teil meiner Daten geschickt und der hat die dann- warum auch immer - noch mal bei Gedbas eingestellt, wo sie länst standen.
    Beim zweiten Mal habe ich einer englischen Verwandten Daten zu meiner und ihrer Familie zugeschickt, die auch noch lebende Personen enthielt. Zu meinem Ärger hat sie diese Daten in einer englischen Datenbank eingestellt, ohne die lebenden Personen zu entfernen und auf meine Bitte, dies noch zu tun, nicht reagiert. Das ist mir meinen Geschwistern und Verwandten gegenüber sehr unangenehm.

  • Aha, ... interessant.


    Ich bin ja auch bei ancestry und bin so der Meinung, wenn jmd. schon was hat, kann ein anderer auch nutzen ziehen. In Kontakt setz ich mich trotzdem. Naja, so hab ich eine Tante von mir gefunden. :D Ich möchte aber die Daten nicht "blind" übernehmen, sondern schon einen Beleg über die Echtheit, z.B. Kopie von irgendwas, was das beweist. Auch gegen Porto. Umgekehrt würde ich es genauso machen. Wahrscheinlich naiv - oder Selbsthilfegruppen-Denke. ;)


    LG, Doschek

  • Wie kommen Daten ins Netz, die so brisant sind, dass sie dem Datenschutzgesetz unterliegen? Geht doch nur, wenn ich sie selber offen gelegt habe.


    In dem Moment, wo ich etwas im Netz schreibe, gebe ich die Daten frei zur Verfügung. Was mit diesen Daten passiert, darauf habe ich keinen Einfluß mehr. Das scheint nur sehr wenigen klar zu sein, welche Dimension das haben kann. Da ist das Auftauchen der eigenen Daten in fremden Stammbäumen fast noch harmlos.


    Aber alles hat ja immer zwei Seiten. Was den einen ärgert erfreut den anderen. Das bringt mich auf die Frage: wie hat das vor den unendlichen Möglichkeiten des Internets funktioniert? Wie hat man da zueinander gefunden.


    Elisabeth Gertrud

  • Hallo Gertrud,

    Wie kommen Daten ins Netz, die so brisant sind, dass sie dem Datenschutzgesetz unterliegen? Geht doch nur, wenn ich sie selber offen gelegt habe.


    solche Daten müssen nicht gleich irgendwie brisant sein.


    Wie die Daten ins Netz kommen? Da gibt's etliche Möglichkeiten.
    Selbst schon passiert: ich schreibe einem befreundeten Ahnenforscher eine Mail mit weiterführenden Daten. Dieser stellt die Daten online und gibt meine Mailadresse als Quellenangabe an. :cursing: ... ist natürlich reiner Zufall, dass die Mailadresse in den Monaten darauf so sehr mit Spam geflutet wird, dass ich sie abschalten musste.


    Kritischer ist beispielsweise die Adresse. Inzwischen gibt's prima Programme, die über die Adresse und vielleicht noch das Geburtsdatum sogar Einkommen, Einkaufsgewohnheiten etc. abschätzen können. Das führt dann dazu, dass man so nette Anrufe bekommt wie "wir haben festgestellt, dass sie bei uns noch gar keine Lebensversicherung haben, dabei sollten Sie bei ihrem Gehalt doch mal daran denken, etwas beiseite zu legen..." (wobei das noch die harmlosere Sorte ist).
    Dass und wie die Adresse ins Internet kommt, dafür gibt's auch viele Möglichkeiten, sei es durch professionelle Adresshändler, die die Adressen von den Meldeämtern bekommen oder durch unvorsichtige Freunde, Bekannte etc. . Früher gab es sogar noch diese Telefonbuch-CDs, mit denen man schön invers ganze Straßenzüge auslesen konnte.


    Gerade mit den Meldeämtern hatte ich mal ein 'tolles' Erlebnis. Da musste ich meinen Wohnsitz in einer mittelgroßen Stadt in der Kurpfalz ;) (nein, nicht Bad Dürkheim) melden. Ist noch gar nicht soo lange her. Knapp zwei Wochen später bekam ich mehrere 'Bettelbriefe' von professionellen Spendensammlern. Die, mit den Adressaufklebern drin, die hat bestimmt jeder schonmal bekommen. Pikant dabei, dass auf den Adressaufklebern mein Vorname, zweiter Vorname und Nachname stand, wobei ich den zweiten Vornamen nie benutze oder angebe. Das war so auffällig, dass ich stundenlang gegrübelt habe, wie das kommen kann. Denn logischerweise mussten diese Angaben von irgendeiner Person kommen, die meinen Pass oder Personalausweis gesehen hatte. Da gab's aber eigentlich nur eine Möglichkeit.
    Ich habe dann bei dem Spendensammler angerufen. Dort hat man nach einigem hin und her schließlich behauptet, die Daten von der Stadtverwaltung bekommen zu haben. Ich fand' das erschreckend, da ich bis dato immer dachte, dass zumindest die Angestellten und Beamten im öffentlichen Dienst einigermaßen integer sind.
    Ich kann auch nicht beurteilen, ob das eine einzelne Person ist, die sich dort das Gehalt etwas aufbessern will, sowas dort allgemein Usus ist oder man mir beim Spendensammler einfach Mist erzählt hat um mich abzuwimmeln. Beklemmend finde ich das Gefühl aber schon, dass meine Daten womöglich nichtmal da sicher sind. Offenbar braucht's da gar kein Internet.


    Rossi

  • Alle noch lebenden Personen haben bei mir keine Vornamen. Im "internen" Schriftverkehr gebe ich gerade noch die Geburtsjahre und die Berufe an. Keine Adressen oder sonstiges. Manchmal scheint es sinnvoll zu sein, mehr Angst als Otto Normalo zu haben.


    Elisabeth Gertrud