Verbreitete Irrtümer in der Genealogie

  • Der Link funktioniert nicht :/

    Lg, JPS - Die Toten sind nicht tot, sie gehen mit, unsichtbar sind sie nur, unhörbar ist ihr Schritt. (Gorch Fock 1880 - 1916)

  • Ich bin als Neuling auch einigen Irrtümern aufgesessen, die im Artikel nicht erwähnt sind:

    • Da meine Eltern und Großeltern alle gute Katholiken waren, war ich davon ausgegangen, dass alle meine Vorfahren ebenfalls erzkatholisch waren. Denkste! Im Schwelmer Raum, wo die Toleranz hoch war, mischten sich die Konfessionen: Katholiken, Lutheraner und Calvinisten.


    • Darüber hinaus glaubte ich, dass in der Vergangenheit kaum ein Kind unehelich geboren wurde - und die Menschen vor der Ehe auch tunlichst keusch lebten. Wie naiv! Die katholische Erziehung lässt grüßen... Aber über solche Themen wird im Geschichtsunterricht ja auch nicht gesprochen.


      Es war eine Offenbarung zu erfahren, dass in manchen Regionen Kärntens zu einer bestimmten Zeit 80 Prozent der Geburten unehelich waren. In Preußen waren es nach meinen Recherchen aber nur durchschnittlich 7 Prozent.

    Welchen Irrtümern seid Ihr aufgesessen?

  • Hallo Simone,


    dem mit der Religion, auch im Schwelmer Raum. Ich dachte alle meine Vorfahren sind Lutheraner, habe anfangs nicht mal die Religion gesondert vermerkt. Jetzt habe ich nicht nur Reformierte, sondern (wahrscheinlich) auch Katholiken. Und die waren in fast rein evangelischer Umgebung sogar Schulten. Und dann ist da noch der "Reformator" von Sprockhövel. Vorher war er katholischer Priester.


    Viele Grüße
    Xylander

  • @Simone, der Autor weist ja darauf hin, dass man ihm gerne weitere Irrtümer mitteilen soll, damit er die Liste erweitern kann. Vll. magst du dich ja mal bei ihm melden :)

    Lg, JPS - Die Toten sind nicht tot, sie gehen mit, unsichtbar sind sie nur, unhörbar ist ihr Schritt. (Gorch Fock 1880 - 1916)

  • Ich hatte Herrn Ofner bereits den Link zu diesem Thread gemailt, aber er kann ihn ohne Account / Anmeldung nicht einsehen. Ich kann fast alle Themen des Forums ohne Anmeldung lesen, aber dieses Unterforum "Chatten und Plaudern (Off topic)" finde ich auch nicht, wenn ich ausgeloggt bin. Warum ist das so?


    Und warum ist dieser Beitrag überhaupt in den Off topic-Bereich verschoben worden? Ich hatte ihn hier nicht gepostet. Geht es hier etwa nicht um Genealogie?

  • Hallo Simone,


    vielen Dank für diesen Link. Ein sehr interessanter Beitrag. Es zeigt auch mal wieder, was für eine Bedeutung der 30-jährige Krieg im Leben unserer Vorfahren hatte, und noch hat - wenn man sich privat der genealogischen Forschung widmet.


    Viele Grüße!

    Viele Grüße,
    Kolonistenforscher


    "Von Natur aus sind die Menschen fast gleich; erst die Gewohnheiten entfernen sie voneinander."
    (Konfuzius, verm. 551-479 v. Chr.)

  • Hallo Simone,


    erst mal Danke schön für den Beitrag. Dein Artikel ist wirklich sehr lesenswert.


    Ein großer Irrtum von mir (in den Anfängen der Ahnenforschung) war die Annahme, eine Bauernhochzeit wäre etwas romantisches. Jedoch, die Hofübergabe und Eheschließung war eine geschäftliche Angelegenheit! Wie in meinem Fall im 17. Jahrhundert, wurde die Eheschließung vom Notar mit allen Angaben zur Mitgift der Braut dokumentiert. Vom Geld und Schmuck über Kleidung, Bettwäsche und Vieh. Außerdem Verhaltensregeln der Braut.


    Beispiel: Sie hat sich mit ihrem Bräutigam seines Hauses und Hofes und allem was sie sich erwerben werden, zu erfreuen.


    Dieser Vertrag wurde von beiden Vätern unterschrieben.


    Von Romantik bleibt nicht mehr viel übrig.


    Liebe Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo


    Hier ist die Hitparade der häufigsten Irrtümer, die mir bei der
    Arbeit als Moderatorin in meinen Unterforen begegnen:


    1. Wenn jemand in den Kirchenbüchern in der Heimat nicht mehr auftaucht,
    wird oft ziemlich schnell angenommen, er sei nach Amerika ausgewandert.


    2. Ancestry und familysearch sind die einzigen Möglichkeiten, etwas über einen Amerika-
    Auswanderer zu finden, und wenn man dort nichts findet, ist er nicht ausgewandert.


    3. Wenn der Grossvater auf einem Foto aus dem 2. Weltkrieg eine Uniform
    der Luftwaffe trägt, muss er bei der Fliegenden Truppe gewesen sein.


    4. Wenn die Vorfahren einen französischen Familiennamen hatten,
    meinen viele gleich, dass sie von den Hugenotten abstammen.


    Gruss
    Svenja

  • Hallo,
    Mein größter Irrtum war am Anfang, da ich dachte mit steigender Anzahl an Suchnamen und -orte würden sich die Kontakte zu anderen Forschern von alleine ergeben. Denkste..., selbst die folgenden Aktionen wie HP und Eintritt in einen genealogischen Verein brachten mich nicht viel weiter. Und so sitze ich heute auf meinem vielen Daten und Wissen, sehe viele Forscher die schon an kleinen Problemen scheitern, aber scheinbar keinen Kontakt wünschen. Es gibt Regionen, oder besser sogar ein Kirchenbuch an dem zeitgleich bis zu 20 Leute dransitzen, mit den meisten hat man gar dieselben Ahnen und doch ist nur einer bereit über die Probleme mit den Zuordnungen zu reden. Die anderen halten sich im Hintergrund und warten darauf neues zu erfahren.
    Und was bin ich heute?
    Kontaktscheu, Forenresistent und auch die genealogischen Vereine sind für mich keine Option mehr. Mein Helfergen hat sich schlicht abgenutzt!


    Ein weiterer Irrtum ist, das viele glauben ohne Kirchenbuch seine Ahnen über mehrere Generationen vom 16 Jh. bis ins 14 Jh. oder früher nur anhand von Steuerlisten verfolgen zu können. Selbst in 20jährigen Abständen können Steuerregister solche Verwerfungen bringen, das da gesichert garnichts geht. ein "Hans Meyer" kann 20 Jahre später derselbe sein, oder sein Sohn, aber auch ein gänzlich fremder, gar jemand mit anderen Namen der den Hofnamen im Steuerregister erhält, oder oder ...
    Spekulant

  • Hallo Spekulant,


    kontaktscheu und forenresistent bist Du ja schon mal nicht.


    Teile doch Deine Daten und Dein Wissen mit. Hier gibt es viele, die das zu schätzen wissen. Dann wird Dein Helfer-Gen auch wieder aktiviert.


    Dem zweiten Teil Deiner Aussage kann ich nur zustimmen.


    Auf Wiederlesen hier im Forum, Gruß Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo und guten Morgen,


    DEN Klassiker der Irrtümer habt Ihr noch gar nicht erwähnt:


    Der Familienname ist eigentlich ein Adelsname; der Titel wurde aber vor ein paar Generationen verkauft 8-)


    Und noch ein paar persönliche Irrtümer:


    1. In der Frühphase meiner Forschung dachte ich, Ahnenforschung sei etwas, womit man eines Tages mal fertig sei


    2. Ich war zu Beginn fest überzeugt, das erste von mir benutzte Ordnungssystem sei für alle zu findenden Ahnen ausreichend und übersichtlich.


    3. Ein Archivbesuch wäre eine Sache, die an einem Vormittag erledigt sei.


    4. Es reichen vier Ordner für die vier Großeltern und deren Vorfahren, um die papiernen Unterlagen zu sammeln.


    5. Die lebende Verwandschaft läßt sich anstecken und arbeitet mit.


    :D


    Grüße


    Lothar

  • Zitat

    3. Ein Archivbesuch wäre eine Sache, die an einem Vormittag erledigt sei.


    ....*kicherkicher* Ich hatte zwar einen Tag veranschlagt, aber um 16 Uhr musste man meine Finger mit Gewalt von den Meldelisten lösen "Neiheihein, ich bin doch noch nicht fertig!!!!"


    Nächster Irtum: ein Besuch im EZAB ist ausreichend. (Und ich hatte schon extra 2 Tage gebucht.)


    Zitat

    einer ist ausgewandert nach Amerika


    bei mir war es Argentinien, traurige Auflösung der Familiensaga: der betreffende Sohn starb mit 10 Monaten am Heiligabend.


    LG
    Catarina

  • 3. Ein Archivbesuch wäre eine Sache, die an einem Vormittag erledigt sei.


    Ich wurde da zum Glück vorgewarnt.
    Ich hatte einst beim Gemeindeamt des Geburtsort meines Vaters nachgefragt ob noch irgendwelche Unterlagen zu seinem Geburtshaus vohanden sind ( n.B. sie waren, und ich habe alles als Kopie erhalten)
    Und sie haben mich auch gewarnt: Wenn ich beim Pfarrer die Kirchenbücher einsehen möchte sollte ich VIEL Zeit mitbringen, wenn er sich mal in die Ahnensuche verbissen hat lässt er so schnell nicht locker ;)
    Ich hatte dann auch einen sehr angenehmen Tag mit einem sehr netten Menschen und vielen Büchern. Es war sehr spät als ich wieder nach Hause gekommen bin...