Deutsch Südwest Afrika ca. 1904 bis 1906

  • Werte Mitfforscher,
    wo kann man Unterlagen über Beteiligte/Soldaten in Deutsch Südwest finden?
    Ich hatte bisher noch keinen Erfolg. Mein Großvater war zwei Jahre dort eingesetzt, ca. 1904 bis 1906.
    Mit freundl. Grüßen
    Christine

  • Hallo Christine,


    auf eine Anfrage meinerseits beim Bundesarchiv-Militärarchiv bekam ich u.a. folgende Auskunft:


    "leider muß ich auf Ihre o.a. Anfrage mitteilen, daß im Militärarchiv keine Akten über Personen und ihre Militärdienstzeiten aus dem 1. Weltkrieg und davor überliefert sind.


    Alle Stammrollen und sonstigen Karteimittel der ehemaligen Preußischen Armee sind bei einem Luftangriff der alliierten Truppen auf Potsdam im Jahre 1945 im Heeresarchiv verbrannt.


    Nur Aktensplitter sind erhalten geblieben und ins Archiv gelangt.


    Es ist grundsätzlich nicht zu erwarten, daß die hier überlieferten sachbezogenen Schriftgutreste der Preußischen Armee Informationen über den individuellen Lebensweg ehemaliger Soldaten enthalten. Sie haben aber die Möglichkeit, Akten der Bestände RW 51 und RM 3 anzusehen.


    Die entsprechenden gefundenen Bestände können Sie dann hier in Freiburg im Lesesaal des Bundesarchiv-Militärarchivs nach ca. dreiwöchiger schriftlicher oder telefonischer Voranmeldung für einen Lesesaalplatz einsehen und auswerten. Es ist allerdings mit einem sehr großen Rechercheaufwand mit mehreren Arbeitstagen/Wochen zu rechnen."


    "Ins Bundesarchiv-Militärarchiv sind von den Unterlagen der Schutztruppen nur Einzelstücke wie vervielfältigte Befehle oder Vorschriften und Berichte über Einsätze der Kolonialtruppen gelangt, die das vorliegende Findbuch für den Bestand RW 51 erschließt.


    Weitere Unterlagen befinden sich für Deutsch-Südwestafrika im Staatsarchiv in Windhuk in Namibia und für Deutsch-Ostafrika im Nationalarchiv von Tansania in Daressalam. Die Bestände R 1001 Reichskolonialamt und R 1002 Behörden im Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika enthalten ebenfalls Unterlagen zu den Schutztruppen. Der bei weitem größte Teil des Schutztruppenarchivs ist jedoch während des Brands des Reichsarchivs am 14. April 1945 vernichtet worden.


    Die im Bundesarchiv-Militärarchiv vorliegenden Akten der Kaiserlichen Marine enthalten in verschiedenen Beständen umfangreiches Material über die Schutztruppen. Da die deutschen Einzelstaaten eigene Kontingente für die Kolonialtruppen stellten, befinden sich einschlägige Unterlagen auch grundsätzlicher Art im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München sowie auch im Hauptstaatsarchiv Stuttgart."


    Ein gesegnetes neues Jahr wünscht Dir


    Schäfchen

  • Hallo Christine,
    vielleicht versuchst du es im namibischen Staatsarchiv. Es könnte sein , dass dort noch Akten existieren.
    Liebe Grüße
    Jutta

    Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen,
    nicht das Besitzen, sondern das Erwerben,
    nicht das Dasein, sondern das Hinkommen,
    was den größten Genuss gewährt.

    Carl Friedrich Gauß


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    Dauersuche Geburt Marianna ( Maria) Barbara Olschewski ca 1798 im Raum Dirschau

  • Moin Christine,


    wenn er kein Offz. war findet man im Archiv in Freiburg auch nichts.
    Mein Großvater war ebenfalls in DSW, allerdings von 1904 bis 1907.
    Nach seiner Rückkehr trat er in den Staatsdienst ein (Polizei) und hierüber konnte ich
    alle Unterlagen (Stammrolle seiner Militärdienstzeit, Stammrolle der Zeit bei der Schutztruppe)
    in Kopie erhalten.


    Zu beachten ist aber das die Schutztruppe dem Kolonialamt und nicht dem Kriegsminiserium unterstand
    siehe dazu auch http://www.deutsche-schutzgebiete.de


    1904 war ja der Herero-Aufstand und dazu wurde das Truppenkontingent stark erhöht, in einem Buch darüber
    gibt es eine Auflistung über Gefallene und Verwundete.


    Falls Du noch fragen hast melde dich.


    Gruß vom Deisterrand
    Harald


    NB: das Avatar zeigt meinen Großvater (Uffz.) in Schutztruppenuniform

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    VG vom Deisterrand :thumbup:
    Harald