brauche bitte "Nachhilfe" rund um das Thema Hochzeit (1750) und Dispens

  • Hallo, habe mehrere Fragen rund um das Thema Hocheit:


    1. warum steht neben manchem Eheeintrag "sine solemnitate"? http://actapublica.eu/matriky/…prohlizec/9588/?strana=22
    Rechte Seite? Gut, mein Langenscheid sagt: "ohne Hochamt". Aber warum?


    2. Was sagt so ein ellenlanger Text denn nun eigentlich aus? Es steht zwar am Rand 3./4. Grades, aber einen Mehrwert für den Ahnenforscher gibt es m.E. n. nicht, oder doch? siehe hier: rechts unten


    http://actapublica.eu/matriky/…prohlizec/9588/?strana=22


    Vorab schon mal vielen Dank!


    Assi


    Und was ich nicht ändern kann, da bleibe ich weiter dran... (Herbert Grönemeyer)

  • Heiraten ohne Hochamt könnten ein Hinweis darauf sein, dass das Paar schon vor der Ehe "aktiv" war.


    Zu Frage 2: Mehrwert? Na ja, zumindest weiß man dadurch, dass die Brautleute irgendwie miteinander verwandt waren.

  • Hallo Anita,


    das mit "aktiv vor der Ehe" hatte ich auch schon vermutet. Ich muß mal sehen, wann die ersten Kinder geboren wurden.... :whistling: :whistling:


    @Mehrwert: ja, daran hatte ich auch gedacht. Ich habe auch seine Eltern/Großeltern und teilweise Urgroßeltern. Und von ihr habe ich zumindest die Eltern. Meinst du bei 3./4. Grades könnten die Großeltern verwandt gewesen sein? Aber da braucht man doch keinen Dispens, oder?


    Mit weiterhin ratlosen Grüßen....


    Assi


    Und was ich nicht ändern kann, da bleibe ich weiter dran... (Herbert Grönemeyer)

  • Hallo assi,


    mit den Verwandtschaftsgraden kenn ich mich nicht so aus, aber ich denke, da gibt es mehrere Möglichkeiten.


    Vielleicht hilft ja diese Seite schon ein bisschen weiter: http://de.wikipedia.org/wiki/Verwandtschaftsbeziehung


    Bezüglich Dispens: (Zitat)
    Dispensen haben unter anderem im kirchlichen Eherecht große Bedeutung. Per Dispens kann etwa die Befreiung von einem Ehehindernis durch die bischöfliche Kirchenbehörde, das Offizialat, erteilt werden, um bspw. eine Heirat unter entfernteren Blutsverwandten oder konfessions- oder religionsverschiedenen Partnern zu ermöglichen. Eventuell über die Erteilung einer Dispens in einer Ehesache vorliegende alte Akten können eine wertvolle Quelle der Genealogie sein.

    Gruß
    Anita

    Einmal editiert, zuletzt von animei ()

  • Hallo Assi,
    diese Verwandtschaftsgrade darf man nicht mit der heute üblichen Zählung verwechseln.
    Verwandtschaft 3/4 Grades bedeutet, daß ein Großelternteil des einen Partners zugleich ein Urgroßelternteil des anderen Partners ist. Das kann das komplette Ehepaar sein, es ist aber auch möglich, daß dieser Urgroßvater nach dem Tode seiner ersten Frau nochmals geheiratet hat und ein Enkelkind seine Halbcousine heiraten wollte.


    In solchen Fällen immer beim Diözesanarchiv erkundigen, ob die entsprechenden Generalvikariatsakten noch vorhanden sind (in Köln z.Bsp. nicht) der zuständige Pfarrer mußte bei Beantragung einer Dispens diese genau begründen und hat dann die entsprechende Generationenfolge aufgeführt, manchmal mit Schemazeichnung.


    Die Hochzeit ohne Feierlichkeit kann auch in der "geschlossenen Zeit" (Advent- u. Fastenzeit) erfolgt sein, dafür war dann wieder eine extra Dispens erforderlich, aber das machte man eben nur, wenn es "hoch Zeit" war, wie Anita schon schrieb.


    Eine weitere Möglichkeit ist, wenn eine junge Mutter starb und der Witwer möglichst schnell wieder eine Mutter für die Kinder haben wollte und deshalb das Trauerjahr nicht einhielt, auch dann erfolgte die Trauung ohne besondere Feierlichkeit.


    Freundliche Grüße, Wilfried

  • Die Hochzeit ohne Feierlichkeit kann auch in der "geschlossenen Zeit" (Advent- u. Fastenzeit) erfolgt sein


    @Wilfried: Danke für den Hinweis. Das könnte gut sein, denn die Eheschließungen häufen sich im November und Januar/Februar.... Meinst du, es hat tatsächlich Sinn nach Dispensakten von ca. 1750 im Sudetenland zu fragen?


    Assi


    Und was ich nicht ändern kann, da bleibe ich weiter dran... (Herbert Grönemeyer)