Angebliches Familienwappen

  • Hm, ich kenn mich zwar nicht Wappen aus, aber soweit ich das mitbekommen habe, wäre es hilfreich zu wissen, aus welcher Gegend; besser, aus welchem Ort das Wappen kommt, da Wappensymbole je nach Herkunft teils für gänzlich andere Sachen stehen können.

    Lg, JPS - Die Toten sind nicht tot, sie gehen mit, unsichtbar sind sie nur, unhörbar ist ihr Schritt. (Gorch Fock 1880 - 1916)

  • Hallo JPS,


    bei mir in der Nähe findet jährlich ein mittelalterlicher Markt statt, auf dem manchmal ein Heraldik-Stand ist. Dort kann man den Ursprung (s)eines Namen erfahren und ebenso, ob es ein ("Grund")Wappe gibt. Da mich zumindest die Herkunft des Namens interessierte, fragte ich nach und es stellte sich raus, dass es ein Wappen gibt.


    Natürlich ist mir klar, dass ich nach heraldischen Regeln keinerlei Anspruch auf das Wappen habe, denn allein schon dass es ein uneheliches, nichtadoptiertes Kind, Vater unbekannt, gibt, wird es schon verwehrt.


    Aber mich würde trotzdem interessieren, welche Farben das Wappen haben könnte und auf was es hinweist.


    Die Saga dahinter:


    Es soll das Wappen einer Fam. Tuschan sein, der Name soll sich im Laufe der Zeit auf "Doschek" geändert haben. Die Familie soll aus Ungarn nach Österreich gewandert sein. Angeblich Künstler.


    LG, Doschek

  • bei mir in der Nähe findet jährlich ein mittelalterlicher Markt statt, auf dem manchmal ein Heraldik-Stand ist. Dort kann man den Ursprung (s)eines Namen erfahren und ebenso, ob es ein ("Grund")Wappe gibt.


    Da stellt sich mir die Frage ob der Stand seriös ist.


    VG
    Jutta

  • @ Doschek


    Bei Ihrem "Heraldik-Stand" handelt es sich mit größter Sicherheit
    um einen Stand der Firma "Araldis" ... oder :?:
    Die geben vor nach "Namen" zu suchen.
    Gleichzeitig wird auf der "Urkunde" ein Wappen gezeigt,
    von dem der Erwerber der "Namen-Urkunde" dann irrtümlich annimmt,
    es sei das Wappen welches zum aufgezeigten "Namen" gehört .
    (Dieser "Irrtum" scheint bewußt beabsichtigt zu sein, um den Verkauf anzukurbeln)
    Alles Schwindel. :!:
    Lesen Sie sich mal hier ein :
    Grundsätze der Heraldik
    http://forum.genealogy.net/index.php?page=Board&boardID=27
    sowie in speziell dieser Rubrik :
    Wappenschwindel, Wappenhandel
    Oder lesen Sie im Forum von "Heraldik im Netz" unter
    "Wappenschwindel" nach.

  • Hallo,


    ich hätte da mal eine Frage:
    Was soll eigentlich mit "Grundwappen" gemeint sein?


    Meines Wissens gilt ein Wappen immer nur für die bestimmte Familie (in männlicher Nachkommenslinie) für die es eine Ausgangsperson verliehen bekommen hat. Wenn ich z.B. "Bauer" heiße, darf ich nur dann das Wappen "der" gleichnamigen Familie führen (natürlich gibt es bei "Bauer" sicherlich mehrere Familien mit Wappen), wenn ich ein Nachfahre der Person oder Stammlinie bin, der dieses Wappen verliehen wurde!


    (Diese Regelung muss aber nicht zu der Annahme führen, dass das Wappen bei der Bildung verschiedener Familienlinien nicht veränderlich ist - was für mich beispielsweise zur Folge hat, dass ich nach wie vor eine Rest-Unsicherheit darüber habe, ob meine Ruppiner Vorfahren v. Sandow wirklich eine andere Sippe waren als die (immerhin in räumlicher Nähe ansässigen) Jerichower v. Sandow - obwohl die Wappen SEHR unterschiedlich waren...).


    Ob eine bestimmte Familie ein bestimmtesWappen hatte, weiß man im Grunde erst dann, wenn man das Wappen eindeutig einer bestimmten Person dieser Familie zuordnen kann (in meinem Fall war die Zugehörigkeit aufgrund der genannten Orte und eindeutig von meinem Vorfahren stammenden Siegeln gesichert).


    Grüße aus Hannover


    Giacomo-Marco

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)

  • Hallo Giacomo-Marco,


    ich weiß nicht, wie man das allererste Wappen nennt. Angeblich sollte das ja von 15** für die sog. "Ursprungsfamilie", die damals Tuschan geheißen haben soll. Ich nahm halt an, dass sich nicht nur der Name wandelte, sondern auch andere Merkmale dazukamen.


    Nachdem ich nun feststellen musste, dass die Urkunde Umbug ist, bastel ich irgendwann eines selber. Für's registrieren ist es mir zu teuer, hab aber heute das Wappen-Buch bekommen und da kann ich nachsehen, ob es das schon (in Dt.land) gibt.


    LG, Doschek

  • Habs mit Hilfe rausbekommen: Ist das Wappen von Niclas Poschen.

    woher stamm diese Aussage, was ist die Quelle ?


    Das Wappen ist im späten Siebmacher-Stil, dort aber nicht zu finden.


    Zitat

    Wie das aber mit Doschek zusammenhängen soll, ist mir ein Rätsel.


    Das hängt natürlich überhaupt nicht zusammen.
    Dies ist eben die Masche aller betrügerischen Wappenverkäufer - gleicher oder pseudo-ähnlicher Name bringt Dir Dein Wappen !


    Also nix wie hin und Geld zurück.

  • Hallo Frau Doschek


    Um die Angelegenheit abzukürzen:
    Hier das Wappen zur Schreibweise "Poschen" aus der Sammlung Siebmacher,
    Bürgerliche, Bd. 9, Teil 1, Abtl. 3, Seite 52, Tafel 55,
    mit Eintrag.
    http://www.wappen-billet.de/forum/Poschen1..jpg


    Achtung:
    dieser Link wird kurzfristig wieder gelöscht und dient nur zum Abgleich.



    In den Wappen-Sammlungen konnte leider kein Wappen-Eintrag zur
    Schreibweise "Doschek" gefunden werden.
    Diese Angaben wurden Ihnen bereits im Nachbar-Forum mitgeteilt und sind Ihnen daher bekannt.
    Wir können lediglich aus den umfangreichen Sammlungen die dort angegebenen Daten heraussuchen.
    Es bleibt Ihnen somit nur noch die Ahnenforschung übrig, um evtl. damit zu weiterführenden
    Hinweisen zu Ihrer Familie zu kommen.
    MfG.
    Claus J. Billet :)

  • Danke Herr Billet, habs kopiert. :)



    @ rekem


    Ich habs aus dem Buch "Großes Wappen-Bilder-Lexikon", Seite 1002, Reihe 3, Bild 3. Oder hier in ancresty: http://search.ancestry.de/cont…FLH1605SIEBM_062809-00215 (falls das zu Werbung zählt, bitte mitteilen). Das ist wiederum aus "Siebmacher’s Wappenbuch Aufzeichnung für Ad. M. Hildebrandt, G.A. Seyler" digitalisiert.


    LG, Doschek

  • Hallo Zusammen,


    ich möcht mich nochmal hierzu zu Wort melden. Mittlerweile mach einen Fernkurs in Ahnenforschung von DSG. (Kurs deswg., weil es den Beruf "Ahnenforschung" nicht gibt, sonst würde es sich Fernstudium nennen.) Dazu gehörte auch das Thema "Heraldik" und kann selbst sagen, dass das ein Wappenschwindel ist. Das Wappen gibt es, ja - aber der Wappenbesitzer ist weder mit uns verwandt, verschwägert oder sonst was. Wohnt nicht mal in der Nähe.


    Reizen würde mich schon, dass da nochmal ein Stand käme und fragen, warum er die Wappenbesitzrechte verletzt. Aus Scherz? Einfach um zu wissen, warum. Ich weiß aber, dass es Blödsinn ist. Mittlerweile ist der Mittelalterliche Markt öfters gewesen, aber nicht mehr der Stand. Ich denk, die Stadt weiß inzwischen, um was es sich da handelt und unterstützt das nicht (mehr).


    Ach ja, es gibt im (Blut)Verwandschaftskreis sogar eine Familie, die ein Wappen besitzt. Aber die wissen nicht mal, dass es mich gibt, außerdem wäre es eh nur im Mannesstamm. Kann aber sein, dass ich mich mit denen trotzdem in Verbindung setz - nicht des Wappens wg., sondern um die Möglichkeit über einen Ahnen mehr zu erfahren. :)


    LG, Doschek

  • Ich lese hier immer wieder "Mannestamme"!


    Wie ich es verstanden habe, sind Sie die Tocher Ihrer solzen Mutter und der Vater ist unbekannt.


    Hatte Ihr Opa oder einer seiner Vorfahren ein Wappen zuerkannt, haben Sie selbstverständlich das Recht dieses Wappen zu führen bzw. ein angelehntes Wappen zu nutzen. Jede andere Behauptung ist rechtstaatlicher Käse, da das Geschlecht nicht zur Benachteiligung führen darf. Konservative "Sachverständige" schreiben zwar immer das Gegenteil, aber jede mir bekannte Schlichtung und Rechtsstreit warte das Recht der Frau.


    Grüße


    Edit: Die Jahrmarktbude......


    Die Jahrmarktsbude wird Ihnen wohl nur für einen bestimmten Namen ein bestimmtes Wappen liefern (ohne jeden Rechtsanspruch), ob Sie von dieser Sippe abstammen müssen Sie dann selbst nachweisen. Wer dafür Geld bezahlt ist selbst schuld.

  • Hallo Rottenbeere,


    Zitat

    Jede andere Behauptung ist rechtstaatlicher Käse, da das Geschlecht nicht zur Benachteiligung führen darf.


    Diese Äuserung zeigt, dass Sie sich nicht annhändernd mit Heraldik beschäftigt haben. Wenn Sie das wirklich interessiert, kann ich oder einer der Heraldiker im Forum mehr sagen. Aber auf eine unsachliche Debatte lass ich mich nicht ein.


    VG, Doschek

  • Also die Rechtssprechung ist sowas von sachlich.


    Wenn ein Wappen einem Familien-Namen zugeordnet ist und eine Person diesen (geerbten) Namen führt (auch in ähnlicher Form - Umformungen aus fremder Sprache usw.) und gleichzeitig die Abstammung nachgewiesen werden kann, darf dieses Wappen benutzt werden bzw. abgewandelt genutzt werden. So lautet die Auskunft eines Anwalts, der sich mit Namensrecht- und Wappenrecht auskennt und der auch schon in Familien geschlichtet hat, wo es Streit, um ein Wappen oder Familiennamen gab. Dort ging es auch um eine geschiedene Frau, die Ihren Geburt-Nachnamen wieder annahm und Kinder von Ihr die auch den Namen hatten.


    Es gibt also die Heraldik-Tradition und das was Recht ist.


    mfg


    Edit: Im Übrigen ist es aber immer am Besten, wenn man sich mit der (gefundenen) Familie gütlich zusammensetzt und eine Einigung findet, eigentlich sollte es ja ein freudiges Ereignis sein, wenn man entfernte Verwandte findet. 8-)


    Die Schwierigkeit liegt eh im Nachweis der Abstammung, was meistens nicht rechtlich einwandfrei möglich ist. Im Zweifelsfall lassen Sie sich ein neues Wappen erstellen, was einen Bezug zu Ihrem Leben und dem Ihrer persönlich bekannten Vorfahren hat. mfg2