• Hallo an alle,


    so weit ich mich noch erinnern kann, hat bei mir "alles" mit einer kleinen handgeschriebenen Ahnentafel angefangen, die mir meine Großmutter im Alter von 12 Jahren zugesteckt hat... :-)


    ... die nächsten paar Jahre habe ich damit zugebracht, alle Informationen zur Familiengeschichte, die ich damals von Verwandten habe bekommen können, zu sammeln.


    Leider bin ich irgendwann an eine Grenze gestoßen, die ich ohne Besuch von Archiven und damals ohne Internet nicht habe weiter überschreiten können. :-(


    Dann hat mein Datenschatz erstmal viele Jahre im Schrank geruht...


    Vor einem Jahre habe ich meine Unterlagen wieder hervorgeholt und das Forscherfieber hat mich wieder von neuem gepackt!


    Insbesondere bin ich begeistert, welche neuen Möglichen der Familienforschung sich mittlerweile im Internet in den letzten 20 Jahren entwickelt haben! Was es heute gibt, war damals einfach undenkbar!


    Viele Quellen werden direkt online gestellt oder durch Datenbanken erschlossen. Es gibt so viel neues bzw. altes zu entdecken!


    Außerdem kann man viel schneller mit anderen Forschern Kontakt aufnehmen, Daten austauschen und Probleme lösen!


    So bin ich auch hier in diesem Forum gelandet!


    Viele Grüße aus Unterfranken


    Paul

  • Hallo Paul,


    herzlich willkommen im Forum :)


    Schön, dass Du hierher gefunden hast und nun mitmachst.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Entdecken der vielen Möglichkeiten,
    bei Deiner Suche nach den Ahnen und auch hier im Forum.

  • Hallo Paul


    Herzlich Willkommen hier im Forum.


    Ich war auch schon mal in Karlstadt und Umgebung auf den Spuren meiner Vorfahren unterwegs.
    Mein Urur-Grossvater war Obermelker in Thüngen und hat Anna Barbara Weidner aus Hesslar geheiratet.
    Mein Urgrossvater und seine Geschwister wurden alle in Thüngen geboren. Nach dem Tod meines
    Urur-Grossvaters lebte seine Frau mit den Kindern in seiner Heimat, der Schweiz.


    Namen der Vorfahren von Anna Barbara sind: Weidner, Reuss, Beifuss und Drenkert.
    Durch einen anderen Forscher, der für mich mal im Archiv in Würzburg gesucht hat,
    komme ich bis 1783/84 (Heiratseinträge) zurück. Falls du auch nach diesen Namen
    in Hesslar oder Umgebung suchst, könnten wir ja mal Daten austauschen.


    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spass hier im Forum und viel Erfolg bei der Ahnenforschung.


    Gruss
    Svenja

  • An alle:
    Vielen Dank für das nette Willkommen und die freundliche Aufnahme im Forum!! :danke:



    an Svenja:
    Obwohl fast alle meine Vorfahren mütterlicherseits aus dem Landkreis Main-Spessart stammen, habe ich bisher leider noch keine Vorfahren gefunden, die aus Heßlar oder Thüngen stammen.


    Meine Ur-ur-ur-ur-ur-Großmutter Anna Maria Gerhard (geb. ca. 1750) stammte aus Stetten. Stetten und Heßlar haben damals noch eine gemeinsame Pfarrei gebildet. Möglicherweise sind sich unsere Vorfahren bei einem gemeinsamen Kirchgang mal über den Weg gelaufen oder haben sich gekannt. :)


    Auch wenn wir keine Daten austauschen können, kann ich Dir als "Eingeborener" aus der Region bei Bedarf vielleicht mit einigen Tipps, Ratschlägen oder Erklärungen (Ortsgeschichte, Landkarten, Fotos, Welche Quellen je nach Entstehungszeit in welchem Archiv zu finden sein könnten ...) behilflich sein oder auch bereits bekannte Fakten und Mosaiksteinchen besser einordnen.



    Viele Grüße
    Paul

  • Hallo Paul


    Vielen Dank für deine Antwort.


    Die Kirche von Stetten habe ich auch besichtigt, zufälligerweise war gerade ein Mann dort,
    der uns etwas über die Geschichte der Kirche erzählen konnte, das war sehr interessant.


    Beim Namen Gerhard hat's bei mir gleich geklingelt:


    Weidner Maria, *17.01.1821
    (Eltern: Niklaus Weidner und Anna Maria Beifus)
    oo 07.05.1844
    Gerhard Johannes Adam, *19.12.1818


    Alle Namen und Daten, die ich bisher erhalten habe, kannst du hier sehen:
    http://iten-genealogie.jimdo.com/genealogie/weidner-hesslar/


    Ich habe damals von dem anderen Forscher nur die Abschriften der KB-Einträge
    erhalten, für die Kopien hätte ich nochmal 30 Euro extra bezahlen müssen.


    Gruss
    Svenja

  • Hallo Svenja,


    ich habe mich gerade mal auf deiner Homepage umgeschaut.


    Erst einmal ein ganz großes Lob für deine Homepage!
    Da hast du ja ganz schön viel Arbeit reingesteckt und Zeit investiert!


    Auf der Seite "Weidner - Heßlar" schreibst du, dass Weidner Anna Barbara am 24.04.1851 in Heßlar in Haus Nr. 61 geboren worden ist.


    Ich habe dahingehend mal ein bisschen recherchiert.


    Zunächst die gute Nachricht:


    Ich habe das Haus in Heßlar auf einer alten Karte (ca. 1840) lokalisieren können.


    Hier findest du den passenden Link


    http://geoportal.bayern.de/bay…539584.0&zoom=14&base=952


    Das Haus Nr. 61 befindet sich nordwestlich des Friedhofs und der Kirche.


    Die heutige Adresse des Hauses wäre demnach:


    Bühler Straße 4
    97753 Karlstadt


    Nun die schlechtere Nachricht:


    Auf aktuellen Karten und Luftbildern kannst du sehen, dass das Haus nicht mehr steht und abgerissen worden ist.


    http://geoportal.bayern.de/bay…539584.0&zoom=14&base=951


    http://geoportal.bayern.de/bay…539584.0&zoom=14&base=904



    Ich habe mal in einer Kurzchronik von Heßlar nachgeschlagen, ob darüber etwas drin steht. Autor der Kurzchronik ist übrigens ein Herr Herbert Weidner.


    In "Das Jahrbuch Karlstadt 2012/13",ISBN 978-3-943464-04-7, im Artikel "Chronik von Heßlar - Teil 2" schreibt er, dass die Stadt Karlstadt das Anwesen
    "Bühler Straße 4" zum Zwecke der künftigen Erweiterung des Friedhofs erworben hat. Im Januar 1999 ist das Haus daher abgerissen worden.


    Wie Du auf den Luftbildern erkennen kannst, ist der Friedhof bis heute allerdings noch nicht erweitert worden, da offensichtlich im bisherigen Friedhof
    noch einige Grabstellen frei sind. Daher liegt das Grundstück Bühler Straße 4 heute brach und ist eine ungenutzte Wiese.



    Ich habe jedoch auf den Internetseiten der Lokalzeitung Main-Post alte Luftbilder von Heßlar gefunden auf denen man das Haus noch teilweise sehen kann:


    http://static3.mainpost.de/sto…13/5286898_1_22157497.jpg


    (hinter der Gastwirtschaft Adler, links neben der Kirche)


    http://static3.mainpost.de/sto…13/5286882_1_22157670.jpg


    (die Scheune des Hauses ist am äußersten linken Bildrand teilweise zu erkennen)


    So das war's erstmal für heute.


    Viele Grüße


    Paul

  • Hallo Paul


    Vielen, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, das alles zusammenzustellen.


    Den ersten Plan kannte ich schon, den hat mir mal ein anderer Forscher beim Katasteramt besorgt.
    Ich wusste nicht, dass dieses Haus erst 1999 abgerissen wurde, da war ich ja nur 10 Jahre zu spät dort.


    Dass es eine Chronik über Hesslar gibt, habe ich schon vor einiger Zeit herausgefunden, ich hatte
    jedoch noch nicht die Gelegenheit mal reinzuschauen.


    Die alten Luftbilder aus der Main-Post finde ich besonders interessant, vor allem das erste,
    weil man da ziemlich das ganze Anwesen sieht.


    Hast du die neueste Ergänzung auf meiner Website schon gelesen?
    http://iten-genealogie.jimdo.com/genealogie/region-thüngen/


    Nochmal vielen Dank!


    Gruss
    Svenja

  • Hallo Svenja,


    habe mir gerade die Einträge über Thüngen auf Deiner Webseite durchgelesen.


    Das war mir echt neu, dass vor über hundert Jahren soviele Schweizer in die Region gekommen sind, um als Melker zu arbeiten!


    Ich gehe auch davon aus, dass dein Ururgroßvater im Gutshof der Freiherren von Thüngen angestellt war.


    Denn sonst hat es zur damaligen Zeit wohl keinen anderen Hof dort gegeben, der soviel Vieh hatte, dass eigens dafür ein eigener Melker
    hätte einstellt werden müssen. Sonst waren in Thüngen wohl nur kleinere Bauernhöfe auf denen ein paar wenige Kühe waren.


    Allerdings wie du schreibst, fehlt dir noch der endgültige Beweis...


    so sehe ich es auch in meiner Familienforschung.... Ich brauche für irgendwelche Fakten auch erst einen wie auch immer gearteten Beleg!
    Reine Vermutungen zählen bei mir nicht!


    Informationen für Dich gibt es bestimmt im Gemeindearchiv.
    Leider weiß ich nicht, wo es in Thüngen ist bzw. ob es mit Findmitteln gut erschlossen ist.


    Vielleicht gibt es auch etwas im Hausarchiv der Freiherren von Thüngen?
    Vielleicht gibt es dort noch eine alte Personalakte oder ähnliches von deinen Verwandten?


    Auskunft könnte da wohl das


    Freiherrlich von Thüngensches Domänenamt
    Hauptstraße 3
    97289 Thüngen


    geben.


    Vielleicht findet sich aber auch in einem Kirchenbucheintrag oder Personenstandsregister noch einen Hinweis. Dort ist oft auch die
    Berufsbezeichnung mitangegeben gewesen... und vielleicht lässt diese dann auch einen Rückschluss auf den Arbeitgeber zu? z.B.
    "Freiherrlich von Thüngenscher Obermelker" oder so? (ich habe einen Vorfahren über den steht im Kirchenbuch,
    dass er "Freiherrlich von .... Jäger" war)


    Vielleicht hatte dein Ururgroßvater in Thüngen auch ein Haus oder eine Wohnung gehabt, die direkt auf dem Gutshof lagen?


    solche Information kann man halt nur aus den Originaleinträgen bekommen. Ich persönlich finde solche Angaben (wie
    Beruf, Hausnummer, Todesursache usw.) bei der Familienforschung mindestens genauso wichtig wie das übliche
    Zahlengerüst aus Geburts-, Ehe- und Sterbedatum.



    Die Personenstandsregister gab es in Bayern ab 01.01.1876. Die Erstschriften der Marktgemeinde Thüngen liegen heute bei der VG Zellingen


    Verwaltungsgemeinschaft Zellingen
    Würzburger Straße 26
    97225 Zellingen
    http://www.vgem-zellingen.info


    Dort kannst du bestimmt auch Kopien von den Ereignissen bekommen, von denen du schon das Datum (aber z.B. noch nicht die Hausnummer)
    weißt. Die Jahrgänge die für dich interessant sind, fallen wahrscheinlich nicht mehr unter den Datenschutz nach Personenstandsgesetz.


    Die Katholischen Kirchenbücher liegen im


    Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg
    Domerschulstr. 17
    97070 Würzburg
    http://sgv.bistum-wuerzburg.de…iv/Familienforschung.html



    Da du ja die Daten von einigen Ereignissen schon hast, könntest du dir ja vom Archiv in Würzburg für ein paar Euro zum Beispiel Kopien der Heiratseinträge
    schicken lassen. Das ist finanziell überschaubar, da sie dort ja nicht mehr lange was raussuchen müssen, aber du hast gleich schon wieder mehr Informationen
    (z.B. Hausnummern)! Ich denke es fallen dann halt nur Kopierkosten und keine hohen Recherchekosten an.


    So findest du beispielsweise in Heiratseinträgen für Heßlar bestimmt ein paar Hausnummern bzw. Häuser deiner Vorfahren, die noch nicht abgerissen worden sind. :-)


    Welche Stelle für dich auch noch interessante Informationen haben könnte, wäre das Staatsarchiv in Würzburg.
    Dort sind u.a. die ganzen Staatsbürgerschaftsakten.
    Dort sollten die Akten sein, die Ein- oder Auswanderungsvorgänge betreffen.
    Da könnte dann ein Aktenvorgang sein, falls dein Ururgroßvater in Deutschland / Bayern eingewandert wäre bzw. die Staatsbürgerschaft angenommen hätte.
    oder auch, wenn deine Ururgroßmutter dann aus Deutschland in die Schweiz gegangen wäre.


    Staatsarchiv Würzburg
    Residenz-Nordflügel
    97070 Würzburg




    Ach ja nochwas zum Abschluss zum Namen Trenkert / Drenkert. Diesen Namen habe ich hier in der Region noch NIE gehört. Das klingt alles nach dem
    hier sehr stark verbreiteten Namen "Benkert". Könnte ja ein Lesefehler sein, da in der Kurrentschrift das große "B" und "Dr" leichte Ähnlichkeiten haben.
    Ich kenne jemanden der hier den Namen Benkert erforscht, kann ja mal nachfragen, falls ich ihn wieder mal sehe. Er weiß bestimmt in
    welchem Dorf hier der Name ursprünglich herkommt.



    so das wars für heute!


    Viele Grüße.
    Paul

  • Hallo Paul


    Vielen Dank für deine Ausführungen.


    Zitat

    Ich gehe auch davon aus, dass dein Ururgroßvater im Gutshof der Freiherren von Thüngen angestellt war. Denn sonst hat es zur damaligen
    Zeit wohl keinen anderen Hof dort gegeben, der soviel Vieh hatte, dass eigens dafür ein eigener Melker hätte einstellt werden müssen.


    Das war eben auch mein Gedanke (es waren ja sogar 2-3 Melker gleichzeitig), zudem deckt sich die Grösse des Betriebs bzw. die Anzahl
    Milchkühe und das Vorhandensein einer Brauerei mit den Angaben aus den Erzählungen meines Grossvaters.


    Im Gemeindearchiv bzw. Hausarchiv der von Thüngens gibt es anscheinend keine Personal- oder Meldeunterlagen aus der fraglichen Zeit mehr.



    Zitat

    Vielleicht findet sich aber auch in einem Kirchenbucheintrag oder Personenstandsregister noch einen Hinweis. Dort ist oft auch die
    Berufsbezeichnung mitangegeben gewesen... und vielleicht lässt diese dann auch einen Rückschluss auf den Arbeitgeber zu? z.B.
    "Freiherrlich von Thüngenscher Obermelker" oder so?


    Kirchenbucheinträge kann man nur aus der Zeit vor den Standesämtern einsehen, meine Ururgrossvater hat aber erst 1878 geheiratet, sein Bruder 1887.


    Urkunden aus dem Standesamt habe ich nur von Bonaventura Rogenmoser, allerdings ist nur eine von Thüngen (Geburtsurkunde der Tochter),
    und da wird er nur als gutsherrschaftlicher Schweizer in Thüngen bezeichnet und wohnte in der Mietswohnung Haus Nr. 72 in Thüngen.
    Der Oberschweizer Anton Ithen, der 1928 in der Einwohnerliste auftaucht, wohnte an der Hauptstrasse 81 in Thüngen.


    Die Namen und Geburtsdaten der Kinder meiner Ururgrosseltern habe ich aus dem Bürgerbuch von Oberägeri in der Schweiz. Auch dass Anna Barbara
    Weidner aus Hesslar kam, alle Kinder in Thüngen geboren wurden und Melchior Josef dort starb geht daraus hervor. Von meinem Urgrossvater besitze
    ich auch das Familienbüchlein, da wird auch der Geburtsort Thüngen erwähnt.


    Was ich aus dem Standesamt noch bräuchte, wären die Heiratsurkunde von Melchior Josef Iten und Anna Barbara Weidner und die Sterbeurkunde
    von Melchior Josef Iten, nur weiss ich nicht genau, wo sie geheiratet haben und in welchem Jahr er gestorben ist.



    Zitat

    Welche Stelle für dich auch noch interessante Informationen haben könnte, wäre das Staatsarchiv in Würzburg. Dort sind u.a. die ganzen
    Staatsbürgerschaftsakten. Dort sollten die Akten sein, die Ein- oder Auswanderungsvorgänge betreffen. Da könnte dann ein Aktenvorgang sein,
    falls dein Ururgroßvater in Deutschland / Bayern eingewandert wäre bzw. die Staatsbürgerschaft angenommen hätte oder auch, wenn deine
    Ururgroßmutter dann aus Deutschland in die Schweiz gegangen wäre.


    Vielen Dank auch für den Hinweis auf das Staatsarchiv in Würzburg, davon habe ich noch nie gehört, werde dem aber jetzt mal nachgehen.
    Allerdings weiss ich sicher, dass mein Ururgrossvater sich nicht hat einbürgern lassen. Denn wäre das der Fall gewesen, wären seine Kinder
    nicht ins Bürgerbuch von Oberägeri eingetragen worden und sie hätten auch nicht nach Oberägeri ziehen müssen nach dem Tod des Vaters.


    Also ich kann dort weder etwas über Einwanderungen noch über Auswanderungen finden, Einbürgerungen nur nach 1950 und das nützt mir ja nichts.
    "Ansässigmachungs- und Verehelichungsakten des 19. Jh., die aber nicht für alle Landgerichte bzw. Bezirksämter überliefert sind."
    Das ist das Einzige was interessant sein könnte, welches Landgericht oder Bezirksamt war für Thüngen zuständig?



    Zitat

    Ach ja nochwas zum Abschluss zum Namen Trenkert / Drenkert. Diesen Namen habe ich hier in der Region noch NIE gehört. Das klingt alles nach
    dem hier sehr stark verbreiteten Namen "Benkert". Könnte ja ein Lesefehler sein, da in der Kurrentschrift das große "B" und "Dr" leichte Ähnlichkeiten
    haben. Ich kenne jemanden der hier den Namen Benkert erforscht, kann ja mal nachfragen, falls ich ihn wieder mal sehe. Er weiß bestimmt in
    welchem Dorf hier der Name ursprünglich herkommt.


    Ja, das habe ich mir auch schon gedacht, denn als ich in Thüngen unterwegs war, ist mir der Name Benkert auch aufgefallen. Zudem habe ich festgestellt,
    dass man zum Namen Drenkert allgemein fast nichts findet, egal in welchem (Bundes)Land man sucht. Es wäre super wenn du den Benkert-Forscher
    fragen könntest, ob er ein passendes Paar Reuss-Benkert in der fraglichen Zeit gefunden hat.



    Nochmals vielen Dank für die vielen Infos und Tipps.


    Gruss aus der Schweiz


    Svenja

  • Hallo Svenja,


    ich habe hier ein paar sehr interessante neue Informationen und Spuren für dich!


    Habe diese Woche morgens auf dem Weg zur Arbeit den Benkert-Forscher vor seinem Haus getroffen und gleich mal zur Thematik befragt.


    Überraschenderweise geht er nicht davon aus, dass es sich bei deiner Vorfahrin um den Namen Benkert handeln muss. Er hat gesagt, dass es in den Dörfern
    Schwebenried (heute Stadtteil von Arnstein, Landkreis Main-Spessart) und Wülfershausen (heute Ortsteil von Wasserlosen, Landkreis Schweinfurt) tatsächlich
    den Namen Drenkert geben würde. Allerdings in leicht abgewandelter Schreibweise.


    Habe das später in einem Adressbuch des Landkreises Karlstadt aus den Fünfziger Jahren nachgeschlagen. Und tatsächlich gibt es in den besagten Dörfern häufig den Namen DRENKARD.


    Der Name tritt auch nur hier in der Region auf
    siehe


    http://www.verwandt.de/karten/relativ/drenkard.html


    außerdem hab ich bei Google noch zwei Drenkard-Forscher gefunden


    1. Forscher


    http://www.drenkard.de/d-main.html



    2. Forscher


    http://www.alice-dsl.net/hausvay/Infos.htm


    http://www.alice-dsl.net/hausv…baum_familie_drenkard.htm



    möglicherweise kommt deine Vorfahrin ja aus Schwebenried bzw. hat sie dort geheiratet?


    Dort wäre ja dann auch die Verbindung nach Hesslar im Kirchenbuch verzeichnet.


    Also zum Staatsarchiv in Würzburg:


    Ich war aus Zeitgründen leider selber noch nicht dort. :-(
    Vielleicht schaffe ich es nächster Jahr im Frühjahr mal dorthin. Ich muss dort unbedingt mal rein!


    Den Bestand den ich dort gemeint habe waren die "Ansässigmachungs- und Verehelichungsakten des 19. Jh."


    Die gesetzliche Grundlage dieser Verwaltungsvorgänge war u.a. das Gesetz vom 16. April 1868 über Heimat, Verehelichung und Aufenthalt
    siehe
    http://books.google.de/books/a…=7NFAAAAAcAAJ&redir_esc=y


    Der Bestand für das Bezirksamt Karlstadt (auch zuständig für Thüngen) ist auch schon (teilweise) von den Mormonen verfilmt worden.


    siehe:


    https://familysearch.org/searc…amily%20History%20Library


    Interessant wäre halt, ob die Braut damals bei der Eheschließung die bayerische Staatsbürgerschaft aufgegeben hat oder wo die Hochzeit
    stattgefunden hat. Kann es sein, dass beide für die Trauung in die Schweiz gereist sind?


    So das war's für heute!


    Viele Grüße aus Unterfranken


    Paul

  • Hallo Paul


    Vielen Dank für diese weiteren wichtigen Inputs. Besonders interessant ist der Hinweis auf den Namen Drenkard.
    Leider bin ich noch nicht dazugekommen nach Zellingen oder an die Archive zu schreiben, weil ich mich in den
    letzen Wochen intensiv mit einem besonders interessanten Fall in einer anderen Vorfahrenlinie beschäftigt habe.


    Die "Ansässigmachungs- und Verehelichungsakten des 19. Jh." wären wirklich interessant, nur konnte ich bis jetzt noch nicht rausfinden,
    wo man diejenigen für das Bezirksamt Karlstadt findet bzw. ob es überhaupt welche für Thüngen gibt. Dass der Bestand für das Bezirksamt
    Karlstadt auch schon (teilweise) von den Mormonen verfilmt worden ist, wusste ich noch nicht.


    Ob es damals möglich war (finanziell und vom Zeitaufwand her) für die Hochzeit extra in die Schweiz zu reisen, weiss ich leider auch nicht.
    In dieser Sache muss ich mal die Rogenmoser-Forscherin fragen, ob sie weiss wo ihr Vorfahre geheiratet hat, das war nämlich im selben Jahr.
    Der Bruder meines Ururgrossvaters, Josef Anton Iten, hat aber anscheinend in Thüngen geheiratet, das war aber einige Jahre später.


    Ich hoffe, dass ich diese Woche dazu komme, den ein oder anderen Brief bzw. E-mail zu schreiben.


    Edit: Habe jetzt den beiden Drenkard-Forschern eine Mail gesandt. Auf deren Websites sind in den weiter zurückliegenden Generationen
    (die für mich interessant wären) nur die männlichen Nachkommen aufgeführt. Deshalb habe ich sie mal gefragt, ob es da auch noch
    Töchter/Schwestern gab, darunter eine Margaretha, die einen Johannes Reuss geheiratet hat und nach Hesslar weggezogen ist.


    Gruss
    Svenja

  • Hallo Svenja,


    habe noch ein paar interessante Links rausgesucht, die dich interessieren könnten:



    Mitteilungsblatt Karlstadt mit dreiseitigem Artikel über die Geschichte von Hesslar


    http://www.karlstadt.de/Eigene…teilungsblatt_2013_05.pdf




    Mitteilungsblatt Karlstadt mit Artikel über die Geschichte von Stetten


    http://www.karlstadt.de/Eigene…teilungsblatt_2013_07.pdf




    Flyer 1225 Jahre Stetten


    http://stetten-erleben.de/file…hre_Flyer_komplet_web.pdf




    Flyer 1225 Jahre Thüngen


    http://www.markt-thuengen.de/t…-tourismus/1225_flyer.pdf




    Hier hab ich noch eine Hesslar-Forscherin hier aus der Region gefunden. Die Familiennamen Weidner und Reuss sind auch dabei.


    http://home.arcor.de/angela_nack/Erwin%20Paf/


    http://home.arcor.de/angela_nack/Erwin%20Paf/index3.htm
    http://home.arcor.de/angela_nack/Erwin%20Paf/pafg05.htm




    Viel Spaß damit


    Paul

  • Hallo Paul


    Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, diese Links zusammen zu suchen.
    Ich habe gerade die Artikel zur Geschichte von Hesslar und Stetten durchgelesen,
    da sind einige sehr interessante Ereignisse beschrieben.


    Heute habe ich übrigens nach Zellingen geschrieben wegen der Anforderung
    der Kopien der Heirats- und Sterbeurkunde von meinem Ururgrossvater sowie
    der Geburtsurkunden von meinem Urgrossvater und einem seiner Brüder.


    Bin gespannt, ob ich diese alle erhalte und ob sie auch die Heiratsurkunde finden.


    Gruss
    Svenja

  • Hallo Paul


    Ich habe mir inzwischen auch den Link zu den Unterlagen bei den Mormonen angeschaut.


    https://familysearch.org/searc…amily%20History%20Library


    Mir ist nun jedoch einiges nicht ganz klar:


    - Handelt es sich nun um das Zivilstandsregister des Bezirksamts Karlstadt
    oder um die Heiratsbelege in den Ansässigmachungsakten?


    - Welche Orte gehörten damals zum Bezirksamt Karlstadt?
    Bzw. welche Orte sind in dieser Sammlung enthalten?
    Mich interessiert vor allem Thüngen, evtl. Hesslar, Stetten.


    - Sehe ich das richtig, dass die Ansässigmachungsakten nur bis
    1877 vorhanden sind? Ich brauche jedoch 1878-1891.


    Ich werde auf jeden Fall zuerst die Antwort aus Zellingen abwarten.
    Wenn ich alle Urkundenkopien erhalte, ist es vielleicht gar nicht mehr
    nötig, diese Akten auch noch einzusehen.


    Gruss
    Svenja

  • Hallo Paul


    Das Buch, auf das du mich hingewiesen hast, enthält interessante Informationen.


    Ich fasse mal die wichtigsten Punkte zusammen aus dem Buch:
    Gesetz vom 16. April 1868 über Heimat, Verehelichung und Aufenthalt


    http://books.google.de/books?i…hl=de#v=onepage&q&f=false


    Art. 1
    Bei ehelichen Kindern entscheidet die Heimat des Vaters,
    bei ausserehelichen die Heimat der Mutter.


    Art. 3
    Frauen erwerben durch Schliessung einer gültigen Ehe die Heimat des Mannes.


    Art. 4
    Die Ehefrau folgt der Heimat des Mannes, dessen letzte Heimat sie auch als Witwe behält.



    Das ist alles genauso wie ich es vermutet habe, das gleiche galt auch in der Schweiz.



    Wenn eine Ausländerin einen Bayer heiratete, bekam sie sein Heimatrecht in Bayern.
    Aber was war im umgekehrten Fall, wenn ein Ausländer eine Bayerin heiratete?


    Einige Seiten weiter findet sich dann doch noch die Antwort:


    Art. 14


    Der Heimatort geht verloren:
    - durch Erwerbung der Heimat in einer anderen bayerischen Gemeinde.
    - mit dem Verluste des bayerischen Indigenats


    Das Indigenat wird verloren:
    - durch Erwerbung oder Beibehaltung eines fremden Indigenats
    - durch Verheiratung einer Bayerin mit einem Ausländer
    - oder durch Auswanderung



    Somit verlor meine Ururgrossmutter auch die Möglichkeit "für den Fall
    eintretender Hilfsbedürftigkeit Anspruch auf Unterstützung durch die
    Gemeinde" zu erhalten und musste in den Schweizer Heimatort ihres
    verstorbenen Mannes ziehen.



    Gruss
    Svenja

  • Hallo Svenja,


    ich habe mir gerade deine Auszüge aus dem Gesetz über die Heimat, Verehelichung und Aufenthalt durchgelesen. Das ist alles sehr interessant!


    Der Tod deines Ururgroßvaters muss allerdings sehr schlimm für Deine Ururgroßmutter gewesen sein, da sie ja nicht nur ihren Ehepartner viel zu früh verloren hat, sondern gleichzeitig mit ihren kleinen Kindern auch noch die Region ihrer Herkunft und ihre Eltern und Geschwister verlassen musste.


    Ich denke es war für sie nicht einfach in der für sie vollkommen fremden Schweiz - in der sie möglicherweise vorher noch nie waren - ganz neu anzufangen.


    Hast du eigentlich Informationen an was dein Ururgroßvater damals gestorben ist? War es ein Unfall?



    Also das Bezirksamt Karlstadt wurde 1862 aus den Zuständigkeitsbereichen des Landgerichtes (älterer Ordnung) Karlstadt und Landgericht (ä.O.) Arnstein gebildet.
    Thüngen, Hesslar und Stetten gehörten alle zunächst zum Landgerichtsbezirk Karlstadt und damit später Bezirksamt Karlstadt.


    siehe
    http://books.google.de/books?i…PA162#v=onepage&q&f=false


    Die Bezirksämter wurden in Bayern als untere staatliche Verwaltungsbehörden geschaffen. Sie waren z.B. zuständig für den Vollzug des Heimatrechtes, Baurechtes, Aufsicht über die gemeindlichen Standesämter (Zweischriften der Personenstandsbücher ab 1876) usw. Die Akten von dort werden irgendwann alle an das zuständige Staatsarchiv abgegeben und gelangen somit nicht an ein gemeindliches Archiv.


    Zum 01.01.1939 wurden die Bezirksämter in Bayern an die preußische Bezeichnung angepasst und erhielten somit die noch heute gebräuliche Bezeichnung "Landratsamt"


    http://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis_Karlstadt



    Bei dem Bestand des Staatsarchives Würzburg den die Mormonen im Jahre 1987 verfilmt haben handelt es sich nicht um ein Zivilstandsregister.


    https://familysearch.org/searc…amily%20History%20Library


    Zivilstandsregister wie im Rheinland (Einflussbereich Napoleons) hat es in Bayern leider nicht gegeben. Als Ersatz hierfür wurden von 1804 bis 1875 die Zweitschriften der Kirchenbücher verwendet. Diese wurden von den Pfarrern angefertigt und mussten bei den staatlichen Landgerichten bzw. Bezirksämtern eingereicht werden.



    Bei dem besagten Bestand handelt es sich wohl um Akten hinsichtlich des Gesetzes über die Heimat, Verehelichung und Aufenthalt. Diese scheinen dort wohl über den kompletten Erfassungszeitraum (1820-1915) mehrheitlich alphabetisch und nicht chronologisch geordnet zu sein.


    Falls es im Bestand Akten zu den Namen Iten oder Weidner geben sollte, dann würde ich diese zuerst unter


    Iten bei


    Heiratsbelege, Ho-Ke 1522-1602 1827-1915 Family History Library INTL Film 1442016


    bzw.


    Weidner bei


    Heiratsbelege, Wa-We 3668-3770 1827-1915 Family History Library INTL Film 1442066
    Heiratsbelege, We 3771-3859 1827-1915 Family History Library INTL Film 1442083
    Heiratsbelege, We-Wö 3860-3961 1827-1915 Family History Library INTL Film 1442084


    suchen.



    Habe gerade zum ersten mal gesehen, dass die Mormonen im Jahre 2011 schon wieder im Staatsarchiv in Würzburg waren und folgende Bestände verfilmt haben


    https://familysearch.org/searc…amily%20History%20Library
    https://familysearch.org/searc…amily%20History%20Library


    vielleicht ist da ja auch was dabei?



    Unter dem Aufsatz - Anleitung zur Familienforschung in Bayern -


    http://www.gda.bayern.de/service/familienforschung.pdf


    sind einige Bestände des Staatsarchives, die es von den Bezirksämtern erhalten hat, folgendermaßen beschrieben



    Für das 19. und 20. Jahrhundert bieten die bayerischen Archive reichhaltige
    Quellen,
    ...


    3. Ansässigmachungs- und Verehelichungsakten (seit 1825, obrigkeitliche
    Genehmigung der Ansässigmachung bzw. Verehelichung,
    z.T. mit Belegen wie Schulzeugnis, Militärentlassschein, Vermögenszeugnis
    u.Ä.)


    4. Heimatakten (1825–1915, strittige Gewährung des Heimatrechtes
    für sozial Schwache)
    ...


    8. Auswanderungsakten (nur wenn eine legale, behördlich genehmigte
    Auswanderung vorliegt)


    Viele Grüße
    Paul