FN Henckel und FN Knipping

  • Von Kurz- bzw. Koseformen von Heinrich leiten sich etliche Familiennamen ab. Ableitungen von der Form Henrich sind u. a. die Familiennamen Henk(e), Hen(c)kel, Henkelmann, Hentze, Henz(e).

    Knipping:
    1. Niederdeutsche patronymische Ableitung auf -ing zu Knipp. 2. Übername zu mnd. knipping »Notmünze«, auch »vom Fell oder Tuch abgeschorene minderwertige Wolle«.


    VG
    Jutta

  • Hallo Jutta
    Vielen Dank für die Antwort.Ich nehm mal für Knipping den besseren Teil an(Notmünze).Ich hoffe nur,dass ich mit dem KB bald durch bin und nicht mehr fragen muß.
    Liebe Grüße
    Franz Josef

  • Hallo Jutta, hallo Franz Josef,


    zu 1. Niederdeutsche patronymische Ableitung auf -ing zu Knipp:


    Für Knipp als Basis eines solchen Patronyms gibt es verschiedene Deutungen:
    Norddeutsche Speise (Grützwurst)
    spezielles Messer (Gärtnerhippe)
    Hügel (rheinisch)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Knipp


    Beim Messer habe ich noch die Bedeutung Schustermesser gesehen.
    http://namen.deacademic.com/10033/Knipp


    Im Westfälisch der Region kenne ich Knifken allgemein als Bezeichnung eines kleinen Messers.


    Die Grützwurst scheidet mE aus, weil zu geographisch zu weit entfernt (in der Region ist Panhas etwas Ähnliches)


    Bleiben die Messer, also vielleicht Berufsübername für einen Schuster oder Gärtner


    Oder der Wohnstättenname von einem der Am Knipp - Am Hügel wohnt. Der rheinische Hügel scheint mir jedoch weniger wahrscheinlich. Das -ing deutet eher auf Westfalen und da heißt es nicht Knipp, sondern Knapp.


    Anmerkung zu "patronymisch": streng genommen werden Patronyme vom Vornamen des Vaters gebildet, das liegt hier (wie auch bei Schnöring) nicht vor. Man müsste also eher von einem "genealogischen" -ing sprechen, wenn es so etwas gibt.


    Jutta, was sagt denn das Lexikon zur Bildeweise von Patronymen mit -ing und von Familiennamen allgemein mit -ing?


    Viele Grüße
    Xylander

  • Hallo Xylander,


    der Knipp als Flurname für Bodenerhebung kann sehr wohl in Betracht kommen. Siehe die Karte mit dem Verbreitungsgebiet "Knipp". Bis südlich der Wupper.


    Zu Deiner anderen Frage nach "genealogischem ing". Es heißt in diesem Fall sekundäre Patronymika. Das sind Familiennamen, die nicht aus den Rufnamen, sondern aus einer anderen Kennzeichnung des Vaters entstanden sind.


    Der Sohn des Knipper (Schuster, oder ein anderer Beruf mit der Knippzange) würde dann eher Knippers heißen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Ursula,


    danke!! Genau nach der Karte hatte ich Dich nach deinem Urlaub fragen wollen, ich hatte irgendwo gesehen dass es die gibt. Sehr interessant. Ich stamme aus dem Knapp-Gebiet nördlich der Wupper.


    Und ebenso danke für die sekundären Patronymika, dann brauchen wir meine Erfindung mit dem "genealogischen -ing" nicht.
    Aber: mein Vorbehalt gegenüber der Möglichkeit u.a. eines Patronyms bei Schnöring (Detlefs Vorschlag) ist damit schwächer.


    Viele Grüße
    Xylander