FN Schweflinghaus und FN Breuking

  • Hallo Franz Josef,


    beim FN Schweflinghaus handelt es sich um einen Wohnstättennamen. In der Bauerschaft Schweflinghausen im Hogericht Schwelm gab es 1625 einen Peter zu Schweffelinghaußen und den Hanses Sohn to Schweffelinghußen. (Quelle: Otto Schnettler: Ein Steuerstreit im ehemaligen Amt Wetter) Heute gehört Schweflinghausen zu Ennepetal, Nachbarstadt von Breckerfeld. Wir haben mit Schweflinghausen wieder einen Ortsnamen der -inghausen/inchuson-Gruppe, also eine Siedlung der Leute des ... Den zugrundeliegenden Rufnamen habe ich nicht gefunden.


    Auch beim FN Breuking handelt es sich um einen Wohnstättennamen, gebildet mit -ing-Suffix. Die Wohnstätte dürfte thom brauke, im brauke, am brauke o.ä. geheißen haben. Also haben wir einen der vielen Familiennamen mit dem Bestandteil bruch, ndd. bro(c)k, südwestfälisch brauk - Bruch. Durch die Endung -ing kommt es dann zum Umlaut äu, geschrieben hier eu.


    Wenn man nach FamilySearch geht, taucht der Name Breuking relativ spät in Schwelm auf.
    https://familysearch.org/searc…%20%2Bany_place%3ASchwelm


    Der Ursprung dürfte aber schon in der Region liegen.
    http://www.verwandt.de/karten/relativ/breuking.html


    Viele Grüße
    Xylander

  • Hallo Xylander,


    das stimmt, Breuking ist ein Wohnstättenname aus der Oberflächengestalt der Landschaft. Da Du ja ungern das Wort Sümpfe nennst, hier ist es aber angebracht. Du bist elegant um die Gewässer herumgelaufen. Sei froh, dass Du nicht in SH nach Familiennamen forschst, dort würdest Du nasse Füße bekommen. Im 13. Jahrhundert ist die größte Gruppe der Wohnstättennamen aus sumpfigen Plätzen entstanden. Brookmann, Brooks, Finen, Relle, Polemann, Rodde, Sode, Sump, Zole.


    Die Wörter für Sumpf im Süden sind Moos. (Moser, Mosbrugger, Rohrmoser) Nach Norden zunehmend Bruch, nierderdt. Brook. Dazu gehören Wilden-, Sauer-, Gosebruch, Bruchheuser, Uhlenbruch, Bräucker, Brauckhoff, Breukelgen, Bro(o)ck, Papen-, Buddenbrook, Brock(er), Broek, Brockhaus, -hagen, Brokamp, Bröckmann, Elschen-, Hellenbroich.


    Weniger häufig sind FN auf Pfuhl oder Moor. Regional verbreitet ist dann noch Venn und Strut (Sumpf), im Süden noch Brühl (bewässerte, später herrschaftliche,Wiese).


    Liebe Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Liebe Ursula,


    danke für den hübschen kleinen Moorlehrpfad! :)


    Moor, Sumpf, Schlamm, Bruch, Pfuhl, Du siehst, das kann ich schreiben ohne Allergieschübe!:):)
    Gewässernamen sind meine Lieblinge, Der Knabe im Moor war mal mein Lieblingsgedicht, Uhlenbruch, Heckersbruch und wahrscheinlich noch ein paar andere habe ich im Stammbaum. Und ich wohne seit Jahrzehnten im Teufelsmoor :) :) :) (das ist jetzt die Höchstzahl von Smileys, die ich je verwendet habe, und ich weiß natürlich, dass da bei Dir in Gedanken auch welche stehen)


    Empfindlich bin ich nur, wenn Bahlows Sumpf- und Wasserwörter bei anderen Autoren nicht bestätigt sind.


    Ergänzen könnte man die Reihe mit mod- - Modder, Schlamm (Moddenkotten, Mollenkotten) und -siepen - feuchtes, bewaldetes Bachtal (Siepermann, Langensiepen und viele andere). Als Knaben spielten wir nicht im Moor, es gab da keines, aber auch nicht im Wäldchen, sondern in Schmitz Siepen.


    Viele Grüße
    Xylander

  • Hallo Ursula und Xylander
    Danke für eure Antworten.Es ist immer sehr interessant für mich die Antworten von euch zu lesen.
    zu Breuking
    ich hab nur die eine Anna Maria Breuking * 1768 Schwelm Vater Wilhelm Breukig als verstorben angegeben.
    zu Schweflinghaus habe ich 3 Namen wovon 2 in meinem Stammbaum auftauchen
    Catharina Elisabeth Schweflinghaus Breckerfeld:Neuenloh (1786)
    Johann Christoph Schweflinghaus * Breckerfeld (lt Heirat 1.Ehe) * im Märkischen (lt Heirat 2.Ehe)
    die 2 sind Geschwister der Vater war Johann Schweflinghaus als verstorben angegeben
    und dann noch einen
    Nikolaus von Schweflinghausen (1713)
    Liebe Grüße
    Franz Josef