FN Bungeler und FN Nockemann

  • Einen schönen guten Tag aus dem heute sonnigen Kärnten.
    Ich suche bitte die Deutung des FN Bungeler(auch Böngelers lt KB) Barmen 1690
    und des FN Nockemann * 1723 Liebhausen
    Danke
    Liebe Grüße
    Franz Josef

  • Nockemann


    hier finden sich mehrere Möglichkeiten:
    . Aus einer Kurzform von Nocker (Auf den alten deutschen Rufnamen Notker (not + ger) zurückgehende Familiennamen. ) entstandene Familiennamen. 2. Wohnstättennamen, denen eine oberdeutsche Bezeichnung für einen rundlichen Hügel zugrunde liegt (vgl. bair. Nock, Nocken »Hügelchen, Fels, der aus dem Wasser hervorsteht«). 3. Übernamen zu bair. Nock »Kloß, Knödel«. 4. Herkunftsnamen zu den Ortsnamen Nock (Bayern), Nocke (Niedersachsen).


    VG
    Jutta

  • Hallo Jutta, Frauenpower,


    jetzt ich zu Bungeler:


    Bunge ist ein altes Schlaginstrument, der Musikant war der der Bungeler. Sowas ähnliches hatten wir doch schon mal mit dem Trimpop.


    Liebe Grüße, Ursula


    P.S. Im vorigen Beitrag zu Welsch hatte ich mich verschrieben, es muss fremdländisch heißen. (Brockhaus)

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo alle,


    beim Nockemann haben wir wohl wieder einen Wohnstättennamen: diesmal zum Nocken, den ich als Namengeber für den Nockenweg in Gummersbach vermute.
    https://maps.google.de/maps?q=…Qbz-IDoDg&ved=0CC8Q8gEwAA


    Die Bedeutung von nocken ist dieselbe oder eine ähnliche wie im obd., siehe 2. bei Jutta. Ich habe zB Vorfahren vom Nockenberg in Sprockhövel.


    Wenn Ihr aus dem Ausschnitt herauszoomt, seht Ihr westlich den Gummersbacher Ortsteil Lieberhausen, der dürfte mit Liebhausen gemeint sein.


    Viele Grüße
    Xylander

  • Hallo Franz Josef,


    einen Nockenberg habe ich auch inzwischen dort nicht gefunden, trotzdem vermute ich einen Zusammenhang Deiner Familie Nockemann mit dem Nockenweg.


    Hier noch der Wiki-Artikel zu Lieberhausen, Du siehst, Wiedenest ist gleich daneben.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Lieberhausen


    Die Straße Am Nocken gibt es noch zB in Wuppertal und in einigen Orten im Sauerland, hier würde ich aber erst dann weitersuchen, wenn sich in Lieberhausen keine Fortsetzung findet.


    Von den anderen Deutungen, die Jutta nannte, halte ich im hier vorliegenden Fall die Kurzform von Notger noch für möglich, die bayrischen Knödel (Nocken) kaum.


    Viele Grüße
    Xylander

  • Hallo Xylander
    Vielen Dank für die Antwort.Tja die Nockberge sind bei uns in Kärnten aber dass der Name von und nach Deutschland gewandert ist glaub ich nicht.
    Liebe Grüße
    Franz Josef

  • Zu Bungeler:


    Trommler, Paukenschläger wäre mE gut möglich, auch wenn diese Quelle den Namen nur in der Form Bunge(r) nennt:


    Bunger
    Berufsnamen zu mnd. bunger »Pauken-, Trommelschläger«.


    Wörterbuch der deutschen familiennamen.
    2013.



    Alternativ könnte ich mir eine Ableitung von mnd. pungel - beutel, sack vorstellen. In der Region bis heute lebendig in der Form Püngel, Pöngel - Bündel, Last. Dazu püngeln, pöngeln - Last tragen, sich abschleppen. Ein Pöngel kann auch eine seelische Last sein, ein Schicksal, ein "Päckchen", was man zu tragen hat.


    Ein Püngeler ist ein Hausierer, oder ein Mensch, der püngelt
    http://woerterbuchnetz.de/RhWB…=Vernetzung&lemid=RP08355
    http://woerterbuchnetz.de/RhWB…=Vernetzung&lemid=RP08348


    Das wäre dann ein Berufsname für einen wandernden Kaufmann, Hausierer.
    Oder ein Übername für einen der sich abschleppt, abmüht, abplackt, schwer an allem trägt.


    Viele Grüße
    Xylander
    Zum Nussbaum morgen noch was - aber im Nussbaumthema :)

  • Ich habe nun mal nach dem Wort Bönge gesehen, (hatte ich vorher vergessen, weil ich nur auf die Überschrift der Namen geachtet habe)


    In sieben Schritten kommt man von Bunge - Bönge, bedeutet Rinde, siehe Beune, Bongert, Baumgarten zum Obstgärtner. (Rh. Wörterbuch) Im Dtv stehen auch Dialektformen zum Anlieger, Besitzer, Hüter eines Obstgartens, u.a. Banngartz und Bongardt.


    Das wäre ja auch möglich.


    Nach meinem Obst jetzt noch Deine Walnüsse, daraus mache ich für uns alle einen leckeren Obstsalat.


    Liebe Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Oh, tut mir leid, die Herrschaften, soeben hör ich aus der Küche, Obstsalat ist aus.


    Und zwar haben wir im Rheinischen Wörterbuch entweder eine falsche etymologische Zuordnung, oder einen Fehler vom Setzer.
    http://woerterbuchnetz.de/RhWB…=Vernetzung&lemid=RB05967


    ME leitet sich der Baumgarten vom Baum ab und nicht von der Rinde.
    http://woerterbuchnetz.de/RhWB…=Vernetzung&lemid=RB02158


    Wie auch immer, in allen dialektalen Formen des Obstgartens ist das t (in mnd bomgarde das d) erhalten, und beim Bungeler haben wir kein t. Regionale Varianten des FN Baumgarten sind Bungert, Bongert und Bongartz.


    Der Bungeler ist für mich klar ein anderer Name.


    Zur Bönge, Beune - Rinde kenne ich noch die Form Bünne. Bei meiner Oma wurden nicht Pellkartoffeln gepellt, sondern Bünnärpels gebünnt. Ein Schäler, Entrinder könnte ein Bünner (Bönger, Beuner) sein, kein Bungeler.


    Trotzdem Euch allen einen schönen guten Morgen
    Xylander


    Vielleicht darf Ihnen den Waldorf-Salat empfehlen?
    FN Remmel und FN Belsholtz