Alle Quellen ausgeschöft?

  • Hallo liebe Forschergemeinde,


    Vor zwei Wochen habe ich die heiß ersehnte Antwort von der Deutschen Dienststelle bekommen. Ich musste nur 10 Monate warten.


    In dem Brief wird mir mitgeteilt, dass nichts über meinen Großonkel, Jürgen Hass in den Archiven vorliegt.


    Allerdings habe ich die Nummer seiner Erkennungsmarke erhalten. Diese hatte ich bisher noch nicht herausbekommen. Ich habe jetzt alle Stellen die mir Auskunft über das Schicksal meines Großonkels geben konnten kontaktiert.



    Ich frage mich jetzt, ob ich etwas über die Erkennungsmarke noch herausfinden kann. Oder es vielleicht sonst irgendwelche Quellen geben könnten aus denen ich mehr Herausfinden kann.


    Vielen Dank schon mal im vorraus


    Fillies :danke:

  • Moin Fillies,


    dann stell doch das Schreiben der WASt hier mal ein. Mach deine Anschrift und den Briefkopf der Dienststelle schwarz und den Rest scanne und stelle ihn hier ein.
    Aus der Erk.-Marke kann man den Truppenteil herauslesen bei dem dein Großonkel eingestellt wurde.
    Ohne irgend welche Angaben kann man dir beim besten Willen so nicht weiterhelfen.


    Gruss vom Deisterrand
    Harald

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    VG vom Deisterrand :thumbup:
    Harald

  • Hallo Harald,


    vielen Dank für deinen Link. Der ist auch sehr interessant. Allerdings sagt er ja nur etwas im Allgemeinen etwas über dieses Batallion aus.


    Ich frage mich eher, wie war das Schicksal meines Großonkels. Wurde er zum Beispiel verwundet? Und wenn ja, in welchem Lazarett war er?


    Leider habe ich auch die Anfrage nicht konkret genug gestellt. An den Wortlaut kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Vor allem, weiss ich nur, dass er möglicherweise in Gefangenschaft geraten sein könnte. Aauch hier habe ich keine klare Antwort erhalten können, weil seine Papiere so wie mein Großonkel als verschollen gelten.


    Jetzt auch noch eine Frage an die Allgemeinheit: Besitzt vielleicht jemand Fotos von dieser Kompanie? Bisher habe ich leider nur ein einziges Bild meines Großonkels. Oder gibt es jemanden, der noch Überlebende kennt aus dem Batallion, der meinen Großonkel kannte und ich ihn vielleicht fragen könnte?


    Die Antwort kann mir auch per Nachricht geschickt werden. Für jeden Hinweis bin ich dankbar.


    LG Fillies

  • Moin, Fillies!


    Harte Nuss! Kannst Du uns denn den Zeitraum über den wir hier reden, etwas genauer eingrenzen?


    Ich gebe Dir mal ein paar Daten aus Tessin, Verbände und Truppen..., Bd. 3 S. 15
    Infanterie-Ers.Btl. 6 *27.8.1939 in Lübeck WK X (auch I./IERgt. 30), 1.10.1942 geteilt,
    Grenadier-Ers. bzw. Ausb.Btl. 6 seit 7.11.1942. Beide Btl. am 9.4.1943 vereinigt zum Gren.Ers. u. Ausb.Btl. 6 Lübeck; Sept. 1944 mit 4 Kp. auf Alarm Küste in die Niederland; Okt. 1944 eingegliedert in die 190 Inf.Div. (I./Gren.Rgt. 1225?); 26.9.1944 in Lübeck wieder errichtet, März 1945 an die Weser.
    U: Div. 160, 10.6.1940 Div. 190, 1.11.1944 Div. 490, Ersatztruppe für die 30. Inf.Div., 1945 auch für die 1. Inf.Div. (WK I)


    Um Dir wirklich weiter helfen zu können, bräuchten wir wenigstens einen Scan der WAStauskunft. Wie Harald Dir gestern schon geschrieben hat, schwärze die entsprechenden Teile, scann es ein und dann her damit. So bleibt es alles im Bereich der Vermutungen. Auch wenn ich nur die dürren Daten aus dem Tessin nehme, könnte Dein Grossonkel nach der Grundausbildung beim o.a. Bataillon abhängig vom Zeitraum z.B. zur 30. I.D. versetzt worden sein, oder durch die Eingliederung des Bataillons in der 190. I.D. "gelandet" sein. Und naturgemäß gibt es noch sehr viel mehr Möglichkeiten. Sind aber alles nur Vermutungen und Möglichkeiten. Leider! Je mehr Daten zu bzw. über Deinen Grossonkel Du uns nennst, desto konkreter lassen sich auch Antworten auf Deine Fragen finden.


    Viele Grüße


    Frank

  • Hallo Frank,
    ja ich denke das muss ich dann wohl mal machen. Denke werde es Morgen tun. Heute ist der Scanner von meiner Schwester besetzt.
    Werde dann auch das Gutachten vom DRK hier reinsetzten. Denke das kann nicht schaden.


    LG Fillies

  • Hallo Fillies


    Aus welchem Jahr ist das Gutachten des DRK bzw. hast du das erst kürzlich angefordert?
    Wenn das Gutachten schon vor einigen Jahren angefordert worden ist, kann es
    inzwischen neue Erkenntnisse geben, dann solltest du noch mal nachfragen.


    Da es ein Gutachten gibt, nehme ich an, dass er damals vermisst worden ist.
    Hast du denn auch eine Kopie der Vermisstenregistrierung von 1950/51
    erhalten und ein Auszug aus der Vermisstenbildliste?


    Du sagst, dass er vermutlich in Gefangenschaft geraten ist, da wäre es wichtig zu wissen,
    ob er von den Westalliierten oder von den Russen gefangen genommen wurde.
    Unterlagen zur Gefangenschaft in Russland kannst du beim DRK anfordern.


    Gruss
    Svenja

  • Hallo Svenja,


    das Gutachten wurde zwar 1979 erstellt, aber ich habe es erst Anfang des Jahres bekommen.
    Eine Bildsuchliste habe ich ebenfalls bekommen. Laut Gutachten ist er in sowjetische Gefangenschaft geraten, da er im Kurlandkessel wohl gekämpft haben soll. Und dort soll er verstorben sein. Das besagt das Gutachten mit hoher Wahrscheinlichkeit.


    Ich habe es heute leider nicht geschafft die Briefe zu scannen.

  • Moin, Fillies!


    Der Hinweis "Kurlandkessel" lässt mich zu dem Schluss kommen, dass Dein Grossonkel Jürgen Hass mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Angehöriger der 30. I.D. war (siehe Eintrag Tessin). Kannst Du uns denn mitteilen, seit wann er als vermisst gilt? Dann könnte ich mal in meinen Unterlagen stöbern. Grosses Hanicap wird aber in jedem das Nichtvorhandensein von KTB's sein. Also geht's nur "hintenrum": Einheits-/Verbandschroniken, Erinnerungsliteratur usw.


    Viele Grüße


    Frank

  • Moinsen Frank,


    er wird seit 1944 vermisst. Die Quellen sind sich da nicht ganz einig. Mal heisst es 1 November 1944, dann wieder der 17.11.1944.


    Worin sich alle einig sind, ist jedenfalls, dass es November ´44 ist. Das deckt sich auch mit dem Brief meines Uropas, der von Anfang Dezember ´44 ist. Dieser muss zurück gekommen sein.


    Darin erwähnt mein Uropa unter anderem die Hoffnung, dass der "Iwan" seine Truppe über Weihnachten in Frieden lässt.


    Es ist auch richtig, dass er später der 30. Infanterie unterstellt wurde. Und das am 17.11.1944