DNA Genealogie uninteressant?

  • Hallo zusammen,


    Heute habe ich mich ein klein wenig mit der Familienforschung mit Hilfe von DNA Analyse beschäftigt. Über Chancen und Risiken bin ich mir durchaus bewußt. Es kann nicht Sinn sein Leute an den Pranger zu stellen. Auch ethische Fragen sollten nicht unberücksichtigt bleiben. So würde ich beispielsweise nicht die DNA meines minderjährigen Sohnes einreichen u.v.m.
    Desweiteren ist das mit der Hinterlegung von Daten bei unseren amerikanischen Freunden ja auch so eine Sache.


    Dagegen steht allerdings der Wunsch den erarbeiteten Baum bestätigen zu lassen, neue Verwandte zu finden und auch vermutete Abstammungen bestätigen zu lassen.


    Spannend ist das Ganze in jedem Fall.


    Jetzt wundere ich mich ein wenig, warum dieses Thema hier so wenig Beachtung findet.


    Mich würde eure Meinung zu diesem Thema sehr interessieren.


    Habt ihr das schon einmal gemacht oder seid ihr strikt dagegen?


    Beste Grüße
    Gerd

  • Danke Margret. Genau diese Artikel hatte ich in der Saarland-Mailingliste gelesen. Ist wirklich gut gemacht!


    Aber mich hätte mehr eure Meinung zu dem Thema interessiert bzw. Warum es so scheint, dass es wenige interessiert?


    Grüße
    Gerd

  • Hallo,


    wir hatten hier vor längerer Zeit schon mal die Diskussion zu diesem Thema. Problem ist, dass sich sehr schnell Firmen hier gemeldet haben, die unsere Mitglieder mit ihrer Werbung beglücken wollten. Die Vorgehensweise und auch der genealogische Hintergrund erschien uns ziemlich suspekt. Wir hatten den Eindruck gewonnen, dass es sich dabei nicht um seriöse Firmen handelte.
    Da wir im Forum keine kommerzielle Werbung zulassen können, haben wir uns entschlossen, dass wir für diese Firmen kein (für sie ja kostenloses!) Werbemedium sein wollen. Wer sich für die DNA-Tests interessiert, hat sicher andere Möglichkeiten, sich darüber zu informieren. Dass es diese Möglichkeit gibt, ist ja kein Geheimnis, und im Internet findet man sicher eine ganze Menge darüber.

  • Das stimmt, man findet einiges darüber und hier scheint es kein Thema zu sein. Das wundert mich halt schon. Dass Firmen gleich Werbung machen wollen, habe ich in einem anderen Forum schon gemerkt.


    Vielleicht können wir hier ganz allgemein über das Für und Wider der DNA Genealogie und eure Erfahrungen und Bedenken diskutieren?


    Grüße
    Gerd

  • Dann gleich mein persönliches Statement:
    Es kommt für mich nicht in Frage. Wir sind leider gläsern genug.
    Da findet mein Interesse an Ahnenforschung eine klare Grenze.


    VG
    Jutta

  • Gläsern in Bezug auf die Datensammelwut von Behörden und Firmen oder vielleicht das Recht einer Mutter den Vater des unehelichen Kindes für sich zu behalten oder ähnliches?


    Grüße
    Gerd

  • Hallo


    es gibt zu dem Thema eine spezielle Liste in der die Kommunikation zu dem Thema läuft. Von mir gibt es einige Berichte über mein erfolgreiches DNA Projekt.


    VG Hans-Hermann

  • Hallo,


    Hans-Herrmann das ist sehr interessant was du untersucht hast. Gratulation für die tolle Homepage.


    Eigentlich möchte ich aber auf etwas anderes hinaus. Wie gesagt habe ich mich erst seit gestern mit dem Thema beschäftigt. Dabei bin ich auch über eine größere DNA Familienforschung gestolpert, bei der herauskam, dass der Einzige der nicht verwandt war, der Initiator der Untersuchung war. Das ist sehr tragisch und bringt mich zu folgenden Überlegungen:


    Das Thema ist nicht so trivial, wie uns die Industrie glauben machen möchte. Also nix mit ganz einfach, easy...


    Vielleicht sollte man sich zunächst folgende Fragen stellen um anschließend das Thema für sich grundsätzlich beantworten zu können.
    Ist man mental dazu in der Lage mit den Konsequenzen klarzukommen
    !
    1. Besteht die Möglichkeit einer Vertauschung nach der Geburt? (Hausgeburt eher nicht...)
    2. Ist mein Vater wirklich mein Vater? Gibt es eindeutige, körperliche Besonderheiten, die dies belegen?
    3. Für mich kommt eine Untersuchung meiner Kinder nicht in Frage. Es gibt so etwas wie Vertrauen. Desweiteren halte ich noch nicht einmal volljährige Personen zwingend für geeignet. Hier braucht es eine wirklich gestandene Persönlichkeit!!
    4. Komme ich damit klar, wenn herauskommt, dass weite Teile meines erarbeiteten Stammbaumes dann doch nicht stimmen?
    5. Ein wenig Anonymität sollte möglich sein. Dies kann man aber wohl gewährleisten.
    6. ...


    Grüße
    Gerd

  • Hallo!


    Dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben...



    Vielleicht sollte man sich zunächst folgende Fragen stellen um anschließend das Thema für sich grundsätzlich beantworten zu können.
    Ist man mental dazu in der Lage mit den Konsequenzen klarzukommen!


    Das sind alles Fragen, die ganz wichtig sind und die jeder für sich selbst formulieren muss, aber die Frage, ob man damit klarkommt oder nicht stellt sich für mich nicht unbedingt.
    Gut das wird vielleicht auch daran liegen, dass ich meinen Vater, aufgrund seines frühen Ablebens nicht kenne und somit so ziemlich von Anfang an eine andere Bezugsperson als Vater hatte.


    Grundsätzlich, aus wissenschaftlicher Sicht gesehen, ist es für mich wahnsinnig interessant! Mit der DNA kann man ja weit mehr als nur "prophane" Ahnenforschung.
    Ich stelle es mir aber deswegen auch noch viel gefährlicher vor. Was kann nicht alles für Schindluder damit getrieben werden!
    Tobias Kemper hat z.B. herausgefunden, dass er auch jüdische Wurzeln hat. Genau diese Information war, vor nicht allzu langer Zeit, mehr oder weniger ein Todesurteil für die betroffene Person. Und wie Jutta schon angemerkt hat, ist man hier, im Notfall, vor den Behörden nicht "nur" gläsern, sondern schon mehr. Und Gerd hat ja selbst auch ein Beispiel genannt. Was wenn der Vater nicht gekannt werden will. Was, wenn die Mutter nicht will, dass wer anderer weiß, wer der Vater ist. Wobei auch hier wieder zu bedenken ist, dass die Wahrheit vielleicht wieder etwas beruhigender ist, als das unbekannte Geheimnis.
    Von den wirtschaftlichen Interessen ganz zu schweigen!


    Ich denke nicht, dass unsere Gesellschaft dazu Fähig ist mit den erhaltenen Daten verantwortungsvoll umzugehen! Deshalb scheidet diese Möglichkeit, für mich, leider aus, wohl in dem Wissen dass dadurch ein gewaltiges Erkenntnispotential verloren geht.


    Alles Liebe


    Stephan Reiter-Petrov

  • Hallo


    auf meiner WEB Seite ist meine Geschichte zu dem Thema zu lesen:


    http://goebelonline.jimdo.com/…ie/goebel/dna-genealogie/


    Wenn man durch so eine DNA Analyse etwas absichern will, müssen nur wenige Marker geprüft werden.


    Die Angebote im Netz in denen die Herkunft bestimmt werden können haben nichts mit Genealogie zu tun. Es gibt jemanden, der den Test bei allen Instituten hat machen lassen und das Ergebnis, jeder Anbieter kam auf ein anderes Herkunftsland.


    Ich habe meinen Test bei einem Anbieter aus Göttingen machen lassen; Vertrauenssache!!!!!


    VG Hans-Hermann

  • Hallo Hans Herrmann,


    Wenn ich das richtig gelesen habe hast du testen lassen ob 2 oder 3 Personen miteinander verwandt sind. Denke das ist etwas anderes als der Test den Herr Kemper beschrieben hatte.


    Die Punkte die für mich wichtig sind habe ich für mich ins Reine bekommen. Diese Dinge kann nur jeder persönlich für sich entscheiden.


    Einen lieben Menschen zu bitten, für mich das Testkit zu bestellen, wäre doch bestimmt keine dumme Idee in Bezug auf Anonymität?


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    Zitat

    Habt ihr das schon einmal gemacht oder seid ihr strikt dagegen?


    Nicht im Rahmen der Genealogie, sondern freiwillige Teilnahme an einem wissenschaftlichen Projekt einer Uni-Klinik. Also mein Blut wurde/wird schon irgendwo verwendet. ;-)


    Genaugenommen ist das sogar ein Thema das mich bzgl. Krankheiten sehr interessiert. Liegt eine Häufigkeit, Disposition in der Familie? Wenn ich die Möglichkeiten hätte, würde ich das sogar machen, aber auch nur, wenn ich eine Uni-Klinik/Forschungsabteil im Rücken habe. Denn ansonsten ist - wie schon häufiger geäußert - die Gefahr, noch gläserner zu werden/wirken/fühlen. Bei mir in der Familie selbst weiß ich, dass offiziell mindestens ein uneheliches Kind gibt. Davon gehen auch jüdische Wurzeln - lt. Familiensaga. Das würde mich z.B. interessieren: ist das ein Gerücht oder liegt tatsächlich eine jüdische Herkunft vor.


    Aber einmal ist die Person schon gestorben und die meisten Nachkommen wollen das gar nicht wissen.


    Deshalb denk ich, Sinn macht es, wenn es um Genetik im wissenschaftlichen Bereich geht oder für die Forensik, allerdigs halt auch wieder eine offizielle Stelle im Hintergrund, die die "Datenträger" (Blut, Haare, Zähne, Knochen) anonymisiert.


    Also so meine Denke.


    LG, Doschek

  • Hallo Gerd,
    auch ich habe mich schon mit diesem Gedanken befasst. Ich weiss Z.b. das meine Uroma mütterlicherseits in London geboren wurde. Jetzt bin ich natürlich neugierig, wieviel Brite in mir steckt. :)
    Meine Oma wurde in Kolberg geboren. Also wieviel Preuße steckt in mir? Ich weiss auch, dass ich Verwandtschaft in Amerika väterlicherseits habe. Natürlich bin ich auch neugierig mit wem ich noch so alles verwandt bin. Allerdings sind mir 200€ nur allein für den Basistest zu viel.
    LG Fillies

  • Hallo zusammen,


    Hatte schon eine Weile nicht mehr hier rein geschaut.
    Also der Familyfinder-Test kostet bei FTDNA etwa 75 €.
    Habe bislang nur amerikanische Matches. 2 Stück 3. Geneartion, wenige 4 er und der Rest 5. Gen. Und mehr.
    Werde wohl noch einen YDNA 37 machen.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Ich war interessiert daran meine DNA Genealogy machen zu lassen.
    Ancestry bietet diese ja an fuer 99 Dollar.
    Ich habe mich registriert und mir wurde per email mitgeteilt dass ich auf der Warteliste bin.
    Das war vor ca. 2 Jahren! Ich habe nie wieder von denen gehoert. Scheinen genug business zu haben!
    Mittlerweile bin ich nicht mehr wirklich interessiert, denn man bekommt ja sowieso nur von einer Linie
    die Ergebnisse. In meinem Fall Mutter-Mutter- Mutter-Mutter etc.
    Die Linie die mich aber interessiert haette Mutter-Mutter-Mutter-Vater,
    kann ich gar nicht abfragen weil es da keinen Nachfahren auf der maennlichen Seite gibt.
    Jedenfalls keinen der mir bekannt ist.
    Von daher ist die DNA Geschichte jetzt fuer mich uninteressant.

    [font='Chicago, Impact, Compacta, sans-serif'][size=14]In mir schlummert ein Genie, aber das Biest wird nicht wach!