Gefallen/Gestorben aber wo?

  • Hallo zusammen und vor allem unsere Militärexperten,


    ich hatte das Thema schon einmal; habe jetzt neue Informationen aber kein Ergebnis.
    Es gibt zwei Otto Bulicke, die im 1. Weltkrieg aktiv waren.
    Erster ist August Otto Karl Bulicke, geb. am 15. Juli 1888 in Sputendorf, Kreis Teltow. Er wird zweimal in den Verlustlisten erwähnt (13. Okt. 1915 und 2. Mai 1916) und hat den 1. Weltkrieg überlebt.
    Zweiter ist Erdmann Otto August Bulicke, geb. am 31. Jan. 1882 in Töpchin, Kreis Teltow. Gefallen/Gestorben am 8 Juli 1917 in? Weder sein Geburtsstandesamt in (heute) Mittenwalde noch sein für den damaligen Wohnsitz Paplitz zuständiges Standesamt (heute) Baruth haben einen Sterbeeintrag. Das Sterbedatum habe ich von diesem Denkmal in Paplitz.


    http://abload.de/img/bulickeottos2u0u.jpg


    Auch seine Verwandten haben nichts (er ist letztendlich ein Urgroßonkel 3. Grades von mir) und der Zuständige im Rathaus Baruth weiß auch nicht, wer Unterlagen zum Denkmal hat. Nun gibt es seit einiger Zeit einen dritten Eintrag in den Verlustlisten über einen Otto Bulicke vom 3. Okt. 1917 als vermißt, aber ohne weitere Angaben zum Wohnort oder zur Einheit. Könnte er damit gemeint sein? Wie kann ich noch an eine Sterbeinformation kommen, er könnte ja auch in einem Lazarett verstorben sein? Die Ersteller/Erbauer des Denkmals müssen ja Informationen gehabt haben.


    Hier komme ich erst einmal nicht weiter. Bin auf Eure Hinweise gespannt.
    Vielen Dank im Voraus.

    Gruß Wolfgang


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    Einmal editiert, zuletzt von wowebu () aus folgendem Grund: Datum ergänzt

  • Hallo


    Ich nehme an, die von dir erwähnten Daten sind die Erscheinungsdaten der betreffenden Verlustlisten.
    Es ist durchaus möglich, dass jemand im Oktober 1917 noch als vermisst erschien, obwohl er bereits
    im Juli 1917 verstorben war. Vor allem bei Soldaten, die in Gefangenschaft gerieten und erst später
    starben, habe ich das schon oft festgestellt. (Ich habe vor einigen Wochen begonnen, die deutschen
    Soldaten genauer unter die Lupe zu nehmen, die in britischer oder französischer Gefangenschaft in
    Le Havre in Frankreich verstorben sind. Siehe auch meine Threads hier im Forum).


    In den ersten beiden Verlustlisteneinträgen geht es um einen Otto Bulicke aus Sputendorf,
    der in der 2. Kompanie des Reserve-Jägerbataillons Nr. 3 war. Im zweiten Eintrag ist vermerkt:
    Bisher vermisst, nun in Gefangenschaft.


    Beim dritten Eintrag von 1917 ist leider die Einheit nicht vermerkt, aber er wird als vermisst gemeldet.
    Da beim ersteren schon lange klar war, dass er in Gefangenschaft weilt, kann ich mir nicht vorstellen,
    dass er dann plötzlich wieder als vermisst bezeichnet wird, deshalb denke ich der dritte ist ein anderer.


    Gruss
    Svenja

  • Hallo Svenja,


    es ist so. Das sind die Informationen aus den bekannten Verlustlisten. Und mit dem selben Argument denke ich, könnte es der Gesuchte sein.

    Gruß Wolfgang


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  • Moin Wolfgang,


    hast Du schon einmal in dem für den Ort zuständigem Archiv angefragt ob es dort noch Unterlagen über die Erstellung des Ehrenmales gibt. Ich arbeite hier an den örtlichen Ehrenmalen und habe
    nachdem ich doe örtl. Presse für die Zeit nach dem 1. WK durchforstet hatte mich anschließend an den Archivar gewand und von ihm Einsicht in die Ratsprotokolle bekommen in denen über denBau
    der/des Ehrenmales beschlossen wurde. Ich habe sogar einen öffentlichen Aufruf gefunden auf den sich Angehörige melden sollten um noch fehlende Daten abzugleichen.Also Gemeinde- o. Kreisarchiv
    und ggf. für die Gegend das zuständige Zeitungsarchiv bemühen.

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    VG vom Deisterrand :thumbup:
    Harald

  • Hallo Harald,


    danke für Deine Hinweise. Der im Rathaus Baruth Zuständige für Denkmäler hat keine Unterlagen und die Ortsvorsteherin von Paplitz konnte mir auch nicht weiterhelfen. Aber die Idee mit dem Archiv nehme ich auf. Bin sowieso mit dem Kreisarchiv in Luckau öfter in Kontakt, da frage ich mal nach.
    Der Link zu den Verlustlisten ergibt den bekannten Otto Buhlicke aus Sputendorf (diesen Eintrag hatte ich aber noch nicht), nur hier fälschlicherweise mit h geschrieben, also Buhlicke. Bleibt immer noch der eine Eintrag von 1917 ohne Wohnort und Einheit. Kannst Du da eine Seite vorher schauen, ob da eine Einheit oder ein anderer Hinweis steht?
    Übrigens, nach Svenjas Beitrag gibt es natürlich auch die Möglichkeit, dass er in Kriegsgefangenschaft verstorben ist.

    Gruß Wolfgang


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  • Wolfgang,


    ich habe die Regimentsgeschichte des Res.Jäb.Btl. Nr 3 und da schaue ich mal in der Ehrenliste nach. Deine andere Frage kann ich nur damit beantworten das die Angaben zu den Rgt. ab 12.1916 weggefallen ist, ab da wurde das Geb.-Datum und der Geb.-Ort angegeben.

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    VG vom Deisterrand :thumbup:
    Harald

  • Das wäre schön Harald.


    Eine Frage noch. Mein gesuchter Otto Bulicke aus Töpchin wohnte seit ca. 1903 in Paplitz (das liegt bei Baruth/Mark) Kreis Jüterbog-Luckenwalde. Dort heiratete er auch und hatte 4 Kinder.
    Weißt Du oder jemand vielleicht wohin dieser Personenkreis eingezogen wurde. Gab es da zum Wohnort bestimmte Einheiten?

    Gruß Wolfgang


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  • Wolfgang,


    ich schicke dir eine PN mit der Gliederung des III. Armee-Korps 5. u. 6. Division


    @@ Wolfgang, denk aber darean das beide auf Grund ihres Alters aber schon Reservisten waren

    ------------------------------


    VG vom Deisterrand :thumbup:
    Harald

    2 Mal editiert, zuletzt von Deisterjäger ()

  • Moin Wolfgang,


    dein O. Bulicke aus Sputendorf war Angehöriger des Res.Jäg.Btl. Nr. 3, dieses Btl. wurde mit der Mobilmachung am 02.08.1914 gebildet und der 5. Res.Div. unterstellt., vom 01.02.1917-05.04.1918 8. Kav.Div. und ab 19.04.1918 OstseeDiv. (12.Ldw.Div.). Die OstseeDiv. war in Finnland eingesetzt. Aufgestellt wurde das Res.Jäg.Btl. 3 vom Jäger-Bataillon Nr. 3 in Lübben.


    Der Gefechtskalender der 5. Res.Div. http://de.wikipedia.org/wiki/5…8Deutsches_Kaiserreich%29

    ------------------------------


    VG vom Deisterrand :thumbup:
    Harald

  • Übrigens, nach Svenjas Beitrag gibt es natürlich auch die Möglichkeit, dass er in Kriegsgefangenschaft verstorben ist.


    Hast du nicht mal gesagt, dass derjenige, dessen Einheit bekannt ist, und der laut Verlustliste in Gefangenschaft war, sowohl den Krieg als auch die Gefangenschaft überlebt hat?
    Beim anderen, der in der Verlustliste ohne Herkunftsort und Einheit auftaucht, ist nichts von Gefangenschaft erwähnt, da steht nur dass er vermisst wird.


    Gruss
    Svenja

  • Hallo Svenja,


    das ist richtig. Der erste Otto hat das genauso überlebt. Beim zweiten meine ich, wenn einer vermisst ist kann er ja auch anschließend in Gefangenschaft sein. Genauso gut kann er verschüttet gewesen sein. Oder, oder.


    @ Harald, was du an Informationen hast ist wirklich Spitze. Und Lübben ist vom Wohnort in normaler Entfernung. Das passt alles. Da der Otto aus Töpchin noch 6 Jahre älter war, dürfte er doch auch nur in einer Reserve-Einheit gedient haben.

    Gruß Wolfgang


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  • Guten Morgen Wolfgang,


    ich hatte mir mal einen Auszug aus dem Wehrgesetz besorgt, den ich Dir als PN schicke. Daraus geht hervor das der O. Bulicke * 1882 vom Alter her bereits der Landwehr (erstes Aufgebot) angehört hat. Werde mal versuchen herauszufinden welche Ldw.Rgt. vom Gen.Kdo. des III. AK nach der Mobilmachung aufgestellt wurden.

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    VG vom Deisterrand :thumbup:
    Harald

  • Danke Harald,


    habe heute an das Kreisarchiv in Luckau eine Mail geschickt mit Fragen nach dem Denkmal, nach Wehrdienstmöglichkeiten und nach dem Zeitungsarchiv. Schauen mir mal.

    Gruß Wolfgang


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  • Hallo,


    vom Kreisarchiv in Luckau kamen leider keine Erkenntnisse. Nun wende ich mich an das BLHA in Potsdam.

    Gruß Wolfgang


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  • Hallo zusammen,


    das BLHA in Potsdam hat erst einmal keine Unterlagen zum Denkmal in Paplitz gefunden, übermittelte mir aber 2 Rep. Nummern, wo ich selber weiter recherchieren kann. Zusätzlich wurde ich an des Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin-Dahlem verwiesen.
    Des weiteren hatte ich noch das Kreisarchiv Teltow-Fläming angeschrieben. Sie haben ebenso nichts für mich, verwiesen aber extra auch mit dem Hinweis auf Gefallene und Vermisste im 1. Weltkrieg an die WAST. Ich bleibe also im wahrsten Sinne des Wortes am Ball.

    Gruß Wolfgang


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  • Hallo Ihr Zwei,


    das III. AK stellte die Landwehr-Regimenter Nr. 8, 12, 20, 24, 35, 48 und 52 auf. (Quelle: Kraus, Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914-1918.)


    viele Grüße


    Jürgen

  • Danke Jürgen,


    das ist die Ergänzung zu Nr. 13 vom Thread.
    Unter den Verlustlisten vom "Denkmalprojekt" habe ich ihn auch nicht gefunden. Die 5. Reserve-Division u. a. mit dem Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 3 war im fraglichen Zeitraum in Stellungskämpfe am Chemin des Dames eingesetzt. Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/5…on_(Deutsches_Kaiserreich)

    Gruß Wolfgang


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