Heute vor 100 Jahren…

  • …am 28. Juni 1914 wurde in Sarajevo der
    österreichisch-ungarische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este und seine Frau Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg
    erschossen.


    Dieses Ereignis wird weithin als Auslöser (nicht der Grund) für den 1. Weltkrieg genannt.


    Der Erzherzog Thronfolger befand sich auf einer Inspektionsreise bei den jährlich stattfindenden Manövern der k.u.k. Armee in
    Bosnien. Zu den protokollarischen Gepflogenheiten gehörte wie üblich, ein Besuch in der Landeshauptstadt
    Sarajevo. Da ein strahlender Sonnentag war, wählte man den offenen Wagen von der Marke Gräf & Stift. Im Wagen des
    Erzherzog Franz Ferdinand saß rechts neben ihm seine Frau, vor ihm der Landeschef von Bosnien, Feldzeugmeister Oskar Potiorek und auf dem linken
    äußeren Trittbrett stand der Besitzer des Wagens, Franz Graf Harrach. Vorne rechts saß der Fahrer Leopold Lojka.


    Durch möglicherweise fehlerhafte Information an den Fahrer des ersten Wagens der Kolone, kam es an der Ecke
    Appelquai / Franz-Josef-Straße zu einem Halt der Fahrzeuge.


    Diesen Augenblick nutzte der serbische Attentäter Gavrilo Princip und gab aus einer Entfernung
    von 2-3 Metern einen Schuss auf den verhassten Landeschef Feldzeugmeister Potiorek ab. Die Kugel verfehlte
    Potiorek links, durchschlug die Bordwand des Wagens und traf die Herzogin
    Sophie in den Unterleib. Der zweite Schuss traf den Erzherzog Thronfolger in
    die rechte Halsseite. Um etwa 11:00 Uhr wurde der Tod des kaiserlichen Paares festgestellt…


    Gruß
    Michael

  • Moin Michael,


    danke für das Bild, die anderen habe ich auch gesehen.


    Frage, gibt es denn die Projektile noch? Bei dem Durchmesser des Einschußloches müßte es ja ein
    ganz schön großes Kaliber geweseb sein. Wenn man das mit dem Bolzendurchmesser links am
    Scharnier des Klappverdeckes vergleicht.

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    VG vom Deisterrand :thumbup:
    Harald

  • Hallo Harald,


    die Waffe war eine FN Browning Modell 1910, diese Waffe gab es mit zwei verschiedenen Kaliber (7,65 und 9 mm). Ich hatte irgendwo neulich mal gelesen es soll Kaliber 7,65 mm gewesen sein.
    Denn den Einschuss im Hals des Erzherzog Thronfolger hatte man erst nicht bemerkt (Aussage von Dr. Eduard Bayer, Regimentsarzt des GebArtReg 11), dass würde auf das kleiner Kaliber deuten.
    Ob es noch Projektile gibt, glaube ich zu bezweifeln. Nach dem Attentat setzte eine förmliche Plünderung aller Dinge ein, die etwas mit dem Vorfall zu tun hatten. Drei, der beteiligten vier Pistolen wurden von Pater Anton Puntigam "erworben" und damit eine Gedenkstätte ausgestattet. Die vierte Waffe wurde von einem Gendarmerieoffizier "sichergestellt". In den neu eröffneten Ausstellungsräumen des HGM werden heute drei Waffen ausgestellt.


    Gruß Michael

  • Hallo Michael,
    danke für die Information über das Attentat. Was mich an der Geschichte stört, ist das Deutschland die Hauptleidtragenden der Versailler Vertrag waren. Na gut, Geschichte kann man nicht ändern sondern nur aus ihr lernen.


    Vor ein paar Tagen habe ich eine Doku über die Verhandlungen zu dem Vertrag gesehen. Und ursprünglich sollte Deutschland gar nicht so viel Reperationszahlungen leisten sollen. Jedenfalls alles sehr interessant.


    Gruß Fillies

  • Hallo


    In den Verträgen von Versailles ging es explizit nur um Deutschland,
    für die anderen beteiligten Staaten, die zu den Verlierern gehörten,
    gab es separate Verträge in anderen Pariser Vororten, siehe hier:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Pariser_Vorortverträge


    Gruss
    Svenja