Paul Theis aus Meckenbach/Nahe

  • Hallo zusammen,



    der Autor des FB Kirchenbollenbach a.d.Nahe Rudi Jung hat eine Anmerkung mit:


    + 10.02.1759 Theis Paulus ex Meckenbach in Nahbollenbach unter:: Theis Philipp zu Kefersheim oo vor 1635 gesetzt. Kann mir jemand diesen Zusatz erklären?
    Kann es sein das Philipp aus Kefersheim ein Ahn des Paul Theis war?



    Ich suche schon seid längerem nach der Herkunft u den.Eltern des Paul Theis der ca.1690 * oo Maria Kath geb..Frey aus Hochstetten geheiratet hat.
    Leider ist kein Heiratseintrag in den kath. u. ev. Kirchenbüchern wo die 1. Ehe ersichtlich ist, nur in den FB von Meckenbach u. Kirn.sowie in Family Search.
    Die Recherche über die Batchnummernsuche hat mir kein Ergebnis gezeigt. Schwieriger Fall! :(



    Viele Grüße



    T.M.

  • Hallo TM,


    ich würde es so interpretieren, dass Philipp Theis der Vater war. In vielen OFBs wird das so angegeben.
    Suche mal in den Kirchenbüchern von Kefersheim oder - soweit vorhanden - im OFB der Pfarrei, zu der Kefersheim gehörte.


    Viele Erfolg


    Bärbel

  • Hallo Baerbel,



    vielen Dank für deine Nachricht!


    Einiges habe ich herausbekommen: Nahbollenbach gehört zur Gemeinde Weierbach Nr.75, Kefersheim zu
    Kirchenbollenbach Nr.76.

    So weit Ok, aber dann sollte ich mich nach dem ev. Kirchenarchiv in Boppard mit meiner Anfrage wenden, habe ich gemacht mit folgender Rückmail:

    leider können wir hinsichtlich Ihrer Anfrage vom ..... nichts unternehmen, da sich die von Ihnen genannten Einträge im Familienbuch
    der katholischen Pfarrei Kirchenbollenbach befinden, wir jedoch nur Kirchenbücher
    evangelischer Gemeinden vorliegen haben. Im Sterbebuch der evangelischen
    Gemeinde Weierbach ist im Februar 1759 kein Eintrag über den Tod eines Paulus
    Theis verzeichnet..


    Gruß
    T.M.

  • Hallo T. M.


    mhh, sieht aus, als ob da das ganze Konfessions-Wirrwarr mal wieder zuschlägt - auch wenn im südlichen Hunsrück die Situation nicht ganz so verworren war wie z. B. in der Kirchberger Ecke.


    Wenn Du heute protestantisch bist, heißt das aber nicht automatisch, dass alle Deine Vorfahren seit der Reformation immer protestantisch waren. Es gibt Beispiele wo in einer Familie alle drei in der Region vertretenen Konfessionen auftauchen. So in etwa (nur ein hypothetisches Beispiel - was Ähnliches gab es vom 17. bis 19. Jh. aber tatsächlich öfter): Ehemann - katholisch getauft, Ehefrau - lutherisch getauft, Hochzeit - reformiert, Kindstaufen - 2 mal reformiert, 3 mal lutherisch, 2 mal katholisch, Sterbefälle - evt. auch alle drei Konfessionen vertreten. Es gibt da einen Artikel dazu. Guck mal hier http://www.regionalgeschichte.…/metzing-entwicklung.html
    Da geht es zwar um die Nachbarregion weiter nördlich (Hunsrück und Mittelmosel), aber es gibt einen schönen Eindruck davon, wie kompliziert die konfessionellen Verhältnisse waren.


    Ich glaube, Du musst tatsächlich die verfügbaren Quellen zu allen Konfessionen durchsehen, um da weiter zu kommen. Der Hinweis auf das FB der katholischen Pfarrei Kirchenbollenbach ist doch schon mal ein Anhaltspunkt.


    Viel Erfolg bei der Suche.


    VG
    Bärbel

  • Hallo Bärbel,


    vielen Dank für dein Statement hierzu!


    Ich möchte dich in dem Zusammenhang über eine Recherche informieren. Bei dem ersten Taufeintrag des ersten Kindes Johann Peter * 09.02.1719 war aufgefallen, das in dem Taufeintrag festgehalten wurde, dass das Kind zunächst evangelisch getauft ist bevor es dann katholisch getauft wurde (vgl.Kb1 Kirn, S 74). Das war die 1. Ehe mit Maria Kath. geb. Frey * 1697 aus Hochstetten a.d.Nahe.


    Was könnten die eigentlichen Umstände zu der doppelten Taufe des Kindes gewesen sein ?


    Gruß
    T.M.

  • Hallo T. M.


    "you're welcome" (wie der Brite sagt) :)


    Mhh, was die Eltern bewogen haben könnten ein ursprünglich evangelisch getauftes Kind noch einmal katholisch taufen zu lassen.
    Da fallen mir ein paar Möglichkeiten ein:
    - vielleicht eine Konversion des Ortes, in dem sie lebten - oder der Herrschaft zu der sie (wohl als Leibeigene) gehörten
    - vielleicht gab es im Ort mit dem zuständigen Pfarrer/Pastor und/oder den Nachbarn Schwierigkeiten - z. B. in der Art, dass die evangelische Taufe nicht anerkannt wurde und das Kind als "ungetauft" angesehen wurde
    - vielleicht ist die Familie von einem überwiegend protestantischen Dorf in ein überwiegend katholisches umgezogen
    - vielleicht hat ein Teil der Verwandtschaft darauf bestanden, das Kind katholisch zu taufen, da evangelisch als "nicht richtig" angesehen wurde


    ... es gibt eine Reihe von möglichen Erklärungen. Sicher sagen wirst Du das nie können - fürchte ich. Die konfessionelle Frage war in der Region eben ziemlich problematisch - u. a. durch Reformation, Gegenreformation, französischem Einfluss (mit einer Förderung der katholischen Konfession)


    Übrigens - einige protestantischen Kirchenbücher beginnen in der Region deutlich früher als die katholischen - oft schon Ende des 16. Jh. (also 1500-Schlagmichtot). Häufig beginnen die katholischen Kirchenbüchern nicht vor Ende des 30-jährigen-Kriegs (also 1648) - meistens sogar ein paar Jahrzehnte später (so zwischen 1660 un 1680). Dabei sind die ersten Jahrzehnte immer noch sehr lückenhaft. Lückenlos geführt wurden sie oft erst ab ca. 1700. Es kann also sein, dass Du in den katholischen Kirchenbüchern kaum vor 1700 zurückkommst. Das ist dann einfach so - muss man hinnehmen - kann man nichts machen.


    Trotzdem - viel Erfolg bei der weiteren Suche


    VG
    Bärbel


    Nachtrag: Ich habe gesehen, dass Du u. a. zu "Hoppstädten" suchst. Ist Dir bekannt, dass es in der Region zwei Orte mit dem Namen gibt (ähnlich z.B. auch Weier(s)bach - da gibt es auch zwei Orte, die man leicht verwechseln kann)? - Hoppstädten (1) liegt im Landkreis Kusel (Pfalz - südlich der Nahe); Hoppstädten (2) ist Ortsteil der Gemeinde Hoppstädten-Weiersbach (mit "s") bei Birkenfeld - nördlich der Nahe. Die Orte liegen nicht allzuweit auseinander.
    Ähnlich ist es mit Weier(s)bach. - Es gibt Weierbach (ohne "s"), das heute ein Ortsteil von Idar-Oberstein ist und nur ein wenig weiter westlich Weiersbach (mit "s") bei Birkenfeld als Teil der heutigen Gemeinde Hoppstädten-Weiersbach. Da die Orte alle in der Nähe der Nahe liegen, kann man sie leicht verwechseln.

  • Hallo Bärbel,


    ich finde es Super, das ich dich ein gebürtiges Vorderhunsrücker Mädchen hier im Forum gefunden habe, die mit ihrer Kompetenz die Threads beantwortet!
    Hierzu von mir ein herzliches Dankeschön! :)


    Danke auch noch für den Hinweis zu dem Ort Hoppstätten, ich werde das weiter recherchieren.
    Hierzu hatte ich das Landesbibliothekszentrum Rheinland Pfalz gebeten mir ein Auszug aus: Die Kasualien der Lutherischen Pfarrei SIEN
    mit den Filialen Hachenbach,Hoppstätten u. Oberreidenbach zu senden, leider sind nur zwei Angaben mit FN Theis: Theiss Joh.Philipp *1679 Küfer zu Steckweiler oo mit Sara Katharina Ho. 1731u.
    Theis Joh. Markus * 1650 oo 1731 aufgeführt.


    VG


    T.M.