Hallo zusammen,
in einem 'benachbarten' Thema las ich zu einem Auswanderer folgende Anmerkungen aus dem Census 1900:
"1863 in die USA eingereist; seit 37 Jahren in den USA lebend, nicht (mehr) berufstätig, kann lesen und schreiben und spricht KEIN Englisch"
Das würde ich gerne zum Anlass nehmen und mal wieder eine allgemeine Diskussion starten. Die Frage beschäftigt mich schon länger.
Wie war das eigentlich mit der Integration im Einwanderungsland? Gibt es Parallelen zur Situation in Deutschland heute? Ich meine im Hinblick auf die de facto zu Einwanderern gewordenen Gastarbeiter.
Während der Recherchen zu 'meinen' Auswanderer erfuhr ich viel über Little Germany in New York des 19. Jahrhunderts, wo es deutsche Zeitungen, Theater etc. gab. In manchen Staaten des Mittleren Westens der USA waren deutsche Einwanderer vielerorts in der Mehrheit und bis zum ersten Weltkrieg wurden die deutsche Sprache und Kultur sehr lebendig gehalten. Hier und da gab es noch bis zum Zweiten Weltkrieg eine sonntägliche Messe in deutscher Sprache.
Was könnt Ihr berichten? Wie viele Generationen hat es gebraucht, bis die Menschen Amerikaner waren? Wie wurde das "amerikanisch sein" überhaupt verstanden?
Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion.