FN Wehrhahn in Nordhausen

  • Hallo liebe Forschergemeinde,


    Ich suche nach meinen Vorfahren in Nordhausen, und würde gerne um Mithilfe bitten.
    Ich habe nach dem Tod meines Vaters seinen Ahnenpass erhalten, und damit fangen die Probleme auch schon an.
    Mein Urgroßvater ist August Friedrich Wehrhahn, geb. 8 Feb 1873 in Nordhausen mit den Eltern Schmiedemeister August Friedrich Wehrhahn, geb 17 Mar 1839 in Nordhausen, gest 28 Mar 1908 in Nordhausen und Caroline Wilhelmine Roecke, geb 26 Jun 1844 in Nordhausen und gest 6 Sep 1888 in Nordhausen.
    Die Heirat war am 24 Oct 1875 in Nordhausen, also 2 Jahre und 8 Monate nach der Geburt von August Friedrich.
    Desweiteren habe ich eine Namensurkunde des Erfurter Regierungspräsidenden von 1893, das der August Friedrich Schmidt fortan den Familiennamen Wehrhahn tragen darf.
    Mich würde es natürlich mächtig interessieren, was in dem Geburtseintrag tatsächlich geschrieben steht.
    Ist August Friedrich vielleicht ein Kind aus einer eventuellen 1. Ehe von Caroline Roecke, oder ist er ein Pflegekind der vielleicht verstorbenen Frau Schmidt???
    Im Adressbuch von Nordhausen im Jahre 1874 gibt es bei der Adresse Sandstraße 9 den Handschriftlichen Zusatz Frau Schmidt, Wehrhahn.
    Somit ist beides möglich, da sie erst 1875 geheiratet haben.
    Natürlich interessiert mich dieser Eintrag auch, es könnte ja dort verwitwete Schmidt stehen.
    Ich würde mich über jede Hilfe freuen.
    besten Dank im vorraus


    LG Steffen Wehrhahn

  • Hallo Steffen,


    ich habe auch Vorfahren aus Nordhausen und das dortige Stadtarchiv ist sehr kooperativ. Du solltest da mal anrufen ob die Urkunden von 1873 haben. Ab 1874 haben die auf alle Fälle welche.


    Hier mal die Anschrift:


    http://www.archive-in-thuering…etail&object=archiv&id=80



    Die Kosten für eine Kopie sind auch okay und die Bearbeitungszeit dort ist auch okay.


    Du hast nicht zufällig den Familiennamen Kiel aus Nordhausen in deiner Liste?


    Gruß
    Gerrit

  • Hallo Gerrit,


    danke für Deinen Tipp, das werde ich mal ausprobieren.


    Da ich lediglich den Ahnenpass meines Vaters habe, habe ich auch nur die FN der angeheirateten Frauen.


    Roecke, Hildebrandt, Hering, Braunschweig. Letztere allerdings in Buchholz bei Nordhausen.


    Den Namen Kiel habe ich leider nicht.


    LG Steffen

  • Hallo Steffen,
    zu der Namensänderung kann ich Dir nichts sagen,
    aber kennst Du die Adressbücher von Nordhausen ?
    Bei familysearch findet man welche ab 1834.


    https://familysearch.org/search/collection/2043435


    Da gibt es z.B. im Jahr 1834
    Wehrhahn, Christian, Schmiedemeister, Neustadt 1052
    Wehrhahn, Marie, Witwe, Frauenberg 1305


    Und im Jahr 1868 gibt es wieder Schmiede:
    Wehrhahn, Friedrich, Schmied,
    Wehrhahn, Hermann, Schmiedemeister.


    Klar, in den Adressbüchern sind nur die Haushaltsvorstände verzeichnet, also meist die Männer, oder eben auch Witwen und Frauen mit besonderen Berufen.
    Da es bei familysearch sehr viele Jahrgänge der AB gibt, kann man über die Anschriften ja auch evtl. Verwandtschaftsverhältnisse finden.
    Der Friedrich von 1868 könnte also durchaus Dein August Friedrich sein, der 1839 geboren wurde.


    Viele Grüße
    Wolfgang

  • Hallo,
    normalerweise ist in diesen alten Adressbüchern der Beruf oder Stand bei den Namen angegeben. Ich habe die Adressbücher von Nordhausen von 1902 und 1904/05 eingegeben. Dort gibt es einen Otto Wehrhahn der auch Schmiedemeister war. Ich denke der gehört auch zu deiner Familie. Bei mir habe ich 3 Generationen Zigarrenmacher hintereinander.Geh mal oben auf der Seite auf Datenbanken und gib Wehrhahn und als Ort Nordhausen ein. Da findest du ein paar Einträge.


    Viele Grüße
    Gerrit

  • Hallo Wolfgang, hallo Gerrit,


    dies ist nun mein 3. Anlauf. Jedes mal, wenn ich meine Antwort abschicken wollte, hat das System mich rausgeworfen und nach der Neuanmeldung war der Text natürlich weg. Ich versuche es jetzt scheibchenweise.
    Als 1. muss ich sagen, das Ihr schon das richtige gefunden habt. Allerdings habe ich eingangs erwähnt, das ich einige Sachen aus diesen Adressbüchern habe. Die kenne ich und habe sie komplett durchgearbeitet.
    Aber ich möchte Euch eine Begebenheit schreiben.
    Es gibt ein Buch vom Europäische Bibliothek Verlag, welches der Nordhauser Heimatforscher Rainer Hellberg liebevoll geschrieben und der hauptberufliche Nordhauser Ahnenforscher Steffen Iffland fachlich beraten hat. Das Buch heißt "Nordhausen in alten Ansichten Band 2".

  • Dort steht tatsächlich die Geschichte der Schmiede Wehrhahn niedergeschrieben (für mich ein sechser im Lotto). Die Schmiede befand sich in der Neustadtstraße 14 (neue Hausnummer), Neustadt 1052 (alte Hausnummer). 1895 zog die Familie um in eine neu gebaute größere Schmiede Neustadtstraße 40.
    April 1945 sind dann beide Schmieden bei dem Bombenangriff auf Nordhausen völlig zerstört worden.
    In der Story ist der Anfang allerdings völlig falsch. Ich zitiere jetzt aus dem Buch.
    "Johann Christoph Wehrhahn, Hufeisenschmiedemeister aus Buchholz, siedelte 1824 nach Nordhausen über und eröffnete im gleichen Jahr in der Neustadtstraße 14 eine Werkstadt, die später sein Stammhalter Hermann übernahm und bis zu seinem Tod 1877 leitete."
    Völliger Blödsinn, aber ab der Stelle stimmt alles.

  • Mein Ur-Ur-Ur-Opa ist tatsächlich Hufeisenschmiedemeister und Bürger Johann Christoph Wehrhahn, geb 17 Feb 1810 Buchholz, gest 9 Sep 1840 Nordhausen, geh. 20 Mai 1834 Nordhausen mit Marie Charlotte Hildebrand. Er starb also 18 Monate nach der Geburt meines Ur-Ur-Opas.
    Wenn Hermann sein Stammhalter ist, muss er also ab 1834 (Heirat) und vor August Friedrichs Geburt geboren worden sein.
    Johann Christoph kann auch 1824 übergesiedelt sein, allerdings 14 jährig und nicht als Meister. Zu diesem Zeitpunkt gehörte die Schmiede Johann Christian Nicolaus Wehrhahn, geb 18 Juni 1776, gest 21 Sep 1833 Nordhausen (siehe Wolfgangs Adressbucheintrag). das er 1834 noch drin steht, kann mit den Besitzverhältnissen oder der Drucklegung zu tun haben. Bei Hermanns Tod 1877 habe ich das auch, das er 1878 noch drin steht.
    J C kann bei J C N gelernt haben und seinen Meister gemacht haben, aber die Schmiede kann er erst 1833 übernommen haben und schon gar nicht gegründet.
    Hermann taucht das 1. mal 1858 als Geselle und Mieter bei Schmiedemeister Gottfried Schulze Neustadt 1052 auf, und 1861 erstmals als Meister und Eigentümer Neustadt 1052. Somit ist das Wort später im Buch relativ dehnbar.

  • So, jetzt habe ich wieder Zeit und weiter gehts.
    1877 nach dem Tod von Hermann hat sein Sohn Friedrich Wilhelm Otto die Schmiede weitergeführt und hat 1895 eine neue größere in der Neustadtstraße 40 gebaut.
    Beim Umzug war auch seine Mutter Witwe Johanne W. geb. Zimmermann dabei, die 1898 letztmalig genannt ist. Nach dem 1. WK aber frühestens 1920 übernahm sein Sohn Paul die Firma bis zum bitteren Ende 1945.
    Aber ein Teil kann das überlebt haben, weil ich da einen Artikel in der MAZ gefunden habe.


    http://www.mz-web.de/sangerhau…ng,20641084,17326798.html


    Wie Ihr seht, Fragen über Fragen. Warscheinlich kann da wirklich nur das Kirchenbuch helfen. Bei familysearch sind das 26 Rollen!!!!, und ich bin nicht Rockefeller.
    Wer Interesse an dem Buchartikel hat, bitte Mail Adresse.


    LG Steffen

  • Hallo Gerrit,


    was man nicht im Kopf hat, muß man hinterherschreiben.


    Ich bin im Besitz des Nordhäuser Sterberegisters von 1784-1850. Da habe ich über 25 Personen mit dem Nahmen Kiel gefunden. Das Register besteht aus 3 Exeltabellen. Da ich keine Sekretärin bin, würde ich Dir gerne diese Tabellen per E-Mail überlassen. Es sind 18156 Personen!!!


    LG Steffen

  • Hallo Steffen,


    ich habe diese 3 Listen bereits (Lesser - Stiftung). Die älteste Geburt die ich sicher weis was 1825 (Heinrich Christian August Kiel) Sei Vater war Johann Kiel. Da er nicht in den Listen ist, muß er wohl nach 1850 gestorben sein. Es kann gut sein da0 alle diese Kiels mit mir verwandt sind. Es fehlt mir nur an der Verknüpfung.Ich habe aus der Gegend auch noch Hohberg (war die Frau von Heinrich Christian) Und Ader aus Salza (heute Stadtteil von Nordhausen). Sie war die Frau des Enkels von Heinrich der mein Urgroßvater war.


    Viele Grüße
    Gerrit

  • In Hellbergs Buch muss es zu Beginn "JCN Wehrhahn (1776-1833)" (nicht JC Wehrhahn, 1810-1840) heißen. Auch die Jahreszahl (1824) deckt sich nicht mit dem Eintrag im Bürgerbuch (1813), dann kommts hin:


    Adressbuch Nordhausen 1824:
    - Wehrhahn, Andreas, Frauenberg 1305, Handarbeiter
    - Wehrhahn, Christian, Neustadt 1052, Schmied


    Im Bürgerbuch von Nordhausen sind als Bürger eingetragen:
    - am 2. März 1813: Johann Nicolaus Christian, Schmied aus Buchholz
    - am 30. Oktober 1833: Johann Christoph Wehrhahn, ein Schmied evangel. Religion aus Buchholz, geb. 17.2. 1810.


    Der Vater von JC Wehrhahn (1810-1840) war Johann Christoph Wehrhahn (1768 Buchholz - 1846 Buchholz).
    Dessen Vater war Johann Andreas Ludwig Wehrhahn.
    siehe familysearch.org, Einreichungs-ID: MMD8-96H


    Da dürfte wohl Johann Christian Nicolaus (1776 Buchholz -1833 Nordhausen) der Onkel von JC (1810 Buchholz -1840 Nordhausen) gewesen sein.

  • Hallo ururenkel,


    Danke auch für Deinen Beitrag. Du siehst genau das selbe wie ich.
    JCN muss der Onkel sein.
    Das Dorf Buchholz gehörte bis 1866 zum Königreich Hannover und Nordhausen gehörte seit 1802 zu Preußen. Somit sind beide nicht nur vom Dorf in die Stadt gegangen, sondern von einem Staat in den anderen. Die Grenzsteine sind auch heute noch nördlich von Nordhausen zu sehen.
    Die Daten im Bürgerbuch sind eindeutig Einbürgerungsdaten aber nicht die Ankunftsdaten.
    JC ist fast genau 1 Monat nach JCNs Tod eingebürgert worden. Das hat unbedingt was mit der Erlangung des Meistertitels und der darauf folgenden Übername der Schmiede zu tun, was als Angehöriger eines anderen Staates nicht geht.
    Für den Titel mus er aber eine Anzahl an Jahren als Schmied gearbeitet haben. So sehe ich 1824 als Ankunftsjahr völlig korrekt. Er war in dem Jahr 14 und nach der Konfirmation hat damals das Arbeitsleben angefangen. Aber auswandern mit 14 ging nur, wenn Familie in dem neuen Land vorhanden war. Somit muss JCN der Onkel sein.
    JC heiratete 7 Monate später als Schmiedemeister. Er war auch bestimmt nicht der erstgeborene, sonst hätte er die väterliche Schmiede in Buchholz übernommen.
    Das bedeutet aber auch, das JCN keine Söhne gehabt haben muss. Im Sterberegister habe ich nichts gefunden.
    Jetzt stellt sich allerdings die Frage, warum der Text im Buch so falsch ist.
    1.: ist das das beste Beispiel, wie man Ahnenforschung nicht betreiben sollte ??? oder
    2.: gab es nach JCs Tod und bis zur Übername durch Hermann etwas unrechtes ??? Ist Hermann vielleicht gar nicht der Stammhalter von JC und somit gar nicht erbberechtigt ???
    Ist Gottfried Schulze, der die Schmiede nach JCs Tod führte vielleicht darin involviert??
    Fragen über Fragen.


    Grüße Steffen