Leopold Theis aus Gemünden/Hunsrück

  • Hallo zusammen,


    ich habe zu dem hier nachfolgend eingestellten Thread überlegt, ob ich erst eine Rechercheanfrage an die zuständige örtliche Amtsstelle (Standesamt) sende, was eventuell eine längere


    Wartezeit auf Antwort zu Folge haben kann oder den Beitrag an euch mitteile! Vielleicht kann ja sogar ein Forscher des Hunsrückvereins mir hierzu auch noch ergänzende Angaben geben!


    (meine Recherche in Familiy Search waren nicht erfolgreich).


    Leopold Theis ist geb. am 11.11.1838 Taufe Kath. Gemünden Der Vater ist: Peter Theis in II . Ehe mit Catharina Wilhelmy. Es ist das 4. Knd aus dieser Ehe. Meine Frage ist: Leopold Theis


    eventuell verheiratet gewesen, mit wem? Hatte er aus der Ehe Nachkommen? Ist er ohne Consens ausgewandert?



    Vielen Dank im voraus an alle, die mir behilflich sind!


    Viele Grüße


    Simon

  • Hallo Simon,


    schwierige Fragen. Da wirst Du aller Wahrscheinlichkeit auf die Antwort(en) des Standesamtes warten müssen.


    Hast Du irgendeinen Hinweis auf Auswanderung? - Wenn ja, kennst Du wahrscheinlich die Listen der Brasilienauswanderer (bzw. Auswanderungswilligen - nicht alle auf den Listen sind tatsächlich ausgewandert und einige davon eben nicht nach Brasilien sondern in die USA), die im Netz kursieren. Das sind aber nur die, die einen offiziellen Antrag gestellt hatten und ihn wohl auch bekommen haben.


    Falls Du von einer nicht genehmigten Auswanderung ausgehst, versuche es mal mit Varianten des Vor- und Nachnames als Suche in den Schiffslisten von Castle Garden (die sind auch in familisearch.org drin, aber es gibt auch eine eigene Seite von Castle Garden - einfach mal googlen).


    Nicht genehmigte Auswanderungen aus unserer Ecke gingen sehr oft so:


    1. Man verließ "ohne großes Publikum" den Heimatort und ging entweder zu Rhein oder Mosel, um dort - evt. unter falschem Namen - auf ein Schiff Richtung Nordseehäfen zu kommen - evt. als Hilfskraft für den Hinweg rheinabwärts.
    oder:
    man lief zu Fuß los Richtung Westen und versuchte so in mehreren Tagesmärschen entweder Belgien oder Frankreich zu erreichen.
    Bevorzugte Ziele waren auf jeden Fall entweder Antwerpen (in Belgien) oder Le Havre (in Frankreich).


    2. Falls das Geld knapp war (was es oft war), versuchte man dort in Belgien oder Frankreich, Arbeit für einige Zeit (evt. 2 - 3 Jahre) zu finden, um das Geld für die Überfahrt zusammenzuverdienen. - Man lernte nebenbei ein wenig die Landessprache und bekam einen der Landessprache angepassten Rufnamen. (Evt. wurde auch der Familiennamen irgendwie dem Flämischen oder Französischen angepasst.)


    3. Wenn das Geld zusammen war, suchte man sich ein geeignetes Schiff nach Übersee (wohl vor allem USA) und buchte dort die Überfahrt - natürlich unter dem mittlerweile geführten "eingefranzösischtem" oder "eingeflämischten" Namen.


    4. Da die Namen in den Schiffslisten nach "Hören-Sagen" erfasst wurden, daher die Aussprache des Auswanderungswillen genauso wichtig ist, wie das, was derjenige, der die Listen erstellte, hörte sowie seine Rechtschreibkenntnisse, können die Namen der illegal über Belgien oder Frankreich Ausgewanderten erheblich von der Schreibung in ihren Herkunftsgebieten abweichen.


    Das ist immer zu berücksichtigen, falls man in den Schiffslisten forscht.


    Nur mal so.
    Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Suche


    VG
    Bärbel

  • hallo Bärbel!


    vielen Dank für deinen Hinweis zu "Castle Garden". Den Link kannte ich noch nicht! In der Tat, habe ich mir viele Listen angeschaut, wie die Zusammenstellung v. Dr. Diener-u. E.Siegel "Die Auswanderer aus dem Kreis Simmern aus Gemünden Amt Gemünden nach Bras. In dem Systematischen Index aufgeführt steht der FN Theis.
    Deine Schilderung zu der Ausreise fand ich zutreffend. Ich möchte dir noch mitteilen, das ein Geschäftstüchtiger Vorfahre als Agent im Auftrage des Majors Schäffer der (von dem Staat Brasilien beauftragt) tätig wurde. Mein Vorfahre war 1827 mit seiner Fam. aus Gemünden nach Antwerpen gereist um nach Bras. auszuwandern, das wurde aber durch erhöhte Schiffspassagen u. Wartezeiten im Hafen verhindert. Er musste zurück in die Heimat, hier gänzlich verarmt, hatte er die Idee sich als Agent zu Betätigen.
    Dies war auch ein Anlass nachzuforschen, wer aus dem Stammbaum nach Nord oder Südamerika ausgewandert war.


    Viele Grüße


    Simon