Für eine ältere Freundin suche ich nach Hinweisen zu ihrer Familie bzw zu ihrem Vater. Er war vermutlich Angehöriger von SA oder SS. Er war im Krieg eher im Mittelmeerraum eingesetzt (Griechenland/Jugoslawien...). Dabei sind vermutlich schlimme Dinge passiert über die nie gesprochen wurde. Wo könnte man da ansetzen um mehr zu erfahren?
Mitglieder der SA/SS
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Hallo Jürgen
vielen Dank für die schnelle Antwort.
ICh habe für mich selbst schon mal bei der WASt für einen vermissten Opa angefragt. Mir war nicht so ganz klar, dass man da auch wegen Familienforschung anfragen kann. Danke also für den Tip
Ist ja schon ein anderes GEfühl da nachzufragen wenn man ahnt dass es sich hier um einen Täter handeln könnte. Nichts desto trotz ist auch dieses Wissen für die Familiengeschichte wichtig. Und ich glaube, es ist für meine Freundin wirklich wichtig auch wenn es bitter sein könnte. -
Moin Thea,
das ist nun mal so im Leben wenn ich nach etwas Forsche/Suche
muß ich auch damit rechnen unangenehme Dinge zu erfahren. Wenn
ich das aber nicht möchte dann darf ich auch nach solchen Dingen nicht
suchen. Aber es hat ja auch nicht jeder Wehrmachtsangehörige schlimme
Dinge gemacht.
Ich selber bin in einer Zeit zur Schule gegangen in der diese Themen alle totgeschwiegen
wurden und wir uns damit nicht auseinandersetzen konnten/durften. Es ist nun leider mal
Zeitgeschichte und damit sollten wir auch umgehen. Es waren nicht alle schlecht die
in der Partei und den anderen Organisationen waren. Aber sie werden heute alle pauschal hingestellt. -
Moin Thea,
Es waren nicht alle schlecht die in der Partei und den anderen Organisationen waren. Aber sie werden heute alle pauschal hingestellt.
Ich glaube dass es "das Böse" nicht wirklich gibt. Viele ganz normale, nette, hilfsbereite Leute haben Greultaten begangen die wir uns kaum vorstellen können. Die Mechanismen funktionieren heute leider genau so wie damals. Zur Zeit fehlt nur noch einer der Massentauglich ist.Ich finde es gut, dass heute auch die Kinder und Enkel der Täter zu Wort kommen. Und genau das sieht man den Widerspruch zwischen dem wie sie ihre Eltern wahrnahmen und den was passiert ist.
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Mein Opa soll auch bei der SS gewesen sein. Aber ich bin auch der Meinung, nicht jeder da war "böse". Und was soll man als kleiner Befehlsempfänger denn machen, wenn man nicht selbst sterben will?
Viel Erfolg weiterhin bei der Familienforschung. -
Eine kleine Anmerkung zu diesem Zitat:
Mein Opa soll auch bei der SS gewesen sein. Aber ich bin auch der Meinung, nicht jeder da war "böse". Und was soll man als kleiner Befehlsempfänger denn machen, wenn man nicht selbst sterben will?
Viel Erfolg weiterhin bei der Familienforschung.1. Die Waffen-SS hatte viele Mitglieder.
2. Tatsächlich hat sich nicht jedes Mitglied der Waffen-SS auch an Greueltaten beteiligt.
3. Es scheint keinerlei Belege dafür zu geben, dass die Waffen-SS eigene Mitglieder "an die Wand gestellt" hat, nur, weil sie sich nicht an Grausamkeiten beteiligten wollten: die Nazis haben sich als "Elite" verstanden - und wer da nicht mitmachen wollte, hatte eher mit der Verachtung seiner "Kameraden", in schlimmeren Fällen mit dem Verlust von Aufstiegschancen, beruflichen Nachteilen und/oder Parteiausschluß zu rechnen.Ich selbst habe mal ein ehemaliges Waffen-SS-Mitglied kennen gelernt, das damals ein absolut überzeugter Nazi war, aber von dem, was er alleine an Grausamkeiten mit angesehen hat (er war damals an Bahnverladungen beteiligt), so massive psychische Probleme bekommen hat, dass er nicht nur die "Organisation" (freiwillig) verlassen, sondern auch seine "zivile" Arbeit bei der Bahn aufgeben musste und bis an sein Lebensende von Albträumen geplagt war. Aber dass Leute durch Drohungen zur aktiven Teilnahme an solchen Aktionen gezwungen worden wären, hat er immer abgestritten.
Ich habe aufgrund dieses Kontaktes früher auch mal ein interessantes Buch gelesen, in dem es schwerpunktmäßig genau um die Frage des "Mitmachens" und der "Verweigerung" ging und das sich auch gesondert mit möglichen Gefahren der Verweigerung beschäftigt hat. Leider weiß ich die Namen von Autor und Titel nicht mehr, es hat aber im Wesentlichen bestätigt, dass "Verweigerung" der Beteiligung an Mordaktionen nicht "tödlich" war - im Gegensatz zu Fällen von "Verrat", "Desertation" und - gerade am Ende des Krieges - "Defätismus".
Grüße!
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Hallo, bei Parteizugehörigkeit und/oder SS/SA Mitgliedschaft empfehle ich noch eine personenbezogene Suche bei dem Bundesarchiv Abteilung R,
einfach Benutzungsantrag als .pdf herunterladen und ausgefüllt mit Anfrage per Post verschicken, obwohl dort auch immer von sehr langer Bearbeitungszeit die Rede ist, hatte ich nach 2-3 Wochen mehrere Kopien von Lazarettaufenthalt, Mitgliedsausweis etc. -
Hallo Marsmann,
wurden dir die Unterlagen zugeschickt, nachdem du den Antrag abgeschickt hattest? Oder muss man dann selbst dorthin und recherchieren?
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Hallo,
wenn du ungefähr weißt wo er gekämpft hat kannst du vielleicht über diesen Link
mehr erfahren.
Justiz und NS-Verbrechen: VerfahrensübersichtenGruß westsachse
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Hallo Westsachse,
leider weiß ich das nicht genau, ich meine aber, meine Mutter sagte mal, er war in Russland.
Auf jeden Fall vielen Dank für den Link. -
Hallo Marsmann,
wurden dir die Unterlagen zugeschickt, nachdem du den Antrag abgeschickt hattest? Oder muss man dann selbst dorthin und recherchieren?
Hallo, die Unterlagen wurden mir zugeschickt. In dem Formular war meine ich eine "Preisliste" beigefügt. Ich hatte 16€ bezahlt. 15€ ist das Minimum für eine Recherche. Lohnt sich aber. Ich hatte zu meinem Urgroßvater lediglich von meiner Oma die Info dass er bei der SS war.
Nachdem ich so gut wie alle Archive abgeklappert habe und in einigen Büchern recherchiert habe, habe ich einen ordentlichen Stapel unterlagen über seinen militärischen Werdegang bei der Waffen-SS und die spätere Kriegsgefangenschaft.Wenn dein Opa in Russland war wird er ja nicht (nur) der normalen SS angehört haben. Daher wäre die erste Anlaufstelle die WASt.
Wenn man dann die Suche etwas eingrenzen kann würde ich mich an den DRK Suchdienst in München (bezüglich Kriegsgefangenenschaft) wenden und eine personenbezogene Recherche beim Bundesarchiv Abteilung R. -
Hallo Marmann,
vielen Dank für die Antwort und die Infos.
Mir geht es ja ähnlich, ich weiß auch nur von meiner Mutter, dass mein Opa bei der SS gewesen sein soll. Und ob er tatsächlich in Russland war, ist für mich auch nicht zu Hundert Prozent sicher.
Aber jetzt habe ich ja einen neuen Ansatz und werde mein Glück weiter versuchen.
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Hallo Marsmann,
hier bin ich schon wieder. Ich habe über deinen Link auf der Seite Bundesarchivs Abteilung R gesucht, aber ich finde diesen Antrag zum Download nicht. Kannst du mir noch mal helfen?
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hallo,
wenn ich das richtig verstanden hab: über den o.a. link auf Bundesarchiv, dann den Reiter "Benutzung", -->Benutzungshinweise, --> Allgemeines, rechts mittig: Benutzungsantrag.
Soweit dein Anliegen in diesem Antrag nicht beschrieben ist, dies in das Anschreiben mit aufnehmen.
lg, W. -
Vielen Dank! Jetzt habe ich den Antrag gefunden, ausgefüllt und mit einem entsprechenden Schreiben gestern abgeschickt. Mal sehen, ob und wann eine Antwort kommt.
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Hallo Zusammen!
Ich habe eine Antwort vom Bundearchiv bekommen. Leider haben sie keinerlei Unterlagen über meinen Großvater vorliegen und mir wurde empfohlen mich an das WASt zu wenden...
