Ortssuche in der Pfalz

  • Hallo Jogy, danke für die promte Antwort. Dann bleibt eigentlich nur noch dieses omynöse Hinsau übrig, aus dem er kommen könnte.
    Mal sehen ob sich der Ort noch finden lässt!
    Mit dem FB ist ne tolle Sache, wie gesagt für mich was Neues.
    Grüsse
    Dasty

  • Hallo alle miteinander und vielen Dank für die Hilfe.
    Da es nun in beiden Foren läuft: eine Anregung war, Hinsau könnte in der einzigen gedruckten Erwähnung ein Druckfehler sein. Gemeint war möglicher Weise Kinsau=Königsau Mundart Kinze bis heute. Jogy hat erfreulicherweise das OFB, aber wieder negativ.


    Mit dem Druckfehler könnte ne Variante sein. Wenngleich sich die Wahrscheinlichkeit etwas zu finden mit der Auskunft von Jogy gerade in Luft aufgelöst hat.
    Ich überlege ob ich nicht einen entscheidenden Denkfehler habe. Da mein Hoffmann einen Pass und Lasseschein vom Amt Wartelschein hatte, habe ich geschlußfolgert, er muss aus einem der dem Amt unterstellten Orte gekommen sein. Das ist so weit auch Richtig. Aber es sagt ja nicht, daß er da auch geboren wurde oder geheiratet hat. Sicher ist da nur, daß er vor dem Auswandern als Leibeigner in einem der Orte lebte. Pass weil das so war und Lasseschein, die Lossage der Leibeigenschaft um auswandern zu können. Oder liege ich da falsch??
    Grüsse an alle
    Dasty

  • Hallo Dasty,


    ich tippe darauf, dass "Hinsau" nicht ein nicht existierendes "Hinsau" sondern tatsächlich Königsau ist. KB Gemünden könnte hier evt. helfen. Es gibt Hofmann-Familien in der Ecke. Guck z. B. in Kirn, Simmern/Kirn (das wird das heutige Simmertal bei Hochstetten-Dhaun sein) und evt. in anderen Orten der Umgebung. Ich schätzte, Du musst kath. und ev. KBs durchsuchen und evt. können einzelne Ereignisse (z. B. Hochzeiten, Taufen) auch in Nachbarpfarreien stattgefunden haben.


    Evt. können die Namen und Herkunftsorte der gleichzeitig aus der Naheregion ins heutige Berlin ausgewanderten Personen wichtige Hinweise liefern. Auswanderung fand nicht selten gemeinsam mit Personenen und Familien, die untereinander verwandt waren, statt. Und auch in der ersten und vielleicht noch zweiten Generation wurde gerne innerhalb der gemeinsam ausgewanderten Gruppe geheiratet. Poste doch mal die anderen Namen und Herkunftsorte der Personen aus deinem Dokument. Vielleicht kann man darüber auf mögliche Verwandtschaften zwischen den Personen schließen und dem Herkuftsort deiner Hofmanns näher kommen.


    Übrigens als historischer Hintergrund:


    Die extreme politische (und später auch konfessionelle) Zersplitterung ist darauf zurückzuführen, dass das weitere linksrheinische Mittelrheingebiet als Erbe des spätrömischen Reiches im frühen Mittelalter eine Kernregion des fränkischen Reiches (Merowinger und Karolinger) war (und aufs heutige Deutschland bezogen die Keimzelle von allem was an Staatenbildung usw. seit 2000 Jahren so stattgefunden hat. "Deutsch" war das erst viel, viel später und da hatten sich die "Machtzentren" schon vom Rhein weg Richtung Osten verlagert.)


    Das war Königsland und die Herrscher und ihre Familienangehörigen schenkten Teile davon (bzw. verschiedene Einkommensquellen in unterschiedlichen Orten) an die unterschiedlichsten Klöster und Kirchen im Frankenreich, andere Teile (und Einkommensquellen) wurden als Lehen an weltliche Adlige der zweiten Reihe vergeben, die sie ihrerseits oft weiterverlehnten. Anfangs fielen die Lehen noch nach dem Tod des Königs oder des Lehnsmanns an die Krone zurück - aber spätestens im Hochmittelalter konnten sich die Familien des Hoch- und Niederadels eigene Territorien sichern, aus denen dann durch Heiraten usw. Teile wieder an andere Familien kamen usw.
    In meiner Ecke gab es bis ins 18. Jh. "dreiherrische Dörfer", das heißt drei unterschiedliche souveräne Herrschaften (Kurtrier, Sponheim (später Pfalz), Braunshorn (später Beilstein-Winneburg (Metternich) und noch später Baden) teilten sich die weltliche Herrschaft dort (und blockierten sich häufig gegenseitig).
    Daneben gab es in den Dörfern mehr oder weniger viele Familien und Personen, die aber persönliche Leibeigene von anderen kleineren lokalen Herrschaften (meist aus der reichsunabhängigen Reichsritterschaft) waren.
    Mein eigener Heimatort gehörte zu einem Miniterritorium einer solchen Ritterfamilie, das aus der Gemarkung von ursprünglich vier Dörfern plus der Burg bestand - aber nicht zusammenhängend, sondern auf zwei kleine lokale Gebiete mitten im Dreiherrischen aufgeteilt. Man musste also von dem einen Dorf "durchs Ausland", um in das ca. 3 oder 4 Kilometer entfernte nächste Dorf des gleichen "Staates" zu kommen. Die näheren Nachbardörfer waren "Ausland", aber dort lebten Leibeigene der Ritterschaft. Was für ein Wahnsinn! (Und das gab es im Linksrhreinischen öfter.)


    Andere Teile des heutigen Deutschlands, die später erst erobert oder kolonialisiert und dem entstehenden "Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation" angegliedert wurden, hatten von Anfang an eine andere Herrschaftsstruktur. Die in merowingischer und karolingischer Zeit hinzugekommenen Regionen wurden zu frühen Herzogtümern (z. B. Franken, Bayern, Thüringen). Dort gibt es auch noch die Zersplitterung durch Lehensvergaben und Schenkungen, aber nicht so heftig wie im Linksrheinischen. In den noch später angegliederte Regionen haben sich tendentiell eher größere Territorien und Herrschaftsstrukturen ausbilden können.


    Ich hoffe, das hilft etwas.
    Poste bitte mal die anderen Namen + Herkunftsorte


    VG
    Bärbel

  • Noch ein Nachtrag:


    Von Schloss Wartenstein aus wurde ja nicht nur das Amt Weiden sondern auch das Amt Hennweiler verwaltet.


    Im 18. Jh. waren das wohl noch die Orte Hennweiler, Oberhausen und Heinzenberg.
    Vielleicht ist da was zu finden.


    Viel Erfolg bei der Suche


    VG
    Bärbel

  • Hallo Bärbel, Urlaub vorbei??
    Danke für den geschichtlichen Nachhilfeunterricht, mann lernt nicht aus. Da habe ich mich in Mittelpolen und Wolhynien abgestrampelt und viel polnische Geschichte lernen dürfen und das als verstrickt gesehen. Aber nun stelle ich fest, die "Pfalz" was immer auch gemeint war, ist auch noch mal ne Sache für sich.
    Beim Amt Wartelstein habe ich auch die Unterämter in der Zwischenzeit gefunden. Zum Unteramt Hennweiler gehörten noch der Eigner Hof, auf dem später der Schinderhannes verhaftet wurde, sowie vor dem 30jh. Krieg die dann wüsten Orte Rode und Guntzelnberg.
    Bei dem Ort Hinsau im Unteramt Hahnebach/Weiden war es ein Druchfehler. Richtig war Kinsau (Kinze) heute Königsau.
    Jogy hat die FB soweit vorhanden geprüft, leider negativ. Da aber viele der FB nur rk sind und ich davon ausgehe, daß mein Hoffmann ev. war, zumindest als Colonist 1764, habe ich jetzt das ev. Kirchenarchiv der Pfalz in Speyer um Mithilfe und Prüfung noch vorhandener KB gebeten. Mal sehen was das bringt. Sollte da nichts sein muss ich weiter sehen und gegebenen Falls auch kath KB in Beracht ziehen. Wobei ich an kath. nicht glaube.
    Was aber immer noch ne unbeantwortete Frage ist! wurden in den KB überhaupt Unfreie eingetragen, oder nur Freie?? Dann wirds unlösbar!
    Was die Familien betrifft die auf dieser Einwander- oder Colonistenliste stehen, so sind die Orte alle weiter nodöstlich oder südlich von Wartelstein und auch stehen die Namen in keinem Zusammenhang zu der Familie Hoffmann.
    Es wurde aufgelistet wie die Leute ankamen und das zur Verfügung stehende Land vergeben wurde. Da ist alles durcheinander woher. Das auf dieser Seite einige aus dem westlichen Raum in Richtung Pfalz untereinander stehen ist wohl mehr Zufall. Wenn gleich mann nicht ausschließen kann, daß diese Personen gemeinsam in einem Wanderverband ankahmen und am gleichen Ort Land genommen haben.
    Mal sehen was Speyer hat zum George Hoffmann und auch später zu den 4 Kindern, die alle in der Pfalz geboren sein müssen.
    Zur Frau und der Ehe könnte auch noch was sein, da sie nicht in Glinicke verstarb. Die letzte nachgewiesene rechnerische Geburt einer Tochter (eigener oo Eintrag) war 1758 - 1764 der Colonisteneintrag. Es ist nicht klar ob mit oder ohne Ehefrau. Diese kann noch in der Pfalz oder auf dem Weg nach Preußen verstorben sein.
    soweit bis dahin
    nochmals Danke und viele Grüsse aus dem Brandenburgischen
    Dasty

  • Hallo Dasty,


    ne erst jetzt Urlaub :) - war ein paar Tage mit anderen Dingen beschäftigt.


    In Hennweiler gab es Hofmann - leider nicht für den entscheidenden Zeitraum (u. a. mit Heinzenberg und Oberhausen)


    Hier die Batchnummer für die Taufen
    C986701


    https://familysearch.org/searc…%2Bbatch_number%3AC986701


    Da gibt es in der Datei aber eine deutliche Lücke zwischen 1700 und 1760. Scheinbar wurden für den Zeitraum nur Daten zu bestimmten Familien digitalisiert.
    Das vollständige Kirchenbuch müsste aber irgendwo vorhanden. Vielleicht findest Du sie dort.


    Die anderen Namen sind insoweit interessant, dass es ja vielleicht in der Ecke Hochzeiten gibt, die einen verwandtschaftlichen Zusammenhang möglich erscheinen lassen.


    In der Ecke hatte der Schinderhannes übrigens ziemlichen Rückhalt in der Bevölkerung. Das war Schinderhannes-Land. Es gibt eine ganze Reihe Berichte, dass er sich in Schneppenbach, Hahnenbach usw. aufgehalten hat. Zeitweise hatte er seine Hauptquartiere auf der Schmidtburg bei Schneppenbach und in Kallenfels (wohl dort auf der Burg) und in Griebelschied hielt er den berühmten "Räuberball" mit der einheimischen Bevölkerung ab.


    Übrigens kann ich einen Besuch in der Ecke unbedingt empfehlen :).


    Viel Erfolg


    Bärbel


    hier eine frühe Beschreibung der Taten des Schinderhannes, von jemanden, der ihn persönlich kannt
    https://books.google.de/books?…hl=de#v=onepage&q&f=false

  • Hallo Bärbel,
    danke für den Link, habs mir mal angesehen.
    Hennweiler, würde passen, aber wie schon gesagt von der Zeit zu spät. Jogy hatte das auch schon erwähnt. Wenn gleich ich aber hoffe, daß da Speyer eventuel etwas hat, was Licht in die Sache bringt.
    Die Geb. Johann Georg Hofmann ist event. etwas, nur 1777 stört. Die Namen sind von Interesse.
    1773 gibt es bei der Geb. einer der Töchter von meinem George Hoffmann, einen George Hoffmann als Bruder der Mutter. Ob der aber auch in Preußen lebte oder noch in der Pfalz ist nicht klar. Ob mann zu der Zeit um Pate zu werden so weit reiste? ehr unwahrscheinlich.
    Könnte aber durchaus ein Sohn dieses Bruders sein, der Johann George.
    Bei dem von 1717 ist nicht sicher ob er 2 Namen hatte, neben George noch Johann. Es gibt einen Sterbeeintrag in Glinicke von 1771
    "+ in Altglienicke die Ehefrau des Kolonisten Johann Hoffmann im 50. Jahre, so vom Schlage getroffen" es gab nur zwei Linien Hoffmann dort. Eine ist die preußische in die eine Tochter, der pfälzer eingeheiratet hat und die Pfälzer. Da die Namen der preußischen bekannt sind, vermuten wir hier die mögliche Ehefrau des George, der dann auch noch Johann hieß. Das ist bis jetzt jedoch nicht nachgewiesen.
    Na mal sehen
    Grüsse
    Dasty

  • So Speyer hat geantwortet!!!
    Leider genau son Reifall wie das ev Zentralarchiv in Berlin. Die wollen nichts tun, geben nicht mal Auskunft ob noch KB da sind und verweisen an einen Berufsgeneologen, der dann die stolze Summe von 60 € proTag haben will. Der reinste Wucher!! Da wollen sich mit der Ahnenforschung einige schwarze Schafe ne goldene Nase verdienen. Gott sei Dank sind nicht alle so.
    Zumindest habe ich rausbekommen, daß Speier das falsche Archiv ist. Für diese Gegend ist das ev. reinische Landeskirchenarchiv in Boppard zuständig.
    Nach tel Auskunft soll es zu ev. Hennweiler *KB ab 1675 geben und auch ein ev FB. Mal sehen ob die mehr drauf haben?
    Grüsse
    Dasty

  • Hallo petrdetok,
    hast Du nicht ganz unrecht, zumal mann, wenn nichts geschieht ,auch mal leicht im Keller landet. Dann ist ein Finden nur noch zielgerichtet möglich und mehr Zufall.
    Ich probiers mal.
    Gruß
    Dasty