Ortssuche in der Pfalz

  • Hallo an alle,
    Vieleicht kann ja jemand helfen?


    Ich habe in meiner Vorfahrenliste Einen George Hoffmann ,der 1772 Colonist in Gilinicke (heute Berlin Altglienicke) war
    * um ca 1717? + 23.12.1791 Glinicke. Soweit so gut.


    Im Berliner Landeshauparchiv gibt es eine Kolonistenliste zu Glinicke in der er auftaucht, die möglicher Weise einen Hinweis gibt aus welchem Ort er zugewandert ist, um nach der Geburt zu suchen.
    1764 George Hoffmann produzierte einen Paß- und Lasseschein (was genau ist das ?) vom Amt Wortelstein in der Pfalz.


    Problem diesen Ort scheint es nicht mehr zu geben. Wo ist er aufgegangen oder ist er untergegangen?
    Gibt es noch ne Möglichkeit ein KB zu finden, wahrscheinlich kath. auf Grund der Zeit, aber nicht sicher?
    Hat da jemand eine Idee????
    viele Grüsse
    Dasty

  • Hallo Detlef,
    vielen Dank, aber Wortelstein ist wohl ziemlich sicher. Die Bekannte ,die mir den Text rausgesucht hat ist sehr Schriftsicher, so daß ich da keine Zweifel habe.
    Ich habe aber schon mal mit dem Werdelstein spekuliert, der ja in der Pfalz liegt. Im laufe der Zeit haben sich ja die Ortsbezeichnungen auch leicht verändert. Es ist nur leider kein Ort nachgewiesen nur der Berg. Ich glaube daher es ist eine falsch Spur.
    Aber mal sehen was noch für Deutungen kommen?
    viele Grüsse
    Dasty

  • Das deine Bekannte Schriftsicher ist möchte ich nicht bezweifeln..
    Aber der das Geschrieben hat ,war er es auch ?


    Nun Mörtelstein gehörte, unter kurpfälzischer Oberherrschaft .Mit der Auflösung der Kurpfa1z im Jahr 1806 wurde Mörtelstein badisch..


    Gruß

    Jede Generation lächelt über die Väter,
    lacht über die Großväter
    und bewundert die Urgroßväter
    (William Somerset Maugham)


  • ja guter Ansatz und ne Frage die wohl keiner beantworten kann.
    Da ist mann nieh sicher bei den Schreiberlingen von früher.
    Gibt es zu diesem Mörtelstein noch KB die bis ca 1717 reichen ?
    Das Jahr der Geb. ist sicher da er 1791 mit 74 Jahren starb.
    mfG
    Dasty

  • Musste mal bei den Mormonen suchen
    die haben die Kirchenbücher verfilmt Film Nummer 1189281 sollte das sein



    Heiraten 1792-1808 -- Taufen 1666-1702 -- Taufen 1650-1708 (Mörtelstein) -- Heiraten 1650-1709 -- Tote 1651-1719 -- Kommunikanten 1689-1702 -- Taufen 1709-1792 -- Heiraten 1709-1791 -- Tote 1709-1791 (Ref.) -- Taufen 1805-1821 (Luth.) -- Heiraten 1811-1821 (Luth.)


    gruß

    Jede Generation lächelt über die Väter,
    lacht über die Großväter
    und bewundert die Urgroßväter
    (William Somerset Maugham)


  • Moin Dasty,


    es gibt in der Pfalz einen Ort/Stadt Wolfstein und einen Ort Wollersweiler.


    Kannst Du hier mal einen Auszug aus der Kolonistenliste einsrellen, Ablesefehler
    sollte man nie ausschließen.

    ------------------------------


    VG vom Deisterrand :thumbup:
    Harald

  • Hallo Dasty,
    bekommst Du den Eintrag durch Bildbearbeitung noch klarer hin?


    Ich sehe da auch eher ein "V" oder "W" als ein "M" und "in der Pfalz".
    Aber der Eintrag ansich ist verwaschen und schwer zu lesen.


    Das scheint ja ein Originaleintrag von 1764 zu sein, oder?


    Meine 5 Cent dazu sind:


    1.
    Zum Einen muss man die damaligen Dialekte immer im Hinterkopf haben, besonders wenn es um wohl mündlich mitgeteilte Ortsangaben aus einer sehr viele hunderte Kilometer entfernten Region geht, die der Schreiber wohl nicht kannte und von der dem Schreiber wohl auch keine Dialektbezeichnungen bekannt waren. Die Einwanderer aus dieser Regionen sprachen keine "Hochdeutsch" (das gab es damals sowieso noch nicht) sondern ihren örtlichen Dialekt - und was örtliche Dialekte aus Ortsbezeichnungen machen können, kenne ich aus eigener Erfahrung.
    Dazu kommt, dass derjenige, der die Ortsbezeichnung irgendwo viele hunderte Kilometer entfernt irgendwann mal aufgeschrieben hat, wohl keine geographischen Kenntnisse der Herkunftsregion dieser Ein- bzw. Auswanderer hatte und wohl auch kaum mehr gemacht hat, als einen Versuch, dass was ihm mündlich in einem fremden Dialekt (also in einer für den Schreiber fremden Sprache) gesagt wurde, phonetisch so, wie er es verstanden hat, niederzuschreiben.


    Übrigens könnte das Wissen, dass auch Menschen aus dem heutigen "Deutschland" über sehr viele Jahrhunderte (und noch bis 1989) ihre Heimatregionen verließen, ein wenig helfen, die aktuellen Flüchtlinge, die ins nun sichere
    Deutschland kommen wollen, netter zu empfangen, gelle. (Viele kommen weil sie durch Krieg, Verfolgung, Terror (auch Staatsterror) wirklich in Not sind und nur ihr und das Leben ihrer Familien retten wollen.)
    Die meisten der vielen Millionen Auswanderern aus den heutigen Regionen Deutschlands sind aus wirtschaftlichen und nur sehr selten aus politischen Gründen gegangen (politisch: genau 1848/49, zwischen 1933 und 1945 sowie in der DDR zwischen ca.1949 und 1989), und haben ihr "Glück" in anderen Regionen Europas oder auf anderen Kontinenten (z. B. in den USA) gesucht. Sie waren in den neuen Regionen Einwanderer oder Flüchtlinge.


    2.
    Es könnte ein Problem mit der Bezeichnung "Pfalz" geben. Die "Pfalz" des 18. Jh ist eine Bezeichnung für eine damalige politische Einheit - und eben nicht für die geographische Region, die heute "Pfalz" genannt wird. Der gesuchte Ort könnte also also auch weiter im Norden (nördlich der Nahe) oder östlich des Rheins (in der Gegend um Heidelberg und Mannheim) oder sogar in der Oberpfalz im heutigen Ostbayern zu finden sein.


    So viel für heute.


    VG


    Barbel

  • Hallo Baerbel,
    habe mir heute mal bei Tante Google, den Beriff Kurpfalz aufgerufen und bin zu einem ähnlichen Schluß gekommen. Diese war ja ein reiner Flickenteppich, besonders auch im 18 Jh. wo ich suche. Du hast Recht es ist ein Originaltext von 1764. leider nicht besser zu bekommen, da schon öfter eine Kopie der Kopie. Ich hätte gern die ganze Seite eingestellt um Lesefehler auszuschließen, aber die Datei ist zu groß. Bei dem Ausschnitt verliert sich die Schärfe leider weiter.
    Was auffiehl es geht um ein Oberamt, muß also zu der Zeit ein größerer Ort gewesen sein. Diese gab es in der Pfalz. Die Auflistung 1780 bei Google hat diesen Ort jedoch nicht verzeichnet.
    Meine Vermutung ist, er ist auf Grund der ständigen Kriege in der Region schon zu der >Zeit untergegangen.
    Habe jetzt mal ne Ortsanfrage ans Landesarchiv Karlsruhe gestellt. Mal sehen ob die helfen können. Möglicher Weise gibt es ja dort was das meine Vermutung bestätigt.
    Weitere Orte aus denen die aufgeführten Pfälzer gekommen sind, waren Sponheim, Booß, Montzig (Monzingen)und Creutznach.
    Einige davon bestehen noch und unterstreichen die Streuung. Vermutlich lag Wortelstein in dieser Gegend.
    Grüsse
    Dasty

  • Hallo zusammen,
    nur am Rande bemerkt:
    jener Georg Hofmann produzierte nicht diesen Pass und Lasseschein, sondern er "zeigte" ihn.


    Bei google books findet man einen Hinweis in einer Reisebeschreibung auf einen Ort namens "Wartelstein". Dieser läge an der Mündung der Simmer in die Nahe.
    https://books.google.de/books?…rtelstein%20pfalz&f=false


    Geographisch wäre es noch Pfalz. Läge in der Nähe der anderen genannten Ortschaften wie Creutznach usw.
    Man findet auch ein Schloss Wortelstein/Wartenstein bei Kirn-Kallenfels.

    Grüsse aus der Pfalz Murphy

    3 Mal editiert, zuletzt von MURPHY ()

  • Hallo,


    Murphys Tipp mit Schloß Wartenstein bei Kirn dürfte richtig sein. (Da hätte ich früher drauf kommen können.) Es wurde in der Bevölkerung auch Wartelstein genannt (nach der im 17. Jh. zerstörten Burg Wartel an gleicher Stelle) und war in der frühen Neuzeit Mittelpunkt eines kleinen Amtes. (Es gehörte zwar nicht politisch zur "Pfalz" - aber von Berlin aus gesehen, ist die grobe (geographische) Bezeichnung "Pfalz" gar nicht so verkehrt. Guck mal in Wikipedia, da stehen die Dörfer, die zum Amt Warte(l)nstein gehörten, drin.


    In der Reisebeschreibung, die Murphy gepostet hat, wurde wahrscheinlich das Städtchen Martinstein, das gegenüber der Mündung des Simmerbaches liegt, mit dem nur wenige Kilometer entfernten Schloß (und Amt) Wartenstein verwechselt.


    Alle anderen genannten Orte sind ebenfalls im Naheland und Monzingen ist sogar nur wenige Kilometer von Schloss Wartenstein entfernt.
    Ich denke, damit dürftest jetzt den Treffer gelandet haben.


    VG


    Bärbel

  • Hallo Dasty,


    ich bin es nochmal. Habe noch ein wenig gegoogled. Von Schloss Wartenstein wurden sogar zwei Ämter in Personalunion verwaltet: das kurtrierische Amt Weiden und das pfalz-zweibrückische Amt Hennweiler. Da gibt es also eine Reihe von Dörfern, aus denen dein Vorfahr gewesen sein kann.


    Was die Konfession angeht, so waren (und sind) die allermeisten Orte in dieser Ecke protestantisch. Da das Amt Weiden zu Kurtrier gehört hat, dürfte es dort auch eine Reihe von Katholiken gegeben haben. Wohin die Katholiken dieser Dörfer pfarrten, konnte ich noch nicht herausfinden. Aber zumindest in Kirn gab es eine katholische Pfarrei (und dort ist auch ein Johann Georg Hoffmann getauft worden, allerdings schon über 10 Jahre früher als du annimmst. - (Die Sterbealter sehr alter Menschen wurden zu dieser Zeit aber auch häufig nur geschätzt. Wenn da 75 Jahre steht, kann derjenige auch 70 oder 80 Jahre alt gewesen sein.)


    Ansonsten suche mal bei den Mormonen die Kirchenbücher der Umgebung ab. Hier findest Du die Batchnummern heraus http://www.igi.siebes.de/batch.aspx


    Viel Erfolg bei der Suche


    VG
    Bärbel

  • Hallo Murphy, Hallo Baerbel, viele Dank!!!
    Mann hier ist ja richtig was geschehen. Habe mich mit dem Hinweis von Murpy beschäftigt bei Tante Google und auch noch einiges nachgelesen was passen könnte. Und jetzt sehe ich hier ist die Post abgegangen. Ich glaube auch langsam das Ihr richtig liegt, das O im Schein könnte auch a sein.
    Baerbel hast Du die genauen Daten des Joh. Georg Hoffmann? wobei im Paßschein George standt, aber das ist wohl nur die fanz. Schreibweise. Ich würde mir das mal ansehen, schon vom Ort her, bevor ich auf Kb Suche gehe. Protestantisch würde eigentlich ehr passen, an Hand der Nachkommen. Aber mann weiß ja nieh wann die gewechselt haben.
    Mit den Altersangaben gebe ich Dir Recht. habe einen Fall in Schlesien wo ich den Geburtseintrag habe und jetzt 1856 den Sterbeeintrag gefunden habe. Danach müste die Jenige auch 3 Jahre ehr geboren sein, als in Wirklichkeit.
    Danke an alle, die geholfen haben und noch helfen.
    Dasty

  • Hallo Dasty,


    der Eintrag ist bei den katholischen Taufen in Kirn
    https://familysearch.org/searc…%2Bbatch_number%3AJ970831


    Die kath. Dörfer des Amtes Weiden pfarrten nach Bundenbach - hab ich eben gefunden. Die Einträge für Bundenbach bei den Mormonen starten aber erst in den 1730er Jahren. (Bundenbach, Kreis Birkenfeld - Oldenburg (Birkenfeld war von 1817 - 1918 tatsächlich eine Exklave Oldenburgs - dem Wiener Kongress "sei Dank".))


    Aber die Gegend ist - wie geschrieben - größtenteils protestantisch. Da das auch besser zur Konfession deiner Vorfahren in der neuen Heimat passt, würde ich erst mal mit den evangelischen Dörfern/Pfarreien aus den beiden Ämtern beginnen.


    VG
    Bärbel


    (Übrigens der Mensch, der die Hygrographie, die Murphy gepostet hat, geschrieben hat, hat eine ganze Menge Fehler im Text. Hab ich eben mal überprüft. Wartelstein ist nicht die einzige Örtlichkeit, die er an eine andere Stelle verfrachtet hat. Er gibt Orten seltsame Namen, lässt Bäche mal kurzerhand einige Kilometer entfernt entspringen usw.)

  • Hallo an alle,
    Heute hat sich das Landesarchiv Karlsruhe ein Prof Dr. Kurt Andermann gemeldet und meint auch es könnte Mörtelstein sein.
    Dieses soll im 18 Jh. zur Kellerei Neckareiz, des kurpfälzischen Oberamtes Mosbach gehört haben?


    Wobei ich eindeutig ein W am Anfang lese, ob es a oder o ist, ist für mich nicht so sicher. Wobei wir wieder beim Wartelstein /Wartenstein heute sind.
    Werde ihm das mal anbieten, Mal sehen wie er dazu steht.
    Dasty

  • Hallo Murphy, hallo Baerbel und natürlich auch Jogy, der mit den FB und den Orten sehr geholfen hat.


    Jogy schrieb:
    nach https://books.google.de/books?id=btNDAAA…elstein&f=false gehörten folgende Orte zum Amt Wartelstein: Hannebach, Herborn, Hinsau, Niederhosenbach und Weiden.


    In Niederhosenbach (FB Niederhosenbach), in Weiden (FB Bundenbach und Rhaunen) kein entsprechender Hoffmann. Zu den anderen Orten habe ich keine Daten.
    In Kirn, Alzey, Oberhausen-Kirn kein entsprechender Hoffmann. Die Seite mit denOrtsangaben habe ich auch gefunden.


    Danke dafür, aber wie Immer ergeben Ergebnisse meist auch neue Fragen!
    1. AnJogy
    Was hat das mit den Familienbüchern auf sich? Ist mir in der Häufung weder in Berlin / Brandenburg, Schlesien, Mittelpolen oder Wolhynien begegnet. Bei meinen Suchereien bin ich über eine Auflistung noch heute kaufbarer FB in der Pfalz gestolpert, den ich entnommen habe, daß es sich da um Auszüge aus den KB handelt. Liege ich da richtig?
    Was die Ortssuche betrifft, an Jogy. Ja mit Hahnenbach hast Du richtig gelegen, das hieß früher Hanenbach. Dürfte also stimmen.
    2. an Barbel,
    als Vor Hundsrückerin! Vieleicht weißt Du ja noch Rat?
    Ich habe mal versucht die Orte zu finden, die zum Amt Wartelstein gehörten. In dem Pass und Lasseschein 1764 als Ober Amt bezeichnet. Das Ober vor dem Amt ist so schlecht lesbar, daß ich es zunächst nicht deuten konnte. Aber mit der Ortsbeschreibung Weiden und der Zusammenlegung zweier Ämter als Personalunion auf Burg Wartelstein, wird es klar!
    Aber mal weiter zu den Orten:
    Niederhosenbach gibt es noch heute, FB negativ
    Weiden gibt es noch heute ,FB negativ
    Herborn gibt es noch heute, FB negativ Bleiben Hannebach und Hinsau.
    Hannebach dürfte das heutige Hahnenbach sein, wo es bis jetzt kein FB gibt.
    Ja und Hinsau habe ich keine Ahnung! was daraus wurde.
    Es kommen aber so wie es aussieht nur die beiden letzten Orte in Frage, aus denen mein Vorfahr stammte. Um das zu belegen brauche ich KB oder FB die das aussagen. Aber wo kann es die noch geben? Ganz speziel bei der Zersplitterung der Pfalz und den vielen Kriegen in der Region? Auf jeden Fall hat sich eine Ortsansammlung im Vor Hundsrück herrausgestellt. Ich hatte zu vor das ganze Geschehen weiter südlich vermutet. Aber es scheint so zu stimmen.
    Na mal sehen ob sich noch ein weiterer Ansatz findet?
    viele Grüssa
    Dasty

  • Hallo Dasty,


    Was hat das mit den Familienbüchern auf sich? Ist mir in der Häufung weder in Berlin / Brandenburg, Schlesien, Mittelpolen oder Wolhynien begegnet. Bei meinen Suchereien bin ich über eine Auflistung noch heute kaufbarer FB in der Pfalz gestolpert, den ich entnommen habe, dass es sich da um Auszüge aus den KB handelt. Liege ich da richtig?


    Das siehst Du richtig. Ahnenforscher haben aus den Einzeleinträgen der KB (Taufen,oo und+) Familien gebildet.



    Von Hahnenbach gibt es ein FB 1660-1900, aber kein entsprechender Hoffmann.


    Gruß Jogy