Gegensätzliche Daten in Sippentafel und Kirchenbuch

  • Hallo,


    ich habe im Kirchenbuch einen Wilhelm M. gefunden, geb. 05.02.1859 als Sohn von Anton Ludwig M.


    Im Sippenbuch meines Großvaters stehst als Vater von Wilhelm M., geb. 05.02.1859 als Vater ein Ernst M. mit einem Geburtsdatum, welches nicht in meine Kirchenbuch-Recherchen passt, und eine andere Frau.


    Ich gehe (wegen meines seltenen Nachnamens) stark davon aus, dass es absolut der gleiche Sohn ist. Aber wie kommt denn die Diskrepanz zwischen den Väter-Angaben zu Stande? Ist es vielleicht das übliche Verschleiern in der Sippentafel? Wenn ja, wie finde ich das raus? Den Kirchenbucheintrag habe ich ja schon, und die Standesämter haben ja erst in den 1870ern begonnen.


    Quellen:
    Q1 (Kirchenbuch): https://stammbaum.bmarwell.de/…hp?sid=S1&ged=marwell.ged
    - jetzt auch im Anhang als erstes
    Q2: Anhang

  • Hallo Ben,


    liegen Dir zu Wilhelm M. geb. 05.12.1859 denn schon Heirats- und Sterbeeinträge vor? Wie heißen die Eltern dort?


    Generell sollte man die Daten aus Ahnenpässen, Sippentafeln, Abschriften und sonstigen Sekundärquellen sowie von anderen Familienforschern erhobene Daten anhand der Originalquellen überprüfen.

  • Hallo Ben,


    ich kann Dir ebenso, wie Simone nur dazu raten, das Sippenbuch Deines Großvaters anhand der Originale zu prüfen, nicht zuletzt, weil die Ersteller dieser Ahnenpässe häufig recht schlampig gearbeitet, wenn nicht gar bewusst falsche Daten eingearbeitet haben. Im Stammbuch meiner eigenen Großeltern bin ich auf folgende Fehler (bei verschiedenen Familien) gestoßen: falsche Vornamen, falsche Nachnamen, falsche Ortsangaben, falsche Datumsangaben. Angaben in Kirchenbüchern haben zwar durchaus ebenfalls ihre Fehler (insbesondere bei zugezogenen Personen), aber die Fehlerquote dort ist zumindest nach meiner Erfahrung deutlich geringer, als bei Ahnenpässen und anderen Sekundärquellen.


    Viele Grüße
    Giacomo

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)

  • Hallo, estmal vielen Dank für eure Antworten!

    liegen Dir zu Wilhelm M. geb. 05.12.1859 denn schon Heirats- und Sterbeeinträge vor? Wie heißen die Eltern dort?

    Leider noch nicht. Ich muss nochmal ins Staatsarchiv Bückeburg - die Scans von oben habe ich von vor 4 oder 5 Jahren, als ich mal da war und damals noch ziellos und wahllos einfach alles durchforscht und kopiert habe. Letztendlich waren aber insgesamt tolle Funde dabei.

    Zitat

    Generell sollte man die Daten aus Ahnenpässen, Sippentafeln, Abschriften
    und sonstigen Sekundärquellen sowie von anderen Familienforschern
    erhobene Daten anhand der Originalquellen überprüfen.

    Originalquellen sind dann also die Kirchenbücher? Ich habe meinen Stammbaum jetzt auch erstmal so aufgebaut wie aus dem Kirchenbuch, da das für mich die zuverlässigere Quelle ist. Zu Anton Ludwig M. (Vater) habe ich ja auch Daten gefunden. Leider auch wiederum nicht sooo viele, so dass ich davon ausgehe, dass es zwei (Vater + Sohn) mit dem selben Namen gab. Das wiederum geht daraus hervor, dass ich einmal einen Sohn für Anton Ludwig M. habe, der zwei Jahre nach dem Sterbedatum von Anton Ludwig M. liegt. Die Geburtsurkunde (bzw. den Kirchenbucheintrag der Geburt) des gleichnamigen Sohnes habe ich leider nicht.


    ich kann Dir ebenso, wie Simone nur dazu raten, das Sippenbuch Deines Großvaters anhand der Originale zu prüfen, nicht zuletzt, weil die Ersteller dieser Ahnenpässe häufig recht schlampig gearbeitet, wenn nicht gar bewusst falsche Daten eingearbeitet haben.

    Das waren die Standesbeamten wohl in Stadthagen sowieso - entweder schlampig, oder sie wollten ihre Stadtfreunde schützen. Habe auf der mütterlichen Seite auch fehlende Angaben zum einem der Väter. Auch da sollte wohl so ein "Schandfleck" anderen Glaubens vermieden werden, munkelt man.

    Zitat

    Im Stammbuch meiner eigenen Großeltern bin ich auf folgende Fehler (bei verschiedenen Familien) gestoßen: falsche Vornamen, falsche Nachnamen, falsche Ortsangaben, falsche Datumsangaben. Angaben in Kirchenbüchern haben zwar durchaus ebenfalls ihre Fehler (insbesondere bei zugezogenen Personen), aber die Fehlerquote dort ist zumindest nach meiner Erfahrung deutlich geringer, als bei Ahnenpässen und anderen Sekundärquellen.

    Habe im Kirchenbuch aus Dörverden (Abschrift online verfügbar) interessanterweise auch die Schreibweise Marwedel gefunden. Mir fehlen da auch noch Kirchenbuchauszüge, um zu verifizieren, dass es die gleiche Person ist. Aber wie soll man als junger Arbeitnehmer bloß ins Archiv fahren? Überstunden abbauen... :thumbdown:


    Dann erstmal: :danke:


    Ich hoffe der nächste Archivbesuch gibt Aufschlüsse.