Maschinenfabrik in Bocholt 1894 - ?

  • Mein Urgroßvater August Hündchen kam mit seiner Familie 1894 von Rheydt nach Bocholt.
    Dort gründete er in der Hohenstaufenstr. (wo sie auch wohnten) eine Maschinenfabrik, die 1904 von seinem Sohn Alexander übernommen und vergrößert wurde.
    Nachgewiesen sind Gebrauchsmusterschutz für eine 'schmiedeeiserne Baumscheibe und der Einbau einer Dampfkesselanlage (1905/6).
    1905 heiratete die Tochter Anna Hermine den Ingenieur Friedrich Ernst Pieron. Ob es zu irgendwelchen Zusammenschlüssen kam, ist dessen Nachkommen nicht bekannt.
    1907 zog Alexander Hündchen nach Wesel, sein Vater 1908 mit dem Rest der Familie nach Düsseldorf.


    Bisher ließen sich keine Handelsregistereinträge finden. Zu dieser Zeit trugen Firman ja meist einfach nur den Namen der Inhaber, aber vielleicht gab es ja auch Ausnahmen?


    August Hündchen scheint in Düsseldorf weiter erfunden zu haben, es gibt Gebrauchsmusterschutz in der Kühltechnik und in der Motorluftschiffahrt.


    Das Stadtarchiv Bocholt hat jede Menge Informationen zur Familie gefunden, aber über das Schicksal der Fabrik ist nichts bekannt. Beim Industriemuseum geht es ja hauptsächlich um die Textilindustrie, jemand will aber mal in diversen Unterlagen nachsehen.


    Hat einer von euch irgendwelche Informationen dazu, die mir weiterhelfen könnten?


    LG
    JuKi

  • Hallo Thomas,


    Vielen Dank, der Telefonbuch-Eintrag ist sehr interessant! Vielleicht war es der einfachere Weg, zu verkaufen und als Geschäftsführer o.ä. weiter zu machen.
    (Übrigens hatte lt. Archiv die Firma Hündchen 1902 die Telefonnummer 2)


    1925 ist die heutige Firma von Hugo Pieron gegründet worden, mit Stammsitz in Berlin.


    Bei einer Pressemitteilung einer Ausstellung des LWL Industriemuseums hatte ich das gefunden:
    "Pieron, Bocholt
    Als ehemaliger Meister und Teilhaber der Isselburger Maschinenfabrik und Eisengießerei gründete Ernst Pieron mit seinem Sohn F. E. Pieron 1899 am Westend eine kleine Maschinenwerkstatt. Mit dem Eintritt des Bruders Otto im Jahr 1912 wurde der Betrieb zur Münsterstraße (hinter dem heutigen Arbeitsgericht) verlagert. 1919 übernahm er die Textilmaschinenfabrik Rudolph & Kühne in Berlin, wohin der Betrieb schließlich 1927 komplett verlegt wurde. Dort stellte man Walzenpressen, Spannrahmen und Schermaschinen her.
    Daneben gründete Pieron in Bocholt-Biemenhorst eine Handelsgesellschaft zum Verkauf der Erzeugnisse. Dort wurden später auch Maschinen- und Spiralfedern produziert. Nach völliger Zerstörung des Berliner Betriebes führte Pieron ab 1945 das Biemenhorster Zweigwerk fort, in dem bis in die 1960er Jahre vor allem Jacquardmaschinen gefertigt wurden."
    (http://www.lwl.org/pressemitte…itteilung.php?urlID=14086)
    Ich bin sicher, der Sohn F.E. Pieron ist der Schwiegersohn. Leider ist wohl das Kind dieser Ehe im Krieg gefallen und die heutige Firma wird von einem anderen Zweig geführt.

  • Guten Morgen Hans,


    vielen Dank für Dein Angebot, aber meine Suche geht ja zurück in die Jahre um 1910.


    Mit Mitgliedern der Familie Pieron habe ich bereits telefoniert, sowohl mit der Seniochefin als auch mit ihrem Sohn, der der aktuelle Geschäftsführer ist. Und auch mit anderen Personen dieses Namens.
    Ihre Kenntnis erstreckt sich nur auf die Gründung des heutigen Werks von 1925, man will aber mal genauer in der Familiengeschichte nachschauen.


    Da mein Urgroßvater bzw. sein Sohn bereits 1907/08 von Bocholt fortgezogen sind und der Name nirgendwo dort mehr auftaucht, liegt die Vermutung nah, dass sie die Firma verkauft haben.


    LG
    JuKi