Deserteur Heinrich Rehse im 2. WK

  • Guten Abend miteinander,


    ich suche Informationen zum Deserteur Heinrich Rehse, aus Gelsenkirchen, im 2.WK. Er soll mehrmals desertiert sein und wurde dann wohl erschossen. Wie und wo kann ich darüber etwas in Erfahrung bringen? Gibt dazu Listen oder muß ich beim WAST anfragen. Auf dem Familienbild ist der Heinrich in Uniform drauf. Kann da jemand was dazu sagen welche Uniform das ist.


    Schönen Abend noch


    Bärbel

  • Hallo Bärbel,


    zur Uniform kann ich leider nichts beitragen, aber ich empfehle dir eine Anfrage bei der Wast. Bei den Unterlagen, die ich erhalten hatte, war z. B. ein Führungszeugnis dabei.


    Viel Erfolg,
    Micha

  • Hallo Simone,


    danke für den Tipp, habe auch schon unterm gleichen Begriff gegoogelt. Wahrscheinlich hab ich das irgendwie überlesen, werde mir das nachher mal anschauen.


    Grüßle


    Bärbel

  • Moin,


    in meiner Liste von Vermissten der Bewährungstruppe 500 habe ich nur diesen gefunden:


    REHSE, Herbert, OGefr., Bew.Btl. 550 z.b.V. (*05.02.1912 Elmshorn, vermisst 06/44 Witebsk).


    MfG Uwe

  • Hallo UHF51,


    ne das ist er leider nicht. Habe mittlerweile vom Militärarchiv Freiburg eine Gerichtsakte erhalten. Demnach ist er nach mehrfachen Verstößen (unerlaubtes Entfernen, Zapfenstreichübertretungen, "Besuch" von weiblichen Personen, etc.) und erfolgter Degradierung zum Kanonier sollte er von seinem letzten Einsatzort in Norwegen zum Feld- Sonder- Bataillon Metz versetzt werden. Bei der Überführung ist er dann geflohen und einige Zeit wieder festgenommen worden. Was dann geschah weiß ich nicht auf jeden Fall ist er dann in dem 500er Bataillon gelandet und dann 1944 zum Tode verurteilt und hingerichtet worden. Nur zu diesem Todesurteil habe ich keine Unterlagen erhalten.


    Grüße


    Bärbel

  • Hallo Bärbel,


    zum Einlesen bzgl. Bewährungstruppe:
    http://forum.panzer-archiv.de/…pic.php?t=9920&highlight=


    Ansonsten wird man ihn als "Wiederholungstäter" dem zuständigen Gericht seiner letzten Truppe zugeführt, dort abgeurteilt und das Urteil auch dort zur Abschreckung vollstreckt haben.
    Hingerichtete & Selbstmörder (mit wenigen Ausnahmen) wurden irgendwo auf einem Friedhof in der Nähe beigesetzt, meist ohne Hinweis auf das Grab!


    MfG Uwe

  • Hallo Uwe,


    das Grab ist bekannt. Er ist in Hannover bei den Deserteuren auf dem Fössefeld-Friedhof begraben. Zumindest steht dort sein Grabstein. Wo das Urteil vollstreckt wurde kann ich bis jetzt nur vermuten, dass es sich um den Schießplatz der Emmerich-Cambrai- Kaserne in Hannover handelt. Wie der Bezug zu Hannover zustande kommt weiß ich allerdings auch noch nicht. Er ist auch bei www.sakobrenner.de/384/deserteure-auf-dem-foessefeldfriedhof/ aufgeführt.



    Gruß


    Bärbel

  • Moin,


    leider weiß ich nicht was ich hiervon zu halten habe:
    www.forum-der-wehrmacht.de/ind…?postID=493515#post493515


    Gruß
    Uwe


    EDIT: Es stellt sich mir die Frage, wenn die Verurteilung durch die FK 225 (Skierniwiece) stattfand, warum soll dieses nicht auch dort vollstreckt worden sein!?
    Als Hintergrund:

    Das aus der Inf.Ers.Kp. 500 (Meiningen) hervorgegangene
    Inf.Ers./Ausb.Btl. 500 war der Dienstaufsicht der
    hessisch-thüringischen Division 409 unterstellt. Es bezog zunächst
    in Fulda die freigewordenen Unterkünfte des zum Ostfeldzug
    ausgerückten Bewährungs-Bataillon 500.


    Nach Umgliederung und Verlegung kam das Inf.Ers.Btl. 500 im Jahr 1943 nach
    Skierniewice, während das Inf.Ausb.Btl. 500 in Tomaschow/Tomaszow
    aufgestellt wurde. Sie unterstanden dort dem WK-Befh. im
    Generalgouvernement [GG] Polen in Krakau. Die Absicht des für das
    Bewährungswesen zuständigen Generals z.b.V. im OKH, aus der
    Bewährungstruppe 500 eine Grenadier-Brigade 500 z.b.V. zu bilden,
    konnte nicht verwirklicht werden.

    Infanterie-Ersatzbataillon 500 und Infanterie-Ausbildungsbataillon 500 wurden 1944 nach Mähren
    verlegt und bezogen Garnison in den Festungen Brünn (E) und Olmütz
    (A). In Böhmen wurde das Genesenden-Bataillon 500 mit Garnison in
    Pardubitz aufgestellt.

    Alle drei Bataillone unterstanden dem WK-Befh. im Protektorat Böhmen u.
    Mähren in Prag. Im Herbst 1944 wurde das
    Grenadier(Ers.u.Ausb.)-Regiment 500 mit Stab und I. (E) Btl. in Brünn
    sowie II. (A) Btl. und Pz.Jg.Kp. in Olmütz gebildet.