"Reiss von Eisenberg"

  • Hallo guten Abend,
    ich jage grade einer Geisterfamilie hinterher, deren Ursprung ich nirgends verorten kann.


    Meine derzeitige Hauptperson, die auch belegt ist, ist
    Friedrich Reiß von Eisenberg *15.03.1606 in Schloß Mernitz/Mähren


    Der Personalteil seiner Leichenpredigt kommt mit grade mal 2 Datumsangaben aus, also ist das Geburtsdatum auch mit Vorsicht zu genießen.
    von ca. 1628 (err.) bis zu seinem Tod 1645 kämpfte er sich durch den 30-jährigen Krieg, anfangs als Corporal, zuletzt als Obrist. m.W. immer auf protestantischer Seite, meistens schwedisch.


    Seine Eltern waren laut LP
    Nikolaus R.v.E. und
    Cordula von Wigel.
    Beide Eltern müssen um 1614 gestorben sein. Außer Friedrich gab es noch 2 Brüder u. 2 Schwestern, über deren Verbleib die LP nichts weiß.


    Die Familie sei angebl. freiherrlich gewesen, wegen Enteignung und Verarmung infolge der Rekatholisierung habe Friedrich R.v.E. den Titel aber nicht länger geführt. (ich zitiere hier nur die LP!!!!)


    Ein Verwandter sein ein gewisser "Herr von Serentin" gewesen (wohl in Böhmen oder Mähren) bei dem er als Page diente. (wo genau?)
    Weitere Namen im familiären Umfeld sind möglicherweise: Zierotin u. Kladowski.


    Schloß Mernitz wurde m.W. noch nicht identifieziert, das haben auch schon andere vor mir versucht.
    Friedrich R.v.E. geistert u.a. auch als Graf durchs Netz (Schreibweie Reuss v.E.), was ich aber auf Grund der LP ausschließe.


    Findet sich vielleicht eine Familie dieses Namens in jeder erdenklichen Schreibweise in der einschlägigen Literatur?


    1635 heiratete er in Hessisch-Oldendorf Leveke von Campen, deren genaue Herkunft auch noch nicht feststeht.


    viele Grüße
    Gisela


    Die Frage, was aus ihm und seinen Kindern wurde, ist erstmal nicht im Vordergrund. Darüber findet sich einiges und ich kenne auch eine Abbildung seines Epitaphs in St. Martin in Halberstadt. Natürlich werde ich keiner weiteren Information die Annahme verweigern. ;)

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

    4 Mal editiert, zuletzt von Gisela ()

  • Hallo Gisela,
    wenn er Obrist im 30Jährigen Krieg war, denke ich, könnte Dr. Bernd Warlich aus Volkach ein guter Ansprechpartner zur Person sein. Insbesondere die abgegangenen Freiherrlichen Familien Böhmes hat Roman v. Procházka in seinen beiden Bänden des Genealogischen Handbuchs erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien behandelt. Allerdings wird die Familie weder bei Kadich u. Blažek noch bei Adalbert Král von Dobrá Voda genannt. Gleichwohl gab es einige Familien (...) v. Eisenberg.
    Tatsache ein schwieriger Fall.
    Grüße
    Lars

  • Hallo zusammen,


    vorweg: Mit dem Thema Adelsforschung kenne ich mich eigentlich nicht besonders aus. Ich fand den Fall aber interessant und habe deshalb ein bisschen recherchiert. Dabei fand ich folgendes heraus, was vielleicht von Interesse sein könnte:


    Viele Grüße
    Uwe

    Forschungsschwerpunkte:
    Schönhengstgau: Raum Zwittau/Leitomischl +++ Ostpreußen: Raum Gerdauen, Raum Gumbinnen
    Baden-Württemberg: Raum Abtsgmünd, Raum Rottenburg/Neckar

    2 Mal editiert, zuletzt von Torre ()

  • Hallo und ganz vielen Dank an alle 4.
    Ich habe den ganzen Abend damit verbracht, euren Hinweisen hinterher zu googeln, und dabei noch einige neue Ideen bekommen.
    Ich werde noch was dazu schreiben, aber jetzt muß ich in die Heia, morgen droht ein ganz normaler Arbeitstag.


    Zum Schluß noch der Fund von Thomas ist natürlich ein Higlight. Im Kontakt mir einem Regionalforscher wurde eine Herkunft Levekes aus der Poggenhagener Linie schon fast ausgeschlossen, was ich nicht recht glaubte, aber wofür ich auch kein plausibles Gegenargument hatte. Die Schwierigkeit scheint also eher bei einer vermutlich unehelichen Geburt ihres Vaters zu liegen. Es sieht wieder gut aus für Poggenhagen ;)


    viele Grüße
    Gisela


    PS
    warum war das Wappen seiner Frau auf seinem Epitaph? War das üblich?
    Ich dachte, es sollte dort eher das Wappen seiner Mutter zu sehen sein.
    Stimmt seine Abstammung nicht, oder kannte der Steinmetz einfach die richtgen Wappen nicht?

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
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