Adelsmatrikel Galizien

  • Liebe Forschergemeinde,


    im Siebmacher zum galizischen Adel fand ich den Hinweis, dass meine gesuchte Familie "Kulikowski" (h. Drogomir) im Jahre 1782 in die Adelsmatrikel von Galizien eingetragen wurde. Nun suche ich dazu genauere Informationen. Dazu fand ich das Werk:


    Poczet Szlachty Galicyjskiej i Bukowinskiej, Lwow 1857 (Verzeichnis des Adels in Galizien und Bukovina, Lemberg 1857).


    Leider stehen dort aber auch nicht wirklich mehr Informationen drin. Wo genau befinden sich heute diese Adelsmatrikel aus Galizien? Wie kann ich rausfinden warum die Familie in den Adelsstand erhoben wurde? Oder generell einfach ein paar mehr Informationen dazu?


    Liebe Grüße,
    Sebastian

  • Zu dieser Anfrage antwortet Herr v. Roy :


    Den Adel des ehemaligen Königreiches Galizien findet man bei Sławomir Górzyński, „Nobilitacje w Galicji“, Warschau 1999.
    Etliche der in diesem Werk genannten Geschlechter erscheinen auch in dem modernen, vom
    Deutschen Adelsarchiv jüngst herausgegebenen „Adelslexikon“, Bd. XVII (Nachträge), Limburg a.d. Lahn 2008.
    Eine Familie Kulikowski wird im „Adelslexikon“ jedoch nicht genannt.


    MfG

  • Danke für eure Antworten und Information!


    Na, Thomas, wie bist du denn darauf aufmerksam geworden ;-)?


    Ja, um die Familie geht es. Ich bin aber mittlerweile schon einige Generationen weiter. Das Forschen in der Ukraine und Umgebung ist teilweise ziemlich schwierig

  • prosa


    hallo und guten Tag,


    bei welchem Personenkreis mit welchen Religionen forschst du da,


    ich habe gerade vom sächsischen Staatsarchiv einige seiten für die Nachforschung mit adressen verschiedener Religionen bekommen
    sonst schau doch mal unter Osteuropa den letzten Eintrag von Zimba123 nach, diese seite ist reichhaltig
    hans

  • Grüß Dich Hans,


    der FN lautet "Kulikowski" in der Wappengemeinschaft (herbu) "Drogomir". Taucht eigentlich in allen möglichen Büchern zum polnischen Adel auf. Jedoch immer nur mit kurzem (üblichen) Hinweis darauf, dass die einige Mitglieder der Familie im 18. Jahrhundert in Galizien in den Adelsstand erhoben wurden.


    Bisher konnte ich über diese Standeserhebung nicht viel mehr auffinden. Ich weiß zwar nicht, ob die Frage die richtige ist, aber mich würde auch interessieren, wo sich diese galizischen Standeserhebung heute befinden. Das Ganze muss ja irgendwie schriftlich dokumentiert worden sein.


    Ansonsten ist die Familie römisch-katholischen Glaubens. Lebt nach wie vor verstreut über alle Ländern, vor allem Ukraine, Russland, Polen und Deutschland.


    EDIT: http://www.odessa3.org/ kenne ich. Bezieht sich ja aber primär auf deutsch-russische Forschungen. Trifft in meinem Fall leider nicht zu. Klassische Ahnenforschung in der Ukraine betreibe ich schon längerer Zeit. Sehr schwierig. Neben den gut zugänglichen KBs haben einige Archive dort sehr gelitten in der Vergangenheit. In diesem Fall geht es ja aber um die Adelsmatrikel von Galizien...schwer greifbar für mich


    Grüße,
    Sebastian

  • Hallo Sebastian,
    da Galizien zum o.g. Zeitpunkt 1782, Eintragung in die galizischen Adelsmatrikel, zur Habsburgmonarchie gehörte, würde ich eine Anfrage an das österreichische Staatsarchiv stellen und nachfragen wo die Adelsmatrikel aufbewahrt werden.
    http://www.oesta.gv.at/site/4925/default.aspx
    Oder über die Suchfunktion im Archiv suchen.
    http://www.archivinformationssystem.at/resultatliste.aspx
    http://www.archivinformationssystem.at/resultatliste.aspx


    Eine weiter gute Quelle könnte der genealogisch/heraldische Verein "Adler" in Wien sein. Eine Anfrage hier zu den Adelsmatrikeln wäre auch sinnvoll.
    http://www.adler-wien.at/index.php/de/contact



    Liebe Grüße
    Duppauer

  • Hallo Duppauer,


    danke dir für deine Rückmeldung. Das Staatsarchiv Österreichs habe ich nun kontaktiert.


    Der Bestand "Adelsmaterialien: Böhmen, Dalmatien, Galizien, Krain, Küstenland, Illyrien (3)" dürfte der richtige sein.


    Die Mail-Adresse der Adler-Gesellschaft in Wien funktioniert leider nicht, die E-Mails kommen zurück.


    Grüße,
    Sebastian

  • Das Kontaktformular geht durch. Ich war nur verwirrt weil keine wirkliche Meldung "gesendet" oder so erschien.


    Antwort habe ich auch schon erhalten, und zwar "dass sich verschiedene Unterlagen in Kopie, betreffend die Adelsmatrikel Galizien, im AVA verwahrt werden. Die Emailadresse ist avafhkapost@oesta.at ."


    Leider kommen auch die Mails bei dieser Adresse zurück. Ich such mal die Telefonnummer des AVA raus und rufe dann an.


    Grüße,
    Sebastian


    EDIT: Da hat sich bloß ein kleiner Fehler eingeschlichen, habe nochmals recherchiert, die korrekte Adresse lautet
    avafhkapost@oesta.gv.at

  • Na dann hast Du ja 2x das österreichische Staatsarchiv angeschrieben.
    AVA= Allgemeines Verwaltung Archiv- im österreichischem Staatsarchiv.
    Doppelt gemailt hält besser! ;)


    Meld Dich wenn es was neues gibt, bin auch schon etwas gespannt. :)


    LG
    Duppauer

  • Ja, dann war dann eher ungewollt, aber gut, passiert.


    Genau, wenn ich was konkretes höre und generell dazu ein paar mehr Infos habe (Stichwort: Wo befinden sich galizische Adelsmatrikel) werde ich das hier posten. Ich glaube, das interessiert viele und man findet doch eher wenig im Netz dazu. Auch wenn hier im Forum einige Seiten generell zur Forschung um Galizien gepostet wurden, sind viele davon mittlerweile offline.


    Grüße,
    Sebastian

  • Ich habe Antwort aus Österreich bekommen und zitiere am besten mal einen Ausschnitt aus dem Schreiben:



    Nach der Teilung Polens im 18. Jahrhundert war in den neuen österreichischen Provinzen Galizien und Lodomerien für die Eingliederung der einheimischen polnischen Adeligen in den österreichischen Adel ein eigener Bestätigungsvorgang entwickelt worden. Dies war deshalb notwendig geworden, da das in den Ländern der Habsburgermonarchie übliche mitteleuropäische Adelsrangschema ganz anders war als das System im alten Königreich Polen: Die einheimischen polnischen Edelleute, die staatlicherseits als adelig anerkannt werden wollten, mussten sich bei der in Lemberg eingerichteten "Galizischen Landtafel" melden und ihren Adel nachweisen. Sie wurden dort eingetragen und damit als galizische Ritter anerkannt. Eine Abschrift dieser listenmäßigen Aufzeichnungen wird hier verwahrt. Die Listen enthalten in der Regel: Name, ergänzende Daten zur Person (keine Geburtsdaten!), Adelsgrad, Urkunde mit welcher der Adel nachgewiesen wurde, Namen des Wappens und Signatur des Bandes in dem diese Angaben in der Lemberger Landtafel vermerkt wurden. Weiterführende genealogische Daten sind daraus nicht zu entnehmen.


    In meinem Fall wurde die von mir gesuchte Familie gefunden und ich kann die Dokumente dazu bestellen!


    Liebe Grüße,
    Sebastian

  • Na prima Sebastian, dann war ja mein Tipp richtig. :)
    Berichte doch mal was an Unterlagen vom österreichischen Staatsarchiv gekommen sind und ob sie Deine Erwartungen erfüllen.
    Wie das österreichischen Staatsarchiv schreibt, befinden sich bei ihnen die Abschriften zur "Galizischen Landtafel"
    Ich nehme mal an das die originale dann noch in der Ukraine gelagert werden.
    Nur falls Du sie noch benötigen solltest, schreib dann das urkrainische Staatsarchiv an und frag nach ob dort die Unterlagen zur Galizischen Landtafel aus dem entspr. Jahr und dem gesuchten Namen gelagert werden.


    Zentrales Archiv http://www.archives.gov.ua/Eng/contacts.php


    Archiv in Lemberg http://www.archives.gov.ua/Eng/Archives/ra13.php


    In der Liste der Archivbestände scheint sich was zu finden, leider beherrsche ich die ukrainische Sprache nicht und der Google Übersetzer hat es auch nicht gebracht.
    Schau mal hier auf Seite 66/67
    http://www.archives.gov.ua/Publicat/Guidebooks/Lvow_p.pdf


    Viel Glück und berichte doch bitte mal weiter ;)


    Lieben Gruß
    Duppauer

  • Gerne halte ich euch hier auf dem Laufenden.


    Ich denke auch, dass die "richtigen" Original in der Ukraine lagern. Ich kenne, aufgrund meiner Ahnenforschungen dort, die Archivstruktur ganz gut, auch die von dir genannten Archive; ich hatte mit diesen schon Kontakt.
    Für einen Außenstehenden wie mich, ist die Kommunikation mehr als schwierig (andere Länder, andere Sitten). Ich dachte immer, wir wären schon sehr regelkonform, aber dort bekommt man generell nur Auskunft, wenn man Datum, Unterschrift & Co richtig positioniert. Auch kann man keine allgemeine Mail hinschreiben á la "Haben Sie im Bestand XY die folgenden Informationen?" Kommunikationssprache ist auschließlich Ukrainisch oder Russisch. Online Datenbanken zu Beständen & Co sind selten bis gar nicht vorhanden. Die Überweisung von Gebühren stellt sich oft auch als kompliziert heraus.


    Aber ich werde das Ganze trotzdem angehen, zumal ich auch jetzt wesentlich besser informiert und vorbereitet bin, als noch vor einem halben Jahr.


    Ich melde mich!
    Grüße,
    Sebastian

  • Jetzt hat mir ein Freund schon Unterlagen aus dem Archiv aus Lemberg besorgt.


    Link zum Scan


    Jetzt ist die ganze Sache (wie üblich) in Latein. Das bedeutet ich muss es mir übersetzen lassen. Allerdings sieht das schonmal gar nicht schlecht aus. Mal sehen, was bei der Übersetzung herauskommt.

  • Ich habe nun die komplette "Akte" des Adelsmatrikel aus Lemberg bekommen. Sie umfasst insgesamt 100 Seiten. Wahnsinnig viel Material.


    Das meiste ist auch Latein, eins, zwei Seiten in deutscher Sprache. Da werde ich jetzt erstmal genug zum Übersetzen haben.

  • Na das ging ja mal flott ! :)
    Warte erstmal ab mit der Beauftragung zur Übersetzung aus dem Latein bis die Unterlagen aus dem österrichischen Staatsarchiv da sind.
    Vielleicht sind da schon Dokumente übersetzt.
    Lieben Gruß
    Duppauer