Kosten und Zeitaufwand der Ahnenforschung?

  • Zitat

    Mir scheint, dass jede Antwort wieder zwei bis drei Fragen aufwirft.


    Oder wie das schon mal so schön ausgedrückt wurde ...


    "Verflixt !! Jedesmal, wenn ich einen neuen Ahn finde, muss ich noch zwei Leute dazu finden !" :D


    Gruß,
    Bob

  • Hallo zusammen
    Mich hat die Ahnenforschung bis jetzt genau 15 Euro gekostet.10 Euro für Daten aus einem KB(es wurden da mir schriftlich einige Daten mitgeteilt)und 5 Euro für eine CD mit einem Programm wo die Ahnen aufgelistet werden .Die CD war im Abverkauf zu haben.Der Zeitaufwand ist irre.Ich betreibe die Forschung jetzt seit 10 Jahren und davon war ich zusammengezählt mindestens ei 3/4 Jahr damit beschäftigt(im Kirchenarchiv in Klagenfurt,verschiedenen Kirchen die die Bücher noch bei sich gelagert haben und vor dem PC).Ende noch nicht in Sicht.
    Liebe Grüße
    Franz Josef

  • Also bei aller Liebe zur modernen Technik brauche ich was auf Papier.


    Meine gedruckte Familiengeschichte steckt in vier Ordnern und soll ja auch mal ein Buch werden. Außerdem vier Ordner mit Quellen und Nachweisen, ein Ordner mit Briefen und einer für Verschiedenes.
    Drei Alben für die alten Fotos. Eine Sammelmappe mit alten Karten.
    Deshalb kommen zu den Archivgebühren noch Drucker/Scanner, Patronen, Papier, Ordner, Klarsichthüllen und für die Zeit am PC Naschzeug und Kaffee :D .


    Schöne Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo und Danke für die Antworten!



    Ich hatte auch einige schwache Kopien, musste diese allerdings noch nie reklamieren da ich das Schriftbild wieder über die Scannereinstellungen hinbekommen hatte. Also die Urkunde auf den Scanner und ein bischen mit Helligkeit und Kontrast spielen ... dann ausdrucken und zur Urkunde packen.


    Mich würde aber auch interessieren welche Erfahrungen andere gemacht haben wenn dann doch eine Reklamation nötig war.


    Danke für den Tipp mit dem Scanner! Ich fürchte nur, dass das hier nicht funktionieren wird. Gerade bei der einen Urkunde ist gerade noch an einigen Fragmenten zu erahnen, dass da wahrscheinlich so etwas wie Text steht, das meiste ist einfach nur weiß. Anscheinend ist es mit einem anderen, viel helleren Stift geschrieben. Ich kann nur raten, was dort steht und ob es relevant ist.


    Bei der anderen Urkunde ist es besser, da kann ich deutlich sehen, dass es die 2. Geburt ist und ebenso der Hinwies auf die Geburt der Mutter. Von der Geburt des Vaters kann ich aber nur das Datum lesen, nicht den Ort. Und der wäre mir gerade recht wichtig, denn in der Familie heißt es nur, er kam irgendwie aus dem Osten (Schlesien oder Ostpreußen oder so, von hier aus gesehen ja eh alles das gleiche ...). Vielleicht versuche ich es da mit dem Scanner, und wenn das nichts hilft, stelle ich es vielleicht hier bei der "Lesehilfe" ein.


    Ich überlege, ob ich einfach morgen früh mal beim Standesamt anrufe und ganz freundlich frage, ob man da nicht noch was machen kann. Mehr als "nein" sagen können sie ja nicht. ?(



    Mich hat die Ahnenforschung bis jetzt genau 15 Euro gekostet.10 Euro für Daten aus einem KB(es wurden da mir schriftlich einige Daten mitgeteilt)und 5 Euro für eine CD mit einem Programm wo die Ahnen aufgelistet werden .Die CD war im Abverkauf zu haben.Der Zeitaufwand ist irre.Ich betreibe die Forschung jetzt seit 10 Jahren und davon war ich zusammengezählt mindestens ei 3/4 Jahr damit beschäftigt(im Kirchenarchiv in Klagenfurt,verschiedenen Kirchen die die Bücher noch bei sich gelagert haben und vor dem PC).Ende noch nicht in Sicht.



    Also bei aller Liebe zur modernen Technik brauche ich was auf Papier.


    Meine gedruckte Familiengeschichte steckt in vier Ordnern und soll ja auch mal ein Buch werden. Außerdem vier Ordner mit Quellen und Nachweisen, ein Ordner mit Briefen und einer für Verschiedenes.
    Drei Alben für die alten Fotos. Eine Sammelmappe mit alten Karten.
    Deshalb kommen zu den Archivgebühren noch Drucker/Scanner, Patronen, Papier, Ordner, Klarsichthüllen und für die Zeit am PC Naschzeug und Kaffee :


    Danke für Eure Antworten!


    Mir geht es glaube ich eher wie Ursula: Ich liebe meinen Papierkram, auch wenn er natürlich (noch) längst nicht so umfangreich ist. Wenn möglich, will ich eine Kopie haben, damit ich später noch nachvollziehen kann, woher die Infos sind, die ich habe. Ich habe ja jetzt leider schon 30 € ausgegeben, also doppelt so viel wie Franz Josef in 10 Jahren. Und "Bürokram" wie Ordner, papier usw. zähle ich gar nicht. :S


    Aber wahrscheinlich (hoffentlich) wird es billiger, wenn ich erst einmal aus dem "Standesamtsalter" raus bin. :rolleyes:


    Liebe Grüße
    Tim

  • Hallo in der Runde,
    über Kosten und Aufwendungen über die Erforschung der Ahnen kann ich meist im Vorhinein nicht sagen, einmal geht es um sammeln(tytisch germanisch sammler un d Jäger) dann um eine geordnete Aufstellung der Familie und dann kommen noch alle Urtanten hinzu.
    Kosten entstehen meist bei Kopien der Standesämter oder Regionalarchive. Forschung in den Staatsarchiven ist zwar kostenneutraler, aber dafür ist der Bdestand wesendlich größer, der durchzusehen ist. Wenn man dann noch die 50 personenbezogenen Ereignisse, wie es bei Ancestry steht, dann ist selbst schon in der 2-3 Generation viel zu schreiben. Glücklich kann man sein, wenn plötzlich jemand mir eine Mail schreiubt, ich hab da etwas für deinen Stammbaum, und Zack, hat ich ganz viele Daten zusammen.
    Etwas komplizierter wird es immer dann, wenn sich in den geschriebenen Namen ein Buchstabendreher hinzufügt, na die Pfarrer waren auch nur menschen, und wenn jemand nuschelt, dann wird dies auch genuschelt geschrieben.
    Meine PC-Zeit habe ich mir limitiert, d.h. für den Stammbaum nur eine bestimmte Zeitmenge pro Tag mir zu zumuten. Dann bleibt der PKopf halt eben auch noch frei für etwas anderes. Allerdings, wenn ich mein Zeitlimit rechnerisch 2h pro tag anrechne, sind dies 730 h im Jahr, wenn ich dann noch 15 Jahre leben will, ist dieses Zeitkonto noch überschaubar.
    hans

  • Hallo,


    das schöne an der Ahnenforscherei ist ja, dass sie nie fertig wird und sich somit nicht stressen muss. Abgesehen von Verwandten, die versterben bevor man sie ausgefragt hat, werden die Daten ja auch nicht schlecht oder verschwinden wieder wenn man sich ein halbes Jahr nicht drum kümmert. Man kann der Geschichte also soviel Zeit opfern, wie gerade geht. Bei mir ist die Ahnenforschung ganz klar ein Saisongeschäft. Es gibt Zeiten, da brummt es, und es gibt Monate, da Ruhen meine Vorfahren in Frieden.
    Auf diese Weise halten sich auch die Kosten sehr in Grenzen. Wenn ich über das Jahr vielleicht 50€ ausgebe ist das nicht viel mehr als ein ausführlicher Kneipenabend. Für dieses Jahr habe ich einen Archivbesuch in Polen geplant. Sowas ist aber eher die Ausnahme.
    Bei mir hat zwar auch schon jemand einen großen Teil für meinen Stammbaum erarbeitet und mir als Datensatz zur Verfügung gestellt, aber der reine Besitz der Daten ist nicht mein Forschungsziel. Also muss man doch auch die alle noch mal anfassen.


    Gruß Torsten

    Derzeit auf der Suche nach FN LUBENOW aus SOLTNITZ Krs. Neustettin / Pommern.

  • Hallo Tim,


    auf deine Frage nach den Kosten ist ja nur sehr begrenzt reagiert worden. Ist ja auch eine Frage mit vielen Aspekten, da hält man sich schon mal bedeckt ;)
    Es gab schon zwei Umfragen dazu, beide etwas älter. Trotzdem zeigen sie imho deutlich die großen Unterschiede.
    Du findest die Umfragen hier und hier .


    Ich schreibe mir auf, was ich so für mein Hobby Ahnenforschung ausgebe. Das schwankt von Jahr zu Jahr, je nachdem wieviel Zeit ich aufwenden kann.
    Ich erfasse die Kosten in mehreren Kategorien, dadurch kann ich recht genau sehen, wie sich die Kostenschwerpunkte ändern.
    Alles, was nicht ausschließlich mit dem Hobby zu tun hat, wird nicht erfasst (z.B. Rechner + Software - mein Ahnenprogramm ist kostenlos - , Büromaterial usw. Auch die Kosten für "externe Verpflegung" auf Reisen erfasse ich nicht).
    Die größten Brocken sind Reisekosten und Literatur. Bislang forsche ich anscheinend in Bereichen, die nicht oder nur sehr punktuell "im Internet" auftauchen, also muss ich selber hinfahren (Magdeburg, Berlin, ...).
    Ich zeig mal eine Übersicht:



    Die absoluten Zahlen lass ich mal besser weg :D
    So sieht das bei mir und meiner Situation aus - wer viel bei ancestry und Co finden kann, hat wahrscheinlich kaum Reisekosten. Also nicht verallgemeinern!


    Am Anfang meiner Forschungen war der Anteil an Literatur besonders hoch, inzwischen sinkt er merklich. Letztes Jahr hatte ich Reisekosten Null - kaum Zeit für's Hobby.
    Weil ich weiß, was mich die Archivbesuche kosten, konnte ich aktuell gut abschätzen, ob sich ein Archion-Pass für mich lohnt: ja, sogar der Jahrespass hat sich nach wenigen Tagen schon bezahlt gemacht.



    Das ist übrigens die einzige Sache, wo ich Kosten notiere, ich bin eigentlich alles andere als ein Buchalter (nix gegen Buchhalter, die braucht man wirklich!).
    Ich könnte mir nicht vorstellen, meinen Alltag so zu erfassen ("Haushaltsbuch"), uninteressant für mich.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo,


    danke für die Antworten!


    Die Umfragen kenne ich schon. Teilweise schon etwas erschreckend, wie viel Geld einige ausgegeben haben. Aber anderereits ist ja auch immer die Frage, auf wie viele Jahre sich die Summe verteilt, daher sind die Umfragen nur bedingt aussagekräftig. Wer gerade angefangen hat, hat bisher weit weniger ausgegeben als jemand, der schon 20 Jahre dabei ist. Die Kosten pro Jahr wären vielleicht aussagekräftiger.


    Aber es stimmt natürlich, es ist immer abhängig davon, wie viel/schnell man "arbeitet". Daher mache ich mir mittlerweile auch keine so großen Sorgen mehr, dass es zu sehr ins Geld geht oder zu viel Zeit kostet. :) Momentan bin ich ja nur selten zuhause und daher längt nicht so schnell unterwegs, wie ich könnte, wenn ich könnte. Aber die Ahnen werden mir nicht weglaufen. ;)


    Momentan konzentriere ich mich auf die Familienzweige vor Ort, da muss ich nicht weit reisen. Aber wenn es dann mit gleich zwei Zweigen in Richtung Schlesien geht, muss ich wohl schauen, wie weit ich von hier aus komme. Da regelmäßig hinzufahren ist eher nicht drin, zumal ich kein Wort Polnisch spreche. (Wenn meine Oma noch da wäre, würde sie jetzt wieder sagen: Das ist nicht schwer, das kann man lernen. Aber leider habe ich das Sprachtalent eher nicht geerbt.)


    Nun ja, die Zeit wird es zeigen.


    Aber es stimmt, dass immer neue Fragen auftauchen. Heute hatte ich fast den Eindruck, dass die Ahnen einem doch manchmal "weglaufen". Ich habe gerade erfahren, dass meine Großmutter und Urgroßmutter beider nicht in dem Ort gestorben sind, wo ich mir sicher war, dass sie dort gestorben wären. Jetzt muss ich ihnen weiter "hinterherlaufen". :huh:


    Gruß
    Tim

  • Hallo allerseits,


    beim Standesamt bekomme ich anscheined jedes mal eine andere Auskunft. Nachdem man mir erst gar keine Kopien geben wollte und ich dann nur beglaubigte Kopien für 10 € bekommen konnte, hieß es jetzt bei der Anforderung weiterer Urkunden, dass es sehr wohl auch unbeglaubigte Kopien gibt, die dann nur 7 € kosten. ?(


    Wegen der unlesbaren Randvermerke habe ich per E-Mail freundlich nachgefragt. Ich habe aber noch keine Antwort bekommen. Man ist dort gerade sehr ausgelastet und Anfragen wegen Ahnenforschung haben natürlich geringste Priorität. Aber man versprach mir, sich im Laufe der Woche darum zu kümmern.


    Gruß
    Tim

  • Hallo,


    der Vollständigkeit halber und weil ja nach Erfahrungsberichten mit "Reklamationen" beim Standesamt gefragt wurde:


    Ich hatte eine freundliche E-Mail hingeschrieben und nachgefragt. Ich bekam als Antwort, dass die Notizen am Rand nicht Teil der Urkunde sind und auch im Original schlecht zu lesen sind, da sie meistens nur mit Bleistift geschrieben sind. Der Standesbeamte hat damals am Rand Hinweise notiert die im nützlich erschienen, wie bei Geburten Geburtsdatum und -ort und wenn bekannt auch Standesamt und Registernr., ebenso Hinweise, ob es vorher schon weitere Geburten gab. Außerdem wurde bei Geburten nach dem Krieg der Wohnort vor 1939 für beide Elternteile notiert, weil man das damals wohl für statistische Zwecke brauchte.


    Früher hat man solche Anmerkungen spätestens vor der Anfertigung von Kopien meist wieder ausradiert. Da sie jedoch für die Ahnenforschung nützlich sein können, war die Standesbeamtin so nett, sie zu transkribieren und mir per E-Mail zuzuschicken. :) Und bei weiteren Kopien hat die darauf geachtet, dass die Notizen möglichst lesbar bleiben.


    Davon zu unterscheiden sind Randbeurkundungen, die offiziell Teil des Eintags sind. Sie sind daran zu erkennen, dass sie vom Standesbeamten unterschrieben sind. Dadurch wurden offizielle Nachträge eingefügt, z. B. bei einem Heiratseintrag dass einer der Ehepartner verstorben ist.


    Die Standesbeamtin war übrigens trotz großer Auslastung sehr freundlich, hat mir viel erklärt und mir bei den Kopien, die ich jetzt bekommen habe, bei einer sogar noch die Ortsangaben auf einen Zettel geschrieben, weil sie schlecht lesbar waren.


    Gruß
    Tim

  • Hallo Tim,


    ich hab jetzt überflogen, mir lag noch ein Tipp am Herzen: halt mal inne und frage Dich, ob Du es packen würdest, wenn Du feststellen müsstest, dass einer Ahnen Mitarbeiter von Hitler war. Wenn nein und es ist trotzdem Dein Wunsch mit der Ahnenforschung weiter zu machen, versuche nicht, diesen Menschen zu hassen und Dich für ihn zu schämen. Er ist vermutlich schon tot, wenn nicht, ist es gerade Ahnenforschung die beste Möglichkeit, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Es war eine andere Zeit, Hitler war ein Meister der Verführung und Verblendung. Viele Soldaten würden die Zeit zurückdrehen um es ungeschehen zu machen. Gib deshalb ihnen die Chance, vorurteilsfrei zu fragen.


    Wenn es sehr schwer fällt, halte innerlich Abstand, sie ist ein Teil der Familiengeschichte, mehr nicht.


    Ich bin auf ein paar Verbrecher gestoßen und ausgerechnet aus dieser Linie hat sich jemand gefunden, der mit mir Ahnenforschung betreiben möchte. Ich weiß nicht, ob ich es ihm sagen soll und wie.


    Eine Anregung aus einem Ahnenforschungsprogramm hab ich bekommen, damit es nicht so "trocken" wird: wenn es Film- und Tonmaterial gibt, da was anhängen, grad von Groß- oder Urgroßeltern. Aber auch Anektoden können eine Person positiv in Erinnerung behalten werden. Ein "böser" Mensch, der bis zum Tod einfach bösartig, unausstehlich, oder noch mehr war, hat man neg. in Erinnerung. Aber es gab ja trotzdem irgendwann mal was positives. Besonders mit Unterstützung ist das möglich. Jeder befragte Zeitzeuge bekommt ein Blatt, wo er 3 negative und 3 positive Dinge aufschreiben soll. Zuerst fallen ja neg. Dinge ein, dann sind die schon mal weg und erinnert sich leichter an positives.


    Vllt hat er den Kindern die Schuhe binden gelernt, Fahrrad fahren etc., was ihn als kinderlieben geduldigen Menschen auszeichnet - auch wenn er womöglich da schon ein Trinker war.


    War er im Schützen-, Fussballverein? Die selbe Möglichkeit. Durch das Aufschreiben der Anektoden bekommt der Ahn gleich ein anderes Bild. Ein Bild, was und wer er eigentlich gewesen wäre, was den Ausschlag gab, warum sich sein Verhalten so änderte. Sollte später jmd. anders um Deinen Forschung in der Familie interessiert sein, wird er sich wundern, was für Verwandte er doch hatte. ;)


    LG, Doschek

  • Ich bin auf ein paar Verbrecher gestoßen und ausgerechnet aus dieser Linie hat sich jemand gefunden, der mit mir Ahnenforschung betreiben möchte. Ich weiß nicht, ob ich es ihm sagen soll und wie.

    Hallo zusammen,


    es gibt ja Menschen, die gerade davon inspiriert wurden, z. B. Ferdinand von Schirach, Enkel des NS-Reichsjugendführers Baldur von Schirach, der tolle Bücher schreibt.


    Wenn ich meine Mutter ärgern will, dann sage ich ihr auch, dass sie einen Knastbruder unter den Vorfahren hatte, so um 1830. :D Das mit dem Ärgern klappt aber nicht so recht. Ist wohl alles schon zu lange her.


    @ Doschek: Wenn derjenige sich für seine Vorfahren interessiert, dann wird er früher oder später selber die Geschichten entdecken. Es kommt ja heutzutage in Deutschland zum Glück nicht mehr so häufig vor, dass der Überbringer einer schlechten Nachricht erschossen wird. ;) Also kannst Du es ihm auch erzählen.

  • Hallo Zimba,


    es ist eins der familiären Verbrechen, die meist unentdeckt bleiben: Missbrauch. Und das nicht X-Generationen entfernt, sondern Tante und Onkel. Sie leben zwar beide nicht mehr, aber es ist etwas anderes, ob jmd wegen Versicherungsbetrug im Gefängnis sitzt oder die Cousine missbraucht wurde. Aus den selben Gründen er von seiner anderen Tante (Mutter seiner Cousine) großen Kontakt vermieden wurden, weil die Tante von einem Onkel oder Vater auch als Kind missbraucht wurde.


    Als ich das erfuhr, ist mir erstmal schlecht geworden.


    LG, Doschek

  • Hallo Doschek,
    hallo Simone,


    ich denke nicht, dass ich Probleme damit hatte. Für die Taten meiner Vorfahren kann ich nichts, und es ist nicht so, dass ich mir einbilde, nur von vorbildlichen Menschen abzustammen.


    Diejenigen aus meiner Familie, die die Nazi-Zeit miterlebt haben, sind größtenteils schon tot, manche schon recht lange. Daher kann ich das auch mit einer gewissen Distanz sehen und muss mir keine Gedanken machen, wie ich mich denen gegenüber verhalten würde, wenn ich da etwas rausfinde.


    Ich forsche momentan nicht gezielt danach, aber wenn ich erfahren würde, wie meine Großeltern usw. sich in der Nazizeit verhalten haben, würde es mich schon interessieren. Viel geredet wurde darüber nämlich (verständlicherweise) nicht.


    Mein Großvater erzählte einmal, seine Familie hätte damals Ärger bekommen, weil sie mit "ihrem" polnischen Zwangsarbeiter am selben Tisch gegessen haben. Sowas hat allerdings wohl nach dem Krieg jeder Zweite erzählt ...


    Meine Großmutter erzählte mir einmal davon, dass in ihrer Schulzeit ihr Lehrer, der sich gegen Hitler ausgesprochen hatte, "abgeholt wurde" und nie wieder gesehen wurde. Das fand sie sehr schrecklich.


    Ihr Bruder (mein Großonkel) meinte hingegen mal, Hitler sei gar nicht so schlecht gewesen, nur das mit den Krieg hätte er halt nicht machen sollen ... Sie fügte dann hinzu: "Und das mit den Juden."


    Film- und Tonaufnamen wären schön, aber ich glaube nicht, dass es sowas gibt. Es ist schon schwer genug, an Fotos zu kommen, zumal meine Verwandten kein Interesse an solchen alten Dingen haben.


    Ich denke, Missbrauch würde mich mehr mitbehmen, jedenfalls wenn es Leute beträfe, die noch leben oder ich zumindest noch kennen gelernt habe.


    Aber bisher ist das einzige "dunkle Familiengeheimnis", dass mein einer Großvater, der schon lange vor meiner Geburt gestorben ist, im Krieg schon einmal geheiratet hat, und anscheindend keiner weiß, waas aus der ersten Frau geworden ist und ob es überhaupt eine rechtskräftige Scheidung gab. Aber ich habe zumindest das Datum und das Standesamt herausbekommen.


    Gruß
    Tim