Suche Familie Westerweck/ Petermann

  • Guten Morgen,


    ich bin auf der Suche nach Ahnen der Familien ]Westerweck und Petermann aus dem Gebiet Elbing, Marienburg, Trunz und Eschenhorst.
    Meine Urgroßeltern waren Bruno Westerweck, geb. am 10.10.1904 wahrscheinlich in Trunz oder Umgebung. Er hatte mehrere Geschwister, Kurt Westerweck als Name ist sicher, die weiteren Geschwister namentlich unbekannt. Meine Großmutter erzählte von einer Schwester mit Namen Frieda Westerweck. Bei meinen Recherchen fand ich eine Frieda Westerweck,geb. 1913, allerding geb. Colmsee aus Trunz, aber das wäre ja dann eher eine Schwägerin. ?


    Meine Urgroßmutter hieß Erna Westerweck geb. Petermann, geb. am 24.12. 1907, evtl in Elbing , da nach meinen Informationen eine Tante meiner Oma ebenfalls in Elbing lebte. Allerdings habe ich keine Namen oder Informationen zu den Geschwistern/ Verwandten meiner Urgroßmutter.


    Bruno und Erna Westerweck lebten in Trunz und arbeiteten dort bei einem Bauern. In Trunz wurde auch ihr Sohn Günther Westerweck geboren. Vor 1938 müssen sie nach Eschenhorst gezogen sein, da meine Oma dort am 26.11.1938 geboren wurde. Bis zur Flucht 1945 lebte die Familie in Eschenhorst. Erna Westerweck floh mit ihrer Tochter Irmgard und lebte bis zu ihrem Tod in Neubukow, Mecklenburg- Vorpommern. Bruno Westerweck lebte nach Kriegsende ebenfalls in Mecklenburg- Vorpommern.


    Ich stehe also noch ziemlich am Anfang meiner Suche und würde mich sehr freuen, wenn mir jemand Hinweise oder Informationen zum Leben meiner Urgroßeltern und ihrer Vorfahren geben könnte. Demnächst bekomme ich die Papiere meiner Urgroßmutter und meiner Oma, die sie als Vertriebene erhielten und ergänze dann gegebenenfalls weitere Angaben.


    Vielen lieben Dank im Voraus!


    Steffi

  • Hier die Antwort des Herrn v. Roy :


    Die Erforschung der Familien WESTERWECK und PETERMANN dürfte vielversprechend sein. Bereits am 18. März 1 5 9 9 trat der Schüler GEORG WISTERWEG (so geschrieben) in die oberste Klasse „Germanica superior“ des Gymnasiums der Stadt Elbing ein. Ihm folgten am 5. Juli 1604 der Schüler PETER WESTERWICK (Klasse „Germanica superior“) und am 23. April 1652 der Schüler MICHEL WISTERWICK (Klasse „Germanica inferior“). Der Schüler SIMON PETERMAN (so geschrieben) trat am 23. Aug. 1651 in das Elbinger Gymnasium ein (Klasse III). - Quelle: Hugo Abs, Die Matrikel des Gymnasiums zu Elbing 1598-1786, Danzig 1936/44.


    Dem Werk von Gustav E. Reimer, Die Familiennamen der westpreußischen Mennoniten (2. Aufl., herausgegeben vom Mennonitischen Geschichtsverein, Weierhof/Pfalz 1963) zufolge handelt es sich bei der Familie WESTERWICK (so geschrieben) um eine alte Mennonitenfamilie, die in den Kirchenbüchern der Danziger Mennonitengemeinde ab 1668 erscheint und die auch in den Kirchenbüchern der Gemeinden Rosenort, Fürstenwerder und Elbing zu finden ist. Reimer vermutet wohl zu Recht, daß sich der Familienname von einer der niederländischen (heute auch belgischen) Ortschaften namens „Westerwijk“ herleitet.


    Im Elbinger Wohnungs-Anzeiger für 1900 wird die Familie WESTERWECK o.ä. nicht genannt. Hingegen erscheinen hier die Arbeiter GOTTFRIED PETERMANN (wohnhaft in der Angerstraße 29 und im – der ev. St. Marien-Gemeinde gehörenden - Haus Klosterhof 3) und JOHANN PETERMANN (Grubenhagen 47), der Droschkenhalter AUGUST PETERMANN (Kürschnerstraße 29, das Haus gehörte ebenfalls der ev. St. Marien-Gemeinde), der Schuhmacher JAKOB PETERMANN (Äußerer Georgendamm 17/18) und der Werkmeister OSKAR PETERMANN (Große Lastadienstraße 7/8; das Haus gehörte der Schichau-Werft, bei der der Werkmeister beschäftigt gewesen sein dürfte).


    Nachtrag


    Ein Wappen der Danzig-Elbinger Familie Westerwick habe ich nicht gefunden, wohl aber eine alte H a u s m a r k e , die ein JOHANN WESTERWICK im Jahre 1 5 5 7 - beim Erwerb einer Grabstätte in der ev. Danziger St. Marien-Kirche - auf seinem Grabstein anbringen ließ (vgl. Joachim v. Roy, Danziger Hausmarken 1435 bis 1656, in: Ostdeutsche Familienkunde 1989, S. 49, Abb. Nr. 286).


    JOHANN WESTERWICK dürfte Calvinist gewesen und erst später (wie viele andere Danziger Calvinisten auch) wegen der Verfolgung der Reformierten durch die Lutheraner zur mennonitischen Kirche übergetreten sein. - Die Elbinger Familie PETERMAN könnte evtl. englischen Ursprungs sein, da im Jahre 1579 fünfundsechzig - von den Hamburger Lutheranern verdrängte - protestantische englische Handelsherren in Elbing eine neue Heimat fanden, wo sie die privilegierte „Eastland-Company“ gründeten und den britischen Ostseehandel an sich zogen.


    Ob die Familie WESTERWICK, die im Jahre 1 6 7 4 in Dänemark geadelt wurde, zu der Danzig-Elbinger Familie Westerwick gehört, wäre zu prüfen. Das der Familie in Dänemark verliehene W a p p e n wird in Rietstap's internationalem Wappenwerk „Armorial Gènèral“ wie folgt beschrieben: „Écartelé, aux 1 et 4 de gueules à une morue sans tête d'or posée en pal, accostée de deux couronnes du même, au 2 d'or à la fasce de gueules, au 3 coupé d'azur sur une mer au naturel de laquelle s'élèvent trois fleurs d'argent brochant sur l'azur. Cimier: deux croissants figurés et adossés d'or.“


    Das wäre: Geviert; in den Feldern 1 und 4 in Rot ein pfahlweise gestellter, kopfloser goldener Dorsch, begleitet von zwei goldenen Kronen, im Feld 2 in Gold ein roter Querbalken, im Feld 3 in Blau drei sich aus einem natürlichen Meer erhebende silberne Blumen. Auf dem Helm zwei voneinander abgewendete goldene „gebildete“ Halbmonde.


    MfG


    Die Kirchenbücher der Mennoniten-Gemeinden Danzig, Elbing, Rosenort und Fürstenwerder haben den Zweiten Weltkrieg überdauert (vgl. http://chort.square7.ch/FB/Kirchenb.html und http://www.mennonitegenealogy.com/prussia/ ). Im übrigen dürfte es sich lohnen, in die – online einsehbaren – älteren Wohnungs-Anzeiger der Stadt Elbing Einblick zu nehmen. Viel Erfolg!

  • Hier ein weiterer Nachtrag von Herrn v. Roy :


    Nachtrag


    Dem „Generalindex“ des Münchener Wappen-Herolds zufolge soll das W a p p e n einer aus Danzig stammenden Familie WESTERWICK in der - vom Verlag Pro Heraldica herausgegebenen -
    „Allgemeinen Deutschen Wappenrolle“, hier im Band IX, Seite 513, veröffentlicht worden sein, vgl. http://pro-heraldica.de/heraldik/wappenregistrierung/ .


    Das fragliche Wappen wurde erst 1 9 8 6 gestiftet (vgl. http://eherold.org/emblem/wappen-westerwick/ ), wobei sich der Stifter - mehr oder minder überzeugend - an das Wappen der schwedischen Stadt VÄSTERVIK angelehnt hat. (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%A4stervik_(Gemeinde)
    https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%A4stervik_(Gemeinde
    ) .



    Der 1 9 8 7 erschienene Band IX der „Allgemeinen Deutschen Wappenrolle“ kann u.a. hier preisgünstig erworben werden:
    http://www.zvab.com/Allgemeine…and-IX-Pro/17175781077/bd .


    MfG

  • Vielen Dank für die Informationen an Herrn Roy,


    mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei Oskar Peterman um den Vater meiner Urgroßmutter Erna. Der Hinweis auf eine Tätigkeit im Schichau -Werk rückt die Aussage meiner Großmutter , dass mein Ururgroßvater bei einem Bahnunglück im Rahmen seiner Tätigkeit ums Leben kam, Mit ihm sollen zwei weitere Kollegen gestorben sein, in einen neuen Kontext.


    Kann mir jemand vielleicht Informationen geben, wo man solche Unfälle im Schichau- Werk dokumentiert finden kann? Es müsste ca. 1910 passiert sein.



    Vielen dank nochmals für die Hilfe.


    Steffi