Ich bin neu hier

  • Hallo liebe Ahnenforscher,
    ich bin der Uwe, Mitte 50, gebürtiger Franke aber lebe nun in der Nähe von Berlin.
    Angefangen mit der Ahnensuche habe ich im April 2016 und bin vorrangig auf der Suche nach meinen Vorfahren mütterlicherseits.
    Die Namen sind Dürrschmidt (Großvater) und Unrath (Großmutter).


    Nach Monaten der ergiebigen Suche und Finden von hunderten Verwandten stoße ich nun an meine Grenzen.
    Die Vorfahren meiner Mutter gehörten im 17./18.Jhdt. zu den Bauern und Webern, die nach Lodz und Zdunska Wola, Polen ausgewandert sind.
    1945 wurden sie wieder nach Deutschland zwangsversiedelt


    Durch die digitalisierten Kirchenbücher bei genealodzy.pl war es relativ leicht, wenn auch arbeitsintensiv, mehr als hundert Verwandte im Zeitraum von 1800-1914 geborene zu finden, wobei ich die Urkunden nicht lesen kann.
    Doch was war davor und danach?
    Ein Bruder und Onkel meiner Oma sind in die USA ausgewandert und sehr gut bei Ancestry dokumentiert, was mir gleich 500 Verwandte im Stammbaum eingebracht hat.


    Meine Großmutter war eine geborene Unrath und der Name taucht sehr sehr häufig (50x-100x)in Zdunska Wola und Umgebung auf.


    Den ältesten Unrath den ich gefunden habe war Chrystofor geb. ca. 1750-1760 verheiratet mit einer Anna Chrystyna xxxx geb. ca. 1750-1760
    beide hatten mindestens 4 Kinder, einer davon ist ein direkter Vorfahre von mir. Jan Bogumil Unrath aka Johan Gottfried Konrad geb. 1796 in Zdunska Wola. Ich bin mir zu 99% sicher, das es sich um die selbe Person handelt.


    Die verschiedene schreibweise der Nachnahmen stellt für mich ein großes Problem dar.
    Der Name Unrath wird auch Konrad geschrieben. Sind alle Konrad auch Unraths in den Datenbanken?


    Ich habe dazu bei Ancestry etwas interessantes entdeckt.
    "Als Varianten von Konrad begegnen uns z.B. die Familiennamen Conrad(t), Konradt, Konrath, Kunrath."
    Meiner Meinung nach wurde aus Kunrath irgendwann mal Unrath.


    Ich habe also mehr Fragen als Antworten und erhoffe mir hier Hilfe und Unterstützung, die ich gerne auch anbiete.


    Liebe Grüße


    Uwe

  • Hallo Uwe,


    herzlich willkommen im Forum! Dich scheint der Ahnenforschungsvirus ja voll erfasst zu haben. Toll, dass Du so schnell so viele Erfolgserlebnisse zu verzeichnen hattest.


    Das Lesen der Handschriften ist Übungssache. Bei Archivbesuchen habe ich festgestellt, dass ich bei schwierigen Handschriften locker einen halben Tag brauche, um mich einzulesen. Wenn man die Originaldokumente am heimischen PC einsehen kann, ist das natürlich sehr komfortabel.


    Das mit den "mehr Fragen als Antworten" ist wohl ein systemimanenter "Fehler" der Familienforschung: findet man einen Vorfahren, muss man gleich zwei weitere suchen. ;-)


    Zu dem FN Unrath / Konrath kann ich leider nichts sagen.

  • Hallo Uwe,
    der Bogomil ist identisch mit Gottfried,ist die polnische Form.
    Hat man bei polnischen Urkunden of,t die polnische Variante eines Namens. Habe mich nach 5 Jahren suchen langsam daran gewöhnt. Auch Familiennamen wurden ins polnische, oder altrussische ,je nach Ortslage, übertragen. So wurde bei mir aus Mass Masow.
    Was das nicht lesen können des Textes betrifft, so habe ich noch nach Jahren das gleiche Problem. Darum habe ich mich entschlossen die Texte wörtlich übersetzen zu lassen, wenn ich den Namen zu erkennen glaube, Übersetzungsmaschinen sind zu ungenau. Kostet zwar Geld, ist aber oft erstaunlich was danoch rauskommt. Zun mal in der von Dir angegebnen Zeit die Pastoren in den Gebieten westich der Weichsel, dem preußischen polnisch geprägten Sprachraum, halbe Romane ins KB geschrieben haben. In deutschen KB waren sie da sehr sparsam ,so dass oft nicht viele Daten herrauskommen.
    Weiter viel Glück
    Dasty

  • Hallo Dasty,
    Bogumil = Gottlieb, Bogumir = Gottfried habe ich gelernt :)
    Manche Geburtsurkunden kann man ja entziffern aber bei manchen ist es so geschrieben das geht gar nicht. Aber es geht voran und das ist wichtig.
    LG Uwe


  • Danke für die nette Begrüßung.
    Ja mich hat der Ahnenforschungsvirus aber voll erwischt. Ich bin zur Zeit krankgeschrieben und sitze wirklich stundenlang am PC und recherchiere.


    Das mit Unrath und Konrad hat mich durch folgende Heiratsurkunde stutzig gemacht. (Siehe hochgeladene Dateien.)
    Da fängt man dann an mal nach Konrad in Zdunska Wola zu suchen an und was findet man, doppelt soviele Konrad wie Unrath und auch einige passen zu Unrath wie Konrad. Da steht mir noch viel Arbeit bevor.
    Zdunska Wola ist eine recht kleine Gemeinde gewesen im 18.Jhdt und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sooooo viele Deutsche dahin ausgewandert sind, also gehe ich stark davon aus, dass der Name Konrad ausgewandert ist und aus irgendwelchen Gründen daraus teilweise Unrath wurde. Anderseits gibt es aber auch viele Unrath´s in Baden-Württemberg. Ich weiss es nicht und es nervt irgendwie :)


    Finde ich einen Vorfahren, finde ich meistens 200 dazu. 3-4 meiner direkten Vorfahren sind in die USA ausgewandert und die Amerikaner sind verrückt nach ihrer Geschichte, also fand ich auf ancestry oder familysearch hunderte meiner Verwandten und zu einigen habe ich regen Kontakt.
    Zur Zeit gibt es ca. 20 Stammbäume auf ancestry mit Verwandten von mir. Da hat man dann auf einen Schlag wirklich hunderte mehr.


    LG Uwe

  • Hallo Uwe,
    Das linke Bild sieht mir wie aus geneteka aus. Beim handgeschriebenen vermute ich mal aus nem KB.
    Geneteka hat viel, aber auch mit vielen Fehlern, egal ob Schreibweise oder teilweise auch verfremdete Namen, zumindst bei den Deutschen, polnische Namen kann ich nicht beurteilen.
    Deshalb und auch immer mit Vorsicht zu benutzen. Dazu kommt, sie haben nur einen Index. Es ist immer besser das KB zunutzen, sofern noch zu finden. Da stimmt der Name, so weit ich weiß.
    Gruß
    Dasty
    Nachtrag: da kannst Du polnisch KB finden, sofern eingestellt.
    http://metryki.genealodzy.pl

  • Hallo Dasty,
    da gebe ich dir Recht, wobei geneteka mir schon sehr weitergeholfen hat und bei den für mich interessanten Zdunska Wola Daten ist auch immer der Link zum KB dabei.
    Leider fehlt der Link gänzlich bei Lodz und ich habe erst gestern herausgefunden, das man auch direkt über die KB suchen kann, wieder was gelernt :)
    LG Uwe

  • Zur Zeit gibt es ca. 20 Stammbäume auf ancestry mit Verwandten von mir. Da hat man dann auf einen Schlag wirklich hunderte mehr.


    Hallo Uwe,


    ich kann Dir nur ans Herz legen, penibel nachzuhalten, welche Daten Du von wo genommen / erhalten hast.


    Es ist so leicht (lies: VIEL ZU LEICHT), sich bei Ancestry & Co. in kurzer Zeit riesige Stammbäume zusammen zu klicken - ohne dass man jemals irgendeinen Original-Beleg zu Gesicht bekommt. Wenn ein vermeintlicher Vorfahre dann erst einmal verknüpft ist und sich das Ganze als falsch heraus stellt, dann ist es fast unmöglich / extrem zeitaufwändig, die ganzen Personen, die daran hängen, wieder zu löschen. Ich habe dazu mal den Blog-Eintrag einer (bemitleidenswerten) Familienforscherin gelesen.


    Also, Qualität geht bei mir im Zweifel vor Quantität.



  • Hallo zimba


    Danke für den Hinweis. Man kann es nicht oft genug lesen um immer wieder daran erinnert zu werden, wie leicht man in Versuchung geraten kann einfach zu klicken :)
    Du kannst aber gewiss sein, dass ich jeden Stammbaum 3 mal checke bevor ich jemanden davon auf meinen Stammbaum "lasse".
    Ich hatte selber das Problem der doppelten Personen in meinem Stammbaum. Zum Glück waren es nicht viele und ich konnte die Kopien zusammenfügen.
    Wenn man aber wie ich mehrere Verwandte hat, die vor 150-100 Jahren in die USA ausgewandert sind, summiert sich das eben an Verwandten und mittlerweile sind es ca. 500 alleine in den USA und alles zurückverfolgbar und belegbar, zumindest die Verwandten in der direkten Linie.
    Der Census der USA hilft da ungemein.
    Ich werde weiterhin richtig aufpassen, damit das Chaos ausbleibt. Den amerikanischen Verwandten schenke ich aber nicht so die Aufmerksamkeit, heisst, ich verfolge die Hinweise zur Zeit nicht, ich schenke eher meinen polnischen Vorfahren meine ungeteilte Aufmerksamkeit, ist viel interessanter :)


    Gruß
    Uwe

  • Toll, dass Du so schnell so viele Erfolgserlebnisse zu verzeichnen hattest.
    Das Lesen der Handschriften ist Übungssache.
    Das mit den "mehr Fragen als Antworten" ist wohl ein systemimanenter "Fehler" der Familienforschung: findet man einen Vorfahren, muss man gleich zwei weitere suchen. ;-)


    Du hattest vollkommen Recht was die Handschriften angeht. 50% der Geburtsdaten kann ich mittlerweile lesen.
    Zur Zeit bin gerade bei den Vorfahren meines Großvaters und wälze dazu online die KB von Lodz und Umgebung. Die hat niemand in ancestry oder sonstwo in Stammbäumen zu finden. Da leiste ich Pionierarbeit.
    Viel Arbeit aber auch Erfolg und viel Freude wenn man wieder einen neuen Namen entdeckt und den zuordnen kann.
    Bei dem Rest sind wie immer hunderte ???? :)


    Liebe Grüße
    Uwe