Schleswig-Holstein im Dänischen Gesamtstaat des 18. und 19. Jahrhunderts

  • Hallo liebe
    Forscherkollegen,



    nun ist es endlich
    so weit:



    mit starker
    Unterstützung des Vereins für Dithmarscher Landeskunde, dem ich zu
    großem Dank verpflichtet bin, wird in diesen Tagen nach einiger
    Vorlaufzeit im Rahmen der Reihe „Edition Dithmarscher Landeskunde“
    als ein Ergebnis meiner langjährigen Familien- und Regionalforschung
    das Buch



    Dithmarschen
    unterm Danebrog


    veröffentlicht,



    ISBN 978 3743119529,
    500 Seiten, über 80 Abbildungen, u.a. Namensregister mit über 1.000
    Einträgen.



    Im Gewand der
    Lebensbeschreibung meines 4fach-Urgroßvaters, des Kirchspielvogts
    Johann Harders, habe ich eine detaillierte Chronik für Dithmarschen
    im 18. und frühen 19. Jahrhundert erstellt, die neben zahlreichen
    Familienverbindungen auch umfangreich durch die
    Verwaltungsstrukturen, die Mentalitätsgeschichte und die größeren
    politischen Zusammenhänge des Herzogtums Holstein als Teil des
    Dänischen Gesamtstaates führt.



    Dithmarschen ist
    vielen ja bekannt als „geschichtsträchtige“ Urlaubsregion an der
    Nordsee. Aber in der Literatur wird häufig stark fokussiert auf den
    spektakulären Freiheitskampf der alten „Bauernrepublik“ und die
    berühmte Schlacht bei Hemmingstedt von 1500. Für meine eigene
    Familienforschung schien mir gerade das 18. Jahrhundert, trotz seiner
    hervorragenden Quellenlage, in der forschenden Bearbeitung immer
    etwas zu kurz gekommen, also habe ich selber Hand angelegt...



    Erst die Kenntnis
    über Zuständigkeiten und Strukturen der Verwaltung hat mir z.B.
    stark geholfen, in den jeweiligen Archiven (nach dem
    Herkunftsprinzip) gute Aktenfunde zu meiner familienkundlichen
    Forschung zu machen.



    Neben typisch
    familiengeschichtlichen Elementen habe ich u.a. auch für das kleine
    Nordhastedt und das Verwaltungszentrum Meldorf der Landschaft
    Süderdithmarschen die Gebäude- und Ortsgeschichte des 18.
    Jahrhunderts rekonstruieren können. Ebenso eingeflossen sind auch
    Wetter- und Ernteberichte, von der Blütezeit des Gesamtstaats zur
    Mitte des 18. Jahrhunderts bis hin zur großen Agrarkrise 1819-1829
    der Nach-Napoleon-Ära, die auch in Holstein zu ersten großen
    Auswanderungswellen führte.



    Für alle, die
    familienkundliches Interesse an Norddeutschland, und speziell den
    Herzogtümern Schleswig und Holstein haben, dürfte wohl etwas dabei
    sein.



    Das Buch befindet
    sich aktuell im Druck und wird unmittelbar nach Weihnachten auch
    lieferbar sein. Im Handel wird es jetzt für 15,99 Euro angeboten,
    als E-Book für 7,99 Euro.



    All denen, die
    Interesse an der Region habe, wünsche ich viel Spaß und Erkenntnis
    beim Lesen,


    allen natürlich weiterhin viel Erfolg und Forscherglück
    und eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit



    Thomas Giesenhagen

    Gruß Brokstedt


    Suche alles zu FN Giesenhagen (S-H, M-V, BRB), FN Kohl (S-H und Weickelsdorf/Sachsen) sowie FN Schubert (Raum Chemnitz)


    Jede Form von Info-Austausch Dithmarschen (allgemein) interessiert.


    ________________________________________________________________________________________


    Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme (Thomas Morus)

  • Hallo Thomas,


    herzlichen Glückwunsch zum Buch :thumbup: ! So weit kommt selten ein Ahnenforscher. Da hast Du Spuren hinterlassen.
    Ich werde es mir auf jeden Fall kaufen!


    Mein Familienbuch ist noch in Arbeit, nicht so professionell wie Deins, und auch nicht zur Veröffentlichung gedacht, sondern als Erinnerung für meine Kinder.


    Du hast Recht mit der Urlaubsregion. Aber so oft ich auch da war, immer habe ich die Herkunft meiner Vorfahren im Sinn gehabt.


    Wahr die Garr de Bur de kumt!


    Vor dem Denkmal habe ich auch gestanden.


    Dir auch weiterhin viel Erfolg. Es gibt doch immer noch was zu erforschen, oder bist Du nun im Ahnenforscher- Ruhestand?


    Schöne Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Ursula,


    vielen Dank für Glückwünsche...


    natürlich geht die Forschung weiter - das nächste Projekt ist schon am Haken. Zeitlich bewege ich mich langsam aber sicher zurück - auf Hemmingstedt zu:
    In Vorbereitung ist das 17. Jahrhundert - aber wohl erst in zwei Jahren spruchreif - ansonsten habe ich kleinere Portionen im Sinn - als Zwischengang sozusagen (so kurz vor Weihnachten darf man doch schon einmal kulinarisch - oder sollte ich sagen - alkoholisch denken):


    Falls Dich die frühe Geschichte der Enthaltsamkeits- und Mäßigkeitsbewegung in Norddeutschland (aus den 1840ern) interessiert - das Thema habe ich fast rund...


    Ansonsten würde ich natürlich auch zu gerne Deine Erkenntnisse mal lesen, wenn Sie fertig sind - mindestens den Teil unserer unmittelbaren Berührungspunkte...

    Gruß Brokstedt


    Suche alles zu FN Giesenhagen (S-H, M-V, BRB), FN Kohl (S-H und Weickelsdorf/Sachsen) sowie FN Schubert (Raum Chemnitz)


    Jede Form von Info-Austausch Dithmarschen (allgemein) interessiert.


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    Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme (Thomas Morus)

  • Hallo Thomas,


    herzlichen Glückwunsch zu dieser gewaltigen Leistung! :thumbsup: Bitte denke auch daran, das Buch der Dänischen Centralbibliotek in Flensburg für ihre Südschleswigsche Sammlung anzubieten. Die sind bestimmt auch daran interessiert.

    mit herzlichen Grüßen aus dem Landesteil Südschleswig

    med venlig hilsen fra Sydslesvig


    Egon Ossowski


    Forschungsgebiete: Westpreußen (Czersk, Bruß) [FN Ossowski], Köln, Leipzig [FN Schlegel] und Kreis Schleswig-Flensburg [FN Nissen]

    Homepage: https://egonossowski.wixsite.com/meinewebsite

  • Hallo Thomas,


    gerade habe ich Dein Buch zu Ende gelesen.


    Mein erster Eindruck:
    Sehr gut und ausführlich recherchiert.
    Ich war einige Male in Meldorf, deshalb fiel mir das Lesen der Beschreibung der Örtlichkeiten leicht und konnte mir vieles gut vorstellen.


    Die Lebensgeschichte über mehrere Generationen der Harder-Familie hat mir einen guten Eindruck in die damalige Struktur der „bessergestellten“ Familien gegeben. Sie waren durch die Verwandtschaft mit der Pastorenfamilie sehr privilegiert.
    Deshalb habe ich einen Erzählstrang über „einfache“ Leute vermisst. Da hättest Du ja einen Knecht und eine Magd auf dem Harders-Hof erfinden können.
    Zitat am Ende des Buches … weil denn überflüssiges auch nicht schaden kann.


    Zu Anfang Deiner Familiengeschichte erzählst Du vom Schulgeld, welches Claus Harder für den Sohn bezahlen muss. Ich vermisse da eine Gegenüberstellung mit anderen Preisen um einen Einblick zu bekommen, ob es für die Familien ein Opfer war, oder aus der „Portokasse“ bezahlt werden konnte.


    Interessant und faszinierend ist Dein sehr oft erwähntes Wettergeschehen im Laufe der drei Generationen Harder. Das gehört natürlich dazu, gerade für die nahe an der Nordsee wohnenden und von der Landwirtschaft lebenden Leute.


    Und sehr beeindruckend, wie elegant Du manchmal die Kurve gekriegt hast, um das europäische Weltgeschehen in die Erzählung zu integrieren. So war es nicht nur eine Harder-Biographie, sondern ein Streifzug durch etwa 200 Jahre europäische Geschichte.


    Manche Sätze waren mir zu lang geraten und zu verschachtelt; am Ende des Absatzes musste ich oft an den Anfang zurück, um den Inhalt zu verstehen.


    Alles in allem ein gelungenes Erstlingswerk. Auch an manchen Stellen so etwas wie ein OFB.
    Hoffentlich findet es viele Leser, denn eigentlich ist es ein Muss für alle Dithmarscher, die an ihren Vorfahren interessiert sind.

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Ursula,


    vielen Dank für die ausführliche und freundliche Rezension.
    Mit Deinem Hinweis auf eine vermisste Dienstboten-Vita legst Du natürlich einen Finger auf eine offene Wunde. Ich war tatsächlich lange Zeit hin und her gerissen zwischen der Idee eines reinen Sachbuches und einer romanhaften Ausschmückung oder Begradigung hier und da. Mit Blick auf meine Selbsteinschätzung habe ich mich schließlich für Ersteres entschieden. Auch weil ich fand, dass die recherchierte Faktenlage am Ende ausreichen sollte, die Geschichte lebendig genug gestalten zu können und ich beim Leser keine Unklarheiten aufkommen lassen wollte, was Fakt und was Fiktion ist. ... Zugegeben ein vielleicht etwas altmodischer Ansatz in unseren "postfaktischen" Zeiten.


    Schulgeld für weiterführende Gelehrtenschule (S. 46/47): bis zu 20 Mark pro Jahr (ohne die Kosten für Unterbringung und Verpflegung des Jungen). Siehe hierzu auch die anderen Preisvergleiche z.B. S. 87 - ein durchschnittliches Arbeitspferd kostet z.B. vor 1800 40-50 Mark (50 Mark = ca. 17 Reichstaler = ca. 1.700 Euro (heutige Kaufkraft)). Der durchschnittliche Jahresverdienst eines Knechtes auf der Dithmarscher Geest wird um 1770 wohl bei 40 Reichstaler (= 120 Mark = 4.000 Euro) gelegen haben (um 1800 nach erheblichen Inflationswellen 60-80 Taler belegt, siehe S. 227). Damit wäre das jährliche Schulgeld für einen Lateinschüler um 1770, die Verpflegungskosten und ein entsprechender eigener Einkommensverzicht nicht mitgerechnet, auf zwei Monatslöhne eines Dienstknechts anzusetzen. Ein entsprechender klärender Hinweis wäre wohl sinnvoll gewesen.


    Zu den Schachtelsätzen: fein beobachtet ;) . Meine Korrekturleser, denen ich für ihren unermüdlichen Einsatz zu größtem Dank verpflichtet bin, haben sich alle Mühe gegeben, sehr, sehr Vieles zu begradigen. An einigen wenigen - hoffentlich verkraftbaren - Stellen habe ich mich dann doch entschieden, die "komplexeren" Versionen beizubehalten. Ich finde, dass sie mit ihren Verschachtelungen ganz gut den voluminösen und teils umständlichen Stil der Epoche wiederspiegeln. Auf Seite 215/216 findest Du Dich in bester Gesellschaft mit Goethes Hader mit der Unsitte oder Klopstocks Geiselung als "Schwachheit und Pestilenz", wenn es um die überlagen, gedrechselten und kunstvoll verschachtelten Briefkonstruktionen jener Jahre geht. Ich gebe aber zu, dass ich dabei vielleicht doch zu viele Originaldokumente gelesen habe, als dass ich mich davon ganz hätte freimachen können oder wollen.

    Gruß Brokstedt


    Suche alles zu FN Giesenhagen (S-H, M-V, BRB), FN Kohl (S-H und Weickelsdorf/Sachsen) sowie FN Schubert (Raum Chemnitz)


    Jede Form von Info-Austausch Dithmarschen (allgemein) interessiert.


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    Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme (Thomas Morus)

  • Hallo Thomas,


    danke für Deine Antwort.


    Ich habe natürlich die anderen Preise und die Kaufkraft auf Deinen angegeben Seiten auch gesehen und in etwa zurückgerechnet, was der Schüler seine Eltern gekostet haben mag.


    Für den Leser ist eine „Harder-Biographie“ mit Dithmarscher Geschichte sehr speziell. Eine breitere Leserschaft hättest du m. M. nach mit einer teils wie beschriebenen realen Familie Harder, teils einem fiktiven Nordhastedter Bauern erreichen können. Einige Ansätze waren ja schon da, z.B. bei den Deicharbeiten.


    Aber das ist meckern auf hohem Niveau.


    Du hast es schon gut gemacht :thumbup: . An manchen Stellen fühlte ich mich wie dabei gewesen.


    Alles Gute und viel Erfolg mit diesem Buch.

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Lieber Thomas,


    lese gerade erst von der Fertigstellung Deines Werkes. Das werde ich auf jeden Fall einmal anschauen !
    Allein schon die "technischen Daten" - Hut ab ! Herzlichen Glückwunsch von mir.

    Gruss


    Hedwig-Pauline


    Dauersuche:


    FENNER in Tlukawy/Hermstal/Wischin (Posen)


    STIEWITZ aus "Strelen" in der "Niederlauselitz" (17. Jht.)


    SCHÖNBORN aus "Rotenburg"/Neisse (18. Jht)


    EICHEL aus Rostock (17. Jht.)


    OSTERKAMP aus Hausbergen/Minden (17. Jht)