Kriegsgefangenenlager im Kaukasus gesucht

  • Guten Abend,


    am 8. oder 9. Mai 1945 wurde mein Großvater Emil Ernst Gottlieb Rechner (1914 – 1986; Rufname: Emil) in Tísek (ČSSR) von den Amerikanern in russische Kriegsgefangenschaft übergeben und über Ungarn und Rumänien in ein Kriegsgefangenenlager bei Baku am Westufer des Kaspischen Meeres gebracht; die Zeit von Mai 1948 bis Dezember 1949 verbrachte er in Rustawi bei Tiflis (Tbilissi) in Transkaukasien. Am 4. Januar 1950 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und erreichte über das Flüchtlingslager Friedland/Leine am 6. Januar wieder seine Heimatstadt Bochum im Ruhrgebiet.


    Das Kriegsgefangenenlager in Rustawi ließ sich identifizieren (Lager 181, ist auch auf dem "Flüchtlings-Meldeschein" aus Friedland notiert), er sprach jedoch auch von "Schiatury" bei Baku, von "Systophon" und "Gefangenenarbeit in Grasnowadaisk".
    Diese Lager bzw. Orte habe ich bisher noch nicht identifizieren können. Hat jemand eine Idee, um welche Lager es sich handeln könnte?


    Danke und viele Grüße,
    Heiko

    Forschungsgebiete:
    Bochum, östl. Teil von Ostwestfalen-Lippe (Kreise Lippe, Paderborn und Höxter), West- und Ostpreußen, Eichsfeld
    Häufigste Namen im Stammbaum:
    Hungerige und Varianten: Hungrige, Hungerge, Hungern, Hungridge ...

    Gröblinghoff, Crawinkel, Reisdorf, Döring, Haase, Reinecke, Micus, Berg, Galuske, Pudenz, Rechner (vor 1920: Grabowski), Bahr, Leyk, Spedowski

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    Genealogie von Heiko Hungerige bei GENEANET

  • Hallo,


    Übersetzung deutsch bitte.


    http://www.esosedi.ru/onmap/st…ustavi/5412796/index.html


    ab Pkt.1


    2) ИТЛ (Исправительно-трудовой-лагерь) строительствa 1-го Закавказского металлургического завода
    ...организован 27.05.44... закрыт 24.04.46...
    ...14.07.44 при стр-ве Закавказского металлургического комб. организован лагерь в/п № 181 на 7000 чел...
    ...а 07.07.45 этот лагерь был выведен из подчинения Закметаллургстроя ...


    und


    http://dictionary.sensagent.co…%D0%B9%D0%BD%D1%8B/ru-ru/


    Kriegsgefangenenlager in Baku


    https://www.ourbaku.com/index.…_%D0%91%D0%B0%D0%BA%D1%83


    Quelle:
    Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977 (die Bände II, III, IV, V/1-3, VI, VII, VIII und das 1. Beiheft beschäftigen sich mit den Kriegsgefangenen in der Sowjetunion).

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    MfG Genry

    3 Mal editiert, zuletzt von Genry ()

  • Hallo Heiko,


    hast Du es schon einmal beim DRK-Suchdienst in München versucht. (Chiemgaustr. 109 ; 81549 München)
    Von dort habe ich die komplette Gefangenenakte meines Großvaters erhalten. Diese wurde dem Suchdienst aus den Archivbeständen der Russischen Föderation übergeben.
    Darin findet man alle Stationen der Gefangenschaft aufgelistet. Ich habe 2011 gerade mal 2 Monate auf eine Antwort gewartet und habe auch gleich eine Übersetzung
    des groben Sachverhaltes von einer russischen Mitarbeiterin mit erhalten.
    Damit hättest Du es schwarz auf weiß und müsstest nicht nach der Nadel im Heuhaufen suchen.
    Einen Versuch wäre es doch wert.


    Viel Glück
    Frank.

  • Hallo Genry und Simone,


    danke für den Hinweis auf die russische Seite und das Einstellen im Übersetzungs-Unterforum!
    Hoffe, das dort jemand weiterhelfen kann.


    Hallo Frank,


    danke für den Hinweis auf das DRK - ich habe bisher geglaubt, der DRK-Suchdienst hilft nur bei Vermissten, wusste nicht, das dort auch Kriegsgefangenen-Akten von Personen, die wieder zurück gekommen sind, liegen.
    Werde es demnächst mal versuchen.


    Schöne Feiertage!
    Heiko

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  • Hallo Heiko,


    'Gefangenenarbeit in Grasnowadaisk' laut mir als Gefangenenarbeit in Krasnowodsk/Красноводск

    https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkmenba%C5%9Fy_(Stadt)


    Eine sehr interessante Erinnerungen bedeutende polnische Professor. Dr. hab.Witold Kieżun -
    ehemaliger Soldat und Gefangener in Krasnovodsk GULAG der Tod [Gułag śmierci w Krasnowodsku]


    http://www.promemoria.pl/arch/2003_8/gulag/gulag.html
    leider polnisch...


    In 1945 ehemalige polnische und deutsche Soldaten und andere Nationen waren dort, etwa 5000 Menschen .


    Viele Grüße
    woj

  • Hallo woj,


    da ich mal wieder auf "genealogische Abwege" gekommen bin, danke ich Dir erst jetzt für Deinen Hinweis, sorry.


    Krasnowodsk könnte stimmen, liegt ja auf der anderen Seite des Kaspischen Meeres (mein Großvater war ja vorher bei Baku am Westufer des Kaspischen Meeres).


    Krasnowodsk war wohl das Kriegsgefangenenlager Nr. 222, mehr habe ich aber leider noch nicht herausbekommen.
    (Den polnischen Text kann ich leider nicht lesen.)


    Viele Grüße!
    Heiko

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  • Hallo,


    Lager Dulag Nr.181 war ein Durchgangslager für den Empfang und die Umsiedlung von gefangenen Soldaten.
    Nach genauer Untersuchung der gefangenen Soldaten, kamm es zur sogenannten Ausweisung auf
    verschiedenen Straf Arbeitslager in Russland.


    Russische Quellen.


    http://www.memo.ru/history/NKVD/GULAG/index.htm
    http://www.dokst.de/main/content/publikationen/publikationen
    http://www.reenactors-krim.inf…-dlja-voenno-plennyx.132/
    http://www.reenactors-krim.inf…tab-17-j-armii.231/page-2

    -------------------------------------------------------------
    MfG Genry

    Einmal editiert, zuletzt von Genry ()

  • Hallo Genry,


    das klingt interessant.
    Woher hast du diese Information?


    Viele Grüße
    Heiko

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