Erfassung der Österreichisch-Ungarischen Verlustlisten mit dem DES startet

  • Liebe Vereinsmitglieder, liebe Freunde des Vereins für Computergenealogie,


    vor ziemlich genau fünf Jahren haben wir die Indexierung der Deutschen Verlustlisten des Ersten Weltkrieges mit dem DES gestartet und konnten sie zum 100. Jahrestag des Beginns des 1. Weltkrieges erfolgreich beenden.


    Inzwischen haben wir die Möglichkeiten der Online-Erfassung verfeinert und perfektioniert. Wir freuen uns, nun in Kooperation mit der Landesbibliothek Oberösterreich, dem Arbeitskreis donauschwäbischer Familienforscher (AKdFF), dem Magyarországi Németek Családfakutató Egyesülete (= Arbeitskreis ungarndeutscher Famlienforscher) die Erfassung der Österreichisch-Ungarischen Verlustlisten des Ersten Weltkriegs starten zu können. Für die Erfassung ist dieses Mal nicht nur eine Indexierung von Namen und Orten geplant, sondern eine strukturierte Erfassung aller vorhandenen Angaben zu den einzelnen Personen. Damit möchten wir unseren in Österreich, Tschechien, Ungarn beheimateten Vereinsmitgliedern, aber auch den vielen, deren Familienforschung sie in diese Gebiete geführt hat, eine für sie besonders interessante Quelle zur Erfassung im DES bereitstellen.


    Es handelt sich um 38.000 Seiten, die erfasst werden müssen und ca. 2,5 Millionen Personendatensätze. Wir sind gespannt, ob wir es schaffen können, die Erfassung zum 100. Jahrestag des Kriegsendes fertigzustellen. Über weitere Unterstützer und Kooperationspartner würden wir uns natürlich sehr freuen.


    Hier geht es zu Anleitung, Editionsrichtlinien und Erfasung:
    http://wiki-de.genealogy.net/V…erreich-Ungarns_1914-1919


    Frohe und gesegnete Weihnachten wünscht
    Jesper (Zedlitz)

  • Hallo Jesper


    Sehe ich das jetzt richtig, dass momentan zwei solche Projekte im Gange sind? Oder arbeitet ihr am selben Projekt wie GenTeam?
    Werden da nur die Verlustlisten bearbeitet oder auch die "Nachrichten über Verwundete und Kranke" in Lazaretten?


    Gruss
    Svenja

  • Bereits kurz nach Fertigstellung der deutschen Verlustlisten 2014 haben wir mit Vorbereitungen zur Erfassung der österreichisch-ungarischen Verlustlisten begonnen. Dabei haben wir uns schon früh um Kooperationspartner - insbesondere in Österreich - bemüht, die mit uns die österreichisch-ungarischen Verlustlisten in einem Kooperationsprojekt mit Hilfe des DES erfassen. Dabei bestärkt hatte uns auch eine Anfrage der Digitalen Landesbibliothek Oberösterreich, ob die Verlustlisten nicht auch mit dem DES erfassen könnten. Wir fragten bei einem befreundeten österreichischen Verein an, erhielten aber leider eine Absage; man sei selbst schon längst bei der (offline) Erfassung. Aus Rücksicht darauf haben wir darum die Erfassung bei uns zunächst zurückgestellt. Bis heute sind aus dieser Erfassung aber weder Ergebnisse sichtbar geworden, noch hat man jemals davon etwas Offizielles verlautbaren gehört.


    Unlängst wurde bekannt, dass sich GenTeam an die Erfassung der österreichisch-ungarischen Verlustlisten macht. Natürlich haben wir sofort Kontakt aufgenommen, auf unsere Vorarbeiten hingewiesen und unsere Kooperation angeboten, um unsere Erfahrungen und vor allem die Vorteile des DES mit einbringen zu können. Aber leider erhielten wir von dort eine Absage. Auch hier setzt man lieber auf die offline Erfassung, die eine Qualitätskontrolle und laufende Qualitätsverbesserung wesentlich erschwert.


    Wir haben uns die Entscheidung nicht einfach gemacht, denn natürlich möchten wir unsere österreichischen befreundeten Vereine nicht brüskieren. Aber es gibt eine ganze Reihe von guten Gründen, die uns zu dem Entschluss gebracht hat, die Online-Erfassung der Verlustliste Österreich-Ungarn mittels DES in Angriff zu nehmen. Es handelt sich um immerhin ca. 38.000 Seiten, die erfasst werden müssen und wir erwarten 2,5 Mio. Personendatensätze. Darüber hinaus wird uns die Erfassung wertvolle Informationen zur Verbesserung des GOV liefern können.

  • Hallo Jesper


    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich war gestern irritiert, weil ich auch von GenTeam eine Mitteilung betreffs dieses Projektes erhalten hatte.


    Gruss
    Svenja

  • Im neuesten DES-Projekt Österreichisch-Ungarische Verlustlisten geht es rasend schnell voran: sind doch in den wenigen Tagen vor und nach Weihnachten bis Neujahr bereits über 12.000 Einträge aus über 100 Seiten erfasst worden. Wir suchen noch weitere Erfasser, jeder Eintrag zählt.


    Die Erfassung geht nach kurzer Übung sehr schnell voran, man braucht aus den vorhandenen Textbausteinen nur die Chargen und Truppenkörper mit 1-2 Buchstaben auszuwählen. Nur die Namen, Orte und Daten muss man manuell eingeben. Wenn sich einzelne Einträge wiederholen, so sind sie im Cache gespeichert, ein Buchstabe reicht. Wenn ein der Charge oder Truppenkörper nicht in der Liste zu finden ist, wird dies von uns nachgetragen, dann bitte den Eintrag als fehlerhaft markieren.


    Auf der Projektseite gibt es unter der allgemeinen Bedienungsanleitung für DES eine Präsentation für die ersten Einträge der Verlustliste mit dem DES.
    Sie kann als PDF-Datei heruntergeladen werden oder durchgeblättert werden:
    http://wiki-de.genealogy.net/Datei:DES_VL_Österreich-Ungarn_-_die_ersten_drei_Einträge.pdf
    Zusätzlich gibt es eine HTML-Präsentation, die man mit der Pfeiltaste rechts/links durchblättern kann: https://jze.github.io/des-doc-vl/de.html


    Für Ersttipper eine gute Einführung! Für die nächste Zeit sind noch weitere Leckerbissen zu erwarten.


    Auch die Editionsrichtlinien wurden in einem Fall angepasst: Wenn im Feld nach dem Heimatland nur ein Ort steht, so wird dieser in das Feld Bezirk eingetragen, das Ortsfeld bleibt leer.


    Wer noch keine Benutzkennung hat, bitte hier beantragen: https://db.genealogy.net/anmeldung/. Wenn Sie die Anleitungen und Editionsrichtlinen gelesen haben, geht es hier zur Erfassung: http://des.genealogy.net/ou1wk/start/edit. Super-Möglichkeiten gibt es
    auch schon für die Suche: Nicht nur nach Namen oder Orten, sondern auch nach Regimentern kann man suchen, kurz: in allen Eingabefeldern.

  • Ein freundliches Hallo in die Runde,


    Im Rahmen des monatlichen Treffens von Familia Austria in Wien wurde – im Beisein von Frau Ingrid Reinhardt als Vertreterin des Vereins für Computergenealogie (CompGen) und einiger führender Mitarbeiter von Familia Austria, darunter Frau Ursula Faustmann und die Herren Christian Brunner, Dr. Peter Haas, Dr. Alexander Weber und Günter Ofner - die Erfassung der österreichisch-ungarischen Verlustlisten aus dem 1. Weltkrieg mit Hilfe des Daten-Eingabe-Systems DES und OCR-Erkennung gestartet.


    Nachdem es zu Jahresbeginn einige Irritationen gab, weil gleich drei Gruppen sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit dieser Quelle beschäftigten, wurde dies zum Anlass genommen, zwei Erschließungsmethoden miteinander zu verbinden und damit deren individuelle Stärken zu verknüpfen.


    Die vom Österreichischen Staatsarchiv zur Verfügung gestellten Originalhefte ließ Familia Austria einscannen und mittels maschineller Texterkennung (OCR) erfassen. In der Folge bereiteten Mitarbeiter dieses Vereins die Tabellen zur automatisierten Bearbeitung weiter auf.
    Mit einer eigens programmierten Erweiterung des Daten-Eingabesystems DES von CompGen können Ergebnisse zur Prüfung und Vervollständigung direkt auf dem Scan angezeigt werden. Diese Erweiterung ist ein technischer Meilenstein und kommt erstmalig bei der Indexierung der Österr.-Ungarischen-Verlustlisten bei CompGen zum Einsatz. Erste Tests haben ergeben, dass sich die Erfassungsgeschwindigkeit durch dieses Vorgehen nahezu verdoppelt.


    Die Resultate dieser Erfassung werden sowohl bei Familia Austria als auch bei CompGen frei und kostenlos per Datenbanksuche benutzbar sein.


    Wir freuen uns, dass mit dem AKdFF - Arbeitskreis donauschwäbischer Familienforscher e.V. (AKdFF) und dem AKuFF - Arbeitskreis ungarndeutscher Familienforscher e.V. (AKuFF) zwei weitere altösterreichische bzw. altungarische Vereine das Projekt unterstützen und laden weitere Organisationen ein, sich ebenfalls zu beteiligen.


    Die Mitarbeit an der Erschließung dieser Quelle ist denkbar einfach. Man benötigt lediglich einen Internet-Zugang und kann die Arbeit jederzeit unterbrechen.


    Sie, liebe Forscherinnen und Forscher, laden wir nun hiermit ein, sich an der vollständigen Erschließung der Österreichisch-Ungarischen Verlustlisten zu beteiligen.


    Weitere Informationen sind hier zu finden:


    http://www.verlustlisten.at



    Wir wissen, dass diese Erfassung ein riesiges Projekt mit vermutlich über 3 Millionen Datensätzen ist, aber wir sind sicher, dass wir es "Manibus Unitis" (Wahlspruch von Familia Austria) schaffen werden.


    *Wer macht mit? Wer ist dabei?*


    Mit freundlichen Grüßen
    Susanne Nicola (1. Vorsitzende von CompGen) und Günter Ofner (Präsident von Familia Austria)