Hefehändler, was machte er genau ?

  • Was machte ein Hefehändler genau?
    Es scheint sie ja noch bis zur Mitte des 20. Jhdt. gegeben zu haben.
    Hatte er ein Geschäft indem er vielleicht auch anderes verkaufte?
    Oder war er eine Art Vertreter, der die Hefe einkaufte und an Bäckereien weiterverkaufte ?
    Wie war sein gesellschaftlicher Stand ?


    Ich hoffe auf zahlreiche Geschichten von Hefehändlern ;)

  • Hallo Rosalie,
    um welchen Zeitraum geht es dir denn? und welche Region? Denn die typischen Auslprägungen des Berufzweiges könnten da sehr unterschiedlich ausgefallen sein.


    Hefen sind bem Bierbrauen von Bedeutung.
    In einen genealogischen Lexikon (Barth) wird für Nürnberg - leider ohne Zeitangabe - der Begriff "Hefner" angegeben, für Personen, die von Brauerein und Bierausschänken Hefen oder sogar verdorbenes Bier um diese weiter zu verkaufen, oder selbst Essig daraus herzustellen.


    Bierhefe in der Bäckerei zu verwenden wurde wohl ab der 2. Hälfte des 19. Jhdts unüblich. Lies dazu am besten mal bei Wikipedia im Artikel "Backhefe" den wirklcih kurzen Abschnitt "Geschichte"


    Ansonsten kommt der Begriff "Hefehändler" bzw. auch "Hefenhändler" in älterer Literatur vor. Hast du das schon mal bei den google.books eingegeben? Da kommen einige Ergebnisse.
    viele Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Mist, Beitrag weg, weil ich zwischendurch ausgelogt wurde .... , ich versuche es noch mal.



    Wenn man mit Hefehandlung sucht, findet man mehr.
    Es geht um Hefehändler Anfang des 20. Jhdts.


    Mich interssiert insbesondere was genau ein Hefehändler machte sowie die wirtschaftliche Situation und die gesellschaftliche Stellung.
    Haben sie wirklich nur Hefe verkauft ? Zumindestens gab es wohl verschiedene Sorten, s.: 7. Nürnberg.
    https://books.google.de/books?…ge&q=Hefehandlung&f=false



    Zu dieser Zeit scheinen Hefehändler zum Stadt- und Landbild gehört zu haben.
    https://books.google.de/books?…ge&q=Hefehandlung&f=false
    http://www.bilderbuch-koeln.de…heliograv%C3%BCren_177437


    In den Coblenzer Adressbüchern gibt es bis 1913 eine eigene Rubrik Hefehandlungen mit 6 Einträgen. Nach dem ersten Weltkrieg fällt diese weg, aber es gibt noch Hefehändler, wenn man nach dem Namen im alphabetischen Teil sucht.



    Auch nach dem zweiten Weltkrieg findet man noch Hefehandlungen.
    http://www.heimatjahrbuch-vulk…T/hjb2011/hjb2011.100.htm


    Erst mit der Entwicklung des modernen Lebensmittel"einzel"handels verschwinden sie, wie andere auf ihr Produkt spezialisierte Einzelhändler.
    http://www.sinzig.de/wp-conten…nsmittel-Einzelhandel.pdf


    Ich würde aber gerne noch mehr wissen ....