Greb in Ronsdorf, Anfang des 20. Jhdt.

  • Laut seiner Geburtsurkunde ist mein Großvater in Bonn geboren worden und seine Mutter wohnte zu dieser Zeit in Ronsdorf.

    " ...., daß von der unverehelichen Rosalie(Rosalia ?) Greb, ohne Beruf, katholischer Religion, wohnhaft in Ronsdorf, zu Bonn in der geburtshülflichen Klinik, am neunzehnten Januar des Jahres tausend neunhundert sechs vormittags um ??? Uhr ein Knabe geboren worden sei und das das Kind den Vornamen Rudolf erhalten habe."


    Sie soll aber später oder vorher und später, falls es stimmt, daß sie von ihren Eltern während der Schwangerschaft zu Verwandten nach Ronsdorf geschickt worden ist, in Koblenz gelebt haben.


    Kennt jemand Greb's in Ronsdorf ?
    Im Stammbaum auf Geneanet stehen leider die falschen Namen ...

  • Grüß Dich,


    eventuell ein Strohhalm: sicher, dass es Ronsdorf und nicht Roßdorf/Rossdorf heißt? Das ist nämlich ein katholischer Ort bei Amöneburg/Marburg, mit einigen Grebs in der Gegend. Und Mitte des 19. Jahrhunderts sind sehr viele Einwohner von dort Richtung Koblenz ausgewandert. Ich habe die dortige Greb-Linie zwar nicht untersucht und auch keine weiteren Daten. Aber ich könnte mir vorstellen, dass auch von denen einige weggezogen sind.


    Viele Grüße
    Steffen

  • Nachdem ich einige Zeit anderes zu tun hatte, als mich mit der Vergangenheit zu beschäfigen, hatte es mich in den letzten Wochen wieder gepackt !


    Also bin ich einfach mal der Spur Ronsdorf in der Geburtsurkunde gefolgt und nach einer Anfrage per Mail ins Stadtarchiv Wuppertal gefahren.
    Schon auf der zweiten Seite des Geburtsregisters die ich anschaute, sprang mir ihr Name entgegen !
    Die führte dann weiter zu der Heiratsurkunde ihrer Eltern, ihrer Großeltern, Gebutsurkunden ihrer Geschwister und weiteren Verwandten.


    Und tatsächlich gibt es auch eine Verbindung zu Rossdorf !
    Johann Greb, Rosalies Großvater ist aber nicht nach Koblenz, sondern nach Ronsdorf ausgewandert .
    Er war Schreiner und hat in Ronsdorf eine Margaretha Wehler geheiratet, die ebenfalls zugewandert ist, und zwar aus Oberrod im Westerwald. Mit ihr hatte er drei Kinder. Ein Sohn, Hermann Greb hatte fünf Kinder und das letzte davon war Rosalie.
    Johann Greb hat nach dem Tod seiner ersten Ehefrau hat er noch zwei weitere Male geheiratet und mit seiner dritten Ehefrau Maria Mathilde Rützenhoff zwei weiter Kinder mit reichlich Nachkommen, wie ich in zwei Online-Stammbäumen dieser Verbindung nachlesen konnte.
    Darin fand ich auch weitere Vorfahren und Geschwister von ihm. Einer seiner Brüder, Heinrich Greb ist augenscheinlich in Rossdorf geblieben ( Geburt und Tod ) oder zurückgekommen, denn bei fünf seiner Kinder steht als Geburtsort Rossdorf und Sterbeort Pittsburg, Allegheny County, Pennsylvania, USA.
    Aber vielleicht gibt es doch eine Verbindung zu Koblenz, denn Johann Greb hatte einen weiteren Bruder Joseph und noch vier Schwestern.
    Johann Greb ist auch nicht in Wuppertal-Ronsdorf verstorben, nach dem Eintrag der Geburt seines Sohnes Johann Heinrich 1868 und einem Eintrag im Adressbuch von 1870 verliert sich seine Spur.


    Überhaupt sind in Wuppertal-Ronsdorf nur sehr wenige Sterbeurkunden mit dem Namen Greb zu finden. Die Familie scheint also weiter gewandert zu sein.


    Die Spur von Rosalias Vater Hermann Greb, der ebenfalls Schreiner war und mit seiner Frau Rosalie Neuns 5 Kinder hatte, verliert sich in Ronsdorf mit der Geburtsurkunde Rosalies 1886. Im Adressbuch von 1923 findet man zwei seiner Söhne, die auch laut Meldekarten dort weiter lebten und starben.
    Vielleicht ist Hermann Greb nach Koblenz umgezogen und dort Hefehändler geworden ? ... Denn im Adressbuch Koblenz taucht 1900 zum ersten mal ein Hermann Greb, Hefehändler auf ...
    Ich werde weiter suchen !

  • Grüß Dich,


    das ist sehr interessant, dankeschön!


    Nur eine Frage noch:


    Und tatsächlich gibt es auch eine Verbindung zu Rossdorf !
    ...
    Johann Greb, Rosalies Großvater ist aber nicht nach Koblenz, sondern nach Ronsdorf ausgewandert .
    ...
    Einer seiner Brüder, Heinrich Greb ist augenscheinlich in Rossdorf geblieben ( Geburt und Tod ) oder zurückgekommen, denn bei fünf seiner Kinder steht als Geburtsort Rossdorf und Sterbeort Pittsburg, Allegheny County, Pennsylvania, USA.


    Das heißt, Johann kam aus Rossdorf nach Ronsdorf? Aber welches Rossdorf könnte gemeint sein? Immerhin gibt es über zehn Orte dieses Namens in Deutschland.


    Falls es "mein" Roßdorf ist, könntest Du ein wenig auf Lagis recherchieren.


    Viel Erfolg weiterhin und viele Grüße
    Steffen

  • Hallo Steffen,


    es ist laut Geburtsurkunde und den drei Heiratsurkunden Rossdorf in Kurhessen.
    In den passenden Stammbäumen auf Geneanet, steht das ebenfalls.


    Ist das auch 'dein' Rossdorf ?

  • Schwer zu sagen, auch in Hessen gibt es drei Roßdorfs, die laut Wiki damals alle zu Kurhessen gehört haben.


    Allerdings ist der Name Greb in den an Amöneburg angrenzenden Dörfern recht verbreitet, daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir denselben Ort meinen. Lagis zeigt auch einige Einträge, leider wurden die Geburtenbücher erst ab 1875 geführt, so dass Johann Greb, der so in den 40ern geboren sein dürfte, nicht belegt werden kann. Es gibt auch ein Kirchenbuch, aber nicht digital. Ich hatte sogar mal eine Kopie davon vom Ortschronisten ausgeliehen, aber der ist schon lange tot, und wo diese Kopie nun liegt, weiß ich nicht. Im Fuldaer Archiv käme man aber wohl weiter.


    Viele Grüße
    Steffen

  • Johann Greb ist laut der Heirstsurkunden 1819 in Rossdorf / Kurhessen und ein Online-Stammbäumen verortet dieses Rossdorf ibei Amöneburg/ Marburg ( der andere hat einen Fehler, dort liegt Kurhessen in Sachsen-Anhalt ... )


    Mit einem der Stammbäume komme ich zurück bis Wiegand Greb, geboren vor 1670 ...

  • Einer seiner Brüder, Heinrich Greb ist augenscheinlich in Rossdorf geblieben ( Geburt und Tod )


    Wenn Johann also 1819 geboren ist, würde der Heinrich, dessen Geburt hier mit August 1821 in Roßdorf bestimmt werden kann (am 13.10.1893 mit 72 Jahren und 2 Monaten in Roßdorf gestorben) gut passen. Der Vater heißt Konrad, die Mutter Katharina Gerlach. Ist das die Linie, die Du gefunden hast?

  • Hallo Steffen !
    Genau, das ist der Bruder mit den Kindern in Amerika. Johann hatte wohl insgesamt sieben Geschwister ( laut Stammbaum von "schuetze".
    ( leider hat der Autor des Stammbaumes keine Quellenangaben gemacht )


    Mein Vorfahr ist aber der Johann, der nach Ronsdorf gewandert ist und dort 3 Mal geheiratet hat.
    Nur gestorben ist er dort nicht ... .


    Johanns zweiter Sohn Hermann aus erster Ehe ist mein Ururgroßvater. Seinen Lebensweg konnte ich dank einer Mitarbeiterin im Koblenzer Stadtarchiv vervollständigen. Es ist tatsächlich der Hefehändler, den ich weiter oben erwähnt habe!
    Nach dem Tod seiner Frau hat er ein zweites Mal geheiratet und diese Frau war Koblenzerin.


    Hast du auch Grebs unter deinen Vorfahren ?

  • Hast du auch Grebs unter deinen Vorfahren ?


    Nein, gar nicht. Ich komme gebürtig nicht aus Amöneburg, aber hatte einige Zeit da gewohnt und daher einige Grebs als Freunde. Wir haben uns aber aus den Augen verloren.


    Im Stammbaum meiner Frau, die tatsächlich aus Amöneburg stammt, gibt es eine dünne Verbindung nach Roßdorf zu einer Maria Katharina Greb, die so um 1800 geboren sein dürfte (hab ich nicht weiter verfolgt).


    Es ist bis heute eine Ausnahme, dass jemand aus der (immerhin!) Stadt Amöneburg in eins der umliegenden Dörfer heiratet, man bleibt doch lieber unter sich. Auch politisch gibt es seit der Eingemeindung in den 70ern immer noch latente Dissonanzen mit dem mächtigen "Berg" (die Kernstadt liegt auf einem Basaltfelsen). Zu Beginn stand auf den Ortsschildern beispielsweise "Amöneburg-Roßdorf" - natürlich wurde das "Amöneburg" regelmäßig übersprüht. Und selbst noch vor einigen Jahren war die Hochzeit eines meiner Neffen mit einem Mädel aus Mardorf ebenfalls eine Sensation. Da wird natürlich eher humorvoll gelästert, aber man spürt doch, dass hier eine wohl jahrhundertelange Fehde nachwirkt.


    Viele Grüße
    Steffen

  • Es gibt auch ein Kirchenbuch, aber nicht digital. Ich hatte sogar mal eine Kopie davon vom Ortschronisten ausgeliehen, aber der ist schon lange tot, und wo diese Kopie nun liegt, weiß ich nicht. Im Fuldaer Archiv käme man aber wohl weiter.

    Ein Nachtrag: das Amöneburger Kirchenbuch ist nun endlich online! Viel Spaß beim Forschen.


    Schöne Grüße

    Steffen