Wie helfen mir die Urkunden weiter

  • Hallo,


    Ich würde gerne 2 Punkte mit diesem Post "erschlagen".


    1.)
    Meine Frau hat sich vor vielen Jahren schonmal mit der Ahnenforschung beschäftigt und alle möglichen Verwandten interviewt und recht viel zusammengetragen.... jedenfalls geht es bei Ihr väter- wie auch mütterlicherseits bis in die 1840er Jahre zurück. Ich gehe nun davon aus, man kommt jetzt nur noch mit Kirchenbücher weiter - aber - wie? Wenn ich das richtig sehe, müsste man wissen in welcher Kirche genau die Person getauft wurde (Je Region gibt es ja Listen von den Kirchen und den Büchern).
    Bei Ihr spielt sich das alles in Ostpreußen ab....
    Wir haben bei Ihr nun z.B. konkret das Problem, das wir eine Sterbeurkunde, Taufzeugnis haben von einem 1846 geborenen. Dort ist der Vater (der den gleichen Namen hatte) sowie die Mutter aufgeführt. Es fehlen aber von beiden die Geburtsorte, wie auch das Geburtsjahr. Wie kommt man da konkret weiter?


    2.)
    Ich selber hatte Mütterlicherseits eine recht fleissige Oma, die sich sehr lange schon mit dem Thema beschäftigt hat und wohl Daten zusammengetragen hat welche wohl sehr weit zurück reichen (ich vermute 16. Jhd.). All die Dokumente sind bei meiner Tante gelandet und nun muss ich Geduld üben bis sie Zeit hat alles zu sichten..... erstmal Haken dran.


    Väterlicherseits habe ich jedoch gar nichts.... ich weiss nichtmal wie meine Großeltern väterlicherseits hießen.
    Alles was ich habe ist
    a) vollständiger Name meines Vaters
    b) Ort der Geburt meines Vaters
    c) Geburtsdatum meines Vaters
    d) Ort und Tag der Eheschließung meines Vaters + Mutter


    Nun frage ich mich.... ich könnte nun beim Standesamt um eine Geburtsurkunde meines Vaters bitten um darüber an meine Großeltern zu kommen.
    Nur wie käme ich dann weiter? Ich habe dann ja das gleiche Problem wie meine Frau oben... ich habe dann die Namen, aber keine Geburtsorte oder Geburtstage - die stehen in der Geburtsurkunde ja nicht drin.......



    Das Problem muss ja jeder irgendwie haben. Wie löst man die?


    PS: Sorry wenn die Fragen etwas dümmlich sind.... ich beschäftige mich erst seit 2 Tagen - total interessiert - mit der Thematik :danke:

  • Hallo OlliL,


    frage beim Standesamt nach einer vollständigen, unbeglaubigten Kopie des Geburtsregistereintrags deines Vaters. Es ist sehr gut möglich, dass dort die Geburtsorte deiner Großeltern vermerkt sind. Du musst deine Verwandtschaft belegen, da diese Daten noch unter den Datenschutz fallen. Das geht i.d. R. recht problemlos. Ich habe bisher immer per Email angefragt und nur gute Erfahrungen gemacht, Gebühren meist um 10,- Euro (kannst du ja vorher erfragen). Wenn du eine Urkunde anforderst, wird diese ganz neu erstellt mit den Daten aus dem Registereintrag - da steht dann eventuell nicht alles drin. Weißt du vielleicht, wann und wo deine Großeltern gestorben sind? Wenn du nur die Namen hast, kämst du auch darüber weiter. Eine weitere Möglichkeit ist eine Auskunft aus dem Melderegister - dafür brauchst du einen Wohnort (z.B. zum Zeitpunkt der Geburt deines Vaters) und das Glück, dass das Register erhalten ist.


    Zu 1) Du kennst zwar die Geburtsorte nicht, weisst aber, wo sie gewohnt haben, oder? Dann versuche doch erst mal die Sterbeeinträge zu finden.


    Viel Erfolg, Micha

  • Zu 2.
    Ich weiss von meinen Großeltern väterlicherseits gar nichts.... also auch nicht wo sie gestorben sind. Aber der Hinweis mit dem Geburtsregistereintrag und dem Melderegister ist gut - Vielen Dank schonmal dafür!
    Erhalt der Register sehe ich hier noch recht unkritisch, da wir von 1948 reden. Ort war Pasewalk.


    Zu 1. Ja,
    Ich weiss, dass die gesuchte Person 1846 einen Sohn in Waldtal gezeugt haben, welcher 1873 geheiratet hat.
    In der Heiratsurkunde von 1873 steht nur der Vater von dem Sohn drin (also nicht die Mutter, die steht aber in dem Taufzeugnis des 1846 geborenen Sohnes).
    Der Vater wohnte auch in Waldtal (Malkwitz), war jedoch zum Zeitpunkt der Heirat bereits verstorben ist.


    Heisst nun - Franz Nicklaus hat 1846 einen Sohn gezeugt, war 1873 bereits tot, und lebte in Waldtal (Malkwitz) - war katholisch (Sohn wurde katholisch getauft).


    Wo würde man hier nach Sterbeurkunden suchen?

  • Hallo, zu Malkwitz habe ich folgendes ergoogelt: Kirchenbücher; ggf. hier im entsprechenden Regionalforum noch mal fragen. Man kann in den polnischen Archiven anfragen; teils bei den Mormonen verfilmte Kirchenbücher einsehen; teils sind auch Daten in den polnischen Indizierungsprojekten poznan-project und basia.famula.pl erfasst.


    P.S. Schau mal hier!

  • das wir eine Sterbeurkunde, Taufzeugnis haben von einem 1846 geborenen. Dort ist der Vater (der den gleichen Namen hatte) sowie die Mutter aufgeführt. Es fehlen aber von beiden die Geburtsorte, wie auch das Geburtsjahr. Wie kommt man da konkret weiter?


    Hallo Olli,


    hier würde man erst einmal von der Annahme ausgehen, dass die Ehe der Eltern 1846 oder früher im gleichen Ort geschlossen wurde. Im Traubuch würde man nach dem entsprechenden Eintrag suchen. Evtl. sind im Traueintrag nicht nur die Eltern der Brautleute verzeichnet, sondern auch das Alter. Damit wärest Du schon wieder eine Generation weiter. Außerdem hast Du einen Anhaltspunkt, in welchen Jahrgängen des Taufbuchs Du nach den Taufen der Brautleute suchen musst.


  • Hallo Olli,


    hier würde man erst einmal von der Annahme ausgehen, dass die Ehe der Eltern 1846 oder früher im gleichen Ort geschlossen wurde. Im Traubuch würde man nach dem entsprechenden Eintrag suchen. Evtl. sind im Traueintrag nicht nur die Eltern der Brautleute verzeichnet, sondern auch das Alter. Damit wärest Du schon wieder eine Generation weiter. Außerdem hast Du einen Anhaltspunkt, in welchen Jahrgängen des Taufbuchs Du nach den Taufen der Brautleute suchen musst.


    OK, auf http://www.christoph-www.de/kbsilesia2.html steht:



    Also könnte ich nun ggf. Glück haben, das es bzgl. 1654-1841 im Mormonenfilm weitergeht.
    Ansonsten scheint man an das "Pfarrhaus" in Malkwitz schreiben zu müssen.
    Aber was soll man da schreiben "Suchen sie Bitte nach Tauf-, Sterbe-, und Traueintragungen von Franz Nicklaus und seiner Frau Johanna Hein ab 1846 rückwärts"?
    Polnisch wäre kein Problem - die Nachbarin der Tante meiner Frau ist Polin und spricht deutsch wie auch polnisch....



    Das ist doch eine Heidenarbeit. Die Bücher sind doch sicherlich Datumsweise gepflegt... da muss der arme Mann sich ja durch Unmengen von Seiten wälzen.
    Machen die das in dem Pfarrhaus?


    Edit:


    Wenn 1846 Franz Nicklaus seinen Sohn Franz Nickel bekam, dann erscheint mir die Wahrscheinlichkeit, das ich in diesem Mormonenfilm ggf. zu Franz Nicklaus fündig werden könnte:


    Zitat

    Taufen 1810-1836 -- Heiraten 1810-1838 -- Tote 1810-1841
    Family History Library
    International Film
    864870


    Wenn er 1810 getauft wurde, hat er seinen Sohn mit 36 bekommen was für die Zeit denke ich schon recht spät gewesen wäre. Somit erscheint mir die Wahrscheinlichkeit hoch, das er, wenn er in Malkwitz getauft wurde, in dem Taufregister auftaucht. Mit etwas Glück auch im Heiratsregister irgendwo am Ende....

  • Das ist doch eine Heidenarbeit. Die Bücher sind doch sicherlich Datumsweise gepflegt... da muss der arme Mann sich ja durch Unmengen von Seiten wälzen.


    Nicht unbedingt. Zuerst sollte man IMMER schauen, ob es alphabetische Register gibt - entweder als separates Buch oder am Anfang oder Ende des jeweiligen Kirchenbuchs.

    Ansonsten scheint man an das "Pfarrhaus" in Malkwitz schreiben zu müssen.
    Aber was soll man da schreiben "Suchen sie Bitte nach Tauf-, Sterbe-, und Traueintragungen von Franz Nicklaus und seiner Frau Johanna Hein ab 1846 rückwärts"?


    Ja, genau so in etwa. Am besten so viele Daten wie möglich liefern. Dann den Zeitraum eingrenzen (1842-1846, alles davor ist ja auf Film bei den Mormonen). Anfrage per E-Mail, Kosten und Zahlungsmodalitäten vor Erteilen des Auftrags klären. Evtl. klären, ob eine Kopie möglich ist oder nur eine Abschrift.


    Bei den polnischen Staatsarchiven zahlt man erst und bekommt dann die Ergebnisse zugschickt. Wie das Pfarramt das handhabt, musst Du herausfinden.


    Die Nutzung der Filme der Mormonen in den Familienforschungsstellen ist übrigens ganz unkompliziert (wenn eine in Deiner Nähe ist). Man kann sogar fotografieren und sich die Einträge zu Hause in Ruhe nochmal anschauen.