Wappen der Familie Jürgens aus Lehre (bei Braunschweig)

  • Hallo!


    Gibt es einen Heraldiker unter Euch, der mich bei der Erstellung eines Familienwappens unterstützen möchte?
    Ich verfolge keine bestimmte Verwendung des Wappens. Ein Familienbuch oder einen Stammbaum damit schmücken, wäre schon was.


    Gedanken zum Wappen habe ich mir bereits gemacht. Einen ersten Entwurf gibt es auch schon.
    Dabei sind Themen wie
    - Namensherleitung
    - DNA-Ergebnis bzgl. Herkunft
    - Berufe meine Vorfahren
    per Symbole berücksichtigt worden.
    Der Entwurf von mir sieht bestimmt ganz nett aus … aber durch die Brille eines Profis sicherlich teilweise oder komplett überarbeitungsbedürftig.


    Wer kann mir helfen? (Tipps zur Form, Inhalt, Farben, …)
    Meinen Entwurf kann ich zur Begutachtung gerne per Email zur Verfügung stellen.


    Gruß / Michael

  • Hallo.....
    stell doch mal ein Bild ein, damit wir sehen könne was du gemacht hast.
    Ganz wichtig.....lies auch hier im Forum über Heraldik nach!!!!!

  • Hallo asduro,
    ich wollte das Wappen eigentlich nicht für alle sichtbar hier einstellen, sondern nur interessierten per Email zukommen lassen.
    Ich schicke es Dir gleich.
    Gruß / Michael

  • Hier ein paar Info´s zum Namen Jürgens und desssen Herkunft (Skandinavien per DNA bestätigt)
    Berufe: Überwiegend Landwirte (mit oder ohne eigenen Grund und Boden)


    Der Name Jürgens stammt von Heiligen Georg ab, überwiegend Abstammungen von den Indogermanen,
    die bei den Völkerwanderungen, hoch in den Norden Skandinavischen Ländern gezogen sind.
    Erst im 10- 12 Jahrhundert in Richtung Süden aber nicht viel weiter als in den Raum des heutigen Kassel`s,
    die meisten Jürgens befinden sich im Raum Norddeutschlands.

    Sankt Georg steht für: Georg (Heiliger), der Drachentöter († 303)

    Der Name Jürgen ist eine norddeutsche Namensvariante von Georg. Dieser basiert auf dem griechischen Wort für Bauer.

    Aus der latinisierten Form Georgius (zu griech. georgós >Landmann, Bauer<) entstandener Familienname. Vorbild für die Rufnamengebung war der heilige Georg, vermutlich ein aus Kappadozien stammender Krieger, der zu Beginn des 4. Jh. den Martertod erlitt. Um ihn bildeten sich schon früh zahlreiche Legenden, u.a. über seinen Kampf mit dem Drachen. Nach einer anderen Legende erschien er den Kreuzfahrern und führte sie zum Sturm auf Jerusalem an. Als Nothelfer und Patron der Ritter genoss der heilige Georg besondere Verehrung. Im Mittelalter war Georg ein allgemein verbreiteter Rufname, aus dem viele Familiennamen hervorgegangen sind.
    Als verkürzte Formen von Georg(ius) begegnen uns heute u.a. die Familiennamen George(s), Gorges, Görges, Jürges, Gerg, Girg, Görg, Jörg, Jörn, Jürn, Jörs, Jöres, Jöris, Jürs, Görgen, Jürgen.
    Patronymische Bildungen im Genitiv sind z.B. die Familiennamen Georgi, Georgy, Görgens, Jörgens, Jürgens.
    Die patronymische Bildung Jörger ist im Süden des deutschen Sprachgebiets heimisch, während die patronymische Form Jürgensen für den nördlichen Teil Deutschlands charakteristisch ist.

  • Schön dass du deinen Aufriss hier doch eingestellt hast. Hier meine mail an dich ebenfalls, vllt. haben andere Heraldiker noch andere Bemerkungen dazu.
    OK.....
    Ich werd jetzt einfach ein paar Kritiken auflisten, natürlich sollen diese keine Bewertung deiner Arbeit sein, also nicht missverstehen;)
    1. Die Darstellung des Schildes ist NICHT heraldisch. Dein Aufriss entspricht so nicht einem deutschen Familienwappen. Es ähnelt eher einem Wappen im englischen Stil. Ein Vollwappen besteht immer aus Schild, Helm mit Wulst und Tuch und Helmzier.
    2. Das Namensbanner quer über dem Schild muss weg.
    3. Ich prüfe mal ob der Schild tatsächlich einem Rundschild der deutschen Heraldik entspricht....schick dir auch entsprechende Bilder dazu.
    4. Quadrierung im Schild ist durchaus üblich, allerdings erscheint die Teilung senkrecht und waagerecht nur in Form einer Kontur, bei dir ist senkrecht eher ein schwarzer Pfahl zu sehen. Das führt zu...
    5. Die heraldische Farbregel wurde NICHT beachtet. Niemals Farbe an/auf Farbe oder Metall an/auf Metall, hier schwarzer Balken an Grün, auch silberner Drache auf Gold. Ebenso das Segel des Bootes.
    6. Die Schildbilder sollen immer so gezeichnet sein wie man sich die Darstellung auf einem mitelalterlichen Wappen vorstellt. Mit Ausnahme der Ähren, villt. auch des Pfluges, entsprechen die Figuren NICHT der heraldischen Terminologie. Auch wichtig.....es darf niemals eine perspektivische Darstellung im Schild gezeigt werden, hier das Drachenboot.
    7. Alle Konturen müssen gleich dick sein, siehe hier Schildkontur im Vergleich zu Figuren. Zu guter Letzt:
    8. Weniger ist mehr! Ein Schild sollte immer aus einer Entfernung von 200 Schritten zu lesen sein. Bei einem quadrierten Schild ist das beinahe unmöglich, zumal in deinem Schild die Figuren zu klein, also ihren "Platz" nicht ausfüllend dargestellt sind.....
    Uff....hoffentlich bist du jetzt nicht böse oder enttäuscht....
    Gruss von asduro


    Nachtrag: Gerade bemerkt, die "Blickrichtung" von Boot und Drachen ist falsch! sie soll IMMER nach heraldisch RECHTS, optisch ist das links, ausgerichtet sein....

    - have a nice day -

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  • Hallo asduro,


    gehe bitte in Deinem obigen Beitrag mal unten rechts auf "Bearbeiten". Es öffnet sich dann links unten die Möglichkeit zu weiteren Einstellungen:
    gehe auf "Einstellungen" und setze das Häkchen bei "Darstellung von BBCodes aktivieren". Abschließend unbedingt unten noch auf
    "Absenden" klicken, damit die Einstellung auch gespeichert wird.

  • Hallo asduro,


    ich bin keineswegs böse oder enttäuscht.
    Ich Ahnungsloser habe einfach nur mal mit der Erstellung eines Wappens angefangen und habe jetzt eine Menge wertvoller Hinweise von Dir bekommen :-)
    Besten Dank dafür!
    Ich werde mal in einer freien Stunde (verregneter Tag) Deine Hinweise versuchen umzusetzen.
    Was ich nicht verstanden habe, ist das mit den Farben ...
    Kannst Du mir Beispiele von einem korrekten deutschen Wappen zuschicken?
    Nochmals vielen Dank!
    Michael

  • Hier stellt sich die Frage:
    Soll es ein Familien-Wappen werden,
    also abgestellt auf Ihre Familie :?:
    ... oder ein Sammelsurium über die Enstehung des Namen :?:


    ... im übrigen:
    zur Schreibweise "Jürgens" lassen sich über 22 Wappen-Eintragungen
    in verschiedenen Sammlungen finden.
    :!:

  • Mal Ergänzung zum Namen Jürgen, Ableitung von Georg:


    Attribute: Ritter mit Lanze, den Drachen durchbohrend
    Patron des englischen Königreichs, des byzantinischen Reiches, von Georgien, Äthiopien, Griechenland, Serbien, Tirol, Aragonien und Katalonien, Genua, Reggio di Calabria, Barcelona und Freiburg im Breisgau; von 13 Ritterorden; der Soldaten, Bauern, Reiter, Bergleute, Sattler, Schmiede, Waffenschmiede und Büchsenmacher, Böttcher, Pfadfinder, Artisten, Wanderer, Gefangenen; der Spitäler und Siechenhäuser; der Pferde und des Viehs; gegen Kriegsgefahren, Schlangenbiss-Vergiftungen, Versuchungen, Fieber, Pest, Lepra, Syphilis; für gutes Wetter; Patron des Bistums Limburg und des Bistums Białystok, zweiter Patron des Domes in Bamberg

  • Dazu weiter:


    Das Georgskreuz (auch Kreuz des heiligen Georg, Sankt-Georgs-Kreuz genannt; frz.: croix de saint georges; engl.: st george's cross) ist idealerweise ein durchgezogenes, rotes gemeines Kreuz auf weißem Grund, dessen Kreuzmittelpunkt sich in der Mitte einer Fläche oder Feldes befindet. Es wird in der heraldischen Literatur unter anderem zugeordnet


    den Sonderformen Kreuz
    den gemeinen Figuren (wenn das Georgskreuz nicht bis zu den Schild-/Feldrändern reicht, es also schwebend im Wappen erscheint)
    den Heroldsbildern (wenn das Georgskreuz bis zu den Schildrändern oder Feldrändern reicht)
    Der Name des Kreuzes leitet sich von dem christlichen Heiligen und Märtyrer Georg ab, der auch der Drachentöter genannt wird.


    Zu bemerken sei dass dieses Kreuz wohl hundertfach in deutschen, europäischen auch ausländischen Wappen vorkommt, ungenannt die Anzahl des Kreuzes in Adels und Familienwappen. Es gibt alleine drei identische Wappen für das Fürstbistum und Bistum Trier, den Hochstiften Paderborn und Konstanz: Ein durchgehendes rotes Kreuz auf Silber.....

    - have a nice day -

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