Adel verkauft?

  • Ein fröhliches Hallo in die Runde,


    zu den Familien meiner Vorfahren gehört auch eine Familie v. Brill. Meines Erachtens nach handelt es sich bei dem v. um eine Herkunftsbezeichnung und nicht um ein Adelsprädikat. Soweit ich die Familie zurück verfolgen kann, betrieben Sie div. Mühlen, so eine Papiermühle.


    Nun bekam ich den Hinweis, dass es sich doch ursprünglich um eine Adelsfamilie aus dem Raum Schieder/ Schwalenberg
    handele. Dort sei in einer Kirche auch ihr Wappen zu finden.


    Ein Zweig der Familie v. Brill (mein Zweig) hätte demnach ihr Adelsprivileg / Adelstitel [ich kenne mich damit nicht aus] verkauft. Die anderen Zweige seien weiterhin adelig.


    Nun habe ich noch nie gehört, dass man seinen Adelstitel verkaufen konnte. Und sollte dies möglich gewesen sein, dann hätte die Familie doch wohl auch auf das v. verzichten müssen?


    Wer weiß näheres?


    Danke im Voraus


    Bremer :danke:

  • Hallo Bremer,
    mir ist kein Fall bekannt bei dem ein Adelsprivileg / Adelstitel verkauft wurde. Meiner Meinung nach war/ist das auch nicht möglich!


    Ich Tippe auf verarmten Landadel. Während meiner Bundeswehrzeit hatte ich das Vergnügen einen adeligen Soldaten kennen zu lernen.
    Er hat damals auf das "von" in der Namensnennung verzichtet und hat sehr offen über die Verarmung seiner Familie gesprochen.
    Den Namen möchte ich hier nicht nennen, ist aber in Deutschland einer der berühmtesten.


    Grüße
    Bernd

  • Herr v. Roy schreibt hierzu :


    Am 25. Dez. 1 8 5 5 wurde FERDINAND BRILL, Königlich preußischer Leutnant im Infanterie-Regiment 25 sowie Stiefsohn des Königlich preußischen Majors ADALBERT VON HANSTEIN als „FERDINAND BRILL VON HANSTEIN“ in den preußischen Adelsstand erhoben.


    Zugleich wurde dem Leutnant das folgende W a p p e n verliehen: „In Schwarz 3 (2, 1) mit den Sicheln – heraldisch - rechtsgekehrte sogenannte „gebildete“ silberne Halbmonde, die von je einem silbernen Ring umgeben sind.“

    MfG

  • Dass Adel verkauft wurde gab es in anderer Form jedoch hin und wieder schon. Zum Beispiel haben mein Vorfahren, die Familie Linck eine Burg in Aschenhausen in Südthüringen bessen, die nach der Familie Linckenhof hieß. Im ausgehenden 15. Jahrhundert haben sie dann ihre Burg und ihren Status als Landadelsfamilie verkauft und sind Kaufleute in Schmalkalden geworden.


    So abgwegig finde ich daher den Gedanken an verkauften Adel gar nicht. Nur, dass sich dadurch der Name ändert, das ist wohl unwahrscheinlich. In meinem Fall hieß die Familie vor dem Verkauf wie nachher ganz einfach Linck - ohne von im Namen.


    Ich hoffe Du kommst weiter in Deinen Forschungen zur Familie Brill!!! :)

  • Danke für Deinen Hinweis und Deine Wünsche.


    Bisher bin ich nur in Groß Britannien fündig geworden. Dort gab es Grundbesitz an dem der Adelstitel gebunden war. Im laufe der Zeit konnte dann der Grundbesitz veräußert werden, ohne Titel (Briefadel) mit zu veräußern. Dieser Titel war dann an den Besitz des Briefes gebunden und konnte mit dem Brief veräußért werden.


    Soweit ich weiß, werden diese Titel aber auch in GB vom "normalen Adel" nicht wirklich anerkannt.


    Ich betone, dass ich diesen Hinweis noch nicht auf seinen Wahrheitsgehalt prüfen konnte.


    Gruß Holger