Vermisst in der 5. Kompanie des Füsilier-Regimentes 26

  • Hallo.
    Ich habe vor Kurzem von der DD-Wast die Mitteilung über meinen Großonkel erhalten, der seit Ende 1944 vermisst wird.
    Er heißt: Reinhold Schauff, Geboren am 5.5.1921 in Arnoldsweiler (Kreis Düren). War zuerst in der Kriegsmarine, wurde im September 1944 zum Heer vesetzt.
    Genauer gesagt zur 5. Kompanie des Füsilier-Regiment 26. Er wird seit dem 22.11.1944 in diesem Regiment vermisst. Eien Verlustmeldung konnte in dieser Einheit jedoch nicht festgestellt werden.
    Bis vor der Information der DD-Wast glaubt man, er wäre von der Geheimpolizei verhaftet worden.


    Hat jemand Informationen über die 5.Kompanie des Füsilier-Regimentes 26 oder kann mir sagen, wo ich evtl informationen erhalten kann.
    Ich bin für jeden Hinweis dankbar.


    Ralf (Schauff)

  • Hallo Ralf


    Hast du schon in den Vermisstenbildlisten des DRK nachgeschaut? http://193.159.223.62:8081/vbl/


    Wurde er mal beim DRK als vermisst gemeldet oder wird er an der Ostfront vermisst, dann solltest du eine Anfrage beim DRK machen.


    Gruss
    Svenja

  • Hallo Ralfi (?)


    Informationen über das Füsilier-Regiment 26 erhalten Sie hier: <http://www.lexikon-der-wehrmac…Regimenter/FusReg26-R.htm>


    Gruß
    Hartmut Passauer

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  • Hallo Ralf,


    Matrosen beim Heer sind seit 1944 keine Seltenheit, da mit der Versenkung der Bismark die Überwasserschiffe nutzlos geworden waren. Lese auch hierzu das Buch " Hitlers Marine im Landkriegseinsatz: Eine Dokumentation " von Bernd Bölscher.


    https://books.google.de/books?…r%20regiment%2026&f=false


    So ist den auch der Major ( der Marine ) Christian Weiß seit 1. 5. 1944 der Kommandeur des Füs-Reg 26, also der Oberchef Deines Großonkels, bis zur Auflösung im Okt 1944.
    Die Auflösung muss zwischen 16. und 31. gewesen sein, da am 15. noch ein Wilhelm Hausner als Angehöriger der 5./ Füs-Reg 26 zum Oberfeldwebel befördert wurde und das Ehrenblatt des Heeres erhielt.


    http://soldaten.balsi.de/index.php?action=show&id=4510


    Informationen zu der Einheit wirst Du wohl nicht bekommen, da sie keinen Traditionsverband hat, und militärische Geschichte erst ab Divisionsebene geschrieben wird.
    So ist für Dich die Geschichte der 30. Infanterie Division wichtig.


    http://www.lexikon-der-wehrmac…eriedivisionen/30ID-R.htm


    Diese Division ist in 3 1/2 Monaten 350km rückwärts gegangen, so das nicht alle Erkennungsmarken gesammelt werden konnten, weil zwischen den Toten schon der Gegner stand.


    Es gibt eine Lagekarte vom 1. 11. 1944, da steht die 30. ID östlich des Ortes Kaleti. Du findest die Zahl 30 ( 30. ID ) direkt unter dem blauen X ( X. Armeekorps ).


    http://www.lexikon-der-wehrmac…gen/Korps/Karte/I1144.jpg


    Da das Gebiet zu Ostpreußen zu der Zeit schon russisch war, und die Truppen auf Kurland abgeschnitten waren, muss Dein Großonkel mit dem Schiff über Libau nach Kurland gekommen sein. Da passt denn schon das Wort " verheizen ", weil ein Matrose nicht die Erfahrung eines Infanteristen in so schweren Gefechten hat.


    Allerdings ist Dein Großonkel beim Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge mit Datum Oktober 1944 verzeichnet, was auch historisch passt. siehe PDF


    Wie kann er vermisst gemeldet sein, ohne Vermisstenmeldung ??? Einer muss ihn ja gemeldet haben ??? Wie kann er Angehöriger des Füs-Reg 26 am 22. 11. sein, wenn das Reg schon 3 Wochen nicht mehr existiert ???


    Hier stimmt was nicht.


    Gruß Steffen

  • Vielen Dank für die Antworten.


    Die Informationen habe ich von der DD-Wast erhalten.


    Beim DRK habe ich schon vor langer Zeit nachgefragt. Ohne Erfolg.


    Lt. meinen Informationen, soll mein Großonkel auf einem Zerstörer Dienst getan haben.
    Dieser Zerstörer (den Namen des Zerstörers kenne ich leider nicht) soll nach Torpedierung gesunken sein und mein Großonkel soll im brennenden Öl geschwommen sein.
    Wurde später von einem deutschen Schiff gerettet.
    Seit dem soll er einen Arm steif gehabt haben. Ob er in der Infanterie noch Dienst tun konnte, wage ich zu bezweifeln.
    Vielleicht war er als Melder oder so was ähnliches eingesetzt.
    Man wird es wohl nie erfahren.


    Aber wie heißt es so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt!
    Also weiter forschen!!!


    Gruß
    Ralf

  • Hallo Ralf,


    anhand des gefallenen Opas meiner Frau möchte ich Dir aufzeigen, wie die Behörden arbeiten und nach was man nicht alles suchen kann.
    Er ist gefallen, als er sich in der Nähe einer Munitions-LKW-Kolonne befand, die von russischen Tieffliegern angegriffen wurde.
    Er wurde als vermisst gemeldet, weil von ihm nichts übrig geblieben ist und auch die Erkennungsmarke bis zu 500 m weit geflogen sein kann. Allerdings wurde sein Tod von Kameraden miterlebt.
    Er war als Oberfeldwebel Quartiermeister im Stab der 359 ID.
    Er wurde am 22 Sep 1950 für Tot erklärt ( damit Oma wieder heiraten konnte ), mit festgelegtem Sterbedatum 31 Jul 1949. Interessant ist, das das DDR-Gericht den Todeszeitpunkt vor Gründung der DDR gelegt hat. ( Bild 1 )
    Am 1 Nov 1951 kam dann die Meldung der Wast, das er Nov / Dez 1944 am Baranow-Brückenkopf gefallen ist. ( Bild 2 )
    Am 20 Nov 1951 wude eine Sterbeurkunde mit den Daten erstellt. ( Bild 3 )
    Im Aug 1955 kam eine DRK-Meldung, wo zwar die Todesart stimmt, aber hier soll er Feb 1945 gefallen sein. ( Bild 4 )


    Am 15 Jan 1945 begann die größte Offensive der Russen mit über 3 Mill Soldaten aus genau diesem Brückenkopf heraus, die im Feb schon die Festung Küstrin an der Oder belagerten. ( Bild 5 )
    Am 24. Jan 1945 war denn auch schon Gleiwitz in russischer Hand. ( 180 km entfernt !!! ) ( wo der Krieg begann )

  • Hier stimmt ganz eindeutig nicht die Angabe des DRK, da die Einheit definitiv nicht zu der Zeit an dem Ort war. Da die Heimkehreraussage auch 10 Jahre nach dem Ereignis abgegeben wurde, war vielleicht auch nur bekannt, das zu der Zeit Schnee lag.


    Historisch : Bis kurz vor Beginn des russischen Großangriffs aus dem Baranow-Brückenkopf am 12. Januar 1945 war die Division hier weiterhin im Stellungs- und Grabenkampf mit gewaltsamer Aufklärung auf beiden Seiten in der Frontlinie Radgoszcz (östlich) – Zarówka – Stara Jastrzabka – Borowa eingesetzt. Die Ist-Stärke der Division betrug am 1. Januar 1945 10.081 Mann.


    http://www.lexikon-der-wehrmac…riedivisionen/359ID-R.htm


    In der Karte ist die 359 ( ID ) ca 20 km südlich der Weichsel, und die Roten Pfeile mit Datum zeigen auch die Positionen der Russen zum späteren Zeitpunkt.
    So ist Opa westlich der eingezeichneten roten Linie gefallen, die die in der Historie der Division genannten Orte beinhaltet. Genauer gehts nicht.
    Beim Volksbund steht folglich auch Nov / Dez 1944, da die ja ihre Daten ebenfalls von der Wast erhalten.


    Du solltest mal das Schreiben der Wast ( mit abgedeckter Anschrift ) hier posten, vielleicht ergibt sich daraus noch was. Offenbar liegt hier ein Fehler vor, da dort auch bloß Menschen arbeiten, und der Volksbund das historisch korrekte Vermisstendatum hat.
    Ist Dein Großonkel mal für Tot erklärt worden ? Wenn er verheiratet war, und seine Frau noch mal geheiratet hat, muss das geschehen sein.
    Wir finden bestimmt noch was.


    Gruß Steffen

  • Hallo Steffen.


    Schon mal vielen Dank für die Informationen.
    Mit welchem Programm kann man Textpassagen schwärtzen? Mit welchem Programm bearbeitest du die Texte (Schwärtzen, unleserlich machen, ...)?
    Wie bearbetest du die jpg.Dateien? Größe usw. sind mit angegeben. Hast du hierfür auch ein Programm?


    Gruß Ralf

  • Hallo Ralf,


    entschuldige bitte, das ich erst jetzt schreibe.
    Das Schreiben einscannen, mit Paint öffnen, und mit dem Werkzeug " Radiergummie die Anschrift wegradieren, oder mit der Form Rechteck die Anschrift mit einer Farbe Deiner Wahl überdecken.
    Das Ganze speichern unter ... und fertig.


    Gruß Steffen


    PS : Die Größe kannst Du auch mit Paint ändern. Auf " Größe ändern" klicken und im neuen Fenster gewünschte Prozentzahl eingeben. OK klicken und wieder speichern. Bei geringer Auflösung des Scanns reichen meist 50%. Wenn nicht, einfach wiederholen, bis es passt.